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Das Altarensemble

Eine Analyse des Komositcharakters früh- und hochmittelalterlicher Altarausstattung

AutorVerena Fuchss
VerlagVDG Weimar - Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften
Erscheinungsjahr1999
Seitenanzahl453 Seiten
ISBN9783958991002
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,00 EUR
Die Altäre mittelalterlicher Kirchen waren zumeist mit einer Fülle unterschiedlichster Objekte und Bildträger geschmückt, deren formale, ikonographische und funktionale Zusammenhänge in der Forschung bislang wenig Beachtung fanden. Im Gegensatz dazu versteht die vorliegende Arbeit die verschiedenen Ausstattungsstücke am, auf und hinter dem Altar (Antependien, Retabel, vollplastische Heiligenfiguren, Reliquienschreinaufbauten, Ciborien, Wandmalereien) als Teile eines bewußt gestalteten Ensembles. Vorgestellt werden erhaltene oder rekonstruierbare Beispiele des 9. bis 14. Jahrhunderts aus ganz Europa, wobei eine immense Variationsbreite der Kombination zwei- und dreidimensionaler Objekte und Bilder deutlich wird, die zumeist additiv zusammengefügt wurden. Anbringungsort, Größe, Plastizität, Darstellungsmodus und Inszenierungsmöglichkeit durch Licht oder einen Flügelschrein wurden als Mittel der Gewichtung der jeweiligen Stücke eingesetzt. Die additive Kombination ermöglicht eine große Flexibilität, die unterschiedlichsten theologischen und kultischen Intentionen gerecht werden konnte. Darüber hinaus waren spätere Veränderungen relativ einfach zu realisieren. Demgegenüber war die Zusammenstellung der Teile vor allem bei freistehenden Hochaltarensemblen formal oft unbefriedigend. So gab es bereits im späten 13. Jahrhundert Beispiele, bei denen die einzelnen Objekte miteinander zu einem autarken, in sich abgeschlossenen Gesamtkomplex verschmelzen. Im 14. Jahrhundert erhielt dann der Flügelschrein eine neue Schlüsselrolle als Integrationsmedium des früheren additiv-multimedialen Altarensembles - es begann die Zeit der großen Flügelretabel.

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Inhaltsverzeichnis
Cover1
Impressum6
Inhalt7
Vorwort11
Einleitung13
I. Die bildliche Ausstattung des Altares und seiner Umgebung vor 100023
1. Die theologischen und frömmigkeitsgeschicht- lichen Grundlagen der Altarikonographie in karolingischer und ottonischer Zeit23
2. Die verschiedenen Optionen bildlicher Altarausstattung27
a) Apsiden- und Wandmalereien28
b) Das Antependium und die plastische Gestaltung der Stipesfront31
c) Das Heiligengrab retro altare35
d) Hinter dem Altar aufgestellte Skulpturen38
e) Das Ciborium42
3. Drei Altarensembles des späten 10. Jahrhunderts in der Klosterkirche von Petershausen44
a) Die Quellenlage44
b) Die ottonische Klosterkirche: Topographie und Architektur46
c) Der Hochaltar47
i. Die Lage des Hochaltares im Kirchenraum47
iv. Das Ciborium51
v. Die weitere Ausstattung von Sanktuarium und Chor54
vi. Das Hochaltarensemble55
d) Der Kreuzaltar56
e) Der Benediktaltar mit dem Stiftersepulchrum59
i. Die Aussagen der Quellen59
ii. Topographie und Aussehen des Bodengrabes60
iii. Der Stuckdekor der Apsis62
iv. Das Vergleichsbeispiel Quedlinburg63
v. Das Stuckrelief Gebhards mit den zwei Meßdienern64
vi. Das Antependium67
vii. Die Liturgie am Grabort68
f) Zusammenfassung: Die drei wichtigsten Altar- ensembles der Klosterkirche von Petershausen70
g) Die übrigen Altäre und die Stellung von Petershausen innerhalb des Kirchenkranzes von Konstanz71
4. Resümee und Deutung75
II. Der Altaraufsatz und die Altarum- gebung im 11. und 12. Jahrhundert – Form, Ikonographie und Funktion79
1. Die Retabel mit Christus und den zwölf Aposteln80
a) Die Retabelwand von Tarrasa80
b) Die nordiberischen Retabel: Santiago de Compo- stela, Ribas de Sil, Xunqueira de Ambía81
c) Die dänischen Retabel: Lisbjerg, Odder und Sahl85
d) Die rheinisch-maasländischen Altaraufsätze: das Reiseretabel von Fritzlar und das Koblenzer Retabel87
e) Zusammenfassung89
f) Die Hochaltarensembles von Santiago de Compostela und Lisbjerg91
2. Die Heiligen- und Reliquienverehrung und das Retabel98
a) Das Heiligengrab in einem Mausoleum hinter dem Altar: Saint-Denis (Hochaltar), Avila, Autun98
b) Das Retabel mit inkorporiertem Reliquienschrein: Stavelot101
c) Reliquienschreine auf erhöhten Podesten hinter der Mensa: Die Ensembles des Hochaltares von Grandmont und der Firminuskapel104
d) Zusammenfassung109
3. Die Marienretabel110
a) Die erhaltenen Marienretabel: Erfurt, Oberpleis, Brauweiler und Echternach111
b) Zusammenfassung115
4. Resümee116
III. Altaraufsatz und Altarensemble im 13. und 14. Jahrhundert121
1. Das Tafelretabel im Wandel von Material, Bild- thematik und Gliederungsstruktur122
a) Die Tafelretabel von 1200 bis 1260126
b) Das Tafelretabel von 1260 bis 1350129
i. Tafelretabel aus dem Gebiet des Deutschen131
ii. Französische und englische Tafelretabel136
c) Zusammenfassung141
2. Wandelbare Tabernakelretabel und verwandte Formen142
a) Baldachin- und Tabernakelschreine aus Holz, Stein und Metall143
i. Hölzerne Baldachin- und Tabernakelschreine143
ii. Tabernakel- und Baldachinschreine aus Stein145
iii. Miniaturformen des Figurentabernakels146
b) Die Genese des Baldachin- und Tabernakelschreines148
i. Dorsale149
ii. Das Figurenciborium149
iii. Verschiedene Formen der Koppelung eines150
iv. Gehäuse ohne Flügeltüren und schrankartige Schreine150
c) Zusammenfassung154
3. Imitationen von Tafel- und Tabernakelretabel im Medium der Wandmalerei156
4. Multimediale Altarbilder, Kompositformen des Retabels sowie Altarensembles im 13. und 14. Jahrhundert161
a) Altarfresko mit plastischem Kruzifix und bekrönen- dem Rosettenfenster: Oberbreisig, Nebenaltar an der Ostwand des südliche162
b) Wandmalereiretabel mit einem plastischen Zentralmotiv: Kölner Dom, Stephanskapelle163
c) Wandmalereien in Altarnischen mit darüber angebrachten Heiligenfiguren: Marburg, Elisabethkirche, Nebenaltäre im südliche165
d) Bemaltes Steinretabel mit vorgeblendetem Maß- werkgitter und figürlichem Schlußstein: Mainzer Dom, Michaelskapelle167
e) Die gemalte Kopie eines Tafelbildes und eines Figurentabernakels:Westminster Abbey, Fideskapelle170
f) Ensemble aus einem Tabernakelretabel über einem Reliquienkasten mit vorgeblendetem Predellenbild: Isenhagen, Altar der Nonne172
g) Tafelbild mit einem Reliquienkasten: Erfurt, Dominikanerkirche, Chorschranke176
h) Tafelbild und monumentale Wandmalerei: Fritzlarer Dom, südliches Querhaus178
i) Imitation eines Tafelretabels in Verbindung mit Wandmalereien: Köln, St.Andreas, zweite nördliche Nebenkapelle180
j) Reliefiertes Steinretabel, Reliquientabernakel und Bodenmosaik: Saint-Denis, Peregrinuskapelle182
k) Reliefiertes Steinretabel und Reliquienschreinauf- stellung: Köln, St.Ursula, Hochaltar185
l) Reliquiare und plastische Heiligenfiguren in einem Architekturschrein – der Versuch einer Synthese des Hochaltarensembles?:186
m) Reliefiertes Tafelretabel und Antependium: St.Thiebault-en-Auxois, St.Blaise, Hochaltar188
n) Malereiretabel und -antependium: Thedford Priory, Hochaltar190
o) Retabel mit figurenbesetztem Triumphbalken: Westminster Abbey, Hochaltar191
p) Ausgestaltung der geraden Chorostwand als monumentales Altarbild mit plastischem Kruzifix: Karise (Seeland)193
q) Das Altarbild als Teil umfassenderer Wandmalereikomplexe: Dross, Schloßkapelle Neukirchen, Pfarrkirche Schaffhausen, ehem194
r) Gemaltes Tafelretabel und monumentales Skulpturen- und Glasfensterprogramm: Soest, Wiesenkirche, Hochaltar198
5. Auswertung und Resümee200
Schlußwort207
Anmerkungen211
Anhang263
Literaturverzeichnis271
Abbildungen291
Abbildungsverzeichnis445

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