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Das Antikenbild bei Perrault, Winckelmann und Byron

AutorThomas Bednarz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl35 Seiten
ISBN9783638198141
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Fachbereich 3 -- Literatur- und Sprachwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Renaissance, der 'Wiedergeburt der Menschheit durch Wiedergeburt des Menschen der Antike,'1 endet das christliche Mittelalter, das seine Existenz der Abwendung von der heidnischen Antike verdankte, und beginnt die sogenannte Neuzeit. Spätestens seit der Einführung einer 'quantitativ orientierten' Naturbetrachtung durch Kepler und Galilei wurde jedoch deutlich, daß die antike Naturwissenschaft, die 'die Natur aus qualitativ verschiedenen Kräften zu erklären'2 versuchte, für die moderne als Vorbild nicht geeignet war. Unklar blieb, ob dasselbe für die Kunst galt; in der Querelle des Anciens et des Modernes kam es darüber zu einer Auseinandersetzung zwischen Fürsprechern der antiken Kunst, die diese als vollkommen und somit als Vorbild für die moderne Kunst ansahen, den Anciens, und Verfechtern der Fortschrittsidee, den Modernes. Ihren Höhepunkt fand die Querelle in Perraults Vortrag seines Le Siècle de Louis le Grand während einer Sitzung der Académie française, der Boileau-Despréaux als Vertreter der Anciens dazu veranlasste, entrüstet den Saal zu verlassen. In dieser Huldigungsadresse verwirft Perrault entschieden die Vorstellung einer Vorbildlichkeit der Antike und setzt ihr eine Fortschrittstheorie entgegen, die Kunst und Wissenschaft gleichermaßen umfaßt. Nach einem Ausgleich mit Boileau relativiert Perrault allerdings seine Ansichten am Schluß des vierten und letzten Bandes seiner Parallèle des Anciens et des Modernes, indem er einräumt, daß die Modernen den Alten in Rede- und Dichtkunst weniger weit überlegen seien als in den übrigen Bereichen. Ergebnisse der Querelle waren schließlich die '[h]istorische Betrachtung der Antike, Distanznahme zur eigenen Modernität und die Einsicht in die absolute Verschiedenartigkeit alter und neuer Kunst'3 und somit auch die endgültige Trennung von Kunst und Wissenschaft. Für Winckelmann steht diese Trennung von vornherein außer Frage; er sieht Kunst zunächst generell als Nachahmung der schönen Natur. Wie in seinen Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst ersichtlich wird, geht er jedoch davon aus, daß in der Antike, besonders im antiken Griechenland, weitaus mehr Möglichkeiten zur Nachbildung der Schönheiten der Natur bestanden als zu seiner Zeit, weswegen er die Nachahmung antiker Kunstwerke modernen Künstlern als effektivere Alternative empfiehlt.

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