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E-Book

Das Baby 1x1

AutorBirgit Laue
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783833833748
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Die erfahrene Hebamme Birgit Laue steht mit diesem Buch frischgebackenen Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Seit über 20 Jahren im Beruf, weiß sie, welche Fragen, Ängste und Probleme in Babys erstem Jahr auftreten können: Welche Milchpumpe ist empfehlenswert? Geht Babyernährung auch ohne Fleisch? Wann ist die beste Schlafenszeit? Welche Hilfen gibt es für guten Babyschlaf? u.v.m. Gegliedert in 7 Kapitel, werden über 300 Themen - übersichtlich durchnummeriert - kurz, präzise und praxisnah behandelt und machen das Buch somit zu einem wertvollen Nachschlagewerk für alle, die schnelle, aber fundierte Tipps und Informationen suchen. Die vielen wunderschönen Fotos sowie die liebevolle Aufmachung und Sprache laden zudem zum Blättern und Schmökern ein und machen das Buch auch zu einem schönen Geschenk. Eine wahre Schatzkiste, deren Inhalt es zu entdecken lohnt!

Birgit Laue, geb. 1959, freiberufliche Hebamme mit über 20-jähriger Erfahrung in klinischer und Hausgeburtshilfe. Daneben ist sie tätig als Medizinpädagogin und Fortbildungsreferentin für Hebammen, Apotheker und Ärzte (Schwerpunkt Komplementärmedizin) und war über 10 Jahre Fachbereichsleiterin Hebammen eines Pharmaunternehmens. Frau Laue hat auch bereits zahlreiche Bücher und Zeitschriftenartikel zu den Themen Schwangerschaft und Geburt geschrieben und berät als Fachbeirätin das Internet-Portal www.babyclub.de

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Leseprobe

Gut ernährt von Anfang an


Stillen – so gelingt der Start


Stillen ist einfach die natürlichste Sache der Welt. Damit die Stillzeit zu einer entspannten und freudvollen Phase gemeinsamen Wachsens wird, dürfen Sie und Ihr Kind das Stillen erst einmal in Ruhe erlernen und üben.

Muttermilch ist ein kostbares Geschenk der Natur. Ein Stillkind wächst und gedeiht zunächst allein mit dem, was ihm seine Mutter zur Verfügung stellt – selbstverständlich und doch ein Wunder! Stillen dient aber nicht nur der Nahrungsaufnahme, es nährt auch die seelischen und geistigen Bedürfnisse des Kindes. Jeder Stillbeginn und -vorgang verläuft unterschiedlich. Nicht alles lässt sich planen, doch es kann eine große Hilfe sein, sich vorab zu informieren. Während der Stillzeit stehen Ihnen Hebammen und Stillberaterinnen bei Fragen oder Problemen jederzeit zur Seite.

Das erste Mal

Ihr Baby kommt mit einem angeborenen Such- und Saugreflex zur Welt. In den ersten 20 bis 60 Minuten nach der Geburt ist er besonders stark ausgeprägt. Wenn Routinemaßnahmen wie Wiegen, Messen, Baden und anderes warten können, wird das Neugeborene nicht gestört und findet den Weg zur verheißungsvollen Milchquelle von ganz allein: Der fruchtwasserähnliche Duft der Brustwarze lockt es an. Ihr Baby merkt sich das schöne und lustvolle Erlebnis des ersten Saugens und erinnert sich beim nächsten Anlegen daran.

Stillen fördert den Aufbau einer innigen Mutter-Kind-Beziehung.

Frühes Anlegen ist wichtig

Das frühe erste Anlegen hat große Vorteile für Sie und Ihr Kind:

  • Ihre Milchproduktion wird angeregt und die Menge an kostbarer Vormilch nimmt zu. Sie ist für das Neugeborene optimal verdaulich, macht satt und unterstützt das noch unreife Immunsystem.
  • Babys Verdauung kommt schneller in Gang und der erste Stuhlgang wird rascher ausgeschieden. Das beugt einer Neugeborenengelbsucht vor.
  • Sie verlieren weniger Blut, weil sich Ihre Gebärmutter durch das Still- und Wehenhormon Oxytozin gut zusammenzieht. Wenn die Plazenta sich noch nicht gelöst hat, werden durch ein frühes Anlegen die Nachgeburtswehen unterstützt.
  • Der Aufbau der Beziehung zwischen Ihnen beiden wird gefördert. Oxytozin wird auch als »Liebeshormon« bezeichnet: Es hilft uns, uns körperlich und seelisch zu öffnen. Die größte Oxytozinausschüttung haben Frauen beim Orgasmus, bei der Geburt ihres Kindes und beim Stillen. Auch Männer produzieren Oxytozin, bauen es aber durch die männlichen Geschlechtshormone schneller wieder ab.

Vormilch

Anfangs produziert die Brust Milch nur in geringen Mengen: das sogenannte Kolostrum, die Vormilch. Das hat einen wichtigen Grund: Der Magen Neugeborener ist noch winzig, er wäre mit mehr Milch schlichtweg überfordert. Zwar ist die Menge der Vormilch sehr gering, doch sie erhält in hochkonzentrierter Form und perfekter Zusammensetzung alles, was Ihr Baby jetzt braucht, und versorgt es mit den wichtigsten Nähr- und Abwehrstoffen. Außerdem kann die sehr kalorienreiche, gelblich-sahnige Vormilch von Babys noch unreifem Darm schon optimal verdaut werden. Durch die leicht abführende Wirkung der Vormilch wird der erste Stuhlgang des Kindes schneller ausgeschieden und damit sinkt auch die Gefahr einer Neugeborenengelbsucht. Überdies enthält die Milch viele wertvolle Immunstoffe.

Übergangsmilch und reife Milch

Nach drei bis fünf Tagen bildet sich, wenn Ihr Kind regelmäßig saugt, für etwa zwei Wochen die Übergangsmilch, die weniger Eiweiß, aber mehr Kohlenhydrate und Fette enthält. Ab etwa dem 14. Tag spricht man dann endgültig von »reifer« Muttermilch, die sich in ihrer Zusammensetzung die ganze Stillzeit über den Bedürfnissen des Kindes optimal anpasst.

Die erste Portion der reifen Milch, die Vordermilch, sieht noch wässrig und durchscheinend aus. Sie stillt vor allem den Durst. Über den Milchspendereflex wird dann die fettreichere Hintermilch freigesetzt, die weißer und üppiger erscheint. Die Farbe der Milch ändert sich im Verlauf einer Stillmahlzeit je nach ihrer aktuellen Zusammensetzung.

6 Wenn die Milch »einschießt«

In den Umstellungszeiten von der Vormilch zur Übergangsmilch und anschließend zur reifen Muttermilch kann Ihre Brust spannen, weil sie sich an die Bildung größerer Mengen Milch erst gewöhnen muss. Bei manchen Frauen verläuft dieser Übergang sanft, bei anderen »schießt« die Milch regelrecht ein. Dann fühlt sich die Brust schwer, heiß und prall an und ist sehr schmerzempfindlich. Zur Entlastung können Sie vor dem Stillen Ihre Brust mit warmen Kompressen, einem Kirschkernsäckchen oder unter der Dusche wärmen, sodass die Milch gut fließen kann. Manchmal ist die Brust jetzt so prall, dass das Baby die Brustwarze nicht richtig fassen kann. Streichen Sie vor dem Stillen etwas Milch aus; Ihre Hebamme zeigt Ihnen gern, wie’s geht. Stillen Sie in dieser Phase so oft wie möglich, das ist die beste »Medizin« gegen mögliche Beschwerden.

Ein Wickel aus Kohlblättern lindert die Schmerzen bei Stauungen der Brustdrüse.

Hilfe aus Großmutters Apotheke

Ausgesprochen schmerzlindernd bei Stauungen der Brustdrüse ist der gute alte Kohlwickel: Weißkohl- oder Wirsingblätter (am besten in Bioqualität) von der Mittelrippe befreien. Mit dem Nudelholz walken, bis etwas Saft austritt. In eine Mullwindel einschlagen und warm bügeln, bis alle Blattrippen weich sind. Dann direkt auf die Brust legen. Ein Tuch schützt die Kleidung. Lassen Sie den Wickel etwa eine Stunde liegen. Wird der Kohl braun oder fängt an zu riechen, nehmen Sie ihn ab. Danach die Brust mit warmem Wasser abwaschen, um das Baby nicht durch den fremden Geruch zu irritieren.

7 Das Baby richtig anlegen

Um effektiv zu saugen und den Milchspendereflex zu stimulieren, ist es wichtig, dass Ihr Baby nicht nur an der Brustwarze nuckelt, sondern einen großen Teil des Warzenhofs mit seinen Lippen umfasst. Dabei können Sie ihm helfen: Bieten Sie ihm die Brust im sogenannten C-Griff an. Legen Sie den Daumen oberhalb und die Finger unterhalb der Brustwarze auf die Brust. Der Abstand zur Brustwarze beträgt jeweils etwa drei Zentimeter. Heben Sie die Brust leicht an. Drücken Sie Daumen und Finger mit sanftem Druck Richtung Brustkorb und führen sie gleichzeitig mit leichtem Druck in Richtung Brustwarze zusammen, sodass sich der Warzenhof zusammenschiebt. Wenn Ihr Baby den Mund öffnet, nehmen Sie es zu sich heran, sodass es die Brustwarze gut fassen kann. Wichtig: Bringen Sie das Kind zur Brust und nicht die Brust zum Kind!

Bevor Sie Ihr Kind von der Brust nehmen, lösen Sie mit dem kleinen Finger den Saugschluss.

Den Saugschluss lösen

Wenn Sie merken, dass Ihr Kind nicht richtig saugt, nehmen Sie es sanft von der Brust, indem Sie Ihren kleinen Finger in seinen Mundwinkel schieben, um das Vakuum sanft zu lösen. Starten Sie dann einfach einen neuen Versuch. Auch Ihr Baby braucht ein wenig Zeit, um das Stillen erst einmal zu lernen.

8 Daran erkennen Sie, dass Ihr Baby richtig trinkt

  • Es macht erkennbare Saug- und Schluckbewegungen und bewegt dabei die ganze Muskulatur vom Kiefer bis zum Ohr.
  • Sie hören, wie Ihr Baby schluckt.
  • Die Nase Ihres Babys befindet sich ganz dicht an der Brust.
  • Seine Lippen sind nach außen gestülpt, es macht ein »Fischmündchen«.
  • Auch wenn es vielleicht beim Ansaugen zu leichten Schmerzen in der Brust kommt: Das eigentliche Trinken sollte nicht schmerzhaft sein.
  • Der Saugrhythmus verändert sich während der Stillmahlzeit – zum Anregen des Milchflusses sind die Bewegungen erst schnell und flach und werden dann beim Trinken ruhig und effektiv.
  • Ihre Brüste sind nach dem Stillen etwas weicher als vorher, weil sie nun weniger prall gefüllt sind.

9 Empfehlenswerte Stillpositionen

Sie können Ihr Kind im Liegen, im Sitzen, im Stehen oder sogar beim Gehen stillen. Die Hauptsache ist immer, dass Ihr Baby die Brust gut fassen kann – und dass Sie beim Stillen entspannt sind, denn andernfalls wird der Milchspendereflex möglicherweise durch Ihre Stressgefühle und Ihre Anspannung blockiert. Die gängigsten Stillpositionen sind der Wiegegriff (Sie halten Ihr Baby »Bauch an Bauch«), der Rückengriff (Po und Beinchen des Babys befinden sich unter Ihrer Achsel; es ist quasi »unter den Arm geklemmt«) oder liegend in Seitenlage. Lassen Sie sich in der Klinik beziehungsweise von Ihrer Hebamme die verschiedenen Möglichkeiten zeigen.

Machen Sie es sich bequem

Wichtig ist bei allen Stillpositionen, dass sich Ihr Baby nicht verrenken muss, um an Ihrer Brust zu saugen. (Versuchen Sie einmal, etwas zu...

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