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Das deutsche Ertragsteuerrecht

Die Verlustausgleichsbeschränkung gem. § 2a EStG im Lichte der europäischen Rechtsprechung

AutorVolker Jansen
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl125 Seiten
ISBN9783836646130
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,00 EUR
In Zeiten einer Wirtschaftsrezession spielen Verluste immer mehr eine entscheidende Rolle - auch für das Steuerrecht. Der Absatz von Unternehmen bricht ein, woraufhin weniger Umsatz vereinnahmt wird, während die Kosten weiterhin indifferent sind. Infolgedessen werden rote Zahlen geschrieben, Verbindlichkeiten können nicht mehr beglichen werden und es droht nicht nur die Zahlungsunfähigkeit für den Schuldner, sondern auch für den Gläubiger, weil dieser durch den Ausfall der Forderung ebenfalls Umsatzeinbußen zu verzeichnen hat. Womöglich muss sogar ein Insolvenzantrag gestellt werden. Ein Teufelskreis! Ein kleiner Trost für die Steuerpflichtigen ist in solchen Zeiten die steuerliche Nutzung der angefallenen Verluste. Dies ist auch grundsätzlich möglich. Allerdings sieht der Gesetzgeber in bestimmten Fällen eine Einschränkung der steuerlichen Verlustnutzungsmöglichkeit vor, weil er entweder gewisse Gestaltungen unterbinden zu ersucht, oder aber weil er den Steuerpflichtigen einen Anreiz zu einem bestimmten Verhalten verschaffen möchte.
Im Zeitalter der Globalisierung gewinnen internationale Sachverhalte zunehmend an Bedeutung. Große Unternehmen haben Standorte überall auf der Welt verteilt und die Komplexität internationaler Zusammenhänge nimmt folglich von Tag zu Tag zu. Fallen in ausländischen Betriebsstätten oder Tochtergesellschaften sonach Verluste an, kommt wie auch auf nationaler Ebene, der Ruf nach einer steuerlichen Nutzung ebendieser Verluste auf. Für negative ausländische Einkünfte sieht § 2a Abs. 1 EStG jedoch eine Einschränkung in der Verlustverrechnung vor. Dies wurde im Laufe der Zeit auf verfassungs- und europarechtlicher Sicht als bedenklich angesehen. Letzteres hat schließlich zu einer Neuregelung in § 2a EStG geführt, die mit dem Jahressteuergesetz 2009 durchgesetzt wurde.
Im Rahmen dieser Untersuchung sollen zunächst die beschriebenen Novellierungen in § 2a EStG aufgezeigt und sodann einige essenzielle Grundbegriffe kurz verdeutlicht werden, deren Verständnis im Laufe der Untersuchung von Bedeutung ist. In einem weiteren Kapitel wird dann im Wesentlichen die Problematik des § 2a EStG auf nationaler Ebene ausführlich dargestellt. Dies ist für das Grundverständnis des Hauptteils dieses Buches Voraussetzung, damit der Leser die späteren Konflikte mit dem Europarecht logisch nachvollziehen kann. Schwerpunktmäßig soll § 2a EStG im Rahmen dieser Untersuchung nämlich in das Licht der europäischen Rechtsprechung gestellt werden. Dafür werden im vierten Kapitel zunächst allgemein die Rechtsquellen des Europarechts, die einzelnen Grundfreiheiten, Diskriminierungen und Beschränkungen ebendieser sowie das Rangverhältnis der Grundfreiheiten zueinander dargestellt. Damit der Bezug zu § 2a EStG hierbei nicht verloren geht, werden an diversen Stellen Verknüpfungen zu der Norm hergestellt. Sodann folgt eine genaue Prüfung des § 2a EStG auf seine Europatauglichkeit. Dazu werden die einzelnen Gründe ausgeführt, die zu der besagten Novellierung durch das Jahressteuergesetz 2009 geführt haben sowie die wichtige und interessante Frage analysiert, ob § 2a EStG in seiner jetzigen Fassung weiterhin mit dem Europarecht unvereinbar ist. Dabei kommt der Kapitalverkehrsfreiheit in Bezug zu Drittstaaten eine wichtige Bedeutung zu.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Das deutsche Ertragsteuerrecht1
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis7
1. Einleitung11
1.1. Einleitung und Problemstellung11
1.2. Relevante Änderungen durch das JStG 200912
1.2.1. Negative Einkünfte in Bezug zu Drittstaaten (§ 2a EStG)13
1.2.2. Der Progressionsvorbehalt (§ 32b EStG)14
2. Grundlagen und Begriffsdefinitionen16
2.1. Prinzipien der Besteuerung16
2.1.1. Leistungsfähigkeitsprinzip16
2.1.2. Welteinkommenprinzip18
2.2. Maßnahmen zur Vermeidung einer Doppelbesteuerung19
2.2.1. Anrechnungsmethode19
2.2.2. Freistellungsmethode20
2.3. Verluste21
2.3.1. Verluste und ihre steuerliche Bedeutung21
2.3.2. Verlustausgleichsbeschränkungen im EStG22
3. Die Verlustausgleichsbeschränkung gem. § 2a EStG25
3.1. Vorbemerkung25
3.2. Geschichte, systematische Einordnung und Zielsetzung der Norm25
3.3. Verfassungsmäßigkeit des § 2a Abs. 1 EStG28
3.3.1. Durchbrechung des Leistungsfähigkeitsprinzips29
3.3.2. Durchbrechung des Welteinkommenprinzips30
3.3.3. Ergebnis30
3.4. Der § 2a EStG im Einzelnen31
3.4.1. Katalog schädlicher negativer Einkünfte31
3.4.2. Rechtsfolgen und Funktion der eingeschränkten Verlustverrechnung33
3.4.3. Die Aktivitäts- bzw. Produktivitätsklausel (§ 2a Abs. 2 EStG)35
3.4.4. Der Begriff des Drittstaats (§ 2a Abs. 2a EStG)37
3.4.5. Anwendungsbereich des § 2a Abs. 1 EStG38
3.4.6. Wahlrecht zur grenzüberschreitenden Verlustverrechnung von Betriebsstättenverlustenmit Nachversteuerung41
3.4.7. Besondere Tatbestände (§ 2a Abs. 4 EStG)44
3.5. Verhältnis zu anderen Vorschriften45
3.6. Kritik an der Vorschrift48
4. Die Rechtsprechung des EuGH im Bereich der direkten Steuern51
4.1. Harmonisierung der direkten Steuern innerhalb der EU51
4.2. Rechtsquellen des europäischen Rechts52
4.2.1. primäres Gemeinschaftsrecht52
4.2.2. sekundäres Gemeinschaftsrecht53
4.3. Die europäischen Grundfreiheiten im EGV53
4.3.1. Die einzelnen Grundfreiheiten55
4.3.2. Diskriminierungen und Beschränkungen der Grundfreiheiten59
4.3.3. Rechtfertigung einer etwaigen Beschränkung61
4.3.4. Rangverhältnis der Grundfreiheiten zueinander – Parallelität oder Exklusivität?62
4.3.5. Exkurs: Die Kapitalverkehrsfreiheit in Bezug zu Drittstaaten64
4.4. Die Europatauglichkeit des § 2a EStG67
4.4.1. Die Vereinbarkeit des § 2a Abs. 1 und 2 EStG a. F. mit EG-Recht67
4.4.2. Die grenzüberschreitende Verlustverrechnung von Betriebsstättenverlusteninnerhalb der EU – Neue Rechtsprechung des EuGH86
5. Schlussbetrachtung97
5.1. Auswirkungen der Neuregelung auf das deutsche Steueraufkommen97
5.2. Die Zukunft des § 2a EStG n. F.98
5.3. Zusammenfassung und Gesamtfazit99
Literaturverzeichnis103

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