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E-Book

Das Elternbuch zu WhatsApp, YouTube, Instagram & Co.

AutorBjörn Friedrich, Tobias Albers-Heinemann
VerlagO'Reilly Verlag
Erscheinungsjahr2018
ReiheQuerformater 
Seitenanzahl318 Seiten
ISBN9783960102175
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Eltern nehmen im Zusammenhang mit WhatsApp, YouTube und Co. meist nur die negativen Schlagzeilen wahr und möchten ihr Kind am liebsten davon fernhalten. Doch ein Verbot dieser Angebote ist nicht die beste Option, denn das Smartphone ist aus dem Alltag junger Menschen kaum mehr wegzudenken. Aufklärung ist also wichtig, denn nur wer versteht, was die sozialen Medien Kindern und Jugendlichen bieten und welche Gefahren sie tatsächlich mit sich bringen, kann seinem Kind bei ihrer Nutzung hilfreich zur Seite stehen. Die Autoren, beide Medienpädagogen mit jahrelanger Erfahrung in der Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen, erklären in diesem Buch, was Eltern, aber auch Lehrer und Pädagogen, dazu wissen mu?ssen: - WhatsApp und YouTube: Was genau tun Kinder und Jugendliche dort eigentlich? - Instagram, Snapchat und Co.: Was steckt hinter diesen Angeboten und wo sollte man besonders aufpassen? - Faszination Gaming: Was wird da gespielt? - Persönliche Daten, peinliche Fotos und Videos: Wie können Jugendliche ihre Privatsphäre schu?tzen? - Fakt oder Fake: Wie lernt man den kritischen Umgang mit Inhalten? - Stress im Netz: Was tun bei Cybermobbing, Hate-Speech und Onlinehetze?

Tobias Albers-Heinemann ist Dipl. Sozialarbeiter & Dipl. Medienberater und arbeitet als Referent für Medienbildung bei der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau. Seine Arbeitsschwerpunkte beinhalten aktive Medienprojekte mit Jugendlichen, sowie Bildungs- und Beratungsangebote für hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Eltern und Lehrer in den Bereichen Web 2.0 und Social Media. Seit 2007 betreibt Albers-Heinemann das Medienpädagogik-Praxis Blog (medienpaedagogik-praxis.de), eines der gefragtesten Blog-Angebote im deutschsprachigen Raum zum Thema Medienpädagogik. 2011 wurde es mit dem Dieter Baacke Preis ausgezeichnet. Zudem steht der Medienpädagoge dem pädagogischen Landesinstitut in Koblenz seit vielen Jahren regelmäßig als freier Referent für Elternabende und Informationsveranstaltungen zum Thema Medienkompetenz zur Verfügung. Björn Friedrich studierte Medienpädagogik, Politik- und Kommunikationswissenschaft (Magister Artium) an der Universität Augsburg und beschäftigt sich heute schwerpunktmäßig mit Social Media, mobilen Anwendungen und medialen Lernarrangements. Die aktive Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen zählt ebenso zu seinem Betätigungsfeld wie Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Eltern, Lehrer, Studierende und pädagogisch Verantwortliche. Von 2007 bis 2012 arbeitete Friedrich für medien+bildung.com in Rheinland-Pfalz, wo er u.a. das Projekt 'check the web' zur Förderung der Internetkompetenz Jugendlicher entwickelte, das 2010 beim Wettbewerb 'Wege ins Netz' des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet wurde. Seit 2012 ist er für das SIN - Studio im Netz in München tätig, daneben führt er als freier Referent Elternabende und Multiplikatorenschulungen durch.

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Leseprobe

KAPITEL 1 |
Wie sich Medien und Alltag verändern


Vielleicht denken Sie auch ab und zu, dass Ihr Kind viel zu viel Zeit vorm Computer oder am Handy verbringt? Schnell eine »WhatsApp« oder andere Kurznachrichten am Smartphone getippt, nebenbei eine E-Mail bekommen, ein YouTube-Video angeschaut und zwei Fotos auf Instagram veröffentlicht – es entsteht ein leicht chaotisches Bild, ein Eindruck, als ginge alles drunter und drüber und als seien Jugendliche gar nicht mehr Herr ihrer medialen Lage.

Dazu kommen noch Schlagwörter in Zeitschriften oder Broschüren wie Sexting, Datenschutz, Cybermobbing, Abzocke, Porno usw., die bei uns Erwachsenen das Bedürfnis wecken, präventiv und schützend in den Medienalltag der jüngeren Generation einzugreifen. Dabei lassen wir aber außer Acht, dass Jugendliche in einem ganz anderen medialen Umfeld aufwachsen als wir früher.

Die Lebenswelt, also das, was in dem direkten Umfeld einer Person als normal empfunden wird, verändert sich. Und das hat sie schon immer gemacht. Farbfernsehen, mehrere TV-Sender, CDs – das alles war in unserer Jugend völlig normal. Aber auch damals gab es Warnungen vor überhöhtem Medienkonsum und rechteckigen Augen, meistens von Menschen, die mit Schwarz-Weiß-Fernsehen und Wählscheibentelefon aufgewachsen sind.

In den nun folgenden Kapiteln möchten wir mit Ihnen zusammen einen Blick auf die Lebenswelt der jüngeren Generation werfen. Denn nur wenn wir wissen und verstehen, wie unsere Kinder Medien nutzen, sind wir in der Lage, wirkungsvolle Strategien für die Medienerziehung zu entwickeln.

»Neue Medien«? Die gibt es heute nicht mehr.

Immer wenn jemand »neue Medien« sagt, falle ich vor Schreck beim Faxen aus der Postkutsche …


Mittlerweile sind sechs Jahre seit unserem ersten »Facebook-Elternbuch« vergangen, in dem wir am Ende einen Blick in die Zukunft geworfen hatten. Bereits damals war absehbar, dass unsere Mediennutzung immer mobiler wird, dass Internet und Alltagsgegenstände immer weiter verschmelzen. Bereits damals war es unser Anliegen, zu zeigen, wie sehr digitale Medien dabei sind, unsere Gesellschaft zu prägen, und inwiefern sich Lebenswelt, Kommunikation und Jugendkultur verändern. In all diesen Jahren gab und gibt es jedoch ein Schlagwort, das immer wieder vorkommt und in unseren Augen viel zu viel Aufmerksamkeit findet: Neue Medien.

Gemeint sind hier seit vielen Jahren Medien, die nicht in das Format der klassischen Bürgermedien Radio, Fernsehen und Zeitung passen und somit gefühlt gesellschaftliche Begleiterscheinungen darstellen, weil sie sich von dem Bekannten und Gewohnten absetzen. Begleiterscheinungen, die wir ruhig mal beobachten können, aber nicht unbedingt ernst nehmen müssen. Begleiterscheinungen, die uns suggerieren, dass es für uns, für Schulen, Eltern und den Rest der Gesellschaft noch eine Schonfrist für die inhaltliche Auseinandersetzung gibt.

Beobachten wir allerdings, wie sehr digitale Medien in so kurzer Zeit die Gesellschaft verändert haben, wie selbstverständlich es heute ist, über Smartphones zu kommunizieren, wie normal Alltagsgegenstände und Spielsachen mit GPS, Kamera und einer WLAN-Verbindung sind und wie schnell das Alter sinkt, in dem Kinder ihr erstes Smartphone bekommen, sollte klar sein:

Tipp

Neue Medien sind nicht mehr neu. Sie sind elementarer Bestandteil unserer digitalen Gesellschaft und sind – ob wir es wollen oder nicht – Bestandteil unseres Lebens. Gehen wir also das Thema konstruktiv an!

Das Smartphone, ein Video- und Tonstudio für die Hosentasche

Vom Konsumenten zum ProdUSER


Erinnern Sie sich noch daran, wie Ende der Neunziger die ersten Internetseiten aussahen? Oder gehörten Sie vielleicht sogar zu den wenigen, die bereits damals eine eigene Internetseite besaßen und diese auch selbst programmiert hatten? Jedenfalls war es ein enormer Aufwand, eine eigene Homepage zu programmieren, auch wenn man »nur« Texte veröffentlichen wollte. Die meisten Menschen, die in dieser Zeit einen Internetanschluss besaßen, nutzten das Web, um zu konsumieren. Es wurde von einer Seite auf die andere gesurft, um sich Informationen zu besorgen. Viel mehr war gar nicht möglich, zumindest nicht ohne die Kenntnisse einer Programmiersprache.

Diese Hürde wurde durch die ersten WYSIWYG-Editoren (What You See Is What You Get) beseitigt. In einer grafischen Oberfläche konnten Texte und Bilder wie in einem Word-Dokument erstellt werden. Der Editor wandelte dann diese Informationen in die entsprechende Programmiersprache um. So war es Ende der Neunziger für viele »Laien« erstmals möglich, von der Konsumentenrolle in die des Produzenten zu wechseln.

Die wirklich entscheidende Wende brachte zu Beginn des neuen Jahrtausends das sogenannte Web 2.0, das nicht als bessere Version eines bestehenden Internets zu verstehen ist, sondern vielmehr als Überbegriff eines neuen »Mitmach-Webs«. Durch neue Programmierstandards war es plötzlich für den Konsumenten möglich, ohne technisches Wissen Inhalte ins Internet zu stellen. Die besten Beispiele hierfür sind Facebook, Wikipedia und YouTube. Texte, Bilder und später auch Videos sowie andere digitale Inhalte konnten ohne großen Aufwand veröffentlicht und anderen Menschen zugänglich gemacht werden. Jeder hatte die Möglichkeit, die digitale Aktion eines anderen zu kommentieren und sich zu beteiligen. Es entstand das, was man später als Social Web, also als soziales Netz bezeichnete. Damit veränderte sich auch die Rolle des Surfers, der zuvor entweder als Konsument oder als Benutzer (User) tätig war. Durch die Beteiligungsmöglichkeiten des Web 2.0 entstand eine Mischform aus Produzent und User: der ProdUSER.

Smartphones, Apps und digitale Kommunikation gehören für Jugendliche zum Alltag.

Aufwachsen im digitalen Zeitalter


Kinder und Jugendliche wachsen heute unter anderen Gegebenheiten auf als wir damals. Internet, Computer, Smartphones – das alles sind Medien, die einfach da sind, sie gehören für junge Menschen in die normale alltägliche Umgebung wie für uns früher das Telefon oder der Fernseher. Aus diesem Grund reden wir auch bei Menschen, die mit digitalen Medien aufwachsen, von Digital Natives, also digitalen Eingeborenen, wobei nicht der Eindruck entstehen soll, dass allein durch das Aufwachsen in einer medialen Umgebung automatisch die hierfür notwendigen Handlungskompetenzen vorhanden sind.

Diese Eingeborenen können also im Prinzip gar nicht wissen, wie es ist, ohne Medien im Alltag auszukommen. Sie werden groß mit medialen Nutzungsformen, die sich in den letzten Jahren bei uns Erwachsenen etabliert haben, also Nachrichten per Smartphone schreiben, Informationen »googeln« und Bilder von der Digitalkamera am Computer verwalten. Dass die Fotos früher einmal in einer Dunkelkammer entwickelt werden mussten, dürfte für einen großen Teil der Kinder und Jugendlichen unbekannt sein.

Die tollen Möglichkeiten, die das Web 2.0 also bietet und an die sich unsere Generation erst gewöhnen musste, stehen jungen Menschen von Anfang an zur Verfügung. Kinder und Jugendliche fangen in ihrer Mediensozialisation auf einer ganz anderen Ebene an als Erwachsene und haben dadurch auch ganz andere Möglichkeiten, sich mit der Vielfalt des digitalen Angebots auseinanderzusetzen. Das jugendliche Bedürfnis nach Kommunikation, Gemeinschaft, Interessenaustausch und sozialer Integration trifft auf die sozialen und interaktiven Möglichkeiten des Internets.

Tipp

Der Umgang mit Medien ist für Kinder und Jugendliche normal, und auch dass manche Eltern das Gefühl haben, mit der ganzen Entwicklung nicht mithalten zu können, ist kein Grund zur Panik.

Die Veränderung der Kommunikation bringt neue Anforderungen an uns mit.

Kommunikationskultur im Wandel


Diejenigen von uns, die bereits ein Leben vor dem digitalen Zeitalter kennengelernt und gelebt haben, werden auch als Digital Immigrants bezeichnet, also digitale Einwanderer. Als Einwanderer sind wir mit einer bestimmten Kultur der Kommunikation aufgewachsen, die sich...

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