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E-Book

Das Emma*-Prinzip

Sieben Schlüssel zu einer richtig guten Ehe

AutorMarcus Mockler, Susanne Mockler
Verlagadeo
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783863347932
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Verliebt, verlobt, verheiratet - ernüchtert. Nach der ersten Zeit sprühender Verliebtheit schwindet bei den meisten Ehepaaren das Hochgefühl, es gibt Streitigkeiten und Enttäuschungen. Oftmals arrangieren sich die Partner irgendwann mit der Situation, leben erwartungslos und frustriert nebeneinander her. Die gute Nachricht ist: Paare können aktiv etwas dafür tun, ihre Beziehung zu verbessern - die Leidenschaft neu zu entfachen, dem Spaß mehr Raum zu geben und die Zweisamkeit wieder als Komfortzone und nicht als Konfliktgebiet zu erleben. Und das sogar dann, wenn der Partner zunächst passiv bleibt. 'Das Emma-Prinzip*' liefert praxisbewährte, psychologisch fundierte und direkt umsetzbare Anregungen für eine richtig gute Ehe.

geb. 1965, ist verheiratet und hat mit seiner Frau acht Kinder. Sie leben zurzeit in St. Johann. Nach einem Englisch- und Geschichtestudium in Tübingen und Kapstadt, machte der Schriftsteller eine journalistische Ausbildung und arbeitete mehrere Jahre als Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen. Seit 1998 ist er Reporter der evangelischen Nachrichten-agentur idea; er arbeitet als freiberuflicher Trainer und Coach mit den Schwerpunkten Kommunikation, Kundenorientierung und Karriereplanung, als Buchautor und Lehrbeauftragter der Hochschule St. Gallen. Er hat mehrere Bestseller zu den Themen Zeitmanagement und Lebensplanung veröffentlicht.

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Leseprobe

DAS EMMA*-PRINZIP

Einer der besten Ehefilme, die wir kennen, ist der amerikanische Streifen „Fireproof“. Wir haben ihn schon x-mal gesehen und sind von der Story fasziniert. Es ist die Geschichte eines Ehepaars, das sich in einer tiefen Krise befindet.

Er ist Feuerwehrmann, sie arbeitet in der Presseabteilung einer Klinik. Ihr Beziehungsstreit eskaliert, die Gattin kündigt die Trennung an. Auch er steht kurz vor dem Aufgeben, als ihm sein Vater ein handgeschriebenes Buch reicht, das ein 40-tägiges Programm zur Rettung der Ehe enthält.

Der entscheidende Ansatz bei dieser ungewöhnlichen Form der Ehetherapie ist: Der Mann geht die 40 Schritte – unabhängig davon, ob seine Frau seine Signale erkennt und ihm sein ehrliches Bemühen überhaupt abkauft.

Die Metapher des Films ist besonders gelungen, weil die Hauptfigur Caleb bei der Feuerwehr arbeitet. Dort gilt der Grundsatz: Man lässt seinen Partner nicht allein – besonders dann nicht, wenn es brennt. Dieser Gedanke wird konsequent auf die Ehe übertragen.

Ein Kollege äußert sich erstaunt darüber, dass Caleb für wildfremde Menschen im Katastrophenfall sogar sein Leben riskiert – aber zunächst nicht bereit ist, noch weitere Energie für seine Ehefrau einzusetzen. Mehr spoilern wir nicht. Jedenfalls bietet „Fireproof“ für Paare eine Fülle an Anregungen, wie sie ihre Beziehung besser gestalten können.

Anfangen müssen SIE

Darin, dass einer der beiden Partner den ersten Schritt macht, um die Beziehung zu erneuern, liegt ein großes, wirksames Geheimnis. Wir haben daraus ein Prinzip gemacht, dem wir geradezu eine Erfolgsgarantie zusprechen. Wir nennen es das Emma*-Prinzip. Es hat nichts mit radikalfeministischen Vorstellungen der gleichnamigen Frauenzeitschrift zu tun, sondern Emma* steht für: Einer muss mal anfangen.

Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Der eine, der anfangen muss, sind Sie.

Wenn einer mal anfängt, kann alles anders werden. Im Kleinen haben Sie das vermutlich selbst immer wieder erlebt. Aber auch für die große Krise ist dies der Schlüssel zu ihrer Bewältigung. Einer muss mal anfangen, auf den anderen zuzugehen, ihm Liebe zu zeigen, Versöhnung auszusprechen, den Blick in die gemeinsame Zukunft zu weiten.

Wie oft warten wir darauf, dass der andere diesen Anfang macht! Wie einfach wäre es hingegen, wenn wir selbst starten würden!

Ist es nicht eine unglaubliche Befreiung, wenn einer mitten im großen Knatsch wieder auf den anderen zukommt, ihm den Rücken krault, ein kleines Geschenk von unterwegs mitbringt oder vielleicht sogar zum Sex einlädt? Wenn die Botschaft nicht mehr lautet: Wir werden erst wieder versöhnt sein, wenn du auf den Knien angekrochen kommst? Sondern wenn sie lautet: Ja, wir haben momentan Probleme, aber das kann und darf uns nicht dauerhaft auseinanderbringen. Dazu ist unsere Liebe zu wichtig.

Nun gibt es vieles, was uns am „Anfangen“ hindert. Manche sind angefüllt mit Erwartungslosigkeit. Sie sind es leid, immer und immer wieder dieselben Probleme in der Partnerschaft wälzen zu müssen. Andere haben das Gefühl, ohnehin schon viel zu viel gegeben zu haben. Sie finden, jetzt wäre mal der Partner dran. Und zudem sind wir natürlich alle nicht frei von Trägheit, Faulheit, Selbstbezogenheit, Überforderung durch Stress. Das macht es noch schwerer, neu in die Liebe zu investieren.

Die „Schwerkraft“ überwinden

Der Anfang ist am aufwendigsten. Uns gefällt der Vergleich mit dem Start einer Mondrakete. Am Anfang, wenn sie von der Erde abhebt, braucht sie die meiste Energie. Um mit dem tonnenschweren Koloss die Schwerkraft zu überwinden, braucht es zusätzliche Tanks mit Treibstoff, die nach wenigen Minuten leer sind und abgeworfen werden. Später dann, in der Umlaufbahn, ist nur noch wenig Energie erforderlich, um das Raumschiff zu lenken und zu beschleunigen.

Genau das ist die Energiesituation in der Partnerschaftskrise. Einer muss mal anfangen – und es wird ihn möglicherweise viel Kraft kosten (oft allerdings auch deutlich weniger als befürchtet). Ist das Beziehungsraumschiff erst mal beschleunigt, geht es dafür mit sehr viel geringerem Aufwand weiter. Es ist also eine wertvolle Investition, aus der eigenen Passivität auszusteigen und neu auf den Partner zuzugehen.

Die meisten wissen, wenn sie einen Augenblick darüber nachdenken, wie dieser erste Schritt aussehen kann. Sie haben durchaus eine Vorstellung davon, wie sie initiativ werden sollten. Aber es entspricht nicht ihrer Gefühlslage, die Energie dafür aufzuwenden. Sie sagen sich bewusst oder unbewusst: „Jetzt soll erst mal der andere …“

So verständlich diese Haltung sein kann – sie bringt Sie nicht weiter. Wenn zwei darauf beharren, dass jetzt erst mal der andere dran ist, ändert sich nichts. Die Zerrüttung schreitet voran.

Einer muss mal anfangen. Lassen Sie es sich nicht nehmen, dieser eine zu sein. Am genialsten ist es natürlich, wenn in einer Partnerschaft beide leidenschaftlich nach diesem Prinzip leben. Wir formulieren das etwas zugespitzt: Die beste Ehe ist die, in der beide Partner von dem Gedanken beseelt sind, dem anderen Gutes zu tun. Stellen Sie sich mal vor, was für ein geniales Leben Sie dann miteinander hätten. Der Weg dorthin? Emma*.

Nun wollen wir hier kein Wolkenkuckucksheim bauen. Uns ist klar: Es gibt keine absolute Garantie, dass es Ihre Ehe kitten wird, wenn Sie es sind, der (immer und immer wieder) anfängt.

Was wir aber auch wissen: Es gibt Wahrscheinlichkeiten. Paare, die das Emma*-Prinzip anwenden, haben die allerbesten Chancen, an ihr früheres Glück anzuknüpfen und es zu vergrößern. Wer ständig dieses positive Hintergrundrauschen in Kopf und Herz hat, wie er seinem Partner mehr Liebe und mehr Achtung zeigen kann, wird die Qualität der Beziehung enorm erhöhen.

Resonanz erzeugen

Der Grund liegt einfach darin, dass Sie das alles für einen Menschen tun, mit dem Sie schon in einer Liebesbeziehung stehen. Einen Menschen, der Sie einmal begeistert hat (auch wenn er das momentan vielleicht nicht tut). Einen Menschen, mit dem Sie schon viel Gutes erlebt und manches gemeinsam aufgebaut haben.

Das bedeutet: Ihre Liebessignale werden mit höchster Wahrscheinlichkeit auf Resonanz treffen. Der andere sieht, wie ernst es Ihnen mit der gemeinsamen Zukunft ist. Und wenn er einigermaßen empathisch ist, wird das auch in ihm eine positive Reaktion anstoßen. Viele Paare bezeugen, dass sie genau das erlebt haben.

Die Hyperbeziehungsgestressten sagen sich jetzt vielleicht: „Okay, das habe ich eigentlich alles schon probiert. Aber gibt es nicht eine Grenze? Will ich überhaupt eine Beziehung, in der immer nur ich der Gebende, Liebende, Aufopfernde bin?“

Unsere Antwort für die meisten Paare lautet: Ja, es gibt vermutlich eine Grenze – aber wahrscheinlich haben Sie diese Grenze noch nicht erreicht.

Zunächst müssten Sie ja klären, ob Ihr Partner das genauso sieht. Vielleicht fühlt er sich ebenfalls in der Rolle des permanent Gebenden. Stimmen Ihre Wahrnehmungen überein? Darüber kann man übrigens reden, selbst in der Krise. Denn gerade im Beziehungstief gehen die Einschätzungen über Ursachen und Verhalten fast immer weit auseinander.

Hier wäre also der erste Schritt, zu verstehen, wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Und wie oft sollte man nun „anfangen“? Jesus wurde einmal gefragt, wie oft man seinem Bruder vergeben müsse und ob sieben Mal reichen würde.

Seine Antwort: „Nicht sieben Mal, sondern siebzig mal sieben Mal.“6 In einer Zeit ohne Excel-Tabellen und Haftnotizen für eine Strichliste hieß das nichts anderes als: Hör auf zu zählen! Vergib einfach immer wieder! Du selbst hast schließlich auch immer wieder Vergebung nötig. Wir kommen im Kapitel übers Vergeben darauf zurück.

In der Sprache des Emma*-Prinzips heißt das, einfach immer wieder anzufangen. Vielleicht stehen Sie nur einen Anlauf davon entfernt, dass Ihre gemeinsame Liebe ganz neu entfacht wird! Wäre es nicht unendlich schade, einen Schritt zu früh aufgegeben zu haben?

Es gibt den Witz über einen Pfarrer, der den Garten eines seiner neu zugezogenen Gemeindemitglieder bewunderte. Der Mann hatte ein altes Haus mit einem verwahrlosten Grundstück gekauft und in mühevoller Arbeit ein grünes Kleinod daraus gemacht. Immer wieder spazierte der Pfarrer dort vorbei.

Als er eines Tages mal wieder den Hobbygärtner bei der Arbeit zwischen den Bäumen und gepflegten Beeten sah, machte er ihm ein Kompliment: „Da haben der liebe Gott und Sie aber einen wundervollen Garten geschaffen.“

Der Gelobte blickte auf, schaute etwas müde und antwortete: „Das stimmt. Aber Sie hätten den Garten mal sehen sollen, als ihn der liebe Gott noch alleine bewirtschaftete.“

Der Witz ist keineswegs glaubenskritisch gemeint. Er illustriert vielmehr eine Wahrheit, die wir manchmal verdrängen. Das Beste im Leben ist uns geschenkt: unser Leben, unsere Gesundheit, die Menschen, die uns umgeben. Wir können das alles nicht „machen“. Gleichzeitig verlangen diese Gaben unseren vollen Einsatz. Bei einem verwilderten Garten leuchtet das jedem auch sofort ein. Aber bei unserem Ehepartner? Dabei ist er weitaus wertvoller als das Biotop vor dem Haus.

Das Gegenteil von Emma*

Das Gegenteil des Emma*-Prinzips sind Passivität, Rückzug und die Drohung, sich zu trennen. Das alles mögen verständliche Verhaltensweisen sein – hilfreich sind sie nicht. Wer glaubt ernsthaft, durch Passivität, Rückzug und Trennungsdrohung eine bessere Zukunft zu gewinnen?

Da hat das...

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