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Das Escape-Manifest

Das Leben ist kurz. Steigen Sie aus. Kündigen Sie. Fangen Sie etwas Neues an.

AutorDom Jackman, Mikey Howe, Rob Symington
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl312 Seiten
ISBN9783956230370
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Warum arbeiten so viele Menschen in Jobs, die ihnen nichts bedeuten? Warum verschwenden sie ein Großteil ihres Lebens im grauen Firmenalltag, anstatt sich eine Tätigkeit zu suchen, die sie wirklich anspricht und erfüllt? Das Escape-Manifest ist eine wunderbare Quelle für jeden, der in seinem Büro sitzt und davon träumt, was es wohl sonst noch im Leben gibt. Von den Warums über das Was bis zum Wie liefert diese Anleitung praktische und zuverlässige Ratschläge, wie wir uns damit vertraut machen, dass unser Arbeitsleben sehr viel erfüllender sein könnte.

Rob Symington, Dom Jackman, Mikey Howe sind Gründer von Escape the City, einer 2010 gestarteten Community, die Menschen hilft, den Tretmühlen von Großfirmenjobs zu entfliehen, um einen aufregenden neuen Job zu finden, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder das große Abenteuer zu suchen. Alle drei begannen ihre Karriere als Managementconsultants bzw. Investmentbanker in Großunternehmen. Zusammen bauten sie die Escape-Bewegung auf mit inzwischen mehr als 100.000 Mitgliedern weltweit und einer großen Fangemeinde im deutschsprachigen Raum.

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Leseprobe

Einführung


Es war wieder mal so ein trüber Montagmorgen, als Robs Wecker klingelte. Draußen war es noch dunkel. Rob drängte sich in einen Zug voller Menschen – Pendler wie er. Alle hielten sich an die schweigende Übereinkunft der Londoner Underground: Keiner schaut dem anderen in die Augen, keiner sagt etwas. Massen von gut ausgebildeten Fachkräften, die sich, jeder für sich, innerlich auf die vor ihnen liegende Woche vorbereiteten.

In der Firma angekommen, versuchte Rob (immer noch nicht ganz wach), Fahrstuhlgespräche zu vermeiden. Er erreichte seine graue Bürozelle, öffnete Microsoft Excel und atmete tief durch. In diesem Moment streckte Dom den Kopf über die Trennwand und flüsterte: »Ist das nicht alles irgendwie Müll?!« Rob spürte sofort den verwandten Geist. Noch einer, der sich nicht damit abfinden mochte, noch einer, der den Mut hatte, sich mehr zu wünschen als irgendeinen »ordentlichen« Job in irgend so einer großen Firma.

Wir waren zwei Managementberater ohne eigene unternehmerische Erfahrung und mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten. Aber plötzlich hatten wir eine Idee, die uns so faszinierte, dass sie uns nicht mehr losließ. Ihr ist es zu verdanken, dass wir unsere Jobs kündigten und die letzten drei Jahre damit verbrachten, eine globale Community von über 100.000 Menschen aufzubauen – Menschen, die ebenso wie wir davon überzeugt sind, dass das Leben zu kurz ist, um es mit einer Tätigkeit zu verbringen, die ihnen nichts bedeutet.

Täglich bekommen wir E-Mails von Menschen aus den unterschiedlichsten Städten der Welt, die uns mitteilen: »So etwas brauchen wir hier auch!« Während unsere Idee in der »City« (Londons Finanzdienstleistungszentrum) entstand, findet sie ihren Widerhall in allen nur erdenklichen Branchen und Ländern weit über die britischen Grenzen hinaus. Es handelt sich um ein weitverbreitetes Phänomen – immer mehr Menschen in großen prozess- und bürokratieüberladenen Organisationen beginnen sich zu fragen, ob ihr berufliches Leben nicht möglicherweise noch mehr für sie im Köcher hat.

Mittlerweise ist mit Mikey, einem ehemaligen Investmentbanker, ein dritter Partner zu uns gestoßen, um uns bei der Errichtung unserer New Yorker Zentrale behilflich zu sein. Mikey ist ein weiterer Gefährte im Kampf um die Rettung der Menschen (und unserer selbst) aus den Fängen des grauen Großfirmenalltags. Je mehr Menschen wir ansprechen, desto klarer treten die Dimensionen dieses Problems zutage. So viele talentierte und passionierte Menschen beschäftigen sich tagaus, tagein mit Dingen, die ihnen in Wahrheit nichts bedeuten.

Wir sind drei ganz normale Menschen, die sich auf dem konventionellen Pfad durch die Welt der Großfirmen und ihres Jargons bewegten und dabei Dinge taten, die sie innerlich kalt ließen. Unsere Geschichte durchzieht das gesamte Buch. Wenn Sie jedoch schon einmal bei sich dachten: »Das Leben muss doch noch mehr zu bieten haben als diesen Job!«, dann ist das zugleich auch Ihre Geschichte.

* * *

Wir schreiben dieses Buch zu einer Zeit, in der der globale Kapitalismus in der Krise steckt. Überall machen den Institutionen und Regierungen ökologische, gesellschaftliche und politische Herausforderungen, technische Neuerungen und die wachsende Macht der Bürger zu schaffen. Überall stoßen wir auf Umfragen, die einen beunruhigend hohen Grad an beruflicher Unzufriedenheit belegen. Ärzte berichten von Angst- und Depressionsepidemien in den hoch entwickelten Industrienationen.1

So kann es nicht weitergehen.

Wir stehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor gewaltigen Herausforderungen und noch größeren Möglichkeiten. Und doch ziehen viele von uns, gelähmt von Furcht und dem vermeintlichen Mangel an realistischen Alternativen, den Kopf ein und bleiben ihrer bewährten Tretmühle treu.

Die Welt verändert sich. Unternehmen, die noch vor zwei Jahrzehnten die Märkte dominierten, sind spurlos verschwunden. Viele Menschen arbeiten heute für Firmen, die vor zehn Jahren noch nicht erfunden waren. Selbst vor fünf Jahren hätten wir unser Projekt nicht so aufziehen können wie heute. Sich in einer Welt, die sich immer schneller dreht, nicht ebenfalls zu verändern, ist gefährlich. Viel zu leicht lachen wir über die Kodaks und Blockbusters dieser Welt als Beispiele für Firmen, die nicht mit der Zeit gingen – und verkennen zur selben Zeit, dass uns als Einzelne dasselbe Schicksal ereilen wird, falls wir es versäumen, uns anzupassen.

Wenn es Ihnen annähernd so geht wie uns vor unserem Ausstieg, werden Sie eine große Diskrepanz erkennen zwischen dem, was Sie interessiert, und Ihrer beruflichen Realität. Was uns faszinierte, war die Macht des Internets, Menschen für eine Idee zu gewinnen und zu mobilisieren. Wir lasen mit Begeisterung alles über neue Technologien, die die Goliaths diverser Branchen das Fürchten lehrten und den Status quo infrage stellten. Zugleich jedoch arbeiteten wir für Firmenkolosse, die Teil ebendieses Status quo waren. Von ihnen war sicherlich zuletzt zu erwarten, dass sie die Zukunft prägen würden – sie repräsentierten die Vergangenheit. Unsere Firmenjobs hatten nichts mit der Welt zu tun, in der wir leben und arbeiten wollten. Als wir erkannten, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändern würde, zogen wir unsere Konsequenzen.

Wir verbrachten die letzten drei Jahre damit, uns Gedanken darüber zu machen, warum so viele von uns in Jobs landen, die uns nichts bedeuten, und wie man das ändern könnte. Unsere persönlichen Erfahrungen waren von unschätzbarem Wert, aber noch aufschlussreicher waren die zahllosen Gespräche mit Menschen, die den Wunsch verspüren, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.

Viele ihrer Geschichten werden Sie in diesem Buch wiederfinden. Keine zwei Ausstiegsszenarien gleichen einander. Es gibt keine Betriebsanleitung für die unkonventionelle Karriereplanung. Und doch gibt es da gewisse Themen, die allen Menschen, die sich vom grauen Firmenalltag losgesagt haben, gemeinsam sind. Wir haben neun wesentliche Ideen herausgearbeitet, die für eben jene Menschen kennzeichnend sind. Wären wir Ärzte und lautete unsere Diagnose »Unzufriedenheit mit dem Angestelltenjob in der Großfirma«, dann würden diese neun Ideen die Grundlage für unsere Therapie bilden:

Idee 1: Veränderung = Chance

Wo immer es in der menschlichen Zivilisation zu gewaltigen Umbrüchen kam (denken Sie an den Übergang von der Subsistenzwirtschaft zur Landwirtschaft und von der Landwirtschaft zur Industriewirtschaft), passierten zwei Dinge:

  1. Menschen wurden zu Leidtragenden (in der Regel jene, die es versäumten, sich anzupassen, und die folglich obsolet wurden).
  2. Manche Menschen profitierten im großen Stil (in der Regel jene, die diese Veränderungen richtig erkannten und in der Lage waren, sie zu ihrem Vorteil zu nutzen).

In den kommenden Jahren werden sich diejenigen unter uns entfalten und ihres Lebens erfreuen, die den Wandel mit offenen Armen willkommen heißen, anstatt sich ihm gegenüber zu verschließen. Wir werden in diesem Buch der Frage nachgehen, warum es so wichtig ist, dass wir die Veränderungen, die vor sich gehen, begreifen, wenn wir in der Wirtschaft von morgen ein Bein auf den Boden bekommen wollen – besonders wenn wir unsere berufliche Tätigkeit selbst in die Hand nehmen wollen, anstatt irgendeiner Großfirma »zu Willen« zu sein.

Idee 2: Menschen sind Chancen

Die meisten Menschen, die einen faszinierenden und spannenden Job in zukunftsorientierten Unternehmen haben, sind nicht über eine Stellenanzeige an diesen Job gekommen. Die Bedeutung tragfähiger Beziehungen zu Menschen mit interessanten Tätigkeiten in Bereichen, die auch Sie fesseln, können Sie nicht hoch genug einschätzen. Wir werden uns auch damit beschäftigen, warum Ihre nächste Chance vermutlich mit einem Menschen zu tun haben wird, dem Sie in Ihrem erweiterten privaten oder beruflichen Bekanntenkreis bislang noch nicht begegnet sind – und wir werden schauen, wie Sie diesem Prozess nachhelfen können.

Idee 3: Streben Sie nach Fähigkeiten – verzichten Sie auf Qualifikationen

Gemäß dem etablierten Karrieredogma dürfen Sie bis zu zehn Jahre mit der akademischen Ausbildung verbringen, um Qualifikationen zu erwerben, die es Ihnen ermöglichen, Ihren Wunschberuf auszuüben. In vielen Bereichen ist dies wichtig und in manchen unverzichtbar (denken Sie an Ingenieure, Ärzte oder Piloten). Viel zu viele von uns streben irgendeinen geisteswissenschaftlichen Abschluss, einen Master oder MBA an, ohne wirklich zu wissen, warum – außer dass es »das Naheliegende« zu sein scheint. Wir häufen dabei Schulden an (die uns in unseren Möglichkeiten beschränken); und wir versäumen es, beizeiten Erfahrungen zu sammeln, mit deren Hilfe wir uns darüber klar werden, was wir uns vom Leben wirklich erwarten. In diesem Buch vertreten wir die These, dass die wendige und gut vermittelbare Arbeitskraft der Zukunft ihr Wissen in der Praxis erwirbt, indem sie sich auf konkrete Fähigkeiten konzentriert und sich die Dinge, die sie interessieren, selbst beibringt.

Idee 4: Legen Sie los – Handeln ist besser als Grübeln

Erfolgreiche Aussteiger sprechen häufig von der Kultivierung glücklicher Zufälle. Indem Sie Initiative zeigen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass das Leben Ihnen in die Hände spielt. Sie wechseln nicht den Job, indem Sie lediglich über einen Ausstieg nachdenken oder sich über die Härten Ihres Jobs beklagen – wichtig...

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