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E-Book

Das Geheimnis der Intuition

Wie man spürt, was man nicht wissen kann

AutorJan Becker
VerlagPiper Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783492964890
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Intuition hilft uns, auf Anhieb eine gute Entscheidung zu treffen, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge im Ganzen verstehen zu müssen. Und: Intuition ist erlernbar, sie lässt sich sogar bewusst verbessern. Jan Becker zeigt in seinem neuen Buch, wie wir unsere Wahrnehmung schulen können und warum wir wieder auf uns selbst hören müssen, wenn wir unser Bauchgefühl stärken wollen. Mit zahlreichen praktischen Übungen, die unsere Fähigkeit trainieren, Eigenschaften und Emotionen in Sekundenbruchteilen unbewusst oder bewusst komplex und instinktiv richtig zu erfassen.

Der SPIEGEL-Bestseller Autor Jan Becker ist ausgebildeter Hypnosetrainer und praktiziert seit über zwanzig Jahren als erfolgreicher Life-Coach in Berlin. An seiner Akademie bildet er jährlich 333 Menschen im Bereich Hypnose, Performance und Resonanz aus. Mit seinen Vorträgen und Live-Shows begeistert er sein Publikum. Sein Buch 'Du kannst schaffen, was du willst' stand über 50 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste, zuletzt erschien von ihm 'Du kannst Wunder vollbringen'.

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Leseprobe

Kapitel 1


Mehr als ein Gefühl: Warum Intuition eine Lebenseinstellung ist


INTUITION

Dieses Wort hat einen besonderen Klang. Da schwingt etwas Geheimnisvolles mit. Ein Versprechen. Irgendwo in dir, wispert es, liegt die tiefe Quelle der Weisheit verborgen. Sie ist mit der Weisheit der ganzen Welt verbunden. Ihre Wasser sind pure Wahrheit. Sie kennt dich ganz genau und sie weiß mehr, als du dir je vorstellen kannst. Wenn du in der Lage bist, Botschaften von ihr zu empfangen und vor allem zu verstehen, dann fliegt dir das Glück zu. Dann wird dein Leben ein Spaziergang. Du musst nie zweifeln. Alle deine Entscheidungen werden dich zu deinem Besten geleiten.

Und wissen Sie was? So ist es! Dabei betrifft Intuition nicht nur die großen und vermeintlich wichtigen Dinge im Leben. Sie ist eine Lebenseinstellung. So wie das Glück in den kleinen Dingen wohnt, fängt auch Intuition im ganz Kleinen an. Ich lebe danach.

Das erläutere ich Ihnen am besten einmal anhand eines ganz normalen Tages in meinem Leben – und gebe Ihnen damit gleichzeitig einen kleinen Ausblick auf das, was Sie in diesem Buch erwartet.

Mein Tag beginnt damit, dass ich vor dem Wecker aufwache. Das ist meist dann, wenn die Sonne aufgeht. Die Weisheit meines Körpers registriert das Licht und weckt mich sanft. Vielleicht würden Sie hier keine Intuition vermuten, doch sie steckt in den Genen: Menschen wachen seit vielen Millionen Jahren mit dem ersten Tageslicht auf. Unsere Spezies ist darauf programmiert, die lichten Stunden des Tages zu nutzen. Unser Körper ist darauf ausgerichtet. Es ist gesund, nach der Sonne zu leben. So bekommen wir automatisch genug Licht für unsere Seele und auch unser Körper kann das wichtige Vitamin D bilden, das unter anderem vor Depressionen schützt. Aber auch in vielen anderen Bereichen sind unsere Gene eine wichtige Quelle der Intuition – mehr dazu erläutere ich im nächsten Kapitel.

Nach dem Aufstehen folgt bald einer der wenigen festen Termine in meinem Tagesablauf: Ich bringe meinen Sohn in den Kindergarten. Eine Pflicht, die ich sehr gerne übernehme. Danach bin ich wieder frei und lasse mich im Moment treiben. Das heißt keineswegs, dass ich faulenze. Mein Unterbewusstsein kennt meinen Beruf und dessen Erfordernisse und steuert mich entsprechend – über meine Intuition. Ganz sanft und so, wie es mir entspricht. Wie das genau funktioniert, werden Sie noch erfahren. Wenn ich Lust bekomme, ein Buch über Hypnose zu lesen, dann mache ich das. Die Lust auf das Buch zeigt mir an, dass das jetzt wohl das Richtige ist. Wenn ich dagegen den Drang verspüre, an einer Nummer für mein Programm zu arbeiten, dann widme ich mich dieser Aufgabe.

Ich nehme mir das allerdings nicht vor. Ich schreibe keine To-do-Listen, ich muss mich zu nichts zwingen, alles fließt. Es kann sein, dass ich abends etwas gelesen habe, das mich noch so beschäftigt, dass ich morgens direkt wieder darauf zurückkomme. Oder ich habe plötzlich einen Einfall. Es kann zum Beispiel sein, dass mir in den Sinn kommt, lange nichts mehr von Schopenhauer gelesen zu haben. Dann greife ich in den Bücherschrank und nehme das entsprechende Buch mit in mein Stammcafé, das so etwas wie mein Außenbüro darstellt. Wenn ich schließlich dort sitze, kann es natürlich passieren, dass ich merke, dass der Schopenhauer nach einer Weile doch nicht mehr das Richtige ist. Auch an diesem Punkt höre ich auf meine Intuition. Dann lege ich das Buch eben wieder weg und nehme mir eine Zeitung. Ich komme selten in die Verlegenheit, dass ich mich nur auf eine Sache festlegen muss. Meistens kann ich auf andere Aufgaben ausweichen und damit das tun, was sich intuitiv am besten anfühlt in genau diesem Moment.

Natürlich habe ich trotzdem meine kleinen Gewohnheiten und Rituale. Das sind die wiederkehrenden Elemente, die meinem Tag bei aller Ungeplantheit Struktur geben. Sie dienen auch meinem Unterbewusstsein als Anhaltspunkte dafür, was jeweils gerade an Aufgaben ansteht. Ich gehe etwa zum Arbeiten fast immer in ein Café. Dort trinke ich dann sehr gerne schwarzen guten Kaffee. Nie käme es mir in den Sinn, einen Tee zu bestellen. Aber sobald ich etwas zu essen auswähle, lasse ich mich wieder neugierig von meiner Intuition leiten.

Falls Sie in einem Beruf arbeiten, der weniger frei gestaltbar ist als meiner, denken Sie nun vielleicht, dass ich gut reden habe. Wahrscheinlich habe ich tatsächlich mehr Möglichkeiten zu intuitiven Entscheidungen als die meisten Menschen in einem festen Job mit bestimmten Routinen. Ein Busfahrer kann nicht intuitiv eine neue Route fahren und eine Fließbandarbeiterin auch nicht mal eben intuitiv die Reihenfolge der Produktion ändern. Genauso wenig kann ich mitten in einer Hypnose auf der Bühne sagen, ach, jetzt mache ich doch lieber eine Gedankenlesenummer. Das Ändern um des Änderns willen ist auch nicht der Sinn der Intuition. Solange der Busfahrer und die Arbeiterin in ihrem Job glücklich sind, ist das völlig in Ordnung. Wenn beide allerdings jeden Morgen mit den sprichwörtlichen Magenschmerzen zur Arbeit gehen, ist das eine deutliche Botschaft der Intuition. Sie ist ein Seismograph dafür, was gut für uns ist – und registriert sofort, wenn uns etwas schadet. Wie Sie solche Botschaften vom Solarplexus entschlüsseln können, ist eins der Themen in diesem Buch. Natürlich ist es nicht in jeder Situation möglich, sofort einen ungeliebten Job zu wechseln. Die Augen nach Alternativen aufzuhalten ist aber nicht verboten. Oft tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf, wenn man seinem Bauchgefühl folgt und danach eine Entscheidung trifft. Selbst dann, wenn man noch nicht sehen kann, wo die Reise hingeht.

Vielleicht sind Sie immer noch ein bisschen neidisch auf mein freies Leben. Ich gebe es zu, mein Tagesablauf fühlt sich auch für mich luxuriös an. Ich bin sehr dankbar dafür. Der Preis, den ich für diese Freiheit zahle, ist: Niemand gibt mir Sicherheit, außer ich selbst. Ich muss mich selbst in die Pflicht nehmen. Wenn ich nichts auf die Beine stelle, verdiene ich kein Geld. Wenn etwas schiefgeht, kann ich niemand anderen verantwortlich machen. Keinen Chef, keine Kollegen. Da gibt es nur mich selbst, denn ich treffe alle Entscheidungen in meinem Ein-Mann-Unternehmen, ich kann fast nichts delegieren. Aber das ist in Ordnung, diesen Preis zahle ich gern. Dafür lebe ich ein Leben, das zu hundert Prozent zu mir passt. Ein präsentes Leben, ganz nah an meinen wahren Bedürfnissen.

Die Entscheidung dazu habe ich sehr früh getroffen.

Auch sie fiel intuitiv. Ich erinnere mich noch genau, wie ich in meinem Kinderzimmer stand. Damals war ich sieben Jahre alt. Feierlich sah ich aus dem geöffneten Fenster in die Natur mit all ihren Wundern – da waren Bäume, die sich im Wind bogen, Schmetterlinge und zwitschernde Vögel. In diesem Moment schwor ich mir, nie erwachsen zu werden. Das bedeutete natürlich nicht, nicht zu wachsen. Groß und selbstständig werden wollte ich schon. Aber das, was man gemeinhin unter »Erwachsenwerden« verstand, war für mich schon in diesem Alter mit Zwängen verbunden. Mit vorgefertigten Wegen. Langeweile. Bereits damals war mir klar, dass ich keinen normalen Beruf ergreifen könnte. Ich wollte nie aufhören zu spielen. Nie damit aufhören zu staunen. Ich wollte immer die Freiheit haben, jederzeit alles zu werden, was ich will. Ich wollte Wunder machen. Diesen Anspruch habe ich noch heute.

DIE ERINNERUNGSSTÜTZE

Auf meiner Visitenkarte steht »Wundermacher«. Genau das, was ich mit sieben Jahren werden wollte – und tatsächlich geworden bin, denn mit allem, was ich tue, schaffe ich Staunen und Wunder. Sigmund Freud sagte einmal, das Glück bestehe darin, einen Kindheitstraum zu verwirklichen. Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind gesagt haben: »Wenn ich groß bin, mache ich das und das …« Solche kindlichen Vorhaben werden selten in die Tat umgesetzt, aber sie bleiben im Unbewussten registriert und verfolgen uns das ganze Leben. Lassen Sie sich doch mal Visitenkarten drucken, auf denen Ihr Name steht und ein imaginärer Beruf, der Ihr kindliches Ideal beschreibt. Zum Beispiel »Marlena Schmied – Professorin für Unsichtbarkeit« oder »Karl Runge – Meister für das Fallen nach oben« oder »Carina Kurtz – Seifenblasendesignerin« und so weiter. Schauen Sie immer mal wieder auf die Kärtchen und verteilen Sie diese unter Ihren Freunden. Bei diesem kleinen Ritual handelt es sich um einen sogenannten »psychomagischen Akt« nach Alejandro Jodorowsky. Es wird Ihre Intuition beflügeln, denn Ihr Unterbewusstsein* wird Wege suchen, Ihren Traum auf irgendeine Weise wahr zu machen. Lassen Sie sich überraschen!

Hier ist der schöne Weg durch dein schönes Leben


Schon früh kristallisierte sich heraus, womit ich mein Leben wohl verbringen würde. Ich begann, mich für Hellseherei zu interessieren, für Gedankenlesen, Zauberei und Hypnose. Und ich spürte intuitiv: Das hier ist mein Weg! Diesen Weg habe ich dann kontinuierlich verfolgt. So, wie andere Menschen ihrem Wunsch nachgehen, Schauspieler zu werden oder Arzt. Bis zum Abitur bin ich dabei noch den Konventionen gefolgt. Doch nach dem Abi habe ich mich von den ausgetretenen Pfaden verabschiedet. Normalerweise beginnt man nach der Schule ja eine Berufsausbildung oder ein Studium. Später fängt man meist an, in einem auf bestimmte Weise definierten Beruf zu arbeiten. Doch das wäre mir zu eng gewesen. Ich habe mir stattdessen meinen eigenen Pfad gesucht.

Dabei bin ich dem Leitstern meines Interesses gefolgt und dort auch nur den Dingen, die mich so gepackt haben,...

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