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E-Book

Das Geheimnis von Glück, Gesundheit und Vollkommenheit

Hinduistische Lebensweisheiten

AutorDada J.P. Vaswani
VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783451809194
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Das Leben ist das größte Geschenk und wir nehmen es oft als selbstverständlich hin. Oft vergessen wir gesund, in Harmonie und glücklich zu leben. Dada J.P. Vaswani wirft einen umfassenden Blick auf die Gesundheit, eine Verbindung von Körper, Geist und Seele. Wir müssen gesund sein, um glücklich zu sein und wir müssen nach dem Glück streben, um gesund zu sein. Das Buch zeigt in inspirierenden Geschichten wie wir wieder Kontrolle über unsere eigene Gesundheit und unser Glücklichsein erlangen.

Dada Vaswani, geboren als Jashan Pahlajrai Vaswani am 2. August 1918. Spiritueller Lehrer. Guru der Sadhu Vaswani Mission. Dada wird als einer der bedeutenden spirituellen Meister des modernen Indiens geschätzt. Redner u.a. beim World Peace Summit of Religious and Spiritual Leaders bei den Vereinten Nationen in New York. Träger des U Thant Peace Award.

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Leseprobe

Das Leben – Das wertvollste Geschenk

Wenn ich Sie fragen würde: „Was ist Ihr wertvollster Besitz?“ – wie würde Ihre Antwort lauten? Ich vermute, viele von Ihnen würden ihr Vermögen nennen, ihre Immobilien, ihren sogenannten unverrückbaren Besitz. Und nicht wenige würden ihre Konten erwähnen, Festgelder und vielleicht Wertpapiere und Aktien, außerdem Schuldscheine und Staatsanleihen, in die Sie in weiser Voraussicht investiert haben. Und einige von Ihnen würden womöglich Gold und Silber, Rubine und Diamanten, die Familienjuwelen als ihren wertvollsten Besitz erachten.

Aber es gibt da noch etwas weit Wertvolleres als all diese Dinge zusammen, etwas, das Ihnen und nur Ihnen allein gehört! Mehr noch: Ich behaupte, dass Sie sich gerne von all dem, was ich eben erwähnt habe, trennen würden – von Land und Geld, Aktien und Gold –, nur um diesen einzigartigen Besitz zu erhalten, und Sie wären immer noch der Meinung, ein gutes Geschäft abgeschlossen zu haben! Denken Sie noch einmal darüber nach: Was ist Ihr wertvollster Besitz?

Vor einiger Zeit las ich eine amüsante Geschichte über ein frisch verheiratetes Paar. Während ihrer Hochzeitsreise befanden sie sich im 15. Stock eines Fünf-Sterne-Hotels. Der junge Ehemann schloss seine Frau in die Arme und sagte zu ihr: „Liebling, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe! Du bist mir so teuer, teurer, als ich je in Worte fassen könnte!“ Genau in diesem Augenblick begann der Boden unter seinen Füßen zu wackeln, die Wände, Türen und Fenster schienen sich zu bewegen, und aus dem Flur waren Rufe zu hören: „Erdbeben! Erdbeben!“ Der junge Ehemann stürmte sofort aus dem Zimmer. Er wartete nicht erst auf den Aufzug, sondern legte die fünfzehn Stockwerke so schnell zurück, wie ihn seine Beine trugen. Erst als er das Erdgeschoss erreicht und das Hotel verlassen hatte kam er zum Stehen. Seine teure Gattin hatte er komplett vergessen! Sie folgte ihm sehr viel später, nachdem das gewissenhafte Hotelpersonal alle Gäste evakuiert hatte. Bitter sagte sie zu ihm: „Was hast du mir eben noch gesagt? Dass ich das Wertvollste in deinem Leben sei – und dennoch hast du mich völlig vergessen, als es darum ging, dein eigenes Leben zu retten!“

Geben wir es zu: Unser Leben ist uns bei weitem mehr wert als alles andere auf der Welt. All Ihre Immobilien, Ihre Bankkonten, all Ihre Wertpapiere und Aktien, all Ihr Gold und Silber – Sie würden sich sofort davon trennen, wenn Sie nur Ihr Wertvollstes bewahren könnten: Ihr Leben!

Ein Luxuskreuzer befand sich auf seiner Fahrt von London nach New York. Mitten auf dem Meer kam es plötzlich zu einem Störfall; die Motoren setzten aus, das Schiff begann zu sinken. Zu spät bemerkte man, dass nicht genügend Rettungsboote an Bord vorhanden waren. Der Kapitän ordnete an, die Passagiere müssten Lose ziehen, um zu entscheiden, wer zu den Glücklichen gehören sollte, die einen Platz in den Rettungsbooten bekämen. Und so wurden die Lose gezogen. Ein reicher Mann an Bord hatte nicht das Glück, einen Platz auf den Rettungsbooten zu gewinnen. Er ging zu jedem der Passagiere, die einen Platz gewonnen hatten, und sagte: „Das ist ein Blankoscheck. Setzen Sie jeglichen Betrag ein, der Ihnen beliebt! Geben Sie mir dafür Ihren Platz!“ Die Leute starrten ihn ungläubig an. „Wovon sprechen Sie?“, fragten sie ihn. „Selbst wenn Sie uns alles Gold der Welt gäben, würden wir nicht mit Ihnen tauschen! Behalten Sie Ihre Millionen, unser Leben ist uns teurer!“

Das Leben ist tatsächlich der Menschen wertvollster Besitz! Jules Mazarin war ein berühmter Staatsmann und der engste Berater des französischen Königs. Da er mit den vertraulichsten Botschaften des Königs in verschiedene Länder reisen musste, trugen ihn seine Pflichten in alle vier Himmelsrichtungen. Wann immer er in einem Land ankam, erfüllte er erst seine Pflichten und besuchte dann Kuriositätenläden. Er war ein leidenschaftlicher Sammler von Antiquitäten, Kuriositäten, Kunstrelikten, seltenen Gemälden und Ikonen. Sein Haus in Paris quoll über von diesen Sammlerstücken. Viele von ihnen waren in einer prächtigen Halle ausgestellt, die er speziell zu diesem Zweck hatte bauen lassen. Freunde, die ihn besuchten, sahen die Gegenstände, die er über die Jahre gesammelt hatte und verfielen in Entzücken. Es war in der Tat eine der weltbesten Sammlungen aus privater Hand. Nur königliche Museen konnten sich besserer rühmen.

Mazarin liebte seine Antiquitäten und Kuriositäten. Wenn er zu Hause war, verbrachte er Stunden damit, seine wertvolle Sammlung zu betrachten. Er kannte jedes einzelne Stück ganz genau – woher es kam, welche Geschichte damit verbunden war, warum es wertvoll war und wie viel er dafür bezahlt hatte. Er hatte jedem Stück einen Namen gegeben, und er nahm immer wieder jedes einzelne in die Hand, fühlte es, betastete es, betrachtete es liebevoll und sprach sogar zu ihm! Genau genommen war diese Sammlung die Liebe seines Lebens!

Jahre vergingen. Mazarin wurde krank und die behandelnden Ärzte verzweifelten an seinem Zustand. Sein Ende nahte und sie rieten ihm, das Bett zu hüten.

Eines Nachts lag Mazarin schlaflos in seinem Krankenbett. Er wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Spontan entschloss er sich, noch einen Blick auf seine wertvolle Sammlung zu werfen, bevor er zu seiner letzten Reise gerufen würde. Taumelnden Schrittes ging er zu seinem Privatmuseum und begann jedes einzelne Objekt zu betrachten, das er mit so viel Liebe und Sorgfalt ausgesucht hatte. „Ich bin gekommen, um euch Lebewohl zu sagen“, flüsterte er. „Ich weiß nicht, ob ich euch jemals wiedersehen werde.“ Vor seinem inneren Auge erschienen die vielen Stunden, in denen er mit akribischem Fleiß seine Sammlung aufgebaut hatte, die liebevolle Sorgfalt, die er darauf verwendet hatte, jedes einzelne Objekt zu beschützen, zu bewahren und zu präsentieren. Als er in der Mitte des großen Saals stand, sagte er laut: „Ich muss all das zurücklassen! Kein einziges dieser wertvollen Objekte kann ich mit mir nehmen, wenn mich der Ruf ereilt!“

Wie wahr! Wir können nichts mit uns nehmen, wenn Gott uns ruft – und wir alle werden irgendwann gerufen. Es ist ein unvermeidbarer Ruf, er muss befolgt werden – und wir lassen alles zurück, wenn er kommt. Nichts gehört uns, denn wäre es anders, dann könnten wir das, was uns gehört, mitnehmen! Aber nichts ist unser eigen, deswegen lassen wir alles zurück. Alles gehört Mutter Erde – zur Erde muss es zurückkehren.

Wenn zwei Brüder ihren Grundbesitz teilen, ziehen sie eine Linie über das Land und sagen: Diese Hälfte gehört mir und jene Hälfte dir. Mutter Erde lacht sicherlich, wenn sie das hört! Denn sie weiß, dass niemandem von uns irgendetwas wirklich gehört. Früher oder später müssen wir alles loslassen. Na kuch mera, sab kuch tera! Nichts ist mir, alles was ist, ist deines! Zu Recht wird gesagt: Wenn man Reichtum verliert, ist nichts verloren; wenn man die Gesundheit verliert, ist etwas verloren; aber wenn man das Leben verliert, ist alles verloren!

Ein heiliger Mann hatte eine Anzeige in der Lahore Tribune geschaltet, zu jener Zeit die am weitesten verbreitete Zeitung im ungeteilten Norden Indiens. Die Anzeige lautete folgendermaßen:

GESUCHT: EIN MANN

Der bereit ist, sein Leben gegen 1 000 000 Rupien einzutauschen. Wer dazu bereit ist, möchte sich bitte melden unter Postfach 115, c/o The Tribune, Lahore.

Die Anzeige erschien zu drei verschiedenen Anlässen. Wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen können, war eine Million nicht gerade eine kleine Summe in jenen Tagen, wahrscheinlich wäre es mit zehn Millionen heute vergleichbar. Der heilige Mann wiederholte die Anzeige an drei verschieden Tagen, aber er bekam keine einzige Antwort – nicht einmal eine Nachfrage! Niemand war bereit, sein Leben einzutauschen, für welche Summe auch immer.

Das Leben ist der wertvollste Besitz des Menschen. Das ist der Grund, warum es niemand aufgeben will. Jeder hängt am Leben. Dies war die Erkenntnis, die Prinz Siddhartha erlangte, als er zu Gautama Buddha wurde. Wir alle kennen die Geschichte dieses großartigen Mannes, der seinem Palast und dessen Vergnügungen entsagte und stattdessen das Gewand eines Bettelmönchs anlegte, um den Tapoban, den Wald der Meditation zu betreten. Nach intensiven selbstauferlegten Entbehrungen und einer spirituellen Suche erlangte er die Erleuchtung. In einer Vision erkannte er, dass die Wurzel aller Sorgen, die Wurzel allen Leidens, die Wurzel der Qualen, Schmerzen und Pein des Menschen im Festhalten am Leben lag – tanha, wie er es nannte. Jeder hängt an seinem Leben; niemand möchte es leichtfertig hergeben. Und dennoch wird unser Leben nur dann wirklich wertvoll und lebenswert, wenn es glücklich ist, gesund und harmonisch. Wenn das Leben nicht gesund ist, wird es zur Last. Wenn das Leben nicht glücklich ist, wird es zur Plagerei. Wenn das Leben nicht harmonisch ist, wird es zur Quelle großer Sorgen.

Einmal kam eine alte Frau zu mir. Sie war unglücklich und immer in großer Not, es gab unendlich viele Dinge, die sie verbitterten. Sie litt unter einer abscheulichen Hautkrankheit, und ihre eigene Familie hatte sie aus dem Haus geworfen. So war sie gezwungen, auf der Straße zu leben, doch selbst die Obdachlosen dort gingen ihr aus dem Weg. Als sie zu mir kam, weinte sie bitterlich: „Wann endlich kommt der Tod, um mich zu erlösen? Wann wird der Tod mich von diesem sorgen- und leidvollen Leben befreien? Ich sehne mich nach dem Tod! Ich flehe den Tod an, er...

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