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Das Grabmal Kaiser Heinrichs III. in Goslar

AutorWolfgang Beckermann
VerlagEdition Ruprecht
Erscheinungsjahr1998
Seitenanzahl114 Seiten
ISBN9783897440388
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,00 EUR
Als 1056 Kaiser Heinrich III. starb und bevor dessen Körper nach Speyer überführt wurde, brachte man sein Herz nach Goslar. Dort wurde es in der Vierung der Kirche des von ihm gegründeten Stiftes St. Simon und Judas beigesetzt. Mehr als zweihundert Jahre später erteilte das Stiftskapitel den Auftrag für ein neues, figürliches Grabmal. Es zeigt den Kaiser lebensgroß als Liegefigur mit den Insignien seiner Macht, Krone und Zepter, und einem Modell der Stiftskirche als Symbol des Gründungsaktes. Seit dem 19. Jh. hat es in der Ulrichskapelle der Kaiserpfalz seine neue Aufstellung gefunden, nachdem die Stiftskirche abgerissen worden war. Das Grabmal ist ein Beispiel für die im 13. Jh. zunehmende Stifterverehrung, die ihren u.a. Ausdruck findet in der Errichtung neuer Grabmäler auch für schon längst verstorbene Wohltäter. Seine darüber hinausgehende Bedeutung erfährt das Goslarer Werk durch die Tatsache, daß es sich um eines der wenigen figürlichen Grabmäler für einen deutschen König handelt, das sich aus mittelalterlicher Zeit erhalten hat.
Die vorliegende Untersuchung eine überarbeitete Fassung der 1996 am Kunsthistorischen Seminar der Universität Göttingen entstandenen Magisterarbeit versucht möglichst umfassend den Fragestellungen nachzugehen, die an das in der Forschung bislang nur am Rande behandelte Goslarer Grabmal gestellt werden können. Zunächst gilt es, technische Fragen zu klären, Überlegungen zum ursprünglichen Erscheinungsbild anzustellen sowie einen eingehenden Blick auf die ikonographischen Details der Grabfigur zu werfen.
Daran schließen sich die Herleitung der äußeren Form und die stilistische Einordnung des Grabmals in die sächsische Skulptur der zweiten Hälfte des 13. Jhs. an. Nach der Beschäftigung mit dem speziellen Bildtypus' in Goslar, der eigentümlichen Verbindung von Herrscherbild, Stifterbild und Grabbild in einem Werk, geht es um das liturgische Totengedächtnis. Dank der guten Quellenlage u. a. einem erhaltenen Ordinarius der Stiftskirche aus dem 15. Jh. lassen sich die einzelnen liturgischen Handlungen am Grab rekonstruieren und der Stellenwert beurteilen, den es in der Liturgie einnahm.
Das letzte Kapitel beschreibt die historische Entwicklung des Stifts und darauf aufbauend die Situation, in der es sich in der zweiten Hälfte des 13. Jhs. befand, mit dem Ziel, mögliche Motive für Errichtung des Grabmals herauszuarbeiten. Als Ergebnis der Untersuchung steht ein Werk, das in seiner Form auf das in Frankreich seit 1220 vollentwickelte gotische Grabmal zurückgreift. Stilistisch übernimmt es Anregungen der französischen Skulptur der Jahrhundertmitte und steht damit in loser Verbindung zu einigen sächsischen Arbeiten, die sämtlich in die Zeit zwischen 1270 und 1290 datiert werden. In diesen Zeitraum fällt auch die Entstehung des Goslarer Grabmals; eine Datierung die durch die Beobachtungen an Kostüm und Insignien gestützt wird.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort2
INHALT3
1. Einleitung4
2. Fragestellung6
3. Literatur- und Quellenlage11
4. Das Grabmal17
4.1. Erhaltungszustand/Maße/Material/Fassung17
4.2. Aufstellungsort19
4.3. Überlegungen zum ursprünglichen Erscheinungsbild25
4.4. Beschreibung29
4.4.1. Die Insignien30
4.4.2. Das Kostüm32
4.4.2.1. Schnurmantel33
4.4.2.2. Surcot34
4.4.2.3. Schuhe35
4.4.3. Architekturmodell37
4.4.4. Hund38
5. Stilbezüge42
6. Bildtyp53
6.1. Das Grabmal Heinrichs III. - Besonderheiten eines Herrschergrabes im Vergleich53
6.2. Die Sonderform als Grabmal einer Teilbestattung60
7. Liturgische Memoria64
7.1. Bestattungsort64
7.2. Der liturgische Stellenwert von Grab und Grabmal innerhalb der Kirchenausstattung67
7.3. Die liturgischen Handlungen und das Grabmal als Ensemble72
7.4. Eine Neuordnung der Gründermemoria?79
8. Motiv: Das Stift in der Krise84
8.1. Abriß der Stiftsgeschichte von der Gründung bis zur Mitte des 13. Jhs.84
8.2. Die Situation des Stifts in der zweiten Hälfte des 13. Jhs.87
8.3. Das Motiv für die Neugestaltung des Grabmals93
9. Schluß97
LITERATUR101
ABBILDUNGSNACHWEIS115
ABBILDUNGEN116
Farbtafel 1116
Tafel 1117
Tafel 2118
Tafel 3119
Tafel 4120
Tafel 5121
Tafel 6122
Tafel 7123
Tafel 8124
Tafel 9125
Tafel 10126
Tafel 11127
Tafel 12128
Tafel 13129
Tafel 14130
Tafel 15131
Tafel 16132
Tafel 17133
Tafel 18134
Tafel 19135
Tafel 20136
Tafel 21137
Tafel 22138
Tafel 23139
Tafel 24140
Tafel 25141
Tafel 26142
Tafel 27143
Tafel 28144
Tafel 29145
Tafel 30146
Tafel 31147
Tafel 32148
Tafel 33149
Tafel 34150
Tafel 35151
Tafel 36152
Tafel 37153
Tafel 38154
Tafel 39155
Tafel 40156
Tafel 41157

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