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E-Book

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

AutorBirgit Weber
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783833833502
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Der Ratgeber informiert über das Krankheitsbild Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Entzündung der Schilddrüse. Zu Beginn leiden Patienten häufig unter Symptomen der Schilddrüsenüberfunktion wie z. B. Gewichtsverlust und Nervosität; im weiteren Verlauf entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion mit Gewichtszunahme, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen. Zur Behandlung nehmen die Patienten Schilddrüsenhormone ein; als unterstützende Therapie von Hashimoto empfiehlt die Autorin, selbst von der Krankheit betroffen und Heilpraktikerin, wirksame naturheilkundliche Selbsthilfe-Maßnahmen wie z. B. Homöopathie, Spagyrik, Schüßler-Salze, Phytotherapie, Bach-Blüten und Heilsteine. Die Autorin schildert eindrucksvoll ihre eigenen Erfahrungen mit der Erkrankung und trägt so zur Identifikation vieler Betroffener bei. Neben der Geschichte der Autorin und den medizinischen Hintergrundinformationen ist das naturheilkundliche Selbstbehandlungskapitel das Kernstück des Buches.

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Leseprobe

MEINE GESCHICHTE


Bis bei mir die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis gestellt wurde, hatte ich bereits sechs lange Jahre Beschwerden. Ich erzähle Ihnen hier meine Geschichte, um Ihnen zu zeigen, dass Sie begleitend zur Schulmedizin viele Möglichkeiten haben, etwas für sich zu tun. Ob es die Naturheilkunde oder einfach nur ein selbstbestimmtes Handeln im Umgang mit der Erkrankung ist: Achten Sie auf Ihren Körper und Ihre Seele.

Wie alles begann


Gerade als Kind ist man besonders sensibel. Ganz schnell hatte ich ein schlechtes Gewissen oder Angst, etwas falsch zu machen. Häufig begleitete mich das Gefühl, abgelehnt zu werden. Erst viel später erfuhr ich, dass dies meine Neigung zu Hashimoto wohl verstärkt hatte.

»Entschuldigung!«


Angefangen hat alles vor 40 Jahren, als ich zum vorübergehenden Entsetzen meiner Eltern das Licht der Welt als Mädchen erblickte – laut Arzt sollte ich ein Junge werden. Hineingeboren in ein liebevolles, behütetes, aber auch strenges Elternhaus, erlebte ich herbe Enttäuschungen während meiner gesamten Kindheit. Vor allem die sogenannten Freunde benutzten mich, wie ich im Nachhinein feststellen durfte, gern für ihre Streiche, Hänseleien und wann immer sie jemanden brauchten, über den sie sich lustig machen konnten. Ich traute mich nicht aufzubegehren, zu widersprechen, meine Meinung zu sagen oder mich in der einen oder anderen Art zu wehren. Das Thema des ständigen schlechten Gewissens und Entschuldigens für alle möglichen und unmöglichen Gegebenheiten sollte über viele Jahre hinweg mein ständiger Begleiter sein.

Zwischen Hoffnung und Angst


Allerdings hatte ich auch Glück, denn ein oder zwei Freunde hielten dann doch zu mir und in meiner Mutter und Großmutter fand ich immer gute Zuhörerinnen und Trösterinnen. Wenn auch die Tipps, die sie mir gaben, von mir nicht umgesetzt werden konnten, denn dann hätte ich ja widersprechen oder mich wehren müssen. So versuchte ich weiterhin, es allen Menschen, die mir über den Weg liefen, recht zu machen, sah nur das Gute in den Menschen und hoffte auf positive dauerhafte Aufmerksamkeit.

Ich entwickelte allerdings eine gewisse Angst vor Autoritätspersonen. Während der Schulzeit betraf dies hauptsächlich Lehrer. Später brachten mich vor allem sämtliche Prüfer, egal welcher Fachrichtung, regelrecht zum Schlottern.

In meinem ersten Lebensjahrzehnt hatte ich die gängigsten Kinderkrankheiten durchlaufen. Zusätzlich wurde ich gegen alle möglichen weiteren Erkrankungen geimpft.

»In Deckung bleiben«

Meine Versagensängste waren sehr groß, und natürlich traute ich mich auf gar keinen Fall zu widersprechen oder gar meine Meinung zu äußern. Immer schön still sein, nur nicht auffallen. Parallel dazu machte sich meine Periode regelmäßig mit heftigen Unterleibskrämpfen und Übelkeitsattacken bemerkbar, so dass ich letztendlich die Pille verschrieben bekam – mein erster Kontakt mit künstlichen Hormonen. Ansonsten empfand ich mich, bis auf die eine oder andere Erkältung, einhergehend mit Heiserkeit und kurzzeitigem Stimmverlust, als gesund. Dies alles waren bereits Hinweise für Hashimoto, was mir damals leider noch nicht bewusst war.

Eine unmögliche Partnerschaft

Kaum 18 geworden, zog ich mit meinem damaligen Freund nach München. Anfänglich nahm ich das Alkoholproblem, das er offensichtlich hatte, nicht ernst. Ich wünschte mir doch so sehnlichst, dass alles klappte. Mein Wunsch war vergebens, die Alkoholprobleme meines Partners waren für mich sehr schwierig. Er wurde, je mehr er getrunken hatte, immer aggressiver. Irgendwann fühlte ich mich nicht mehr sicher vor seinem Zorn. Ich suchte Rat bei seiner Familie und bekam den Tipp, jetzt zu ihm zu halten, stillzuhalten, für ihn da zu sein und ihm in seiner schweren Lage beizustehen. Er würde es mir später sicher danken. Ich hatte Angst. Angst um mich, Angst, allein klarkommen zu müssen, Angst davor, wieder zurück aufs Land zu ziehen und den Spott der Leute aushalten zu müssen. Als mein Partner eines Morgens, kurz bevor ich zur Arbeit ging, völlig betrunken nach Hause kam, mir noch ein paar Schuldzuweisungen und Beschimpfungen mit auf den Weg gab, war es mir endlich zu viel. Versagen hin oder her, die Verletzungen saßen tief, zu tief, ich wollte nichts anderes als meine Ruhe, irgendwie raus. Ich beendete die Beziehung. Zum Glück hatte ich Freundinnen, die mir den nötigen Trost und Halt in dieser Zeit gaben. Mir war damals nicht klar, dass die Angst und das Stillhalten meine Hashimoto-Neigung verstärkten.

Neuer Lebensmut


Zurück in Oberfranken – in München konnte ich mir das Leben von meinem damaligen Gehalt allein nicht leisten –, bezog ich eine nette kleine Wohnung in einem Haus voller junger, dynamischer, sympathischer Leute. Ich fühlte mich sofort wohl. Bei einem Ärztepaar, das sich neu niedergelassen hatte, fand ich Arbeit und Anerkennung. Mein sehnlichster Wunsch war Ruhe und Erholung. Ich vergrub mich in meiner Wohnung und freute mich auf die Arbeit. Zufällig waren meine Nachbarn Bekannte aus früheren Jahren, die nicht lockerließen, bis ich ab und zu mit ihnen etwas unternahm. Aus ab und zu wurde öfter, wurde oft, ich erholte mich.

Der Ernst machte dem Gefühl der Lebensfreude Platz. Ich ging viel zum Sport und genoss die Zeit mit Freunden. Einer dieser Freunde wurde ein sehr enger Freund, ganz langsam entwickelte sich mehr als Freundschaft. Aus tiefer Freundschaft entstand eine ganz besondere Liebe, dank ihr durften meine Wunden heilen.

Man hörte mich nicht

Ein typisches Verhalten, das viele Hashimoto-Betroffene kennen, ist Stillhalten. Möglichst vorsichtige Formulierungen werden gewählt, um das Gegenüber nicht in Rage zu bringen. Als es bei uns an die Hochzeitsvorbereitungen ging, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben bewusst den Mund aufgemacht. Allerdings vertrat ich meinen Standpunkt viel zu zaghaft, er wurde nicht beachtet.

Das Leben ist schön

Einige Zeit nach unserer Hochzeit hatte mein Mann eine nette Wohnung für uns in München gefunden. Jetzt wurde es ernst und ich musste all die Menschen verlassen, die mir sehr gut getan und mir Halt gegeben hatten. Andererseits war das Gefühl sehr stark, dass jetzt alles stimmte und ich glücklich werden würde. Mal war ich voller Vorfreude, mal zweifelte ich.

Dann wurde ich krank. Seitenstrangangina lautete die Diagnose. Kaum hatte ich diese überwunden, bekam ich keinen Ton mehr heraus, meine Stimme war komplett weg, eine Kehlkopfentzündung. Beteiligt war wohl das Pfeiffersche Drüsenfieber, das sagte zumindest die Blutuntersuchung. Doch rechtzeitig zum Umzug nach München war ich wieder fit.

1997 wurde ich schwanger, wir freuten uns riesig. Während der Schwangerschaft nahm ich die übliche Dosis Jodtabletten ein, mir war kaum übel, bis auf den einen oder anderen Ohnmachtsanfall ging alles glatt. Die Entbindung verlief ohne Probleme, auch das Stillen klappte auf Anhieb, ich war wahnsinnig glücklich und stolz und freute mich einfach nur auf ein Leben zu dritt.

Das Auf und Ab im Mutteralltag


Die Sandkastengespräche fand ich anfangs sehr unterhaltsam – es war ja alles neu –, später eher anstrengend, da es doch immer das Gleiche war. Als Ausgleich ging ich zwei halbe Tage pro Woche arbeiten. Da war es wieder, das schlechte Gewissen, irgendwie hatte ich das Gefühl, mein Mann fühlte sich im Stich gelassen, ich hätte jetzt Spaß, während er seine Arbeits- und Freizeit nach mir ausrichten musste. Das ging mir vor allem so, wenn ich mich mit Freunden ab und zu einmal ohne Mann und Kind verabredete. Im Herbst 2000 wurde ich wieder schwanger. Mein Sohn konnte es kaum erwarten, endlich ein Geschwisterchen zu bekommen, und mein Mann rang mit sich, ob es sich jetzt vielleicht lohnen würde, in eine Autorennbahn zu investieren.

Meine zweite Schwangerschaft verlief, bis auf die Ohnmachtsneigung, genau wie die Entbindung selbst, komplikationslos. Auch in dieser Zeit wurde mir die übliche Dosis Jod verschrieben, die ich regelmäßig einnahm. Nachdem ich abgestillt hatte, entschied ich mich erneut für die Pille, die ich auch zwischen den Schwangerschaften gut vertragen hatte. Diesmal musste ich verschiedene Präparate ausprobieren, bis eines gefunden wurde, das ich gut vertrug.

In dieser Zeit, in der die Kinder erst kurz auf der Welt waren, geriet ich immer wieder an meine Grenzen im Hinblick auf die Verwandtschaft. Leider hatte ich ständig zu kämpfen und musste mich andauernd rechtfertigen für meine Ansichten. Um was auch immer es ging, Stillen, an die frische Luft gehen, Auto fahren, Kleidung, Süßigkeiten, ja sogar die Frage, ob ein drei Wochen altes Baby auf den Mund geküsst werden darf oder nicht, bot Stoff zur Diskussion.

Alles ganz normal?

Hormonumstellungen in den Schwangerschaften, mögliche Jodüberdosierungen, die Anstrengungen mit zwei kleinen Kindern und der zwischenmenschliche Stress machten mir damals keine Sorgen. Dass dies alles Auslöser von Hashimoto sein können, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Hashimoto kündigt sich an


Vorboten für Hashimoto gibt es zahlreiche. Leider werden sie...

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