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E-Book

Das Haus Gottes

Im Vaterunser eine Heimat finden

AutorMax Lucado
VerlagSCM Hänssler im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783775173582
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Auswendig können es die meisten Christen - das Vaterunser, berühmtestes Gebet der christlichen Kirche. Aber sich darin zu Hause fühlen? Die eigenen Bedürfnisse darin wiederfinden? Bestsellerautor Max Lucado sagt: Genau so soll es sein! Denn das Vaterunser ist eigentlich wie ein Haus, in dem Gott selbst uns empfängt. Jede Bitte ist wie ein Raum, der uns einen neuen, ungewohnten Zugang zum Vater ermöglicht. Wir dürfen darin nicht nur Gäste sein, sondern Mitbewohner, die ihre Heimat bei Gott gefunden haben. Ein erfrischender Ansatz, der das alte Gebet in den Alltag hineinbuchstabiert. Relaunch des Bestseller, der sich bisher über 15.000 Mal verkauft hat!

Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 100 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.

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Kapitel 2


Das Wohnzimmer


Wenn Ihr Herz einen Vater braucht


Unser Vater …


»Unser Vater im Himmel …« Mit diesen Worten begleitet uns Jesus in das Haus Gottes. Folgen wir ihm? Dort gibt es so viel zu sehen. Jeder Raum offenbart etwas von seinem Herzen, jeder Halt bringt Ihrer Seele Ruhe. Kein Raum ist so wichtig wie der erste, den wir jetzt betreten. Folgen Sie ihm, wenn er Sie in Gottes Wohnzimmer führt.

Setzen Sie sich auf den Stuhl, der für Sie gemacht wurde, und wärmen Sie Ihre Hände an dem Feuer, das nie verlöscht. Nehmen Sie sich die Zeit, die gerahmten Bilder anzuschauen, und suchen Sie die heraus, auf denen Sie selbst zu sehen sind. Nehmen Sie das Album in die Hand und suchen die Geschichte Ihres Lebens. Aber bitte, zuallererst stehen Sie auf und betrachten das Gemälde an der Wand.

Ihr Vater hält es in Ehren. Er hat es so aufgehängt, dass es jeder sehen kann.

Auch wenn Sie sich tausendmal vor dieses Bild stellen, kommt es Ihnen jedes Mal so neu vor wie beim ersten Mal. Auch wenn Millionen Menschen die Leinwand betrachten, wird jeder sich selbst darauf erkennen. Und jeder hat recht.

Eine zärtliche Szene von einem Vater und seinem Sohn wurde auf dem Bild festgehalten. Im Hintergrund steht ein großes Haus auf einer Anhöhe. Zu Füßen der beiden liegt ein schmaler Pfad. Der Vater ist vom Haus heruntergeeilt. Der Sohn hat sich mühsam den Weg hochgeschleppt. Die beiden haben sich hier am Tor getroffen.

Wir können das Gesicht des Sohnes nicht sehen; es ist in der Brust des Vaters vergraben. Nein, sein Gesicht können wir nicht sehen, aber wir sehen seine zerlumpte Kleidung und sein strähniges Haar. Wir sehen den Lehm an seinen Schuhen, seine schmutzige Kleidung und die leere Geldbörse auf der Erde. Ursprünglich war die Börse voller Geld. Und der Junge voller Stolz. Aber das ist ein paar Dutzend Kneipen her. Jetzt sind Geld und Stolz aufgezehrt. Der verlorene Sohn hat kein Geschenk und keine Entschuldigung zu bieten. Alles, was er zu bieten hat, ist der Geruch von Schweinen und eine einstudierte Entschuldigung: »Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und auch gegen dich, und bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen« (Lukas 15,21).

Er fühlt sich seines Geburtsrechts unwürdig. »Degradiere mich. Bestrafe mich. Entferne meinen Namen vom Briefkasten und meine Initialen aus dem Stammbaum. Ich bin bereit, auf meinen Platz an deinem Tisch zu verzichten.« Der Junge gibt sich damit zufrieden, ein Lohnarbeiter zu werden. Es gibt nur noch ein Problem: Obwohl der Junge bereit ist, kein Sohn mehr zu sein, ist der Vater nicht bereit, kein Vater mehr zu sein.

Auf dem Gemälde können wir zwar das Gesicht des Jungen nicht erkennen, doch dafür sehen wir das Gesicht des Vaters umso deutlicher. Tränen glänzen auf den gegerbten Wangen, ein Lächeln scheint durch den silbrigen Bart. Mit einem Arm stützt er den Sohn, damit er nicht fällt, mit dem anderen drückt er den Jungen an sein Herz, damit er nicht zweifelt.

»Schnell!«, ruft er. »Bringt die besten Kleider im Haus und zieht sie ihm an! Holt einen Ring für seinen Finger und Sandalen für seine Füße! Und schlachtet das Kalb, das wir im Stall gemästet haben, denn mein Sohn hier war tot und ist ins Leben zurückgekehrt. Er war verloren, aber nun ist er wieder gefunden« (Lukas 15,22-24).

Wie müssen diese Worte den jungen Mann verblüfft haben. »Mein Sohn war tot …« Er dachte, er hätte seinen Platz in seinem Elternhaus verloren. Hat er denn nicht seinen Vater verlassen? Hat er nicht sein Erbe verprasst? Der Junge nahm an, er habe seine Stellung als Sohn verwirkt. Der Vater gibt jedoch nicht so leicht auf. Seiner Meinung nach ist der Sohn immer noch ein Sohn. Das Kind war zwar aus dem Haus gezogen, aber es war nie aus dem Herzen des Vaters gezogen. Das Kind hatte vielleicht den Tisch verlassen, aber es hatte nie die Familie verlassen.

Verstehen Sie diese Botschaft richtig. Sie sind vielleicht bereit, nicht mehr Gottes Kind zu sein. Aber Gott ist nicht bereit, nicht mehr Ihr Vater zu sein.

Unser Abba


Vater ist Gottes Lieblingsname. Wir wissen, dass er diesen Namen am liebsten hat, weil er ihn am häufigsten gebrauchte. Während seines Lebens auf der Erde hat Jesus über zweihundertmal Gott »Vater« genannt. In seinen ersten aufgezeichneten Worten erklärte Jesus: »Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich im Haus meines Vaters bin« (Lukas 2,49). In seinem letzten Gebet ruft er: »Vater, ich lege meinen Geist in deine Hände« (Lukas 23,46). Allein im Johannesevangelium wiederholt Jesus 156-mal diesen Namen. Gott will gerne Vater genannt werden. Jesus hat uns schließlich gelehrt, unser Gebet mit »Unser Abba« zu beginnen.

Für uns ist es schwer zu verstehen, wie revolutionär es war, dass Jesus Jahwe »Abba« nannte. Was uns heutzutage geläufig ist, war zur Zeit Jesu unerhört. Der Neutestamentler Joachim Jeremias beschreibt, wie selten der Begriff gebraucht wurde:

Mithilfe meiner Assistenten untersuchte ich die Gebetsliteratur des frühen Judentums … Das Ergebnis dieser Untersuchung war, dass nirgends in dieser immensen Literatur die Anrufung Gottes als »Abba, Vater« gefunden wurde. Abba war ein alltägliches Wort. Es war ein schlichtes Familienwort. Kein Jude hätte gewagt, Gott in dieser Weise anzusprechen, doch Jesus tat es immer, in allen seinen Gebeten, die uns überliefert sind, mit einer einzigen Ausnahme: dem Schrei am Kreuz »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Im Vaterunser erlaubt Jesus seinen Jüngern, ihm das Wort Abba nachzusprechen. Er gibt ihnen Anteil an seiner Stellung als Sohn. Er ermächtigt seine Jünger, mit ihrem himmlischen Vater in einer solch vertrauten und vertrauensvollen Weise zu sprechen.1

Schon die ersten beiden Worte des Vaterunsers sind bedeutungsvoll. »Unser Vater« erinnert uns daran, dass wir in Gottes Haus willkommen sind, weil wir vom Hausherrn adoptiert wurden.

Gottes Ziel: unsere Adoption


Wenn wir zu Christus kommen, vergibt Gott uns nicht nur, er adoptiert uns auch. Durch eine Reihe dramatischer Ereignisse werden wir von verurteilten Waisen, die keine Hoffnung haben, in adoptierte Kinder, die ohne Furcht sind, verwandelt. Sie treten voll Auflehnung und mit Fehlern beladen vor den Richterstuhl Gottes. Wegen seiner Gerechtigkeit kann er nicht über Ihre Sünde hinweggehen, aber wegen seiner Liebe kann er Sie nicht fortjagen.

In einer Tat, die sogar die Himmel verblüffte, bestrafte er sich selbst am Kreuz für Ihre Sünden. Dadurch wurde Gottes Gerechtigkeit und Gottes Liebe in gleicher Weise Genüge getan. Und Ihnen, Gottes Geschöpf, wurde vergeben. Doch die Geschichte endet nicht mit Gottes Vergebung.

»Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn ›Abba, Vater‹ rufen. Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind« (Römer 8,15-16).

»Doch als der festgesetzte Zeitpunkt da war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt. Gott sandte ihn, um uns aus der Gefangenschaft des Gesetzes freizukaufen und als seine Kinder anzunehmen« (Galater 4,4-5).

Es wäre genug, wenn Gott nur den guten Ruf Ihres Namens wiederhergestellt hätte, doch er tut mehr. Er gibt Ihnen seinen Namen. Es wäre genug, wenn Gott Sie nur freigemacht hätte, aber er tut mehr. Er bringt Sie nach Hause. Er bringt Sie heim in das Haus Gottes.

Adoptiveltern verstehen das am besten. Ich möchte damit bestimmt leibliche Eltern nicht kränken – ich gehöre ja auch zu ihnen. Wir leiblichen Eltern kennen die große Sehnsucht nach einem Kind. Und unser Kinderwunsch wurde erfüllt. Wir entschieden uns für ein Kind und das Kind wurde geboren. Manchmal kam das Kind auch ohne unsere Entscheidung. Ich habe von ungeplanten Schwangerschaften gehört, aber noch nie von einer ungeplanten Adoption.

Deshalb verstehen Adoptiveltern Gottes glühenden Wunsch, uns zu adoptieren, so gut. Sie kennen das Gefühl, dass tief im Inneren ein leerer Platz ist. Sie wissen, was es bedeutet, unermüdlich zu suchen, sich etwas fest vorzunehmen und die Verantwortung für ein Kind mit schwieriger Vergangenheit und zweifelhafter Zukunft zu übernehmen. Wenn irgendjemand Gottes Leidenschaft für seine Kinder versteht, dann jemand, der ein Waisenkind aus der Hoffnungslosigkeit gerettet hat, denn genau das hat Gott für uns getan.

Gott hat Sie adoptiert. Gott suchte Sie, fand Sie, unterschrieb die Papiere und nahm Sie mit nach Hause.

Gottes Beweggrund: innige Zuneigung


Als Pastor kann ich die Gefühle bei einer Adoption manchmal aus nächster Nähe miterleben. Einmal rief mich eine Dame an, die weit weg wohnte, mich aber einmal sprechen gehört hatte, und fragte mich, ob ich Eltern kenne, die gern ein Kind adoptieren würden. Ihre schwangere Tochter suche nach einem Zuhause für ihr ungeborenes Kind. Ich brachte sie mit einer Familie aus unserer Gemeinde in Verbindung und konnte das Geschehen unmittelbar miterleben.

Ich sah die Freude über diese Aussicht und den Kummer beim Auftauchen von Hindernissen. Ich beobachtete die Bestimmtheit im Blick des Vaters und die Entschlossenheit in den Augen der Mutter. Sie würden jede noch so weite Reise auf sich nehmen und jeden Dollar, den sie hatten, ausgeben. Sie wollten dieses Kind adoptieren. Und sie taten...

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