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E-Book

Das IT-Karrierehandbuch

AutorMartina Diel
VerlagO'Reilly Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783955611644
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Das IT-Karrierehandbuch ist ein unerlässlicher Ratgeber für diejenigen, die am Anfang ihrer beruflichen IT-Laufbahn stehen. Die Autorin regt zu Beginn zu einer strukturierten Selbsterforschung an, um zum bestmöglichen Berufswunsch zu gelangen. Anschließend werden wirksame Strategien dargelegt, um an den Traumjob zu gelangen. Gespickt mit unzähligen wertvollen Tipps, Erfahrungsberichten, Interviews mit Entscheidern, Adressen und wichtigen internen IT-Brancheninfos ist Das IT-Karrierehandbuch ein wertvoller Begleiter für Berufseinsteiger. Die 4. Auflage wurde komplett überarbeitet und aktualisiert.

Martina Diel hat vor vielen Jahren Romanistik studiert und zunächst einige Zeit in Organisations- und IT-Themen in der Konsumgüterindustrie gearbeitet. Anschließend hat sie in die IT-Beratung gewechselt und war als Beraterin, Projektleiterin, Projekt- und Key Account Manager tätig. Da sie selber erlebt hat, wie eine berufliche Umorientierung gelingen kann, welche Hürden es zu überwinden gilt und welcher große Gewinn dabei zu erzielen ist, kann sie ihre Erfahrungen an andere weitergeben - besonders dann, wenn es um interdisziplinäre Veränderungen geht. Was sie denkt und schreibt, basiert auf 40 Jahren Lebenserfahrung, rund 15 Jahren Berufserfahrung, vor allem im 'People's Business' Beratung, etwas Psychologie und natürlich einer guten Prise gesunden Menschenverstands. Das ist alles, und das ist genug.

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Leseprobe

Kapitel 3. Selbstanalyse


Viele Leute machen sich über ihren Beruf im Voraus weniger Gedanken als über den Kauf des richtigen Smartphones – sie rutschen in einen Job irgendwie hinein und bleiben darin. Und dann gewinnt das Ganze eine gewisse Eigendynamik: Es scheint von Jahr zu Jahr schwerer zu werden, zu wechseln, man spezialisiert sich mehr und mehr – und nicht zuletzt wird man mit den Jahren ja auch bequemer.

Und außerdem gilt noch immer der Satz: »Never touch a running system«. Mancher – ja, auch in der IT-Branche – glaubt, froh sein zu müssen, überhaupt irgendeinen Job zu haben. Denn irgendwie ist die Marktlage ja immer schlecht, irgendwo, für irgendwen.

Dabei fällt folgender Zusammenhang unter den Tisch: Wirklich gute Arbeit leistet man vor allem dort, wo man gerne arbeitet. Und wo man gerne arbeitet, ist man auch fast immer gut oder kann es werden. Wer seine Stärken kennt, kann mit ihnen den Weg zu Beschäftigungen öffnen, in denen er wirklich Großes leisten kann – und wer seine Schwächen nicht ignoriert, kann Tätigkeiten wählen, in denen er nicht mit ihnen konfrontiert wird oder sogar an ihnen arbeiten kann. Und nur wer weiß, was an ihm besonders ist, kann dieses Wissen auch anderen vermitteln – Arbeitgebern zum Beispiel, die überzeugt werden wollen, dass hier die richtige Frau oder der richtige Mann für den aktuellen Job vor ihnen sitzt.

Es lohnt sich also, einen genaueren Blick auf sich selbst zu werfen und auf das, was man wirklich will und kann.

Dazu gibt es verschiedenste Möglichkeiten – Sie können mit Leuten reden, die Sie, natürlich vor allem aus dem beruflichen Umfeld, kennen und die etwas dazu sagen können, wie Sie arbeiten und wo sie Ihre Stärken sehen.

Sie können in einer ruhigen Stunde einmal selbst Ihre Gedanken dazu niederschreiben, notieren, was Sie an Ihrer Arbeit schätzen und was Sie daran hassen, was Sie immer schon gerne gemacht und was Sie verabscheut haben, worum Sie sich gerissen und wovor Sie sich gedrückt haben.

Eine weitere Möglichkeit sind alle möglichen Sorten von Tests – Leistungs- und Persönlichkeitstests, Fragebögen zu Ihrem Teamverhalten und Ihren Werten.

Welcher Weg Ihnen am ehesten entspricht, müssen Sie selbst herausfinden, denn hier wie auch anderswo führen viele Wege zum Ziel. Nehmen Sie sich dafür die Zeit, die Sie brauchen, und schieben Sie auch mal eine Pause ein, um Ihre neuen Erkenntnisse sacken zu lassen.

Dieses Kapitel bietet verschiedene Ansätze, von denen mindestens einer bestimmt auch Ihnen weiterhelfen wird.

Fragen, die Sie sich stellen sollten


Einige grundlegende Fragen sollten Sie klären, bevor Sie konkret darüber nachdenken, wo Sie arbeiten oder wie Sie sich bewerben wollen. Wie würden Sie die folgenden Fragen spontan beantworten?

  • Was mag ich an meinem jetzigen Job? Und was hasse ich daran?

  • Was vermisse ich zur Zeit? Was könnte ich gut und würde es gerne tun, aber es ist in dieser Position nicht gefragt?

  • Und umgekehrt: Auf welche meiner jetzigen Tätigkeiten könnte ich gut verzichten?

  • Was würde ich an meinem jetzigen Job gerne sofort ändern, wenn ich könnte? Warum tue ich es nicht? Gibt es etwas, was ich tun könnte, aber nicht tue? Warum nicht?

  • Was würde ich in einen neuen Job mit hinübernehmen wollen, wenn ich könnte?

  • Worüber freue ich mich? Worüber ärgere ich mich?

  • Was gibt mir Kraft, was ist eine Belohnung?

  • Was stiehlt mir Energie? Was empfinde ich als kränkend, langweilig oder frustrierend?

  • Welche anderen Menschen beneide ich um ihren Job – und worum genau?

  • Und andersherum: Wessen Aufgabe könnte ich nie übernehmen und warum würde ich mich in einer solchen Konstellation überfordert, genervt oder gelangweilt fühlen?

Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer beruflichen Situation – schreiben Sie alles auf, was Ihnen durch den Kopf geht, denn die Betrachtung der aktuellen Situation ist ein guter Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen (siehe Abbildung 3.1).

Abbildung 3.1 Schreiben Sie Ihre Überlegungen auf

Daraus ergeben sich viele Fragen bezüglich einer künftigen Tätigkeit – hier sehen Sie nur eine kleine Auswahl:

  • Bin ich eher ein Jäger oder ein Sammler?

    Brauche ich schnelle Erfolge oder kann ich geduldig warten, bis meine Arbeit Früchte trägt?

  • Bin ich Marathonläufer oder Sprinter?

    Kann ich mich selbst auch über längere Zeit motivieren und durchhalten oder liegt es mir mehr, alle Kräfte in einem kurzen Zeitraum zu bündeln?

  • Habe ich mich schon häufiger über Ungeduld aufgeregt oder über Trödelei?

  • Schaffe ich lieber Strukturen, auch für andere, oder ist es mir lieber, einen vorhandenen Rahmen mit Inhalt zu füllen?

  • Finde ich es schlimmer, wenn mir Inkonsequenz vorgeworfen wird, oder trifft mich die Bezeichnung »starrsinnig« härter?

  • Sehe ich mich eher als Generalist oder als Spezialist?

    Neige ich dazu, vieles über weniges herauszufinden, oder ein wenig über sehr vieles?

  • Bin ich Experte oder Manager?

    Möchte ich lieber Dinge selbst tun oder geht es mir darum, anderen zu helfen, ihre Arbeit zu erledigen?

  • In welcher Art von Unternehmen möchte ich arbeiten – bei einem Unternehmen, das Anwender von IT ist, bei einem Anbieter von Software, Hardware oder Dienstleistungen oder in einem Consulting-Haus, das bei der Anwendung dieser Technologien berät?

    Und viel wichtiger: Was sind meine Motive dafür?

  • Habe ich ein Faible für mittelständische Unternehmen oder Startups oder zieht es mich eher in einen Konzern? Warum?

Wenn Sie nicht alle diese Fragen spontan befriedigend beantworten können, keine Sorge. Kaum jemand weiß ad hoc so viel über sich selbst oder weiß, dass er es weiß.

Es gibt zum Glück diverse Hilfsmittel auf dem Weg zur Selbsterkenntnis. Bitte erwarten Sie von keinem, dass es Ihnen »die Wahrheit« über Sie verrät. Diese Wahrheit gibt es nicht, es gibt nur Facetten Ihrer Persönlichkeit, die Ihnen nicht bewusst sind oder deren Bedeutung für Ihren Job Ihnen bisher nicht klar war.

Beginnen wir mit etwas sehr Naheliegendem – einem Blick auf das, was hinter Ihnen liegt.

Was Sie bisher erlebt haben


Gehen Sie zurück, so weit Sie denken können, und überlegen Sie für alle Stationen – also Schule, Ausbildung, Studium, aber auch Praktika und Jobs –, wie Sie die folgenden Fragen beantworten würden:

  • Was habe ich schon alles gemacht in meinem Leben – und was davon gerne?

  • Was hätte ich gerne gemacht, aber es hat sich bisher nicht ergeben?

  • Warum habe ich das gerne gemacht? Was hatten alle diese Tätigkeiten gemeinsam? Waren es z.B. immer Tätigkeiten mit anderen zusammen oder solche, bei denen Deadlines im Spiel waren, oder Aufgaben, von denen vorher gesagt wurde, sie seien unlösbar?

  • Was sind Szenen und Geschichten, die ich erlebt habe und die typisch für mich sind?

  • Wenn ich mir Tags geben sollte, welche wären das? Wie sähe meine individuelle Tag-Cloud aus?

  • Welche Fähigkeiten habe ich in meinen verschiedenen Tätigkeiten erworben oder eingesetzt?

    Welche Erfolge habe ich gehabt und welche echten Stärken sind dabei zutage getreten?

    Welche Schwächen habe ich gezeigt? Wie habe ich daran gearbeitet?

  • Was möchte ich unbedingt wieder machen, was gerne dazunehmen? Was würde ich in Kauf nehmen, was auf keinen Fall akzeptieren?

Bewertungen, Urteile, Einschätzungen


Sehr hilfreich ist es auch, wenn Sie recht spontan einige Satzanfänge vervollständigen und möglichst noch etwas mehr dazu schreiben, vielleicht eine Episode aus Ihrem Leben. Beispiele für solche Sätze könnten sein:

  • Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal ...

  • Sehr stark beeinflusst hat mich ...

  • Am glücklichsten bin ich, wenn ich ...

  • Ich würde mich als Versager ansehen, wenn ich nicht ...

  • Von meinen Eltern habe ich ...

  • Die schwerste Aufgabe, die ich bisher bewältigt habe, war ...

  • Ich hatte großes Glück, dass ich ...

  • Ich bin stolz auf ...

  • Am meisten gelernt habe ich, als ...

  • Ich bin heilfroh, dass ich ...

  • Mein größter Fehler war ...

  • Ich möchte mich noch einmal so fühlen wie ...

  • Ich möchte nicht sterben, ohne ...

Besonders bei der letzten Übung ist es hilfreich, wenn Sie darauf achten, wie Sie auf diese Erinnerungen und Überlegungen reagieren. Wo auch immer Ihre emotionale Reaktion im positiven oder negativen Sinne heftig ist, dürfen Sie davon ausgehen, dass Sie einen Punkt berührt haben, der (vielleicht nicht nur) für Ihr Berufsleben von großer Bedeutung ist und den Sie näher betrachten sollten.

Perspektivenwechsel


Es ist nicht nur interessant, wie Sie selbst sich sehen, sondern auch, wie andere Sie wahrnehmen und was sie über Sie äußern. Sogar aus Kritik, die Sie unberechtigt finden, können Sie vieles lernen, denn ein wahrer Kern ist meist auch in der bösartigsten Nörgelei enthalten. Wer als »Labertasche« bezeichnet wird, ist in Wahrheit selten extrem wortkarg, auch wenn...

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