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Das Kloster Reinfeld. III. Die Klosterbücher

Beispiele für frühe Erdbücher und andere Quellen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Stormarns

AutorMartin J. Schröter
VerlagWachholtz Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl1000 Seiten
ISBN9783529095191
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis28,99 EUR
Das Cisterzienserkloster Reinfeld (1186/90-1582) war eine der mächtigsten kirchlichen Institutionen Holsteins im Mittelalter und besaß seinerzeit dort die größte Grundherrschaft. Sein eigentliches Herrschaftsgebiet zwischen den Hansestädten Hamburg und Lübeck dehnte sich bis nach Lauenburg, Mecklenburg, Niedersachsen und Pommern aus. Band III widmet sich den verschiedenen Klosterbüchern. Das erste Reinfelder Klosterbuch (1544-1559) und das zweite, als Amtsbuch fortgeführte Klosterbuch (1565-1620) geben tiefe Einblicke in den Alltag der 'kleinen Leute', der Bauern und der unterbäuerlichen Dorfbewohner des frühneuzeitlichen Holstein. Für Genealogen und historisch interessierte Soziologen sowie Heimatkundler eröffnet sich eine reichhaltige Fundgrube von Namen in ihrer sozialen Vernetzung. Zusätzlich werden hier die erhaltenen Heuerverzeichnisse der beiden klösterlichen Amtsbezirke 'Abtei' und 'Kellerei' des Klosters Reinfeld kurz vor dessen Säkularisierung 1582 vorgelegt, sowie weitere schriftliche Zeugnisse über die Lebensverhältnisse der Dorfbewohner.

Dr. Martin J. Schröter ist Studienrat am Walddörfer-Gymnasium in Hamburg. Er studierte Geschichte, klassische Philologie und Philosophie an der Universität Münster und schloss das Studium mit dem Magisterexamen und dem Staatsexamen für das Lehramt ab.

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Leseprobe

1   Klosterbuch I, 106; 1537 September 8, Reinfeld; betrifft ein Rechtsgeschäft in Bünningstedt in der Hovemeisterei Woldenhorn in Stormarn.

2   Siehe unten Anm. 6, Beleg (d).

3   Siehe Bestandsverzeichnis der schleswig-holsteinischen Handschriften im LASH, Abt. 400.1, Nr. 127 (Erstes Klosterbuch) und Nr. 128 (Zweites Klosterbuch bzw. Reinfelder Amtsbuch). – M. Clasen: Zwischen Lübeck und dem Limes, Nordstormarisches Heimatbuch, Rendsburg 1952, S. 125, S. 144. – Ders.: Von der einstigen Klostervogtei Woldenhorn in Mittelstormarn, in: A. Christen (Hrsg.): Altstormarnsches Dorfleben, Volkskundliche Einzelschilderungen, Neumünster 1982 (Stormarner Hefte, 8) S. 11–20, S. 15 ff.

4   Zu den Klosteroffizialen der Cisterzienser allgemein: I. Eberl: Die Zisterzienser, Geschichte eines europäischen Ordens, Ostfildern 22007, S. 136 ff. – Zu den Besonderheiten in Reinfeld: M. J. Schröter: Das Kloster Reinfeld, I, Neumünster 2012 (QuGFSH Bd. 117), Kap. 5.2., S. 275 ff.

5   Zur komplexen Besitzgeschichte siehe jetzt: M. J. Schröter: Das Kloster Reinfeld, II, Eine Besitzgeschichte, Neumünster 2012 (= QuSFH Bd. 118).

6   Hauptsächlich und wiederholt als Selbstbezeichnung gewählt erscheint – neben dem einmal erwähnten Ausdruck des „closters handelbock“ in Klosterbuch II, 58; 1568 Januar 11; Z. 26–29: „… is desulvige syne vertekenisse … dorch my, Johannem Utrecht, in des closters handelbock … geschreven worden“; – der Ausdruck „closter bock“, so v. a. im Klosterbuch II: (a) II, 1; 1565 Mai 3; Z. 9: „mit des closters boke dargedan“; (b) II, 10; 1566 März 17; Z. 10 f.: „luth des ersten klosterbocks“; (c) II, 66; 1569 Januar 30; Z. 40: „luth des closter bok“; (d) II, 99; 1575 April 11; Z. 11: „luth des nyen closter bokes“.

7   LASH, Abt. 65.1, Nr. 13, III, 2; 1582.

8   Geschichtsverein für das ehemalige Amt Bordesholm (Hrsg.): Bordesholmer Steuerlisten und Dorfbeschreibungen aus dem 16. Jahrhundert, Bordesholm 2009.

9   Siehe zudem auch: W. Prange: Landesherrschaft, Adel und Kirche 1523 und 1581, Die Zahl der Bauern am Ende des Mittelalters und nach der Reformation, ZSHG 108, 1983, S. 51–90. – Erneut abgedruckt in: ders: Beiträge zur schleswig-holsteinischen Geschichte, Ausgewählte Aufsätze, Festgabe zum 70. Geburtstag, Neumünster 2002, S. 125–164, S. 133.

10   Zur Entstehung der Buchformate: C. Brinker-von der Heyde: Die literarische Welt des Mittelalters, Darmstadt 2007, S. 21 ff.

11   M. J. Schröter: Das Kloster Reinfeld I, Kap. 1. 2., S. 16 ff., sowie Kap. 3. 1., S. 66 f.

12   E. Boshof: Mittelalterliche Geschichte, in: ders., K. Düwell, H. Kloft: Grundlagen des Studiums der Geschichte, Köln, Wien 1983, S. 127.

13   Klosterbuch I, 219; 1554 Juni 17; übertragen ins Klosterbuch 1554 Juni 28. Diese Eintragung fand anlässlich der offiziellen Übernahme der Bauernstelle statt. Künftig erscheint hier nur noch die römische Ziffer I oder II bei Stellenangaben der Klosterbücher.

14   Dazu: J. Reetz: Hamburgs mittelalterliche Stadtbücher, ZHG, Band XLIV, 1958, S. 95–139. – K.-J. Lorenzen-Schmidt: Die hamburgischen Erbebücher, in: J. Sarnowsky: Verwaltung und Schriftlichkeit in den Hansestädten, Trier 2006, S. 97–108.

15   II, 58; 1568 Januar 11; Z. 26–29: „is desulvige syne vertekenisse van worden tho worden dorch my, Johannem Utrecht, in des closters handel bock, by tiit weiland heren Joachim abt upgerichtet, geschreven worden“.

16   Zunächst sind sie im Sommer 1582 den Beamten Herzog Johanns des Jüngeren, dem das Kloster Reinfeld im Frühjahr 1582 als Erbanteil Herzog Johanns des Älteren durch König Friedrich II. übertragen worden war, durch Heinrich Rantzau übergeben worden; dazu: M. J. Schröter, Kloster Reinfeld, I, Kap. 7. 4. 1., S. 573 f. Nachdem das Gebiet der „abgeteilten Herren“ wieder an das Königreich Dänemark gefallen war, wurden sie dann dem königlichen Archiv zugewiesen.

17   LASH, Abt. 65.1, Nr. 1869; 1573 Januar 5. In dieser Urkunde gibt Heinrich Rantzau dem dänischen König Friedrich II. Rechenschaft über die Maßnahmen, die er um die Jahreswende von 1572 zu 1573 gegen das Kloster in Lübeck und Reinfeld veranlasst hatte, um die klösterlichen urkundlichen Beweismittel in seine Hand zu bekommen, [ 9. ], Z. 203–211: Die führenden Klosteramtsträger, Abt und Bursar, würden mit dem Schreiber die wichtigsten klösterlichen Amtsgeschäfte und die Wirtschaft des Klosters führen, ohne dass die anderen Konventualen jeweils eingeweiht seien. Rantzau wollte nun wissen, ob und wo im Kloster die urkundlichen Beweismittel, Briefe und Siegel, verwahrt würden. Er befragte dazu den im Kloster angetroffenen Bursar und schrieb an den König: „und wiewoll ich den porsarium, so mit dabey gewesen, angesprochen, ob er den keine reigistere hette, gab er die andttwort, er schriebe die dinge auff zettelle und schleihtess, und stellette eß darnach dem abedtten zue. Von diessem wyr uff deß schreybers cammere gegangen und darselben auch nichtes gefunden“.

18   II, 27; 1566 Oktober 8; o. O., Z. 1–5: „… luth … ingebrachtem prothocolli …“. – Ähnlich auch II, 28; o. O., Z. 1 f.

19   K.-J. Lorenzen-Schmidt, hamburgische Erbebücher, S. 2.

20   Die in das erste Klosterbuch übernommene Privaturkunde: I, 219; 1557 Juni 20; beginnt, wie folgt, Z. 8: „in dem namen der hilligen Drefoldicheit. Amen“. – Als 1717 der Hamburgische Bürger Johann Adrian Boon den früher Reinfeldischen, dann aber seit 1565 zum Gut Wandsbek gehörenden Besitz in Neuengamme erwarb, leitete der Notar Schumacher den Text ganz selbstverständlich mit der invocatio ein, Z. 1: „In nomine sanctissime Trinitatis“, StAHH, 415–2 I, Amt Bergedorf, Pars II, Sectio VI, Vol. 1,1, Fasc. 2, fol. 141r–142v; 1717 November 30; Hamburg.

21   Die entsprechenden Formeln heißen im ersten Klosterbuch: „vor dem heren abte“, so: I, 10, 23, 24, 57, 58, 77, 84, 119 [a], 121, 135 [b], 166, 190, 191, 236, 237, 264, 272, 274; oder „in jhegenwarcheit des gemelten heren abbete“: I, 84, sofern die Äbte nicht unmittelbar an den Rechtsgeschäften beteiligt waren.

22   Sollte hier die charismatisch-persönliche Autorität des Abtes durch eine formal-rationale des Kloster- bzw. später Amtsbuches ersetzt werden? Vier solcher Einträge aus dem ersten Klosterbuch sind überliefert: I, 34; 1581; I, 144 [a.]; 1560; I, 278; 1559; I, 279; 1559. – J. Reetz, Hamburgs mittelalterliche Stadtbücher, S. 100.

23   J. Reetz, Hamburgs mittelalterliche Stadtbücher, S. 97: „Ein für geschäftliche Eintragungen bestimmtes Buch dürfte damals allgemein etwa so bewertet worden sein, wie noch heute von demjenigen, den seine Jugend oder der Mangel an Bildung naiv genug erhalten hat, um die Anlegung eines solchen Buches als wichtiges Ereignis zu empfinden“.

24  Siehe im Sachverzeichnis unter: Abt, Beurkundungen vor dem Abt als Grundherrn (coram domino).

25   Die Belege im Ersten Klosterbuch für die – heizbare – Winterkemenate: I, 31, 42, 58, 74, 75, 81, 134, 140 [c.], 155, 165, 196 [a.].

26   Falls diese Mittelkemenate nicht mit der Winterkemenate identisch war, lassen sich folgende Belege im Ersten Klosterbuch finden: I, 33, 62, 92, 94, 119, 121, 160, 227.

27   Die Kammer des Bursars als Ort des Rechtsgeschäfts ist in folgenden Eintragungen belegt: I, 2 [a.], 88, 159.

28   Zum Lüneburger Prälatenkrieg: B.-U. Hergemöller: Pfaffenkrieg im spätmittelalterlichen Hanseraum, Köln, Wien 1988, S. 112–193, zum Reinfelder Schiedsspruch, S. 187.

29   J. Reetz, Hamburgs mittelalterliche Stadtbücher, S. 118 f.

30   N. Meiffert: Die Geschichte des Amtes Reinbek 1576–1773, Bad Oldesloe, Reinbek 1995, S. 33.

31   I, 159; 1551 Nov. 5: Peter Hardenacke übernimmt die Mühle in Klein Wesenberg, Z. 23 f.: „Gheschen thom...

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