Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: sehr gut, Universität Zürich, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zeitgenössische Entwicklungsdiskurse anerkennen die Notwendigkeit, in der Frage der Armutsbekämpfung von top-down- Ansätzen wegzukommen und sich zu bottom-up-Ansätzen zu bewegen. Die Armen werden nicht mehr länger als Opfer sondern als wichtige Anspruchsberechtigte und Interessenvertreter der Entwicklungspolitik betrachtet (World Bank 2000). Mit dem Ziel den Armen mehr Mitbestimmung zu verleihen, wird die Konsultation von lokalen Gemeinschaften und der Einbezug von Graswurzelbewegungen forciert. Das Sustainable Livelihood-Konzept - in der deutschen Übersetzung etwa nachhaltig gesicherte Lebensverhältnisse, nachhaltig gesicherter Lebensunterhalt oder nachhaltige Lebensabsicherung - ist ein Beitrag zu dieser partizipativen Form der Entwicklung. Im Mittelpunkt des Konzeptes stehen Individuen, Haushalte und soziale Gruppen die mittels vielfältiger Aktivitäten und Einkommensquellen versuchen, ihre Existenzgrundlage und ihren Lebensunterhalt unter komplexen und ständigem Wandel unterworfenen Bedingungen zu wahren. In einer sich schnell ändernden und globalisierten Welt sind diese Strategien zur Sicherung der Existenz von zunehmender Bedeutung. Das Sustainable Livelihood-Konzept bietet mit der holistischen Betrachtung lokaler Livelihood-Systeme einen vielseitig anwendbaren Analyserahmen. Es untersucht dabei aus einer bottom-up-Perspektive den prozessualen und mehrdimensionalen Charakter von Strategien zur Existenzsicherung und deren Reproduktionsbedingungen im Gesamtkontext gesellschaftlicher und politischer Beziehungen.
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