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E-Book

Das Toyota-Produktionssystem

AutorTaiichi Ohno
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783593423753
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Ziel des Toyota-Produktionssystems ist die optimale Nutzung von Ressourcen jeglicher Art. Dies kann nur gelingen, wenn Qualifikation der Mitarbeiter, Verfügbarkeit der Maschinen und die im Prozess erzeugten Zwischenprodukte sehr hohen Standards genügen. Wie dies zu erreichen ist, beschreibt Taiichi Ohno anschaulich und praxisnah. Diese neue Auflage wird um ein aktuelles Vorwort des Toyota-Experten Mike Rother ergänzt.

Taiichi Ohno hat das Konzept der Lean Production erfunden. Er entwickelte die heutigen logistischen Basismethoden Kanban- System und Just-in-time-Produktion. Auch das japanische Managementkonzept Kaizen basiert auf seinen Ideen.

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Leseprobe
Verleihe der Maschine Intelligenz

Die andere Säule des Toyota-Produktionssystems ist autonome Automation, die man nicht mit einfacher Automation verwechseln darf. Sie wird auch 'Automation mit menschlichen Zügen' genannt.

Viele Maschinen laufen von allein, wenn sie einmal angeschaltet sind. Die heutigen Maschinen haben jedoch eine so große Leistungsfähigkeit, dass eine kleine Unregelmäßigkeit, zum Beispiel wenn ein Metallstück hineinfällt, sie beschädigen kann. Dann werden rasch Hunderte defekter Teile hergestellt, die sich im Lager auftürmen. Mit einer automatisierten Maschine dieser Art kann die Massenproduktion fehlerhafter Teile nicht verhindert werden. Es gibt kein eingebautes automatisches Prüfsystem, das solche Missgeschicke verhindert.

Daher betont Toyota die 'autonome Automation', die über einfache Automation hinausgeht Es handelt sich hier um Maschinen, die solche Probleme 'autonom', also selbsttätig verhindern. Die Idee geht auf die Erfindung eines sogenannten 'selbsttätig reagierenden Webstuhls' durch Toyoda Sakichi (1867 - 1930), den Gründer der Toyota Motor Company, zurück. Der Webstuhl hielt sofort an, wenn einer der Kett- oder Schussfäden zerriss. Weil in die Maschine ein Gerät eingebaut war, das zwischen normalen und anormalen Bedingungen unterscheiden konnte, wurden keine defekten Produkte hergestellt.

Bei Toyota ist fast jede Maschine mit einem Gerät versehen, das sie bei Problemen automatisch anhält. Auch die alten Maschinen sind mit solchen Geräten ausgerüstet, außerdem mit Sicherheitsvorrichtungen, einer Anhaltevorrichtung bei festgelegter Position, dem Vollarbeitssystem und 'Narrensicherheit' (poka-yoke), um die Herstellung defekter Teile zu verhindern (für weitere Erläuterungen vgl. das Glossar). Auf diese Art werden den Maschinen menschliche Intelligenz beziehungsweise menschliche Züge verliehen.

Autonome Automation ändert auch die Art der Aufsicht über die Maschinen. Wenn diese normal arbeiten, wird kein Maschinenbediener benötigt. Nur wenn eine Maschine wegen einer Störung anhält, kümmert sich jemand um sie. Folglich kann ein Arbeiter mehrere Maschinen bedienen, wodurch die Anzahl der Arbeiter reduziert und die Produktivität erhöht werden kann.

Unregelmäßigkeiten werden nie verschwinden, wenn ein Arbeiter ständig auf eine Maschine aufpassen und bei einer Panne eingreifen muss. In einem alten japanischen Sprichwort ist die Rede davon, dass die Menschen gerne einen übelriechenden Gegenstand durch Zudecken verstecken. Wenn Teile oder Maschinen von den Arbeitern repariert werden, ohne dass das Aufsichtspersonal darüber informiert wird, können niemals Verbesserungen erreicht und dadurch Kosten gesenkt werden.

Wenn man bei einem Problem eine Maschine anhält, wird jeder aufmerksam. Ist das Problem klar erkannt, ist eine optimale Lösung möglich. Wir erweiterten diesen Gedanken und stellten die Regel auf, dass auch bei einem manuell betriebenen Fließband die Arbeiter bei einer Unregelmäßigkeit das Band selbst anhalten sollen.

Bei einem Produkt, wie dem Auto, muss Sicherheit immer die höchste Priorität erhalten. Daher sollte bei jeder Maschine an jedem Fließband in jedem Werk die Unterscheidung zwischen normalem und anormalem Betrieb immer eindeutig sein, und es müssen immer Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um eine Wiederholung auszuschließen. Aus diesem Grund machte ich die autonome Automation zur zweiten Säule des Toyota-Produktionssystems.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Geleitwort zur 3. Auflage8
Geleitwort zur 2. Auflage (2009)10
Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe: Die Bedeutung des Werkes von Taiichi Ohno für die Industrie (1993)16
Vorwort des Verlegers der amerikanischen Ausgabe25
Vorwort des Autors29
Anmerkung zur Schreibweisejapanischer Namen32
Chronologie der Entwicklung des Toyota-Produktionssystems33
Kapitel 1 : Am Anfang war die Notwendigkeit35
Die Ölkrise öffnete uns die Augen35
Niedriges Wachstum ist erschreckend36
»Wir müssen Amerika einholen«37
Just-in-Time38
Nutzung eines naheliegenden Gedankens39
Verleihe der Maschine Intelligenz41
Die Macht der Fähigkeiten des Einzelnen und der Teamarbeit42
Das Ziel heißt Kostensenkung43
Die Illusion der japanischen Industrie44
Die Einrichtung eines Fertigungsflusses46
Produktionsnivellierung47
Am Anfang war die Notwendigkeit49
Eine Revolution im Bewusstsein ist unerlässlich50
Kapitel 2: Die Evolution des Toyota-Produktionssystems52
Das fünffache Warum52
Umfassende Analyse der Verschwendung53
Mein Grundsatz »Die Fabrik ist der wichtigste Bereich«55
Standard-Arbeitsblätter selbst verfassen56
Teamarbeit ist alles59
Die Fähigkeit zur Stabübergabe60
Eine Idee aus dem amerikanischen Supermarkt61
Was ist ein kanban?64
Falscher Einsatz von kanban schafft Probleme65
Der Mut, den sogenannten gesunden Menschenverstand anzuzweifeln67
Grundvoraussetzung ist die Einrichtung eines Fertigungsflusses69
Machen Sie durch Ihre Autorität Mut72
Berge sollten niedrig und Täler flach sein74
Herausforderung an die Produktionsnivellierung75
Produktionsnivellierung und Marktdiversifizierung77
Kanban beschleunigt Verbesserungen78
Transportwagen als kanban80
Die flexible Natur von kanban82
Kapitel 3: Weiterentwicklung des Systems84
Ein autonomes Nervensystem in derUnternehmensorganisation84
Notwendige Informationen nur bei Bedarf liefern86
Das Toyota-Informationssystem88
Feinanpassung90
Der Umgang mit Änderungen91
Was ist echte Wirtschaftlichkeit?92
Wiederholte Prüfung der Auswirkungen von Verschwendung94
Mobilisieren Sie Ihre Kapazitätsreserven96
Die Bedeutung des Verstehens97
Nutzung des Vollarbeitssystems99
Auslastungsgrad und Betriebsfähigkeit100
Benötigte Stückzahlen sind äußerst wichtig102
Die Schildkröte und der Hase103
Gehen Sie mit alten Maschinen sorgfältig um104
Sehen Sie die Realitäten106
0,1 Arbeiter ist immer noch ein Arbeiter108
Management by Ninjutsu110
Kunstfertigkeit ist erforderlich112
Gewinnorientiertes Industrial Engineering113
Überleben in einer Wirtschaft mit Niedrigwachstum115
Kapitel 4: Genealogie des Toyota-Produktionssystems117
Wir müssen die Welt global sehen117
Lernen von unnachgiebigem Geist119
Toyotaismus – wissenschaftlich und rational120
Auch in primitiven Fabrikgebäuden sollten gute Maschinen stehen123
Ein Fertigungsverfahren »Made in Japan«125
Herstellung nutzbringender Produkte126
Aus der Sicht eines Schachspielers128
Auf der Suche nach etwas Japanischem130
Zeuge einer dialektischen Evolution132
Kapitel 5: Die wahre Absicht hinter demFord-System135
Das Ford-System und das Toyota-System135
Kleine Losgrößen und schnelle Umrüstung137
Henry Fords Weitblick139
Normen müssen Sie selbst aufstellen141
Vorbeugen ist besser als Heilen144
Gibt es noch etwas nach Ford?146
Ein entgegengesetztes Konzept und der Unternehmergeist149
Abkehr von Menge und Geschwindigkeit151
Kapitel 6: Überleben bei geringem Wachstum155
Das System wurde in Zeiten hohen Wachstums entwickelt155
Erhöhung der Produktivität bei Niedrigwachstum157
Von der Flexibilität der Vorfahren lernen160
Glossar162
Anmerkungen172
Register175

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