Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Der Erste Kreuzzug und das mittelalterliche Aschkenas, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 27. November 1095 hielt Papst Urban II. zum Abschluss des Konzils von Clermont eine Rede, die letztendlich den Ersten Kreuzzug auslösen sollte und vor allem den Juden im Rheinland ein Jahr der Bedrohung und des Todes bescherte. In dieser Arbeit geht es nun vor allem darum zu zeigen, wie die kirchlichen und weltlichen Herrscher auf die Ausschreitungen gegenüber den Juden reagiert haben. Hierzu soll erst einmal die rechtliche Situation der Juden im Vorfeld des Kreuzzuges dargestellt werden, um zu sehen, von wem die Juden Schutz zu
erwarten hatten. Anschließend wird dann betrachtet, ob bzw. wie Kaiser und Kirche versuchten, die Juden zu beschützen und Ausschreitungen zu verhindern. Diese Ausschreitungen betrafen nicht das ganze Land, sondern beschränkten sich auf einige Städte vor allem im Rheinland. Dieses waren Trier, Speyer, Worms, Mainz und Köln. Deshalb wird im fünften Teil der Arbeit der Ablauf der Ausschreitungen in den einzelnen Städten kurz beschrieben. Zudem steht im fünften Teil das Verhalten der Bischöfe als lokale Herrscher
dieser Städte im Vordergrund, d.h. wie sie auf die Angriffe gegen die Juden reagierten. Im nächsten Teil soll dann, bevor am Ende der Arbeit ein Fazit gezogen wird, noch ein Ausblick auf den Zweiten Kreuzzug geworfen und herausgearbeitet werden, ob es Unterschiede im Verhalten gegenüber den Juden gab.
Wichtig ist sicherlich noch, dass die Angriffe auf die Juden nicht von den eigentlichen Kreuzfahrerheeren ausgingen, die ihren Aufbruch für den 15. August 1096 festgelegt hatten. Zu dieser Zeit waren die jüdischen Gemeinden im Rheinland aber schon zu großen Teilen zerstört, denn vorher waren große Scharen in Belgien, Frankreich und dem Rheinland aufgebrochen, die für die Ausschreitungen verantwortlich waren. Hierbei handelte es sich um
den so genannten Bauern- bzw. Volkskreuzzug, dessen Heere sich meistens um selbsternannte Führer, wie Peter den Einsiedler oder den Grafen Emicho, sammelten. Diese Heere bildeten große Züge, die kaum organisiert waren.
Für die Ausschreitungen des Jahres 1096 stehen uns vor allem drei hebräische Quellen zur Verfügung, auf die sich fast die komplette Sekundärliteratur stützt, die hier verwendet wurde. Dieses sind die Berichte des Mainzer Anonymus, von Solomon ben Simson und Rabbi Eliezer ben Nathan.
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