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Das Vermächtnis des Inselkönigs

Tatsachenbericht über das ungewöhnliche Leben des letzten deutschen "Monarchen", der auf der fernen Insel Nagarao residierte.

AutorMartin Stummer
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl492 Seiten
ISBN9783738683936
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Dies ist die authentische Lebensgeschichte eines jungen deutschen Abenteurers, der Tierfänger im Amazonasdschungel von Ecuador wurde. Erstmalig fing er extrem seltene Tiere wie den Wolltapir und das Nord-Pudu. Prof. Dr. Grzimek korrespondierte mit ihm und bestellte Wolltapire, Kolibris und vieles mehr. Das waren zoologische Welt-Premieren. Die von ihm gefangenen Wildtiere lieferte er weltweit auch an andere große zoologische Gärten. Es folgten Expeditionen zu den Nachfahren von Kopfjägern und zu ehemaligen Kannibalen. Dabei stieß er in Neuguinea und den Salomonen auf Naturvölker die noch nie Weiße gesehen hatten. Das ZDF strahlte einen Film über eine dieser Expeditionen aus, fast alle wichtigen Fernsehsender berichteten über ihn, ebenso die Printmedien. Im Buch beschreibt er auch ganz offen aufregende Liebesabenteuer, die er mit exotischen Schönheiten bestand. Schließlich wurde er zum König der kleinen philippinischen Insel Nagarau gekrönt. Viele seiner Berichte haben einen hohen dokumentarischen Wert. Das gilt auch für die meisten Abbildungen, denn die Welt, die er beschreibt und fotografierte, ist zum größten Teil für immer dahin. Das Buch ist auch ein Appell, den Krieg gegen die Natur einzustellen und ein Plädoyer für eine neue Bescheidenheit.

Martin Stummer, Jahrgang 1940, hat ein abenteuerliches Leben hinter sich. Mit 18 Jahren Bergsteigen im Himalaya, mit 21 Gast beim Urwalddoktor Albert Schweitzer, mit 24 Jahren Tierfänger für Prof. B. Grzimek, danach Expeditionen zu Kopfjägern und Kannibalen. Zuletzt wurde er zum König der Insel Nagarao gekrönt. ARD, ZDF, RTL, Stern, Cosmopolitan etc. berichteten über ihn.

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Leseprobe

Teil I HERR DER TIERE


Kapitel 1: Einmal Himalaya und zu spät zurück


Wieder so eine Störung! Ich las gerade ein spannendes Buch über Kannibalismus auf den Fidschi-Inseln. Dieses Buch las ich, wie alle anderen exotischen Reiseberichte, unter der Schulbank in der Münchner Rupprecht Oberrealschule.

Lehrer: „Stummer, was wollte uns Goethe mit seiner Dichtung ´Die Leiden des jungen Werther´ vermitteln?“

Ich stand auf. Da ich in Gedanken auf den Fidschi-Inseln weilte und nicht am Unterricht teilnahm, machte ich tatsächlich meinem Namen alle Ehre, stand da, schaute vor mich hin und blieb einfach stehen, stumm wie ein Fisch, ein Stummer und setzte mich wieder nach einer Schweigeminute hin.

Lehrer: „Stummer, wenn Sie so weitermachen, ist Sie das Gymnasium zum Glück bald los“.

Doch ich machte weiter im selben Stil. Schon mit 15 ließ mein Interesse am schulischen Alltag nach und ich wollte nur noch hautnah das Leben in seiner ganzen Vielfalt selbst erleben. Ich radelte immer in den Ferien los. Erst in die Nachbarländer, mit 16 bereits durch den Balkan bis zum griechischen Olympia auf der Peloponnes. Manchmal schaffte ich, sage und schreibe, 200 Kilometer am Tag, was mir, wieder zurück in München, niemand glauben wollte. Denn damals, im Jahre 1956, kamen nicht einmal Autofahrer so weit. Kein Wunder, denn oft, vor allem in Mazedonien, gab es nur Schotterpisten. Motorfahrzeuge sah man kaum. In der Schule verschlang ich weiterhin die in jener Zeit noch schwer zu beschaffende Reiseliteratur über exotische Ziele und schaffte es dennoch, ohne zu lernen, nicht durch das Abitur zu rasseln. Sobald der Unterricht zu Ende war - oder am Wochenende suchte ich mir Aushilfsjobs, um das Geld für meine Reisen anzusparen. Mit 17 Jahren ging es nach Istanbul. Ich hatte dort deutschsprachige Verwandte. Diese wanderten einst vor rund 150 Jahren aus Absam in Tirol – im Haus ihrer Vorfahren ereignete sich die berühmte Wundererscheinung – ins Osmanische Reich aus. Dort eröffneten sie eine Zuckerbäckerei und belieferten sogar den Hof des Sultans und dessen Haremsdamen im Dolmabace-Palast. Ihre heutigen Nachfahren wohnen in einer prächtigen Villa auf der kleinen Prinzeninsel Burgaz im Marmarameer. Istanbul begeisterte mich. Dennoch zog es mich weiter in die orientalische Welt. Mit Bussen ging es über Izmir, Ephesus, Ankara nach Aleppo in Syrien. Selbst in der Zitadelle von Aleppo sah ich keinen einzigen Touristen. Als bayrischer Bub trug ich immer kurze Lederhosen und dies wurde zu einem Problem. Fast täglich musste ich Übergriffe von Homo- und Bisexuellen abwehren. Ich wurde bedrängt, in Ecken gezwängt um meine Beine begrapschen zu können. Hatte ich vielleicht so schöne Beine wie Marlene Dietrich oder Ingrid Bergmann? Ich musste mich massiv zur Wehr setzen und dachte mir, diese muselmanische Kultur ist völlig aus dem Lot geraten und in die Perversion abgeglitten. Auf einer Einladung in Damaskus wurde mir von jungen Männern Wein ohne Ende serviert. Aber diese Muslime, die ja eigentlich gar keinen Alkohol trinken dürfen, hatten keine Ahnung, was ein deutscher Biertrinker vertrug. Ich soff sie unter den Tisch. Statt Sex hatten sie jetzt nur noch die Zeche zu bezahlen.

Im Libanon wurde es noch schlimmer. Ein Offizier lud mich in Beirut zu sich ein und präsentierte mir eine minderjährige Palästinenserin. Er hatte sie aus einem Flüchtlingslager angeheuert, wo sie mit anderen Leidensgenossen nach der Vertreibung durch die Israelis dahinvegetierten. Sie sollte mich sexuell anregen, denn er wollte sich dann an mich heranmachen. Ich durchschaute diese pädophile Sauerei und machte ihm einen Strich durch die Rechnung! Außerdem gewöhnte ich mich daran in meinen engen Lederhosen zu schlafen, da selbst nachts Schwule versuchten, mich im Bett zu belästigen. Schwule gibt es weltweit, aber hier waren sie anscheinend häufiger und eindeutig viel penetranter.

Auf dem Basar in Beirut lernte ich Hussein kennen. Er sprach gut Deutsch. Das hat mich unvorsichtig gemacht, denn wer sprach damals in diesen Ländern schon deutsch. Ich fühlte mich erleichtert, hatte ja nun einen ortskundigen Dolmetscher. Ich gab ihm meine Barschaft, weil er mir versprach, eine preisgünstige Schiffspassage nach Ägypten zu besorgen. Zu spät erkannte ich, dass er nur ein obdachloser Betrüger war und ich musste, statt weiterzureisen, wegen eines Darlehens für die Weiterreise, bittstellend bei der deutschen Botschaft vorsprechen.

Ich erschien zwar drei Wochen nach Ende der Ferien, aber da meine Eltern auf meiner Seite standen und mich krankgemeldet hatten, stand nun meiner weiteren schulischen Laufbahn nichts mehr im Weg.

Jetzt befreundete ich mich mit Peter an, ebenfalls, wie auch ich, ein aus unserer angestammten Heimat vertriebenes Flüchtlingskind, und einer der besten Schüler in der Klasse. Seine Leidenschaft waren die Berge. An den Wochenenden, so oft es nur ging, fuhren wir in die Alpen, um Berge zu besteigen oder Ski zu fahren. Unsere Freundschaft vertiefte sich mit der Zeit mehr und mehr. Natürlich wollte ich in den nächsten Sommerferien wieder weit verreisen, aber Freund Peter sollte diesmal an so einem Abenteuer teilhaben, so wie er mich mit seiner Begeisterung für die Berge motiviert hatte. Peter willigte unter einer Bedingung ein: Ich komme nur mit, wenn wir einen hohen Berg besteigen. Ohne nachzudenken, sagte ich: „Klar, wir fahren in das höchste Gebirge der Welt und besteigen einen Berg im Himalaya."

Geografie war jedoch nicht gerade seine Stärke, sonst hätte er gleich merken müssen, dass so ein Abenteuer für zwei achtzehnjährige Schüler damals, 1958, so gut wie unmöglich war.

Am ersten Tag der großen Sommerferien ging es los. Wir fuhren durch den Balkan. In Belgrad, wo wir uns das Visum für Bulgarien beschafften, trafen wir Ali, einen Perser, der in München studierte und sich dort einen alten Kastenwagen aus US-Beständen gekauft hatte. Diesen überführte er nun nach Teheran, um ihn umzubauen und teuer weiter zu verkaufen. Von Istanbul ging es weiter, quer durch die ganze Türkei. Aber in der Osttürkei, in Sivas, zwischen Kayseri und Erzurum, hatten wir einen Unfall. Die Straße war kerzengerade, aber mit grobem Schotter bedeckt. Ali kam mit dieser Geröllfahrbahn nicht zu Recht, verlor die Kontrolle. Der Wagen stürzte die Böschung hinab und überschlug sich zweimal. Mich schleuderte es auf die Straßenböschung, und instinktiv zusammengerollt überstand ich alles gut. Ali und Peter verblieben im Wageninneren und hatten schmerzliche Prellungen. Bald war türkisches Militär zur Stelle, schleppte den Wagen nach Sivas ab und wir suchten uns ein einfaches Hotel namens Turistik.

Nun nahm ich Ali wegen seiner Fahrkünste in die Mangel. Er hatte gar keinen Führerschein, dennoch meisterte er alle Grenzübergänge und Kontrollen. Erst auf dem losen Rollsplitt, der nun festen Straßenbelag ablöste, war er mit seinen Fahrkünsten am Ende. Er schaffte es, den Wagen wieder notdürftig herrichten zu lassen, und mit Beklemmung ging es nun weiter. Das östliche Anatolien, speziell die kurdischen und ehemals armenischen Regionen, waren militärisches Sperrgebiet. Nur eine Transitstrecke über Erzurum wurde für Transitverkehr freigegeben. So mussten wir uns erst einmal ein paar Tage erholen und die Prellungen kurieren. Peter hatte auch Fieber.

An sich war meine Idee gewesen, über den Irak in den Iran zu reisen, um dort die alten berühmten archäologischen Stätten zu bestaunen. Doch im Irak hatte gerade am 14. Juli eine Revolution begonnen: General Abd el Karim Qassem stürzte König Feisal und ermordete die gesamte königliche Familie nebst allen Würdenträgern.

Die Weiterreise gestaltete sich schwierig, von einer Straße in unserem Sinn konnte nicht die Rede sein, es gab so gut wie keinen Verkehr. Kleine Flüsse mussten mangels Brücken durchquert werden. Bei Einbruch der Nacht strandeten wir immer, da das Auto aufgrund des Unfalls keine Beleuchtung mehr hatte. So auch auf einem über 2000 Meter hohen Pass. Wir froren und hatten nichts zu essen. Zum Glück gab es da ein Militärlager und sofort waren Soldaten zur Stelle. Ali war ein gerissener „Orientale“. Schnell, voller Zorn beleidigte er Mitmenschen mit Flüchen wie Hurensohn, dann wieder, wenn in Not, küsste er seine „Brüder“ zuckersüß auf die Wange und pries sie im Namen Allahs. Der Erfolg war verblüffend, wir bekamen Brot, Wasser und warme Militärmäntel. Als der Morgen graute, ging es weiter. Im ersten Ort schlürften wir heißen Tee, aßen Weißbrot und Ziegenkäse. Später luden kurdische Studenten Peter und mich zu einem Essen in ihr Haus ein. Natürlich drehte sich das Gespräch bald um das furchtbare Los von Kurden und Armeniern, die vom türkischen Regime gnadenlos verfolgt worden waren, einen enormen Blutzoll leisteten und auch jetzt noch um ihre Rechte kämpfen müssen.

Seitdem ich 1945 selbst Opfer einer brutalen unrechtmäßigen Vertreibung geworden war, prangere ich ähnliche Vorfälle weltweit an. So auch den 1915 begangenen Völkermord an den Armeniern, auch wenn er...

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