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E-Book

Bis dass der Tod Euch endlich scheidet

Oder wie Paare besser lieben lernen

AutorCatherine Herriger
VerlagEdel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783955305208
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis1,99 EUR
Warum haben Sie sich ausgerechnet in einen ganz bestimmten Menschen verliebt und nicht in einen anderen? Warum erleben Sie Konflikte, Streit und andere schmerzliche Situationen in Ihrer Partnerschaft? Catherine Herriger, Diplom-Psychologin und erfahrene Paar- und Familientherapeutin, zeigt Ihnen die Hintergründe Ihrer Partnerwahl auf und erklärt wichtige Zusammenhänge zwischen Ihrer Kindheit und Ihrer derzeitgen Beziehung. 'Do-it-yourself'-Checklisten und anschauliche Skizzen geben Ihnen die Möglichkeit, Ihre Beziehungserfahrungen selbstständig zu überprüfen und Ihre partnerschaftliche Kommunikation nachhaltig zu verbessern.

Catherine Herriger ist Diplompsychologin, Coach und Beziehungstherapeutin. Sie ist Autorin zahlreicher Sachbücher, darunter Wandervögler - Warum Männer unbedachter fremdgehen, Die Böse Mutter und Bis dass der Tod euch endlich scheidet. Catherine Herriger ist verheiratet, Mutter zweier Söhne und lebt in Bern, wo sie auch in eigener Praxis tätig ist.

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Leseprobe

3.
Kommunikation
in der
Paarbeziehung


Haben Sie den Eindruck, Ihr Partner ist kooperativ? Oder verspüren Sie irgendwo ein Gefühl von (wieder) Alleinegelassen-Sein?

Versuchen Sie trotzdem, dieses Gefühl auszudrücken. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß Ihr Partner gar nicht weiß, wie Ihnen zumute ist. Es könnte sein, daß Sie es ihm immer wieder zu einfach gemacht haben, oder daß er Sie gar nie ernst nehmen mußte.

Scheuen Sie sich nicht, die verschiedenen Aspekte Ihrer Beziehung durchzudiskutieren. Sie werden auf Punkte stoßen, die Sie an die Beziehung Ihrer Eltern erinnern, an Verhaltensweisen Ihres Vaters oder Ihrer Mutter, die Sie gestört oder schmerzlich berührt haben und die Sie mit der Zeit, ohne es zu wollen, übernommen haben. Dasselbe gilt für Ihren Partner. Sprechen Sie gemeinsam darüber. Unter diesem Gesichtspunkt ist jede Beziehung eine außerordentlich spannende »archäologische« Detektivgeschichte zu zweit: Wer hat was wann und – vor allem!: warum getan oder gesagt.

Aber Vorsicht ist geboten! Nicht jedes Beziehungsmuster, das Sie mit Ihrem Partner leben, läßt sich ausschließlich in der Vergangenheit begründen. Es gibt durchaus Verhaltensweisen und Beziehungsspiele, die sich allmählich eingeschliffen haben und die sehr viel damit zu tun haben, wie Sie sich selbst in Ihre Beziehung einbringen und was Sie zulassen.

Beispiele:

Ihr Partner ist ein Frühaufsteher, Sie dagegen sind Langschläfer. Statt getrennte Schlafzimmer als beidseitig befriedigende Lösung zu wählen, ist der unterschiedliche Tagesrhythmus eine ständige Streitfrage. 

Ihr Partner ist fast »chronisch« unpünktlich, während Sie es lieben, auf die Minute genau bei Einladungen einzutreffen. Statt sich getrennt auf den Weg zu machen, wird jedes gemeinsame Ausgehen begleitet von schlechter Stimmung und Sticheleien.

Vergessen Sie dabei nicht, daß es keineswegs um das Verteilen von Schuld geht, sondern um das Aufspüren von Ursachen.

Ich spüre immer wieder, welche Angst Menschen befällt, wenn sie sich mit ihren Beziehungen beschäftigen sollen. Nämlich die Angst, daß durch dieses gezielte Hinterfragen etwas gestört wird oder gar zusammenbrechen könnte.

Für all diese Ängstlichen möchte ich folgendes betonen:

  • Eine Beziehung kann nur gewinnen, wenn jeder Partner sich intensiv-kritisch damit beschäftigt.
  • Jedes Auseinandersetzungs-Gespräch (ich betone: Gespräch, nicht Monolog!) ist wie eine Arbeitssitzung. Vieles wird klar, Unwichtiges fällt weg, Fehler werden erkannt und Lösungsversuche drängen sich wie von selbst auf.

Wichtig dabei ist, daß jegliche Auseinandersetzung immer wieder auf den zu klärenden Punkt (Anliegen) gebracht wird. Dazu braucht es beidseitig etwas Übung: Gar zu gerne werden noch einige versteckte Botschaften eingeschmuggelt und eventuell zwei, drei Giftpfeile unter die Gürtellinie abgeschossen.

LEHRSTÜCK IN DREI ANLÄUFEN:

WIE SAG’ ICH’S MEINEM PARTNER?


Ich gebe nun drei Auseinandersetzungsgespräche aus einer Therapiesitzung wieder. Die ersten zwei Anläufe verlaufen in falschen Bahnen, da keiner der beiden Partner das Gespräch wieder auf den Punkt bringt. Das dritte Gespräch gelingt dann.

Es geht um Felix und Astrid, beide berufstätig und seit elf Jahren verheiratet, kinderlos. Beide haben gemeinsam beschlossen, bei mir eine Paartherapie zu machen.

Momentanes Anliegen: das Verbringen des verlängerten Wochenendes in einem Monat:

Astrid:Du hast mir noch immer nicht gesagt, was deine Pläne sind für unser viertägiges Wochenende.
Felix:Wochende sind nicht viertägig ...
Astrid:Du weißt genau, was ich meine.
Felix:O.k., o.k. Du löcherst, meine Alte, du löcherst. Wir haben alle Zeit.
Astrid:(beherrscht)
Felix! Du weißt seit bald 13 Jahren, daß ich meine Pläne gerne rechtzeitig mache. Vielleicht wollen wir etwas buchen ... und das geht nie im letzten Moment.
Felix:Buchen? Ha! Vielleicht in die Karibik?! Meine ja nicht, ich fliege wieder mit dir in dieses Touristenkaff ... Mallorca, oder so. Brrr!
Astrid:Ich dachte, es hätte dir gefallen? Es war doch mein Geburtstagsgeschenk an dich ...
Felix:(schnell)
Natürlich, klar. Es war Klasse. Aber für knapp drei Tage wohl nicht das Richtige, oder?
Astrid:Vier!
Felix:Was? Ach so. Und die Anreise? Macht nur noch drei.
Astrid:(betupft)
Ich habe jetzt das Gefühl, es hätte dir nicht gefallen.
Dabei hast du doch so begeistert reagiert ...
Felix:(unwohl)
Mein Gott, bleib doch nicht derart kleben an einem verbalen Ausrutscher von mir ...
Astrid:Also doch! Ein Ausrutscher ist immer ehrlich!

An diesem Punkt habe ich das Gespräch unterbrochen mit dem Hinweis, sie seien anscheinend bei einem anderen Thema gelandet, über das wir ein andermal sprechen würden. Ich bat Felix und Astrid, noch einmal von vorne zu beginnen.

Felix:(sitzt grinsend da und nickt Astrid aufmunternd zu)
Na?
Astrid:Ich möchte mit dir über unser verlängertes Wochenende sprechen.
Felix:Jawohl.
Astrid:Was hast du vor?
Felix:Mich ausruhen, vielleicht Fischen gehen und gut und viel essen.
Astrid:(eine Weile sprachlos)
Davon hast du mir nie was gesagt!
Felix:Du hast mich auch nie richtig gefragt.
Astrid:Richtig gefragt! Ja spinnst du eigentlich?! Seit bald zwei Wochen frage ...
Felix:Nein, du löcherst und läßt mich nie zu Worte kommen.
Astrid:(hilflos)
Also das ist doch die Höhe.
Schweigen
Astrid:Und jetzt?
Felix:Ja, jetzt habe ich es gesagt. Manchmal braucht es halt eben einen Therapeuten, Verzeihung: eine Therapeutin, damit ich auch etwas klar machen kann. Du bestimmst sonst immer alles selbst.

Astrid steht auf und setzt sich wieder.

Keiner der beiden sagt mehr was. Es wird aber sehr deutlich, daß Felix das Gefühl hat, ein Tor geschossen zu haben, und Astrid total hilflos und dementsprechend wütend ist.

Ich ergreife das Wort, um den beiden eine kurze Zusammenfassung beider Gespräche zu veranschaulichen und die Punkte herauszuschälen, die jegliche Kommunikation über das Thema Wochenende von vorneherein verunmöglichen:

Ich:Astrid, Sie haben Felix deutlich nach seinen Plänen gefragt, nicht wahr?
Astrid:Ja schon, aber ...
Ich:Aber?
Astrid:Damit meinte ich doch: unsere Pläne ...
Felix:Siehst du, das machst du immer so!
Ich:Bitte, Felix, noch ein kurzer Moment ohne Ihren Beitrag. Wir kommen nachher dazu.

Felix nickt beipflichtend, streckt die Beine und aalt sich wohlig in seinem Sessel.

Ich:Astrid, noch einmal: Sie fragten Felix nach seinen Plänen, haben aber damit gemeint, es seien Ihre gemeinsamen Pläne?
Astrid:Ja, doch ja. So verläuft das immer. Ich meine, daß ich für die Reisepläne, Vorbereitungen und so sorge.
Ich:Wissen Sie was: ich spule schnell das Tonbandgerät zurück und lasse Sie hören, wie Sie Ihre Frage Felix gegenüber formuliert haben. O.k.?

Astrid nickt, sitzt verkrampft da, ohne Felix anzuschauen, der sich triumphierend lächelnd in seinem Sessel lümmelt.

Ich lasse das Tonband zurücklaufen bis zu Astrids Bemerkung: »Vielleicht wollen wir etwas buchen.«

...
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