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,Decent Work'

Arbeitspolitische Gestaltungsperspektive für eine globalisierte und flexibilisierte Arbeitswelt

AutorGuido Becke, Peter Bleses, Sandra Schmidt, Wolfgang Ritter
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl230 Seiten
ISBN9783531925721
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,96 EUR
Festschrift zur Emeritierung von Eva Senghaas-Knobloch

PD Dr. Guido Becke, Arbeits- und Sozialwissenschaftler, ist Senior Researcher am Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec) der Universität Bremen.
Dr. Peter Bleses, Politologe, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Projekt ,Prävention in Unternehmen der Wissensökonomie' an der Universität Bremen.
Dr. Wolfgang Ritter arbeitet als Soziologe am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen.
Sandra Schmidt, Gesundheitswissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt ,Prävention in Unternehmen der Wissensökonomie' an der Universität Bremen.

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Leseprobe
"V. Decent Work in der Aktionsforschung: Mit Eva Senghaas-Knobloch im Feld (S. 220-221)

Verabschiedung Eva Senghaas


Birgit Volmerg

Einleitung

Das artec | Forschungszentrum

Nachhaltigkeit hat für das Symposium seinen inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema „Menschenwürdige Arbeit“ gelegt. Die auf dem Symposium mitwirkenden Forscherinnen und Forscher haben die Frage der menschenwürdigen Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen, zu unterschiedlichen Zeiten und in vielfältigen Kooperationszusammenhängen bearbeitet. Sie stehen also wissenschafts-biografisch in Verbindung zu Eva Senghaas- Knobloch.

Mir obliegt es an dieser Stelle, in meiner Rolle der Dekanin unseres Fachbereichs, einige zentrale Stationen und Gegenstände ihrer wissenschaftlichen Arbeit darzustellen. Als Kollegin, Freundin, Weggefährtin im mitunter rauen Klima wissenschaftlicher Auseinandersetzungen um Gegenstandsdefinitionen, Zugänge und um Forschungsgelder möchte ich schildern, auf welche Art und Weise wir das Thema „menschengerechte Arbeit“ seit den 80iger Jahren erforschen.

Zur Biografie von Eva Senghaas-Knobloch


Zunächst etwas zur Biografie Eva Senghaas-Knoblochs, die ich den von Ulrike Vogel herausgegebenen „autobiografischen Notizen der ersten Generation von Professorinnen an der Universität“ (2006) entnehme:
- Eva Knobloch wird 1942 in Berlin geboren und nimmt nach ihrem Abitur 1961 ihr Studium in Soziologie mit den Nebenfächern Psychologie, Geschichte und Theologie an der Freien Universität Berlin auf.
- Zwei Semester verbringt Sie in Tübingen, um dann 1966 ihre Diplomarbeit in Berlin abzuschließen.
- Ihre Diplomarbeit erscheint – was außergewöhnlich ist – unter dem Titel „Die Theologin im Beruf. Zumutung, Selbstverständnis, Praxis“ 1969 im Christian Kaiser Verlag in München.
- Eva Knobloch arbeitet im Anschluss als wissenschaftliche Assistentin für die Evangelische Kirche in einem Forschungsvorhaben.
- Sie geht dann – nachdem sie Dieter Senghaas kennen lernt – mit diesem für 2 Jahre in die USA. Dort kommt 1970 Tochter Tanja zur Welt.

Eva Senghaas-Knoblochs wissenschaftliche Themen sind in dieser Zeit die Friedensforschung und die Bedeutung internationaler Organisationen für die Konfliktregelung sowie das Selbstverständnis von Frauen in beruflichen Zusammenhängen, in denen ihre Beteiligung nicht vorgesehen war.

An diesen – wie sie schreibt – lebensgeschichtlich begründeten Themen arbeitet sie in den folgenden Jahren theoretisch, empirisch und mit praktischem Engagement in der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) und auf internationaler Ebene (International Peace Research Association (IPRA)). 1979 erscheint Eva Senghaas-Knoblochs Dissertation im Frankfurter Campus Verlag mit dem Titel „Reproduktion von Arbeitskraft in der Weltgesellschaft. Zur Programmatik der Internationalen Arbeitsorganisation“.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
I. Zur Einführung7
"Decent Work" als Leitidee im Werkvon Eva Senghaas-Knobloch8
Literatur13
"Decent Work" – eine weltweite Agenda fürForschung und Politik14
1 Die Natur der menschlichen Arbeit und der Gründungsauftrag der IAO15
2 Grundlegende Veränderungen in der Welt der Arbeit17
3 Die vier Komponenten der Agenda für weltweit menschenwürdigeArbeit angesichts der Globalisierung19
4 Die Herausforderung der skizzierten tiefgreifenden Veränderungen fürdie bundesdeutsche Arbeitswelt und Arbeitsforschung26
Literatur30
II. Decent Work in der Regulierung von Arbeit: Globale, europäischeund nationale Perspektiven33
"Decent Work" durch SelbstverpflichtungenTransnationaler Unternehmen?34
1 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen36
2 Transnationale Regelungsansätze37
3 Brechungen in der Umsetzung von Selbstverpflichtungen39
4 Transnationale Unternehmen als Brückenköpfe der Verbreitung von‚Decent Work’?43
5 Bibliografie45
"Decent Work" in der Seeschifffahrt?49
1 Vorbemerkung49
2 Einleitung49
3 Globalisierung und De-Regulierung der internationalen Schifffahrt50
4 Folgen der Deregulierung und Versuche der Re-Regulierung55
5 Zu den Grenzen der Consolidated Maritime Labour Conventionvon 200657
6 Fazit60
7 Literaturhinweise63
Weltweit geltende Arbeitsstandards durch Globalisierung – Politisch-organisationalesLernen in der IAO65
Seearbeitsübereinkommen66
Wirksamkeit des Seearbeitsübereinkommens67
Politisch-organisationales Lernen in der IAO68
Fortentwicklung der Primäraufgabe68
Prozess der Selbstbeobachtung68
Folgen für die Normüberwachung69
Förderung der Umsetzung durch die IAO70
Politisch-organisationales Lernen in der IAO?70
Resümee71
Zur Bedeutung von Europäischen Betriebsräten für„gute Arbeit“ in Mittel-/Osteuropa72
1 Europäische Betriebsräte und „Decent Work“ –ein theoretischer Bezug73
2 Die Grenzsituation der Europäischen Betriebsräte75
3 Die quantitative Ausbreitung Europäischer Betriebsräte und diebisherige Praxis in der EU-1577
4 Können Europäische Betriebsräte die Rolle von Pionieren bei der Einbeziehung von Arbeitnehmern aus Mittel-/Osteuropa spielen?79
4.1 Die Einbeziehung mittel/osteuropäischer Vertreter in den EBR vor dem1. Mai 200479
4.2 Hohes Potenzial der Europäischen Betriebsräte – eigene empirischeErgebnisse81
4.2.1 a) Experten aus Westeuropa und auf der EU-Ebene:81
4.2.2 b) Meinungen aus den MOE-Ländern82
4.1.1 c) Fazit: Chancen und Probleme der Europäischen Betriebsräte durch dieAufnahme der acht mittel-/osteuropäischen Länder in die EU84
5 Europäische Betriebsräte sind (noch) keine Mittler zwischen Ost- und Westeuropa und tragen derzeit wenig zur Verwirklichung von Teilaspekten der „Decent Work“ Strategie der ILO in Mittel-/Osteuropa bei86
6 Literatur89
"Decent Work" durch den EuropäischenSozialdialog – Eine trügerische Hoffnung91
1 Einleitung91
2 Die Anerkennung guter Arbeitsqualität als politischeGestaltungsaufgabe der Europäischen Union93
3 Institutionelle Neurahmung des Europäischen Sozialdialogs97
4 Grenzen der Förderung von ,Decent Work’ durch den EuropäischenSozialdialog100
5 Fazit und Ausblick108
Literatur109
"Decent Work" in flexiblen Erwerbsformen – auchein deutsches Problem?113
1 Einleitung113
2 ‚Decent Work‘ in Deutschland: Maßstäbe der Prüfung114
Rechte bei der Arbeit / Sozialdialog115
Existenzsichernde Beschäftigung115
Sozialschutz116
3 Prüfung: Menschenwürdigkeit flexibler Erwerbsformen117
3.1 Geringfügige Beschäftigung117
Rechte bei der Arbeit / Sozialdialog117
Existenzsichernde Beschäftigung118
Sozialschutz119
3.2 Niedriglohnbeschäftigung120
Rechte bei der Arbeit121
Existenzsichernde Beschäftigung121
Sozialschutz121
3.3 Alleinselbstständigkeit122
Rechte bei der Arbeit123
Existenzsichernde Beschäftigung124
Sozialschutz124
4 Fazit126
5 Literatur129
III. Decent Work in derbetrieblichen Lebenswelt131
Psychische Belastungen in der deutschen IT-Branche – eine Herausforderung für "Decent Work"132
1 Einleitung132
2 Hintergrund: ‚Die Start-Up-Zeit’ der New Economy und ihre Visionenvon einer neuen Arbeitswelt135
3 Belastungen in flexiblen Arbeitsstrukturen der IT-Branche136
4 Gesundheitliche Bedeutung der Charakteristika von IT-Arbeit137
4.1 Projektarbeit als herausragendes Charakteristikum flexiblerArbeitsorganisation138
4.2 Neue Managementstrategien, flexible Arbeits- und Arbeitszeitorganisation139
4.3 Umwertung von Anerkennungsmaßstäben als Folge flexibilisierterArbeitsstrukturen140
4.4 Qualifikatorische Hintergründe von Mitarbeitenden als Basis für denUmgang mit Belastungen141
5 Zwischenfazit142
6 Gesundheitliche Risiken als Folge psychischer Belastungen142
7 Hindernisse für die Betriebliche Gesundheitsförderung als Ansatz zurVerbesserung der Arbeitsbedingungen in der IT-Branche143
7.1 Individuelle Verantwortung als Botschaft öffentlicher Diskurse zurgesundheitlichen Sicherung144
7.2 Stilles Ertragen von Belastungen in der arbeitenden Bevölkerung wie in derIT-Branche145
7.3 Selbstvertretungsansprüche als Hindernis für eine gemeinsame Auseinandersetzung mit strukturell angelegten gesundheitlichenBelastungen146
7.4 Zwischen-Fazit: Die Betriebliche Gesundheitsförderung mussleistungsbezogene Arbeitskulturen berücksichtigen147
8 Nachhaltige Arbeitsqualität als Orientierungsrahmen für einebetriebliche Gesundheitsförderung in der IT-Branche148
9 Fazit150
10 Literatur151
"Decent Work" durch Organisationslernen im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ansätze undProblemfelder.157
1 Einleitung157
2 Neue Anforderungen an Organisationen sowie an dasGesundheitsmanagement158
2.1 Erwerbsarbeit und Gesundheit159
2.2 Veränderungen des Produktionsmodells: reaktiver Produktivismus161
2.3 Veränderungen der Arbeitsbeziehungen, Belastungen und Beanspruchungen163
3 Ökonomische Begründungen für Gesundheitsmaßnahmen: Auf derSuche nach einer gesundheitlichen Theorie der Unternehmung?164
4 Betriebliches Gesundheitsmanagement und lernende Organisationen167
4.1 Voraussetzungen für eine „lernende Organisation“ im BGM168
4.2 Anforderungen aus der Betriebspraxis an Konzepte der lernendenOrganisation170
5 Fazit – Die Stärkung von Decent work durch reflexiv lernendeOrganisationen im betrieblichen Alltag?171
6 Literatur173
IV. Decent Work im FeldCare/Fürsorgliche Praxis177
Menschenwürdige Gestaltung von Pflege alsInteraktionsarbeit178
1 Die Ambivalenz des Liebesdienstes – Pflege als Frauenberuf180
2 Zweckrationalität versus Fürsorgerationalität180
3 Pflege enthält viele unsichtbare Tätigkeitselemente182
4 Unsichtbarkeit in der Arbeitsforschung183
5 Gefühle als Arbeitsmittel: Empathie und situatives Handeln183
6 Arbeit an den Gefühlen des Patienten186
7 Arbeit an den eigenen Gefühlen188
8 Pflege als Interaktionsarbeit ist unsichtbar193
9 Die Reaktion der Pflegenden – Sprachlosigkeit der Pflege194
10 Ausblick: Gestaltung von Pflegearbeit195
Literatur196
Haushaltsdienstleistungen: unsichtbar und „dirty“?199
1 Einleitung199
2 Haushaltstätigkeiten als „dirty work“201
3 Die Privatheit des Arbeitsortes bei Haushaltsarbeit204
4 Schluss207
Verwendete Literatur208
Geschlechterverhältnisse im Wandel: Anforderungen unter globalem Anpassungsdruck am Beispielfürsorglicher Praxis/Care210
1 Sozialpolitischer Handlungsbedarf211
2 Care als vermittelndes Konzept zwischen feministischer Analyse undPolitik213
3 Care als demokratietheoretischer Ansatz215
Resümee217
Literatur218
V. Decent Work in der Aktionsforschung:Mit Eva Senghaas-Knobloch im Feld220
Verabschiedung Eva Senghaas’221
Einleitung221
Zur Biografie von Eva Senghaas-Knobloch221
Gemeinsame Erfahrungen222
Wissenschaftliche Weiterentwicklung von Eva Senghaas-Knobloch224
Literatur Eva Senghaas-Knobloch225
Weitere Literatur226
Autorinnen und Autoren227

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