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E-Book

Dein Musikinstrument einfacher spielen lernen

Erfolgreich und mit Spass!

AutorOliver Leu
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783741234491
Altersgruppe12 – 
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Die Leser lernen auf einer tieferen Ebene zu verstehen, wie sie ihren Fortschritt auf dem Instrument beschleunigen können. Dabei wird den Lesern mit konkreten Vorschlägen, Lerntechniken und hintergründigen, psychologischen Kniffen unter die Arme gegriffen. Angefangen bei einer möglichen Lehrerwahl, über die Mitgestaltung des Unterrichts, bis hin zum eigenständigen oder sogar autodidaktischen Vorankommen Zuhause. Durch diese Einblicke werden die Leser von Lernenden zu Lehrenden - dies ist äusserst nützlich, weil Lernende beim selbständigen Üben die Doppelrolle "Lehrer-Schüler" inne haben. Dadurch lassen sich die Übungsresultate der Leser deutlich verbessern.

Der Autor, Oliver Leu 1973, hat an der ACM (Academy of Contemporary Music) in Zürich Musik studiert. Er unterrichtet seit Anfang seines Studiums als Gitarrenlehrer. Sein Fokus liegt nicht nur im Vermitteln von musikalischen Fähigkeiten, sondern besonders darin, den Schülern aufzuzeigen, wie sie lernen, gute Entscheidungen für ihr Vorankommen zu treffen.

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Leseprobe

Teil I: Den richtigen Lehrer finden


Einen guten Lehrer finden


Ein „guter“ Lehrer ist in erster Linie ein Lehrer, der zum Schüler passt. Nicht jeder Schüler braucht die selben Fähigkeiten eines Lehrers, jedoch sollten die für den spezifischen Schüler am meisten erforderlichen Fähigkeiten bei einem Lehrer möglichst umfangreich vorhanden sein.

Dies ermöglicht es dem Schüler, motivierter, schneller und besser zu lernen – also seine Ziele einfacher zu erreichen. Der nicht gut passende Lehrer kann im schlimmsten Fall ein anfänglich lustvolles Hobby zerstören.

Ein „guter“ Lehrer wird in folgenden Lehrerdisziplinen, welche wir im Anschluss besprechen werden, stark sein. Je nach Schüler wird der Lehrer im einen oder anderen Bereich jedoch mehr gefordert werden:

  • Praktische musikalische Fähigkeiten
  • Musikalisch-Fachliches Wissen (z.B. Theorie)
  • Methodisch-Didaktisches Wissen (Lehrerwissen)
  • Erfahrung / Weiterbildung / Spezielles Wissen
  • Umgang mit seinen Schülern (Menschliches)

Somit wird auch klar, weshalb nicht jeder Lehrer auf jeden beliebigen Schüler passt: Nicht jeder Lehrer wird in den vom Schüler geforderten Bereichen gleiche Fähigkeiten in den Unterricht bringen können.

Praktische musikalische Fähigkeiten


Es ist offensichtlich, dass ein Lehrer sein Instrument beherrschen sollte. Dies zumindest auf einem Niveau, welches dem Schüler viele Jahre voraus ist. Diese praktischen Fähigkeiten sind diejenigen, welche man hören, sehen und fühlen kann, wenn der Lehrer spielt. Der Lehrer sollte in der Lage sein, Fähigkeiten auf dem Instrument so zu vermitteln, dass diese Fähigkeiten den Schüler auch in sehr vielen Jahren in seiner musikalischen Entwicklung nicht limitieren oder behindern. Mangels Erfahrung des Lehrers kann es sonst beispielsweise passieren, dass der Schüler etwas lernt, was in der gelernten Form irgendwann an seine Grenzen stösst. So etwas nach Jahren des Übens umzulernen, ist eine grosse Zeitverschwendung – und oft sehr mühsam, da der Schüler sich oft zurück auf ein tieferes Niveau begeben muss, um falsch erlernte Automatismen umzulernen.

Musikalisch-Fachliches Wissen


Der Lehrer sollte über ein grosses Wissen im musikalischfachlichen Bereich verfügen. Dies gibt dem Lehrer die Möglichkeit, sich eine umfassende Meinung über verschiedenste Thematiken zu bilden und ermöglicht ihm, die selbe Frage von verschiedenen Seiten zu beleuchten und unterschiedliche Wege für den Schüler abzuzeichnen, beziehungsweise den wahrscheinlich besten Weg für einen Schüler aufzuzeigen, falls dies im speziellen Fall möglich ist.

Gerade hier sind Autodidakten (Lehrer) sehr im Nachteil, was ich immer wieder z.B. in YouTube-Videos finde: Da sprechen Menschen über ein Fachgebiet, welches sie selbst nicht in der notwendigen Tiefe verstanden haben und geben dieses Halbwissen weiter. Die Lernenden können das Gelernte dann nicht einordnen, ziehen möglicherweise falsche Schlüsse oder werden verwirrt. Solche „Verwirrungen“ können über Jahre bestehen bleiben, dabei könnten sie in einem Einzelunterricht oft in ein paar Minuten aufgeklärt werden.

Wenn ich einen Schüler (um diesen zu schützen) nicht von Anfang an mit der vollen Komplexität konfrontieren will, kann ich ihm das auch unmittelbar mitteilen: „Für den Moment ist folgendes die Wahrheit...“. Später kann ich diese Teilinformation dann in ein Gesamtbild rücken und mit diesem verbinden.

Dabei ist es auch sehr wichtig, dass der Lehrer sich bewusst ist, welches Wissen welche Vor- oder auch Nachteile für den Schüler mit sich bringt – oder eine gewisse Fragestellung einfach noch zu früh ist, weil zuerst andere Themen verstanden werden sollten. Je nach Instrument ist der Zeitpunkt für das Verstehen eines spezifischen musiktheoretischen Themas unterschiedlich, da sich auf den Instrumenten theoretische Zusammenhänge unterschiedlich abbilden: Auf dem Klavier ist es beispielsweise sehr einfach, Dreiklänge abzubilden und diese umfassend zu verstehen und zu erklären. Auf der Gitarre stellt sich dies viel komplizierter dar, da dieses Instrument nicht einfach linear (in Halbtonschritten) aufgebaut ist und die Gitarre in sich keine musikalische Struktur abbildet, wie das beim Klavier der Fall ist1.

Didaktisch-Pädagogisches Wissen


Praktisch jeden Tag erlebe ich im Unterricht, dass es nicht nur wichtig ist, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu lernen, sondern dass der Weg des Lernens (der Lernprozess) eine fundamentale Rolle einnimmt.

Ich vertrete die Meinung, dass man grundsätzlich (nur) einen gut auf den Schüler abgestimmten Lernprozess anwenden muss, damit einem das Resultat sozusagen geschenkt wird, natürlich unter dem Einsatz von entsprechender Zeit. Eventuelle Erfolge und Misserfolge müssen dabei erkannt werden und der Schüler oder Lehrer sollte in der Lage sein, entsprechende Massnahmen zu treffen, wobei dies z.B. auch nur die Aufforderung sein könnte, doch etwas langsamer zu spielen.

Als Lehrer interessiere ich mich besonders für Lernprozesse und für die unterschiedlichen Schüler, auf die die Lernprozesse angewendet werden. Ich sehe meine Aufgabe darin, Lernprozesse für den Schüler dort zu optimieren, wo der Schüler selbst nicht mehr weiter kommt. Dazu aber später mehr.

Abschliessend lohnt es sich, zu erwähnen, dass ein guter Musiker nicht automatisch auch ein guter Lehrer ist – sondern, dass es sich hier um zwei komplett verschiedene Disziplinen handelt und dass ein Musik-Unterrichtender in beiden Disziplinen ausgebildet und interessiert sein muss. Ohne hier jemandem Unrecht tun zu wollen: Ich bin gegenüber autodidaktischen Lehrern sehr kritisch eingestellt, speziell dann, wenn sie finden, dass Unterrichten ja ganz einfach sei. Leider hatte ich in meinem Leben als Musikschüler genau diese Erfahrung gemacht, von einem solchen Lehrer über längere Zeit unterrichtet zu werden, ohne mir dies bewusst gewesen zu sein. Tatsächlich hatte ich dazumal gemeint, dass viele meiner musikalischen Probleme mit mir zu tun hätten. Heute weiss ich jedoch, dass dieser Lehrer einfach nicht in der Lage war, mich zu unterrichten. Im Nachhinein hat mich die Erfahrung aus der Zeit, welche ich in seinem Unterricht verbracht hatte, wohl als Lehrer sehr weitergebracht – sozusagen als „Negativbeispiel“ - was durchaus auch seinen Wert hat.

Erfahrung


Ich erachte die Erfahrung des Lehrers ebenfalls als sehr wichtig. Sie ist nicht unbedingt für jeden Schüler gleich wichtig. Ich beobachte, dass es Schüler gibt, welche schon ganz natürlich gute Lernwege wählen – hier bin ich als Lehrer im Bereich Vermitteln von Lerntechniken nicht wirklich sehr gefordert. Dies gilt jedoch für die absolute Minderheit der Schüler, die ich unterrichte. Auf der anderen Seite habe ich schon (Schul-)Lehrer unterrichtet, welche keine guten Lernwege wählten. Essenz: Selbst als Lehrer kann man sich nicht wirklich sicher sein, dass man gute Lernwege wählt, wenn man in einem fremden Fachgebiet unterrichtet wird.

Ein Lehrer, welcher ca. 10'000 Lektionen gegeben hat, würde ich als sehr erfahren bezeichnen. Allerdings zählt nicht nur die effektiv gegebene Lektionsanzahl, sondern auch das Streben des Lehrers nach mehr Wissen, mehr zu verstehen, sich weiterzubilden und sich und seinen Unterricht weiter zu entwickeln aber auch kritisch zu hinterfragen.

Selbst ausgebuchte Musiklehrer vernachlässigen die Weiterbildung gerne, ganz einfach, weil sich das auf sie selbst nicht wirklich durch eine höhere Schüleranzahl auswirkt. Dabei lassen sie jedoch ausser Acht, dass sich ein guter Lehrer auf das Vorankommen der Schüler oft stark positiv auswirkt, und dass es für den Lehrer selbst langfristig viel motivierender ist, wenn er stetig versucht, sich zu verbessern, sich weiterzuentwickeln und nicht einfach zwanzig und mehr Jahre lang in seinem Unterrichtslokal die Lektionen „absitzt“.

In der Tat merke ich heute, dass ich durch Interesse, Weiterbildung und Erfahrung meinen Schülern bei komplexeren Problemen besser helfen kann, als ich das vor fünf Jahren noch in der Lage gewesen wäre.

Die Schüler, welche dem Lehrer Probleme aufgeben, sind oft die Schüler, welche dem Lehrer die Chance geben, sich weiter zu entwickeln. Habe ich mit einem Schüler ein Problem, kann das auch heissen, dass ich unter Umständen einfach noch nicht über die passenden Werkzeuge verfüge, um dem Schüler zu helfen. Wenn ich als Lehrer einen solchen Schüler im Unterricht habe, nehme ich das als Chance zu meiner Verbesserung wahr – und wenn ich dabei erfolgreich bin, bin ich dann auch wirklich Stolz darauf, dass das Schüler-Lehrer-Team den Horizont der Möglichkeiten wieder einmal etwas in die Ferne verschieben konnte.

Persönlicher Umgang mit seinen Schülern


Sowohl im Leben, als auch im Musikunterricht ist es einfach viel angenehmer, wenn man mit Personen zusammenarbeitet, mit...

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