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E-Book

Delinquenz verstehen

AutorLydia Respondeck
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl66 Seiten
ISBN9783955498726
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Delinquente Jugendliche wecken auf verschiedenen Seiten ein enormes Interesse und werden vor allem gesellschaftlich sowie wissenschaftlich als soziale Problematik diskutiert. Dabei gilt das besondere Interesse am häufigsten den Ursachen für delinquentes Verhalten. Für mustergültig werden dabei Faktoren wie schlechte Freunde, Alkohol- und Drogenkonsum, Armut, ein vorhandener Migrationshintergrund usw. verantwortlich gemacht. In diesem Zusammenhang wird verbreitet auf Präventions- und Interventionsmaßnahmen gesetzt, um den Eintritt in die Delinquenz zu vermeiden und um delinquente Verhaltensmuster zu unterbrechen. Doch was ist mit Jugendlichen (oder Kindern), bei denen derartige Interventionen keine Erfolge zeigen? Die so genannten 'schweren Fälle', die sich scheinbar gewissenlos, weder von der Justiz noch vom Jugendamt Grenzen setzen lassen und keine Hilfen annehmen? Darin liegt die Problematik der so genannten delinquenten Jugendlichen, mit der sich diese Arbeit ausgiebig beschäftigt.

Lydia Respondeck wurde 1988 in Apolda geboren. Ihr Studium der Sozialen Arbeit an der Universität Kassel schloss die Autorin im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte sie umfassende prak

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.5, Zwischenzeitliche Straftaten: Von Juni bis August 2006 sind Anzeige wegen räuberischer Erpressung, versuchten Raubes, Raubüberfälle, räuberischen Diebstahls, Diebstahls geringwertiger Sachen, Wohnungseinbruchsdiebstahl und gefährlicher Köperverletzung eingegangen, die Elyas bereits im Mai begangen hatte. Dazu kam eine große Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Mittäterschaft ein. Zwei erwachsene Männer haben dies angezeigt. Sie waren spät nachts an einer Gruppe von 6 Jugendlichen, die sich vor einer Gaststätte aufhielten, vorbeigegangen. Einer von ihnen, ein auffallend kleiner Südländer mit gegelten Haaren und Nadelstreifenjacke, habe auf einen Stuhl des Biergartens uriniert; er sei dann hinter den beiden Geschädigten hergelaufen und hätte gesagt, dass er auch ihnen ans Bein pinkeln werde. Danach habe er einem von ihnen gegen die Brust geschlagen, woraufhin der Geschlagene von einem anderen Jugendlichen umgeworfen, zu Boden gedrückt sowie geschlagen und getreten worden sei. Ein eingreifender Passant wurde ebenfalls von dem Beschuldigten geschlagen. Der 'kleine Südländer' war der 13-jährige Elyas, der mit einer Gruppe von 16 bis 18- Jährigen unterwegs war. Bei der Anhörung machte der vorgeladene Elyas folgende Aussage: Zur Tatzeit wäre er nicht in der Stadt gewesen und habe auch nicht auf einen Stuhl gepinkelt. Im nächsten Satz räumt er ein, seine Aussage doch ändern zu wollen: er wäre an dem besagten Tag doch an dem Tatort gewesen. Die Jugendlichen aus der Gruppe würde er aber nicht kennen, er hätte nur in ihrer Nähe gestanden und zugeguckt, auf einen Stuhl hätte er aber nicht gepinkelt. Ein anderer Jugendlicher sei aus der Gruppe heraus geschupst worden und dabei auf ihn gefallen. Er wäre dabei hingefallen und habe zu der geschädigten Person gesagt, dass sie sich verpissen solle, woraufhin diese Person Elyas als Hurensohn bezeichnet habe. Dies sei der Grund gewesen, warum er den Geschädigten gegen die Brust geschlagen habe. Dann habe er gesehen, wie die anderen auf den Mann losgegangen sind. Ihm wurde die Situation dabei zu brenzlig und er sei weggerannt. Ein Jugendlicher aus der Gruppe, der alle Mitglieder und auch Elyas kannte, hat ausgesagt, dass Elyas zwei oder dreimal auf den Geschädigten eingetreten haben. Das wurde von einem Zeugen bestätigt. Dieser Zeuge, der mit den Jugendlichen zu reden versucht hat, ist von dem 'auffallenden Südländer' und einem weiteren Jungen in der Weise provoziert worden, dass sie ihn mit Handzeichen dazu bringen wollten, sie anzugreifen. Eine vorbeigehende Passantin hat den Jungen zugerufen, ob sie sich nicht schämen würden und keinen Respekt vor Erwachsenen hätten. Dazu meinte Elyas sinngemäß, er (der geschädigte Zeuge) solle lieber Respekt vor uns Jugendlichen haben. Außerdem hatte dieser Zeuge den Eindruck, dass die Beiden - der Kleine, der ihn geschubste und der Großen, der auf ihn getreten habe - dies nicht zum ersten Mal machten, sondern schon eingespielt gewesen wären. Am 4. September 2006 ist die Verhandlung vor dem Familiengericht zur Entscheidung über einen partiellen Sorgerechtsentzug und die Unterbringung in einer geschlossenen Jugendhilfeeinrichtung. Am 16. September ruft die Mutter wieder die Polizei. Sie ist einverstanden, dass der in der Familie randalierende Elyas in der KJP gebracht wird. Elyas flüchtet aber, bevor die Polizei kommt. Er ruft zu Hause an, droht mit Selbstmord und kommt kurze Zeit später selbst wieder zu Hause vorbei. Den Abend verbringt er mit Freunden in der Disco des Eislaufstadions wo es zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt. Die Mutter sieht sich nicht mehr in der Lage, ihn aufzunehmen, er kommt in die KJP, von wo er am nächsten Tag wegläuft.
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