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E-Book

Demokratie und Krise

Zum schwierigen Verhältnis von Theorie und Empirie

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl498 Seiten
ISBN9783658059453
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis66,99 EUR

Es gibt kaum einen Begriff in den Politik- und Sozialwissenschaften, der so häufig benutzt wird wie der Begriff Krise. Krise des Sozialstaats, Krise der politischen Parteien, Krise des Parlaments, Eurokrise, Krise im Mittleren Osten, Krise der Diktaturen und schon immer auch: Krise der Demokratie. Steckt die Demokratie tatsächlich in der Krise, oder ist dieses verbreitete Urteil eine Erfindung von Theoretikern und Medien? Die Beiträge dieses Buchs untersuchen den gegenwärtigen Zustand der etablierten Demokratien auf der Grundlage eines gemeinsamen Demokratie- und Krisenverständnisses. Dem Leser wird aus drei theoretischen Perspektiven ein empirisch gehaltvoller Blick auf die zentralen Ebenen der Demokratie in der OECD-Welt geöffnet: der Partizipation, der Repräsentation und des Regierens. Die Krisenphänomene sind vielschichtig und variieren von Institution zu Institution, von Politikbereich zu Politikbereich und von Land zu Land. Von einer allgemeinen oder gar existenziellen Krise kann nicht die Rede sein. Dennoch gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Die Legitimationsachsen der Demokratie verschieben sich. Die Demokratie steht vor großen Herausforderungen.



Prof. Dr. Wolfgang Merkel ist Direktor am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Abteilung 'Demokratie und Demokratisierung', und lehrt Politische Wissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Die Herausforderungen der Demokratie7
1 Einleitung7
2 Demokratie: Ein umstrittenes Konzept9
2.1 Das minimalistische Modell10
2.2 Das mittlere Modell11
2.3 Das maximalistische Modell12
2.4 Embedded Democracy als ein Demokratiekonzept mittlerer Reichweite814
2.4.1 Die Teilregime der eingebetteten Demokratie15
2.4.2 Die interne und externe Einbettung20
3 Krise: Ein wenig definiertes Konzept21
4 Die Herausforderungen der Demokratie25
5 Analysestrategien30
5.1 Strategie 1: Demokratieindizes (objektive Einschätzungen)30
5.2 Strategie 2: Surveys (subjektive Einschätzungen)31
5.3 Strategie 3: Partialanalysen32
Literatur39
Teil I Partizipation43
Krise der Demokratie?44
1 Experten: Demokratieindizes44
2 Bürger: Umfragedaten52
3 Wahlbeteiligung59
Literatur63
Politische Ungleichheit beim Wählen65
1 Einleitung65
2 Determinanten der Ungleichheit von politischer Partizipation67
3 Vorbedingungen des Wählens68
4 Individuelles Wählerwissen und seine Verteilung: Hypothesen und Operationalisierung71
4.1 Operationalisierung der Aktivposten/Instrumente72
4.2 Operationalisierung der Präferenzen73
4.3 Operationalisierung der Evaluation73
4.4 Operationalisierung der Wahlentscheidung73
5 Ungleichverteilung des Wählerwissen75
6 Einkommensungleichheit von Gesellschaften und die Ungleichheit des Wählens82
7 Schlussfolgerungen86
Literatur88
Anhang90
I Dokumentation der Frageformulierungen90
II Benutzte Nachwahlstudien von CSES III (Comparative Study of Electoral Systems, www.cses.org)91
III Übersicht: Länder nach Gini-Gruppen92
Verschwinden die programmatischen Alternativen?93
1 Einleitung93
2 Demokratische Norm, Parteienwettbewerb und programmatische Angebote95
3 Veränderungen des programmatischen Angebots auf drei Konfliktdimensionen99
3.1 Daten und Operationalisierung von Parteipositionen99
3.2 Operationalisierung von drei Konfliktdimensionen101
3.3 Die Relevanz der drei Konfliktdimensionen104
3.4 Veränderungen der Lagerung im programmatischen Raum107
4 Qualitätsaspekte des parteiprogrammatischen Angebots110
4.1 Die Operationalisierung von vier Qualitätsaspekten110
4.2 Veränderungen der Qualität des parteiprogrammatischen Angebots, 1950-2011112
5 Qualitätsunterschiede zwischen Ländergruppen116
6 Zusammenfassung117
Literatur119
Mehr Partizipation – ein Heilmittel gegen die ‚Krise der Demokratie‘?125
1 Experimente mit Repräsentation, Partizipation und Deliberation128
2 Partizipation als Mittel zur Verbesserung der Repräsentation130
2.1 Mexiko135
2.2 Bolivien und Ecuador136
2.3 Brasilien137
2.4 Vorläufige Schlussfolgerungen138
3 Durch Partizipation zu mehr sozialer Gleichheit139
4 Ist Partizipation ein Heilmittel für die ‚Krise der Demokratie‘?144
Literatur148
Teil II Repräsentation153
Ungleichheit in der politischen Repräsentation154
1 Einleitung154
2 Die unterrepräsentierte Unterschicht?155
2.1 Schichtmodelle155
2.2 Spezifische Präferenzen, fehlende Partizipation und schwache Repräsentation157
3 Theoretische Grundlagen158
3.1 Substanzielle Repräsentation158
3.2 Responsible Party Model160
4 Hypothesen161
5 Daten und Operationalisierung163
5.1 Datenbasis163
5.2 Operationalisierung der Schichtzugehörigkeit164
5.3 Operationalisierung der Kongruenzmessung164
6 Ergebnisse165
6.1 Deskription165
6.2 Kongruenz169
6.3 Responsible Party Modell173
7 Fazit und Ausblick174
Literatur175
Niedergang oder Wandel?178
1 Einleitung178
2 Theorie180
2.1 Parteien und ihre demokratische Funktionen180
2.2 Eine Verklärung der Vergangenheit: Parteien und ihr Niedergang seit der ‚goldenen Ära‘181
2.2.1 Interne und externe Einflüsse auf traditionelle Parteien am Ende der ‚goldenen Ära‘181
2.3 Von Löwen, Tigern und Bären: Eine Typologie verschiedener Großparteien183
2.3.1 Parteitypen und demokratische Funktionen185
2.3.2 Parteitypen und die Erfüllung demokratischer Funktionen188
3 Messung190
3.1 Stufe 1: Große vs. kleine Parteien190
3.2 Stufe 2: Ausdifferenzierung großer Parteien192
3.2.1 Parteimitglieder192
3.2.2 Programmatische Klarheit193
3.3 Schwellen195
4 Parteitypen: Deskriptive Analyse196
4.1 Verteilung der Parteitypen196
4.2 Entwicklung von Parteitypen im Länder-und Zeitvergleich199
5 Analyse: Parteitypen und ihre demokratischen Funktionen202
5.1 Mobilisierung202
5.2 Repräsentation204
5.3 Regierungsstabilität207
6 Fazit210
Literatur212
Parteien, hört Ihr die Signale?217
1 Der Stand der Forschung218
2 Die empirischen Grundlagen221
3 Responsivität in jungen und alten Demokratien224
3.1 Bürgereinstellungen zu Einkommensungleichheit und Umverteilung224
3.2 Parteiprogrammatiken zur Umverteilung229
3.3 Demokratische Responsivität – strategische Parteireaktionen auf veränderte Bürgereinstellungen232
4 Fazit237
Literatur238
‚Wählen ohne Wahl‘241
1 Einführung241
2 Demokratie, Wahlfreiheit und die Autonomie des Regierens243
3 Die ‚goldene Zwangsjacke‘ der EU245
3.1 Der Stabilitätsund Wachstumspakt246
3.2 Handlungsspielraum der nationalen Regierungen248
4 Die Staatsschuldenkrise250
4.1 Kern-Peripherie-Divergenzen vor 2008250
4.2 Austeritätspolitik und die Folgen252
5 Wahlen und Wahl254
6 Der demokratische Bruch innerhalb der EU257
7 Fazit266
Literatur268
Teil III Regieren271
Globalisierung und Demokratie272
1 Einleitung272
2 Demokratie und Globalisierung, zwei umstrittene Konzepte273
2.1 Demokratie und Demokratiequalität273
2.2 Globalisierung274
3 Globalisierung – Bedrohung oder Gewinn für die Demokratiequalität?277
3.1 Demokratisierung durch Globalisierung?277
3.1.1 Positive Effekte der Globalisierung auf die demokratische Freiheit277
3.1.2 Positive Effekte der Globalisierung auf die demokratische Kontrolle278
3.1.3 Positive Effekte der Globalisierung auf die demokratische Gleichheit279
3.2 Denationalisierung als Demokratieverlust?280
3.2.1 Negative Effekte der Globalisierung auf die demokratische Freiheit280
3.2.2 Negative Effekte der Globalisierung auf die demokratische Kontrolle281
3.2.3 Negative Effekte der Globalisierung auf die demokratische Gleichheit283
4 Empirie: Effekte der Globalisierung auf die Demokratiequalität284
4.1 Daten284
4.2 Methode286
4.3 Ergebnisse288
4.3.1 Der Einfluss der Globalisierung auf die Demokratiequalität288
4.3.2 Der Einfluss der Globalisierung auf das Freiheitsprinzip289
4.3.3 Der Einfluss der Globalisierung auf das Kontrollprinzip290
4.3.4 Der Einfluss der Globalisierung auf das Gleichheitsprinzip291
5 Interpretation292
6 Fazit295
Literatur297
Anhang300
Kapitalismus und Demokratie301
1 Einleitung301
2 Kapitalismus: Begriff, Struktur, Phasen303
2.1 Begriff303
2.2 Strukturveränderungen seit dem 19. Jahrhundert304
3 Demokratie: Drei Varianten306
4 Kapitalismus und Demokratie – Kompatibilitäten und Inkompatibilitäten307
4.1 Logiken307
4.2 Konstellationen309
5 Finanzkapitalismus312
6 Herausforderung der Demokratie durch den Finanzkapitalismus315
7 Fazit325
Literatur328
Demokratische Gefahr für die Demokratie?332
1 Einleitung332
2 Bürgerrechte, embedded democracy und die Kriseder Demokratie335
3 Empirische Muster342
4 Erklärungsversuche der unterschiedlichen Entwicklungen349
5 Resümee, Interpretation, Fazit355
Literatur359
Anhänge361
Anhang I: Regressionsanalysen (mit panel corrected standard errors) der zentralen Variablen erklärende Variable: Jahr² (1: 1990361
Anhang II: Regressionsanalysen (OLS, Länder) der pro Land, Abhängige Variable: Civil Liberties erklärende Variable: Jahr² (1 (1363
Anhang III: Variablenübersicht364
Warum missachten etablierte Demokratien das Recht auf körperliche Unversehrtheit?366
1 Einleitung366
2 Körperliche Unversehrtheit, politische Bedrohungen und Demokratie368
2.1 Warum ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit wichtig für die Demokratie?369
2.2 Politische Bedrohungen: Wenn demokratische Regierungen die Samthandschuhe abstreifen371
2.3 Menschenrechte im Schutze der Demokratie?374
3 Design und Daten376
3.1 Zeitabhängige Variablen378
3.2 Zeitkonstante Variablen381
4 Das Recht auf körperliche Unversehrtheit in der Realität etablierter Demokratien383
5 Zusammenfassung392
Literatur395
Verfassungsgerichte in der Demokratie400
1 Einleitung400
2 Demokratie, Verfassungsgerichtsbarkeit und die Krise der Demokratie403
3 Verfassungsgerichtsbarkeit in der Demokratie: Machtressourcen und faktische Tätigkeit407
3.1 Stärke, Unabhängigkeit und Interventionsverhalten von Verfassungsgerichten im Zeitverlauf408
3.2 Verfassungsgerichtliches Agieren im Bereich der bürgerlichen Freiheitsrechte421
4 Fazit426
Literatur428
Regieren die Medien?432
1 Einleitung432
2 Die Mediamalaise-Forschung433
2.1 Das Wahlregime434
2.2 Politische Rechte und bürgerliche Freiheitsrechte435
2.3 Gewaltenkontrolle und horizontale Verantwortlichkeit436
2.4 Effektive Regierungsgewalt436
2.5 Zusammenfassung437
3 Die Medien und der Krieg438
4 Medien und Politikerkarrieren440
5 Monica Lewinskys Beitrag zur Politikwissenschaft442
6 Der Schein der Sun in Großbritannien444
7 Pluralismus und Medienkozentration446
8 Silvio Berlusconi und sein Medienimperium449
9 Fukushima, Atomkraft und die deutschen Medien451
10 Neue Medien und Technologien: Fluch oder Segen?452
11 Politiker – Macht – Medien454
12 Fazit455
Literatur458
Schluss: Ist die Krise der Demokratie eine Erfindung?465
1 Ungleiche Partizipation467
2 Wahlen ohne Wahl469
3 Wandel der großen Parteien472
4 Das Demokratieproblem deregulierter Märkte476
5 Unterschiedlicher Respekt gegenüber Bürgerrechten478
6 Fazit: Erosion nicht Krise482
Literatur489
Sach- und Personenregister491
Autorinnen und Autoren497

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