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Der Anspruch von Kriegsopfern auf Schadensersatz.

Eine Darstellung der völkerrechtlichen Grundlagen sowie der Praxis internationaler Organisationen und verschiedener Staaten zur Anerkennung individueller Wiedergutmachungsansprüche bei Verstößen gegen humanitäres Völkerrecht.

AutorPhilipp Stammler
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheSchriften zum Völkerrecht 189
Seitenanzahl388 Seiten
ISBN9783428530472
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Opfern von Kriegen wird oftmals das Recht zur Geltendmachung von Schadensersatz gegenüber fremden Staaten abgesprochen. Im Völkerrecht werden kriegsbedingte Schadensersatzansprüche ausschließlich im zwischenstaatlichen Verhältnis anerkannt. Erst in den letzten Jahren wurden vermehrt Rufe nach einer Stärkung der Rechtsstellung betroffener Individuen laut. In Deutschland wurde dieses Thema vor allem über das 'Varvarin' und das 'Distomo-Verfahren' bekannt. Philipp Stammler stellt den Meinungsstand über die Berechtigung einzelner Kriegsopfer zur Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen dar. Im ersten Teil widmet er sich ausführlich der in der Wissenschaft geführten Diskussion und der Darstellung des rechtlichen Rahmens, in dem diese sich bewegt (Schwerpunkte sind die Völkerrechtssubjektivität von Individuen und die Staatenimmunität). Im zweiten Teil wird die Praxis verschiedener Staaten und internationaler Organisationen bei der Regulierung individueller Kriegsschäden analysiert. Hierbei wird eine umfangreiche Zahl von Entscheidungen nationaler und internationaler Einrichtungen ausgewertet. Diese Analyse ist Grundlage für einen Vorschlag zur Anerkennung eines subsidiären Individualrechts von Kriegsopfern auf Schadensersatz.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis15
Teil I: Theorie22
Kapitel 1: Einleitung22
I. Vom Krieg zum internationalen bewaffneten Konflikt22
II. Das bei internationalen bewaffneten Konflikten anwendbare Recht24
1. Ius ad bellum und ius in bello25
a) Abgrenzung25
b) Anwendbarkeit des Kriegsvölkerrechts28
2. Menschenrechte29
a) Überblick29
b) Einzelfallbezogene Abgrenzung der Anwendbarkeit zum ius in bello34
(1) Interne Unruhen/Nicht-internationale bewaffnete Konflikte34
(2) Internationale bewaffnete Konflikte34
(3) Besetzte Gebiete36
c) Stellungnahme37
Kapitel 2: Herrschende Praxis der Kriegsfolgenregulierung40
I. Zwischenstaatliche Regulierung40
1. Rechtsverstoß41
a) Verstoß gegen das ius ad bellum41
b) Verstoß gegen ius in bello42
2. Zurechenbarkeit44
3. Schaden46
4. Rechtsfolgen49
a) Allgemeine Rechtsfolgen49
b) Begriffserläuterungen50
(1) Reparation50
(2) Wiedergutmachung52
(3) Restitution53
5. Zwischenstaatliche Schadensregulierung in der Praxis54
a) Einleitung54
b) Faktische Vorgehensweise55
(1) Globalentschädigungsabkommen (lump sum agreements)57
(2) Schiedskommissionen58
(3) Landabtretungen62
II. Haftung internationaler Organisationen63
1. Einleitung63
2. Voraussetzungen64
a) Völkerrechtssubjektivität internationaler Organisationen65
b) Bindung internationaler Organisationen an humanitäres Völkerrecht66
c) Zurechenbarkeit von Rechtsverstößen67
3. Durchsetzbarkeit69
Kapitel 3: Individualansprüche71
I. Position von Individuen im Völkerrecht71
1. Von den Subjekt- und Objekttheorien zur Einzelfallbewertung72
2. Durchsetzbarkeit unmittelbar wirkender Rechte75
3. Stellungnahme79
II. Völkerrechtssubjektivität von Individuen und humanitäres Völkerrecht80
III. Individuelle Schadensersatzansprüche von Kriegsopfern?82
1. Individuelle Ansprüche auf der Ebene des Völkerrechts?82
a) Abkommen mit möglichen Individualansprüchen83
(1) Haager Abkommen nach den Friedenskonferenzen von 1899 und 190784
(2) IKRK – Abkommensentwurf zum ausschließlichen Schutz der Zivilbevölkerung87
(3) Völkermordkonvention88
(4) Genfer Abkommen von 194988
(5) Draft Rules for the Limitation of the Dangers incurred by the Civilian Population in Times of War89
(6) Human Rights in Armed Conflicts90
(7) Zusatzprotokolle von 197791
(8) Waffenübereinkommen91
(9) Statut von Rom92
b) Stellungnahme93
2. Individuelle Ansprüche auf nationaler Ebene94
a) Nationalrechtliche Ansprüche94
b) Transformation von Ansprüchen aus dem Völkerrecht95
c) Theorien zur Unanwendbarkeit nationalen Staatshaftungsrechts in Kriegen98
(1) „Überlagerungsthese“99
(a) Begründung in der Literatur99
(b) Kritik aus der Literatur100
(c) Stellungnahme101
(2) Exklusivitätstheorie104
3. Durchsetzbarkeit105
4. Verhältnis zwischen individuellen und staatlichen Ansprüchen106
IV. Zwischenergebnis108
Kapitel 4: Die Diskussion über individuelle Schadensersatzansprüche in der Literatur109
I. Einleitung109
II. Argumente contra individuelle Schadensregulierung110
1. Unmittelbare Anwendbarkeit sekundärrechtlicher Völkerrechtsnormen110
a) Herrschende Lehre110
b) Stellungnahme111
c) Kritik aus der Literatur an der herrschenden Lehre112
(1) Wortlautargumentation113
(2) Historische Argumentation113
(3) Stellungnahme115
2. Staatenimmunität119
a) Geltende Rechtslage und Ansichten in der Literatur119
(1) Allgemein zur Staatenimmunität119
(2) Staatenimmunität und individuelle Kriegsschadensersatzansprüche121
b) Andere Stimmen in der Literatur123
c) Stellungnahme125
3. Act of State- und Political Question Doctrine/Non Justiciability130
a) Auswirkung der Theorien auf die Problematik130
b) Stellungnahme131
4. Praxis-orientierte Einwände gegen individuelle Schadensregulierung133
a) Überlastung der Gerichte133
(1) Argumentation in der Literatur133
(2) Stellungnahme134
b) Drohender Staatsbankrott138
(1) Argumentation in der Literatur138
(2) Stellungnahme141
c) Verhinderung von Rechtsfrieden zwischen den Staaten144
(1) Argumentation in der Literatur144
(2) Stellungnahme145
III. Argumente zugunsten einer individuellen Schadensregulierung147
1. Orientierung der individuellen Reichweite des humanitären Völkerrechts an den Menschenrechten147
a) Argumentation in der Literatur147
b) Stellungnahme149
2. Umkehrschluss aus individueller Pflichtenwirkung des ius in bello149
a) Argumentation in der Literatur149
b) Stellungnahme151
3. Individualisierungsthese151
a) Argumentation in der Literatur151
b) Stellungnahme154
4. Ausstrahlung der Primärrechte auf die Sekundärebene156
a) Argumentation in der Literatur156
b) Stellungnahme157
IV. Stellungnahme und Zwischenergebnis157
Teil II: Praxis160
Kapitel 5: Staatenpraxis160
I. Deutschland160
1. Einleitung160
2. Rechtsprechung162
a) Immunität/Political Question-Doctrine164
b) Formale Argumentationen gegen individuelle Regulierung166
c) Exklusivitätstheorie/Überlagerungsthese167
d) Unmittelbare Anwendbarkeit völkerrechtlicher Normen170
3. Politische Entwicklungen176
4. Stellungnahme180
II. USA183
1. Rechtsprechung183
a) Staatenimmunität184
(1) Überblick/FSIA184
(2) Immunität bei Klagen von Kriegsopfern185
(3) Combat Immunity188
(4) Stellungnahme190
b) Unmittelbare Anwendbarkeit völkerrechtlicher Normen192
(1) Unmittelbare Anwendbarkeit von Völkerrecht im Allgemeinen192
(2) Unmittelbare Anwendbarkeit des ius in bello196
(3) Stellungnahme198
c) Klagen von US-Bürgern201
2. Politische Entwicklungen202
3. Stellungnahme203
III. Großbritannien204
1. Rechtsprechung: Immunität204
a) Staatliche Akte Großbritanniens204
(1) Prärogative204
(2) Act of State-Doctrine und Combat immunity205
(3) Stellungnahme208
b) Akte fremder Staaten209
2. Rechtsprechung: Schadensersatzansprüche von Kriegsopfern211
a) Rechtsprechung211
b) Stellungnahme214
3. Stellungnahme215
IV. Japan215
1. Einleitung215
2. Rechtsprechung218
3. Politik221
4. Stellungnahme223
V. Griechenland223
1. Distomo-Verfahren223
2. Stellungnahme228
VI. Italien230
1. Unmittelbare Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts230
2. Immunität/Act of State-Doctrine231
3. Stellungnahme235
VII. Israel237
1. Political Question-Doctrine237
2. Unmittelbare Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts239
3. Stellungnahme241
VIII. Frankreich242
1. Rechtsprechung242
2. Stellungnahme244
IX. Niederlande245
1. Rechtsprechung245
2. Stellungnahme249
X. Kanada250
1. Rechtsprechung250
2. Stellungnahme252
XI. Österreich252
XII. Belgien253
XIII. Polen256
XIV. Ergebnis und Stellungnahme257
1. Rechtsprechung257
a) Aussagen zum materiellen Recht257
b) Fragen der Zuständigkeit258
c) Resümee260
2. Politik262
Kapitel 6: Praxis internationaler Einrichtungen263
I. Internationale Gerichte263
1. Staatenimmunität263
a) Internationaler Gerichtshof263
b) Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte264
c) Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften267
d) Stellungnahme268
2. Unmittelbare Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts269
a) Internationaler Gerichtshof269
b) Organe der Amerikanischen Menschenrechtskonvention271
c) Stellungnahme274
3. Faktenermittlung in Fällen bewaffneter Auseinandersetzungen – EGMR276
4. Internationaler Strafgerichtshof – Römisches Statut278
II. Vereinte Nationen279
1. Staatenimmunität279
2. Individuelle Schadensersatzansprüche284
a) Einzelne Quellen284
(1) Sicherheitsrat284
(2) Generalversammlung287
(3) Bericht der Darfur-Untersuchungskommission287
b) Basic Principles and Guidelines on the Right to a Remedy and Reparation for Victims of Gross Violations of International Human Rights Law and Serious Violations of International Humanitarian Law289
(1) Einleitung289
(2) Inhalt der Prinzipien291
(3) Stellungnahme293
3. Stellungnahme300
III. Internationales Komitee vom Roten Kreuz301
IV. Europäische Union303
V. Menschenrechtskommissar des Europarats304
VI. Die Rolle von Mixed Claims Commissions304
1. United Nations Compensation Commission305
a) Einleitung305
b) Arbeitsweise306
c) Individuelle Regulierung oder diplomatischer Schutz?308
d) Kritik in der Literatur309
e) Stellungnahme311
2. Eritrea-Ethiopia-Claims-Commission315
a) Arbeitsweise316
b) Anwendung humanitären Völkerrechts318
c) Stellungnahme319
3. Dayton Agreement319
a) Commission for Real Property Claims of Displaced Persons and Refugees319
b) Human Rights Chamber321
4. Exkurs: Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“322
5. Vorschläge für neu zu errichtende Kommissionen325
a) Vorschlag Kleffner/Zegveld325
b) Vorschlag der ILA328
c) Stellungnahme329
VII. Ergebnis und Stellungnahme330
Kapitel 7: Resümee332
I. Zusammenfassung und Stellungnahme332
II. Vorschlag für ein künftiges Wiedergutmachungsrecht (Subsidiarität des individuellen Wiedergutmachungsanspruches)340
Literatur- und Rechtsprechungsverzeichnis344
Stichwortverzeichnis384

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