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Der Automobilhandel in der Krise: Finanzkrise und Strukturwandel

AutorRamin Tomschi
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl54 Seiten
ISBN9783956849541
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
In der Arbeit zur Krise im Automobilhandel wird dargestellt, welchen Einfluss die Finanzkrise und die allgemeine Wirtschaftskrise auf die Situation der Autohäuser haben und inwieweit konjunkturelle Ursachen der Krise auszumachen sind. Es wird untersucht, ob nicht auch strukturelle Gründe zu der Krise beigetragen haben. Nach einem Überblick über die Entwicklung von der Finanzkrise zur Wirtschaftskrise mit dem Fokus auf die Automobilwirtschaft, werden zunächst die Auswirkungen auf die Automobilindustrie dargestellt. Bei der anschließenden Analyse der Ursachen der Krise im Automobilhandel sollen vor allem die Entwicklungen im Neuwagenverkauf als Kerngeschäft der Autohäuser im Zentrum der Betrachtungen liegen. In erster Linie wird versucht, konjunkturelle und strukturelle Gesichtspunkte an Beispielen aus dem fabrikatsgebundenen Autohandel in Deutschland darzustellen. Die im Konjunkturpaket II festgelegte und bis zum Ende des Jahres fortgeschriebene Umweltprämie mit ihren direkten Auswirkungen auf den Automobilhandel, das veränderte Verbraucherhalten und das Spannungsfeld zwischen Automobilindustrie und Handel werden dabei im Mittelpunkt der Arbeit stehen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.2, Auswirkungen auf den Automobilhandel: 3.2.1, Das Autojahr 2008: 'Die Automobilhändler trifft es fast am schlimmsten', so Professor Willi Diez im oben angesprochenen 'heute'-Interview. Der Autohandel in Deutschland ist fast ausschließlich vom deutschen Markt abhängig. Er hatte keine oder nur sehr beschränkte Möglichkeiten, sich international zu betätigen und von Exportmärkten, die momentan sowieso eine große Nachfrageschwäche aufweisen, zu profitieren (http://www.heute.de/inhalt/25/ 0,3672,7402265,00.html). In den nachfolgenden Betrachtungen zum Automobilhandel soll der Fokus auf die klassischen, fabrikatgebundenen Autohäuser mit ihren Kerngeschäften Neuwagenverkauf, Gebrauchtwagen und Werkstattservice gerichtet werden, die in ihrer Mehrheit im Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) organisiert sind. Nach dem Jahresbericht 2008 des ZDK waren dies 18.900 Betriebe, mehrheitlich mittelständisch geprägte Familien- und Eigentümerunternehmen (http://www.kfzgewerbe.de/verband/zahlenfakten/index.html). Auch im Bereich des Automobilhandels sind, wie schon bei den Automobilherstellern, zwei Abschnitte in der zeitlichen Betrachtung zu unterscheiden: Die Finanzkrise und die daraus resultierende Konjunkturkrise vor und nach der Verabschiedung des Konjunkturpaketes II, mit der auch und vor allem für den Automobilhandel so bedeutend gewordenen Umweltprämie. Bei der Jahrespressekonferenz des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe am 10. März 2009 in München stellte dessen Präsident Robert Rademacher die Entwicklungen im deutschen Automobilhandel ausführlich dar (http://www.kfzgewerbe.de/presse/statementsreden/index:20090310122339.html). Wie für die Hersteller war auch für den Automobilhandel 2008 kein 'gutes Autojahr'. 3.090.040 Pkw-Neuzulassungen weist das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Flensburg für 2008 aus. Gegenüber 2007 bedeutet dies ein Minus von 58.123 Stück bzw. von 1,8 Prozent. Dieser Rückgang sei vorrangig durch die nachlassenden Zulassungen im vierten Quartal aufgrund der Verunsicherungen im Rahmen der Finanzkrise zu erklären (http://www.autohaus.de/dat-report ). 'Die Finanz- und Wirtschaftskrise hatte die Automobilwirtschaft im letzten Jahresquartal mit aller Härte getroffen', so Rademacher in der Pressekonferenz. Verunsicherte Käufer stellten ihre Kaufabsichten unter dem Eindruck der Krise zurück, ebenso Betriebe ihre Investitionen in neue Fahrzeuge. Die Nachfrage brach ein, die Autohäuser blieben leer. Trotzdem sei der Umsatzrückgang geringer ausgefallen als befürchtet. Es ergab sich ein Gesamtumsatz beim Verkauf neuer und gebrauchter Pkws von rund 133 Milliarden Euro, das sind 3 Prozent weniger als 2007, dabei hatte der Absatz von Gebrauchtwagen einen Anteil von knapp 40 Prozent. Vom Gesamtumsatz entfielen 69 Prozent auf den Automobilhandel, 19 Prozent auf die Hersteller mit ihren eigenen Niederlassungen und 12 Prozent auf den privaten Gebrauchtwagenmarkt. Einbußen im Neuwagengeschäft konnten mit Zuwächsen im Gebrauchtwagengeschäft und vor allem im Servicegeschäft nahezu ausgeglichen werden. Was sich auf den ersten Blick zwar erfreulich positiv darstellt, hat aber auch eine wenig zufrieden stellende Kehrseite, wenn man die durchschnittliche Rendite der Handelsgeschäfte der Autohäuser betrachtet. Mit Werten zwischen minus 0,2 Prozent und minus 0,5 Prozent vor Steuern wurden erstmals in der Branche rote Zahlen geschrieben. Auch 2009 werden demzufolge, wie schon in den Jahren zuvor, Autohäuser schließen müssen. Experten, wie Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen und Professor Stefan Bratzel vom Center of Automotive der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach, gehen davon aus, dass die Zahl der Automobilhändler deutlich zurückgehen wird und 2009 mit vielen Insolvenzen zu rechnen ist, vor allem bei den Betrieben, die in den letzten Jahren schon unterdurchschnittliche Renditen erzielt haben und nur eine dünne Eigenkapitalbasis aufweisen (http://www.kfz-betrieb.vogel.de/ ausundweiterbildung/ausbildung/artivles/168895/).
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