Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Theorien der Internationalen Beziehungen, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die EU-Osterweiterung bestimmt seit vielen Jahren die politische Agenda der Europäischen Union (EU). Das Verschwinden des Ost-West Konflikts und den damit verbundenen Fall des Eisernen Vorhangs, hat mit einem Schlag die osteuropäischen Staaten näher an das westliche Europa heranrücken lassen. Mit der Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zwischen vier ehemaligen Ostblockstaaten, darunter Polen, mit der Europäischen Gemeinschaft 1991 wurde der Grundstein für die Annäherung gelegt. Die Hoffnung der nun unabhängigen, demokratisch regierten Staaten war es, auf lange Sicht in die Union integriert zu werden. Nun steht fest, dass der Union im Mai 2004 10 neue Länder beitreten werden. Neben Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und den drei baltischen Staaten werden auch Malta und Zypern aufgenommen. Das Unternehmen 'Osterweiterung' beansprucht die Union sowohl außen- als auch innenpolitisch. Die Aufnahme von gleichzeitig 10 neuen Mitgliedern fordert ihr selbst umfassende institutionelle Reformen ab. Der Vertrag von Nizza und die Einberufung eines Verfassungskonvents sollen die Union auf die Erweiterung vorbereiten und ihr Gelingen garantieren. Jedoch noch weit mehr Anstrengungen wurde und wird den Beitrittskandidaten abverlangt, die während des vergangenen Jahrzehnts ihr gesamtes politisches und ökonomisches System transformiert haben. Jeder Staat bemühte sich individuell um eine Konsolidierung, die den Weg in die Union bereiten sollte. Mein Augenmerk richtet sich dabei auf den größten der zukünftigen Mitglieder, Polen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zog es als direkter Nachbar der Union unverzüglich die Aufmerksamkeit auf sich. Es war ein erklärtes Ziel postkommunistischer polnischer Politik in absehbarer Zeit ein Mitglied der Union zu werden. Der Weg dorthin sollte sich als schwieriger und auch innenpolitisch kontroverser Prozess erweisen. Viele mitunter zähe Verhandlungen mit EU-Vertretern waren nötig und in der polnischen Gesellschaft selbst hat die Ablehnung gegenüber Brüssel in den letzten Jahren zugenommen. Ich gehe der Frage nach, warum die Polen von Anfang an und bis zum heutigen Tag daran festhalten der EU beizutreten? Es soll eine mit der politischen Praxis verknüpfte, theoretische Betrachtung sein, die sich an einer sowohl rationalistischen als auch konstruktivistischen Sichtweise orientiert.
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