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E-Book

Der Burzynski Durchbruch

AutorThomas D. Elias
VerlagJim Humble Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl399 Seiten
ISBN9789088791031
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Sollte es Ärzten erlaubt sein, Patienten mit Methoden zu behandeln, die sich als wirksam, ja sogar lebensrettend erwiesen haben, bevor diese Methoden von der amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittel-behörde der Vereinigten Staaten genehmigt wurden? Dieses Dilemma steht im Mittelpunkt der Kontroverse um Dr. Stanislaw Burzynski, einem in Houston ansässigen Arzt und Pionier im Kampf gegen den Krebs. "The Burzynski Breakthrough" ist die explosive und wahre Geschichte von Dr. Burzynski und seiner revolutionären Entdeckung der Antineoplastone - der vielversprechendsten Krebsbehandlung, die es jemals gab - und die Geschichte einer rücksichtslosen, achtzehn Jahre andauernden Hetzkampagne der Regierung und ihren Bemühungen, nicht nur diese kontroverse Behandlungsmethode zu unterdrücken, sondern auch Burzynski persönlich zu vernichten. In einer Geschichte, die von Machtkämpfen, Eifersucht, persönlicher Rache und Verrat bestimmt wird, schildert der preisgekrönte Autor Thomas D. Elias ein Drama, bei dem der Leser Dinge erfährt, die er niemals für möglich gehalten hätte.

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Leseprobe

VORWORT

Patienten

Sydney Seawards freundliches Sommersprossengesicht kannte fast jeder in der etwas chaotischen Stadt Houston im Südosten von Texas. Sie war vierzig und Moderatorin beim Nachrichtensender KNWS - „so eine Art lokales CNN“, sagte Seaward, die aus Kalifornien stammt und an der Sorbonne in Paris studiert hatte, lächelnd, während sie in das Wartezimmer der Klinik von Burzynski am teilweise noch unerschlossenen Rand der texanischen Stadt stürmte, die jetzt ihre Heimatstadt war.

Ihr Eintreffen an jenem sonnigen Tag im Mai 1996 war eine kleine Sensation. „Sydney ist hier!“, rief eine Sekretärin, während sie in das Büro von Dean Mouscher, dem Leiter für klinische Versuche und Chefpublizisten des aufstrebenden Krebszentrums, lief. „Sydney ist hier!“, wiederholte Mouscher Augenblicke später, als er den Gründer der Klinik auf dem Flur zwischen den Untersuchungsräumen abfing.

Dies war der Anfang von etwas, was sich als einmalige Chance für Dr. Stanislaw Burzynski herausstellen sollte, den Mann, der zwanzig Jahre zuvor eine Gruppe natürlich auftretender Peptide entdeckt hatte, die den Krebs bekämpfende Eigenschaften aufwiesen. Seaward war mit einem Kamerateam eingetroffen und darauf versessen, eine dramatische, optimistische Aussage von Burzynski zu erhalten. Aber die bekam sie nicht. Der Arzt machte keine konkreten Aussagen über die Antineoplastone, die ihn schon bald auf die Anklagebank eines Bundesgerichtes bringen sollten. Und er versprach Seaward auch nicht, sie von ihrem Krebs zu heilen.

Stattdessen versuchte er, ihren Status als lokale Berühmtheit zu ignorieren und sie wie jeden anderen Patienten zu behandeln. Für Seaward bedeutete dies lange Stunden im Wartezimmer. Zwar war sie mit einem Kamerateam gekommen, aber Burzynski ließ sie niemals vergessen, dass sie nicht als Reporterin in seiner Klinik war, sondern als Krebspa-tientin. Seaward setzte sich also auf eines der sechs langen grünen Sofas, zusammen mit den anderen Patienten, und wusste nicht, was sie erwarten würde.

Seaward war ebenso verzweifelt wie das etwa halbe Dutzend anderer Patienten, die neben ihr und ihrem Kamerateam in dem geräumigen und luftigen Wartezimmer Platz genommen hatten. Ihr Trauma hatte im März 1994 begonnen, als bei ihr Brustkrebs festgestellt wurde. Sie beschloss, sich der relativ neuen Behandlung mit Chemotherapie und Bestrahlung zu unterwerfen. Auf diese Weise, dachte sie, könnte die Größe des Tumors in ihrer Brust reduziert werden, bevor man ihn operativ entfernen würde. „Ich bin nicht verheiratet, und das schien eine Möglichkeit zu sein, meine Brust zu retten“, sagte sie. „Das war mir sehr wichtig.“

Der Plan schien aufzugehen. Die Geschwulst hatte einen Durchmesser von acht Zentimetern, als sie entdeckt wurde. Nach dem Abschluss der Chemotherapie und der Bestrahlung war sie nur noch halb so groß. Sie wurde im Februar 1995 entfernt. Ihre Brust wurde gerettet und rekonstruiert. Für die Operation begab sich Seaward nach Los Angeles, wo sie von der angesehenen Ärztin Dr. Susan Love behandelt wurde. „Einige der Ärzte waren mit dieser Behandlung nicht einverstanden“, erinnerte sich Seaward. „Sie wollten, dass ich unverzüglich eine Mastektomie durchführen ließ. Aber ich weiß jetzt, dass das keinen Unterschied gemacht hätte.“

Tatsächlich machte nichts, was sie tat einen Unterschied, bevor sie sich in die Klinik von Burzynski begab. Im Juni 1995 ergab ein Bluttest eine erhöhte Zahl von Tumormarkern. Und während der Behandlung durch Love und den Houstoner Onkologen Dr. Paul Holloye stellte man fest, dass sich in ihren Lungen zehn Tumore entwickelten.

„Sie stellten fest, dass sich der Krebs in meinem gesamten Gefäßsystem ausgebreitet hatte“, erzählte sie mir, und zog eine Grimasse. „Ich sollte einer weiteren Bestrahlungs- und Chemotherapie unterzogen werden, aber davon hatte ich die Nase voll. Eigentlich hätte diese Therapie eine weitere Ausbreitung von Krebs doch verhindern sollen, aber das tat sie ja offensichtlich nicht. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Bestrahlung zu den Metastasen in meinen Lungen beigetragen hatte.“

Dieser ganze sinnlose Prozess wäre für jeden Menschen sehr schmerzhaft gewesen, ganz besonders jedoch für Seaward als Mitglied der Christlichen Wissenschaft, die ihren Glauben niemals aufgegeben hatte. Tatsächlich hatte ihre Karriere als Moderatorin durch Radio- und Fernsehauftritte beim Christian Science Monitor angefangen.

„Ich verstehe nicht viel von Medizin“, gab sie zu. „Ich bin noch immer Mitglied bei der Christlichen Wissenschaft. Aber ich bin nicht bereit, mein Leben wegzuwerfen, wenn es Behandlungsmethoden gibt, die sich bei einigen Leuten als wirksam erwiesen haben.“

Es war dieser Gedanke, der Seaward schließlich ins Wartezimmer von Burzynski führte. Sie hatte die Klinik fast fünf Monate zuvor, im Januar 1996, besucht. Bei dieser Gelegenheit hatte sie Burzynski noch nicht persönlich kennengelernt, sondern nur mit seiner Mitarbeiterin, Dr. Dorothy Sprecher, gesprochen. Sprecher hatte noch mehr schlechte Nachrichten für Seaward. Sie kannte Seawards Gesicht sehr gut vom Fernsehen. Vielleicht entdeckte sie deshalb eine Steifheit in ihrer Wange und empfahl eine Computertomographie. Sie vermutete, dass sich der Krebs in Seawards Gehirn ausgebreitet hatte. Und das hatte er tatsächlich. Der neue Tumor hatte den rechten Gehirnstamm befallen, den wahrscheinlich empfindlichsten Teil des Gehirns, und mit Sicherheit eine der Stellen, die am schwersten zu operieren sind.

Seaward war wie vor den Kopf geschlagen. Sie konsultierte weitere Ärzte. Diese empfahlen ihr eine Bestrahlung des gesamten Hirns. „Sie sagten mir, dass dieses Verfahren nur die Lebensqualität verbessern, aber nicht die Lebenserwartung erhöhen würde. Und sie beschrieben mir die möglichen Nebenwirkungen: Verlust des Sehvermögens, Verlust des Hörvermögens, Verlust der motorischen Fähigkeiten, Übelkeit. Und das sollte eine verbesserte Lebensqualität sein? So klang das für mich aber nicht! Außerdem sagten sie, dass die Chancen einer positiven Reaktion bei nur etwa 10 bis 15 % liegen würden. Und das war für mich nicht gut genug. Also sagte ich ihnen, dass sie das vergessen könnten.

Als sie im Mai in die Klinik von Burzynski zurückkehrte, hatte sie entschieden, dass sie keiner weiteren Bestrahlung mehr bedürfe.

Burzynski kannte bereits ihre Krankengeschichte, als er Seaward und ihr Kamerateam ins Untersuchungszimmer führte. An den hellblauen Wänden hingen zwei schöne chinesische Drucke mit bunten Vögeln. „Ich habe noch nie so viele elegante Leute auf einen Haufen gesehen“, sagte er zu Seaward und ihren Kameraleuten, die alle Geschäftsanzüge trugen und bereits die ganze bisherige Odyssee von Seaward dokumentiert hatten. Dann wurde er ernst.

„Ich habe mir Ihre Röntgenbilder angesehen“, fing er an. „Die Lungen sind meine Hauptsorge. Sie könnten ein Problem werden, wenn da Flüssigkeit hineinkommt. Wir müssen sehr darauf aufpassen, dass sie nicht verstopft werden. Aber die beste Methode in Ihrem Fall ist eine hohe Dosis dieses Medikaments. Wir müssen also die Infusion und den Ausfluss von Flüssigkeit sehr genau beobachten.“ Ihre Lungen waren also beschädigt. Wenn sie jetzt mehr von der Antineoplaston-Flüssigkeit aufnehmen würde, als ihr Körper verarbeiten könnte, dann könnte es möglicherweise zu einer Lungenentzündung kommen.

Dies würde die Krebsbehandlung sehr schwierig machen, denn die meisten Patienten von Burzynski nehmen über Katheter, die in die Blutgefäße der Brust eingeführt werden, große Mengen von seinen Peptiden, die Antineoplastone, auf, weil diese die Neoplasmen, die Krebstumore, bekämpfen. Die gereinigten Peptide befinden sich in gelöster Form in Infusionsbeuteln aus Plastik und werden durch eine kleine leichte Pumpe direkt in den Blutstrom eingeführt. Je stärker die Lungen des Patienten geschädigt sind, desto weniger Flüssigkeit kann sein Körper verarbeiten. In Seawards Fall gab es noch ein weiteres potentielles Problem: Sie hatte die Erlaubnis verweigert, einen Katheter in ihre Brust einführen zu lassen, und wollte, dass er stattdessen in ihren linken Arm eingeführt würde. Da die Blutgefäße in den Armen kleiner sind, als die in der Brust, konnte sie nicht so viel Antineoplaston aufnehmen wie die anderen Patienten von Burzynski.

„Wahrscheinlich werden Sie täglich etwa 2 Liter Flüssigkeit aufnehmen“, erklärte ihr Burzynski, der die Anwesenheit des Kamerateams völlig vergessen zu haben schien. „Wir werden die Dosis schrittweise erhöhen. Wir fangen am ersten Tag mit 40 cm³ an und erhöhen dann allmählich auf eine Dosis von 300 cm³. Je höher die Dosis ist, desto wirksamer ist sie auch.“

Dann ging er näher auf die Einzelheiten ein. „Bei Brustkrebs benötigen wir normalerweise eine höhere Dosis, besonders wenn auch das Gehirn und die Lungen betroffen sind. Wir werden nach vier Tagen Bluttests durchführen, dann nach fünfzehn Tagen und danach in weiteren Abständen. Es könnte fünf bis sechs Wochen dauern, bis wir eine Verkleinerung des Krebses auf den Röntgenbildern feststellen. Wir möchten, dass Sie während der nächsten zehn Tage täglich hier erscheinen. Sobald Sie sich an die Pumpe und den Katheter gewöhnt haben, können Sie sich das Mittel selbst injizieren. Aber wenn sich Ihre Lungen verstopfen, können sich ihre Chancen verringern. Wenn wir es hier nur mit Hirnknötchen zu tun hätten, dann wäre das besser. Sie werden jetzt täglich mindestens 22 Stunden lang an die Pumpe angeschlossen. Wenn wir das nicht konsequent durchführen, dann wird Ihr Krebs...

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