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Der Club of Rome und die Grenzen des Wachstums: Anmerkungen zur Zukunft der Menschheit

AutorMichael Sypien
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl36 Seiten
ISBN9783956846908
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Die Wirtschafts- und Finanzkrise führte den Menschen schmerzlich vor Augen, dass unser System 'Welt' ein sehr empfindliches ist und Störungen in einem Bereich zu schweren Beeinträchtigungen des Gesamtsystems führen können. Mit der Zerbrechlichkeit des Weltsystems beschäftigten sich schon 1970 einige Wissenschaftler, darunter Dennis L. Meadows, im Namen des Club of Rome. Sie machten sich damals Sorgen um die Welt, obwohl diese gerade Jahrzehnte ungebremsten Wachstums durchlebte. Sozialstaaten wurden ausgebaut und boten ein Leben in Sicherheit. Autos waren eckig, laut, groß und verbrauchten eine Menge billigen Benzins. Warum sollte dieses System, das den politischen Systemen Osteuropas überlegen schien, in Frage gestellt werden? Nach einer kurzen Vorstellung des Club of Rome sollen in dieser Arbeit die zentralen Aussagen im Hinblick auf die Zukunft der Menschheit dargestellt werden. Jeder Problembereich soll mit aktuellen Daten verglichen werden, um die Prognosefähigkeit beurteilen zu können. Simulationsläufe des dem Bericht zu Grunde liegenden Weltmodells (Forrester 1971) geben daraufhin Zukunftsprognosen für verschiedene Rohstoff- und Wachstumsszenarien ab. Abschließend folgen eine Darstellung von Lösungsmöglichkeiten, die der Club of Rome vorschlägt und ein Blick in die Zukunft.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2, Der Club of Rome: Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik aus der ganzen Welt sind im Club of Rome vereinigt. Er wurde 1968 von Aurelio Peccei und Alexander King mit dem Ziel gegründet, drängende Menschheitsprobleme global zu erfassen, Handlungsempfehlungen zu generieren und sich für eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft der Menschheit einzusetzen. Die Weltöffentlichkeit kennt den Club of Rome seit 1972 durch den viel diskutierten Bericht The Limits to Growth (Die Grenzen des Wachstums). Leitidee und zentrales Anliegen des Club of Rome ist eine nachhaltige Entwicklung, die es erfordert 'die Bedürfnisse der Menschen weltweit inklusive der nachfolgenden Generationen zu berücksichtigen. Der Club of Rome denkt und arbeitet in globalen Zusammenhängen und stellt sich gegen monokausales und kurzfristiges Denken und Handeln. Er möchte möglichst viele Menschen dazu bewegen, ihr Verhalten so zu ändern, dass sie im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung handeln' (Offizielle Internetseite des Club of Rome). Der Club of Rome ist auf fünf Forschungsfeldern aktiv: Politische Stabilität und Regierungsfähigkeit; Informationsgesellschaft und die digitale Schwelle; Lernen, Erziehung und Arbeitswelt; Kulturelle Vielfalt und Toleranz sowie auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung, Globalisierung der Märkte und Armutsbekämpfung (ebd.). Aus letztgenanntem Schwerpunkt entstammt der Bericht Grenzen des Wachstums. Dieser wurde im Jahr 1972 veröffentlicht und soll im nächsten Kapitel näher betrachtet werden. 2.1, Eckdaten zu 'Grenzen des Wachstums': Der Bericht Grenzen des Wachstums erscheint 1972 und wird als 'Ur-Studie zur nachhaltigen Entwicklung' angesehen. Ein Team von 17 Wissenschaftlern am MIT (Massachusetts Institute of Technology) erstellte den Bericht unter Federführung von Dr. Donella H. Meadows und Dr. Dennis L. Meadows. Weitere Hauptautoren waren Dr. Erich K. O. Zahn und Peter Milling. Grenzen des Wachstums basiert auf dem Modell der Dynamik komplexer Systeme (Systems Dynamics), einer homogenen Welt, die im Buch als Weltmodell bezeichnet wird. Darin wird die Struktur des Systems, inklusive der Wechselwirkungen der einzelnen Systemteile und die auftretenden Zeitverzögerungen, berücksichtigt (Meadows et al. 1972: 23). Die Ergebnisse des Simulationslaufes sind immer ähnlich: ein empfindlicher Rückgang der Weltbevölkerung und des Lebensstandards innerhalb von 50 bis 100 Jahren, wenn die Trends von 1972 anhalten. 2.2, Das Weltmodell: Das Weltmodell beschreibt die Wechselwirkungen zwischen fünf wichtigen Trends: Der beschleunigten Industrialisierung, dem rapiden Bevölkerungswachstum, der weltweiten Unterernährung, der Ausbeutung der Rohstoffreserven und der Zerstörung des Lebensraumes. Die Autoren räumen ein, dass das Modell stark vereinfacht und verbesserungswürdig ist (Meadows et al. 1972: 77, Forrester 1971: 16). Das Ergebnis der Simulation zeichnet immer das gleiche Bild: Die Wachstumsgrenze der Erde ist in spätestens 100 Jahren erreicht (Basis ist das Jahr 1972). Grund ist das exponentielle Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, das die Ressourcen des Planeten Erde immer rascher schwinden lässt. Die Autoren fordern deshalb Gleichgewicht statt Wachstum. Voraussetzung müsste allerdings eine materielle Lebensgrundlage für alle Menschen sein, aber es soll auch Spielraum für individuelle, menschliche Fähigkeiten geben. Nur sofortiges Handeln kann laut Meadows den Kollaps des Systems verhindern (Meadows et al. 1972: 15 ff.). Kritisiert wird das Weltmodell vor allem, weil der Technologiefortschritt nicht explizit in das System eingearbeitet wurde. Die Autoren versuchen diesen Vorwurf dadurch zu entkräften, indem sie extrem optimistische Annahmen (unendlich Energie, 100 % Recyclingquote, strenge Kontrolle der Umweltverschmutzung, Intensivierung des landwirtschaftlichen Ertrags, wirksame Geburtenkontrolle) in das System einbauen. Dennoch kollabiert das System spätestens bis zum Jahr 2100 mit unterschiedlich starken Auswirkungen auf die Weltbevölkerung (Meadows et al. 1972: 118ff.; 1992: 217f.). Das Modell will keine punktgenauen Aussagen treffen, sondern helfen, 'die grundsätzlichen Verhaltensmöglichkeiten des Systems zu beschreiben und zu verstehen; dies ist besonders wichtig, da auch der Kollaps zu den möglichen Verhaltensformen gehört' (Meadows et al. 1992: 143).
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