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E-Book

Der Gassi-Coach

AutorHelge Sieger, Katrin Hagmann
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783833844935
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR

Erziehung muss sein - darin sind sich die meisten Hundehalter einig. Doch viele Hundehalter sind heute stark eingebunden und fragen sich, wie sie auch noch das Erziehungsprogramm ihres Hundes im Alltag unterbringen sollen. Warum hierfür nicht die Zeit des ohnehin eingeplanten Spaziergangs mit dem Hund nutzen? Unsere Autoren zeigen in diesem GU Tier Spezial, wie sich das tägliche 'Gassi Gehen' mit effektiven Übungen für ein Sechs-Wochen-Erziehungstraining nutzen lässt. Mit Schritt für Schritt-Anleitungen und aufeinander aufbauenden Übungen wird jeder Hund, egal ob Welpe oder Senior in sechs Wochen zum perfekt erzogenen Begleiter. Sitz, Platz, Rückruf und Leinentraining wird zukünftig während der ohnehin notwendigen Beschäftigung oder auf dem täglichen Spaziergang geübt. Spezielle Themenspaziergänge gehen zusätzlich auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Rassen ein. So wird der nächste Spaziergang garantiert nicht langweilig.

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Leseprobe

Der Sechs-Wochen Intensivtrainingsplan


Ab heute verändern sich Ihre Spaziergänge: Woche für Woche erwarten Sie und Ihren Hund vier neue Übungen, die Sie gemeinsam auf dem Gassi-Spaziergang trainieren. Mehr noch: Beginnend mit der zweiten Woche finden Sie jeweils unter der Rubrik »Wiederholungen«, wie Sie die Übungen der vorangegangenen Wochen sinnvoll vertiefen können. Alle Übungen müssen über die gesamten sechs Trainingswochen wiederholt, gefestigt und erweitert werden, damit sie zuverlässig klappen. Wie das geht, erfahren Sie auf den folgenden Seiten – mit genauen Schritt-für-Schritt-Anleitungen und vielen nützlichen Tipps.

Wichtige Vorüberlegungen


Nun geht es also los. Sie haben Ihren Hund mit einem passenden Brustgeschirr sowie einer Schleppleine ausgestattet und sind bereit für die erste Trainingseinheit. Geben Sie Ihrem Vierbeiner zunächst Zeit, sich an die Schleppleine zu gewöhnen. Dazu halten Sie diese auf etwa 1,5 bis 2 Meter Länge und beginnen den Spaziergang.

Tipp: Bei einer Leinenlänge bis zu zwei Metern können Sie ein Halsband verwenden. Die längeren Leinen ab der zweiten Trainingswoche hängen Sie bitte immer in ein Brustgeschirr ein. So beugen Sie der Verletzungsgefahr vor, wenn Ihr Hund auf dem Spaziergang doch einmal in die Leine läuft.

Bekannte Wege gehen


Wählen Sie in der ersten Woche am besten Spazierwege, die Ihrem Hund bereits vertraut sind. In Gelände, das sie noch nicht kennen, sind Hunde meist aufgeregter und lassen sich von den vielfältigen Eindrücken der neuen Umgebung leichter ablenken – das schadet aber der Konzentration.

Ausreichend Zeit zum Schnüffeln

Zu Beginn Ihres Spaziergangs darf sich Ihr Hund »frei« im Radius der Schleppleine bewegen. Verlangen Sie in den ersten zehn Minuten noch keine Übung von ihm. Er soll zunächst nach Herzenslust schnuppern und sich lösen können. Sie lassen ihn also zunächst »sein Ding« machen und folgen ihm auf seiner Schnuppertour. Die einzigen beiden Regeln, die Ihr Hund jetzt wie auch in Zukunft beachten muss: Er darf beim Schnuppern nicht den Weg verlassen – davon halten Sie ihn mit der Schleppleine ab. Und ebenso wenig darf er in die Leine hineinrennen oder zu stark an dieser ziehen. Neigt Ihr Hund zu dieser Unart, bleiben Sie einfach stehen und warten, bis die Leine wieder locker durchhängt. Erst dann setzen Sie Ihren Spaziergang fort.

Das Training beginnt

Kommen Sie nach 10 bis 15 Minuten an einer abseits gelegenen Wiese oder einem anderen ruhigen Ort vorbei, nutzen Sie die Gelegenheit für die erste Übung. Sollte sich ein Baum mit einer niedrigen Astgabel in der Nähe befinden, können Sie dort Ihren Leckerlivorrat – für den Hund unerreichbar – ablegen. Beginnen Sie nun als Erstes, das Lobwort oder den Clicker zu konditionieren, so wie ab > beschrieben.

Pausen nicht vergessen: Nachdem Sie zehn Leckerli verfüttert haben, setzen Sie Ihren Spaziergang fort. Nun erhält Ihr Hund wieder Gelegenheit, ausgiebig zu schnüffeln und seine Konzentrationsfähigkeit wiederzuerlangen. Nach einer Pause von etwa zehn Minuten nutzen Sie die nächste sich bietende Gelegenheit (Lichtung, Wiese), um die Übung mit wiederum zehn Leckerlis fortzusetzen.

Sollten Sie in einer Gegend ohne Wiesen oder Lichtungen unterwegs sein, können Sie auch eine Bank oder einen Feldweg zum Üben nutzen. Das Training funktioniert ebenfalls gut, wenn Sie sich einfach an den Wegrand stellen und die Leckerli für das Lobwort oder den Clicker direkt aus dem Leckerlibeutel verfüttern. Anschließend setzen Sie ihren Spaziergang fort.

Tipp: Ist Ihr Hund nicht an Ihren Leckerlis interessiert, probieren Sie einmal besonders attraktive Leckerlis aus. Gut geeignet ist beispielsweise gekochtes Putenfleisch. Dies kann hervorragend in kleine Würfel geschnitten werden. Auch magerer Käse kommt bei vielen Hunden sehr gut an.

Das Programm für die 1. Woche


Gleich zu Beginn des Sechs-Wochen-Trainings bringen Sie Ihrem Hund das Lobwort bei. Diese wichtige Übung ist die Basis für alle folgenden Trainingseinheiten, denn nur wenn Ihr Hund das Lobwort kennt, verbindet er eine Handlung mit der Belohnung. Diese besteht entweder aus einem Leckerli oder einem tollen Spiel. Nur so wird er motiviert sein, mit Ihnen auch schwierigere Übungen in den folgenden Wochen anzugehen.

1. Die Konditionierung des Lobworts


Ziel: Mit dem Lobwort oder dem Klick vom Clicker teilen Sie Ihrem Hund bei allen Übungen präzise mit, in welchem Moment er etwas richtig gemacht hat.

Zweck: Die Lerntheorie hat aufgezeigt, wie wichtig das richtige Timing (engl. für »zeitliche Koordinierung«) in der Ausbildung aller Lebewesen ist, Hunde eingeschlossen. Timing bedeutet, etwas exakt zum richtigen Zeitpunkt tun – oder hier: genau zum richtigen Zeitpunkt belohnen.

Signale: Wählen Sie als Wortsignal ein möglichst kurzes, prägnantes Wort. Geeignet sind Begriffe, die Sie im täglichen Sprachgebrauch und im Umgang mit Ihrem Hund nur selten oder nie benutzen. Zudem sollte der Hund das Wort noch nicht kennen. In der Praxis bewährt haben sich beispielsweise Begriffe wie »Super«, »Bingo«, »Klasse«, »Gut«, »Top«, »Yes«, »Fein«, »Spitze« und eventuell »Good-dog«.

Die Vorzüge von Lobwort oder Clicker

Die Verwendung eines Lobworts oder Clickers hat im Wesentlichen zwei Vorteile: Zum einen müssen Sie nich ständig ein Leckerli in Ihrer Hand bereithalten. Dies erleichtert das Üben wesentlich, denn für Hunde ist das Häppchen sehr verführerisch und lenkt sie von der eigentlichen Übung ab. Zum anderen können Sie mithilfe des Lobworts oder Clickers ein Verhalten des Hundes bestärken, das dieser in einiger Entfernung von Ihnen zeigt. Sie sagen das Lobwort beispielsweise, wenn er beim »Sitz« auf Entfernung (siehe >) mit dem Hinterteil den Boden berührt. Anschließend gehen Sie zu Ihrem Hund hin, um ihm seine Belohnung zu geben. Hat Ihr Hund die Verbindung zwischen dem Lobwort und dem Erhalt des Leckerlis einmal hergestellt, ist es nicht mehr bedeutsam, ob er unmittelbar nach dem Lobwort das Leckerli bekommt oder erst etwas später. Das Lobwort ist quasi Ihr Versprechen, dass ein Leckerli folgen wird.

Später, nachdem Ihr Hund das Lobwort erlernt hat, bekommt er die Belohnung nicht mehr sofort, wenn er etwas richtig gemacht hat. Vielmehr markieren Sie das gewünschte Verhalten zunächst mit dem Lobwort oder dem Klick des Clickers. Auf diese Weise werden das Lobwort oder der Klick für den Hund zur Ankündigung, dass eine Belohnung folgt. Der Hund muss dazu allerdings erst den Zusammenhang zwischen dem Lobwort und dem darauf folgenden Leckerli erlernen. Damit er die Verknüpfung zwischen zwei Dingen herstellen kann, muss er die Bestärkung (das Leckerli) im Idealfall binnen einer halben Sekunde nach dem zu verknüpfenden Wort oder Geräusch erhalten. Wie dies funktioniert, erklären wir hier detailliert für das Lobwort. Bei der Konditionierung des Clickers können Sie entsprechend verfahren.

Der Clicker als Alternative

Statt mit einem Lobwort können Sie das korrekte Verhalten Ihres Hundes auch mit dem Klick des Clickers markieren. Sie nutzen in diesem Fall ein Geräusch, um Ihrem Hund mitzuteilen, dass er genau in dieser Sekunde das Richtige getan hat.

Der Vorteil: Der Gebrauch eines Clickers hat den großen Vorteil, dass er ein neutrales Geräusch erzeugt, das im Alltag Ihres Hundes ansonsten nicht vorkommt. Daher fällt es Hunden in der Regel leichter, einen solchen Laut aus der Geräuschkulisse herauszufiltern, als ein bestimmtes Wort zu erkennen. Außerdem klicken wir in der Regel schneller als dass wir ein Lobwort aussprechen. Oder anders: Das Timing ist mit dem Clicker in der Regel exakter. Aus diesen Gründen lernen Hunde beim Einsatz eines Clickers meist schneller. Der Nachteil: Sie müssen neben Schleppleine, Pfeife und sonstigen Utensilien noch ein weiteres Trainingszubehör mit sich führen und den richtigen Umgang damit lernen.

Wichtig: Ob Sie lieber mit dem Clicker oder mit dem Lobwort arbeiten, bleibt Ihrer persönlichen Vorliebe überlassen. Genauso können Sie je nach Übungsaufgabe mal das eine und mal das andere einsetzen. Das Trainingsprinzip ist stets das Gleiche. Allerdings muss der Clicker genau wie das Lobwort konditioniert werden, bevor Sie ihn einsetzen können. Bitte befolgen Sie hierzu die für die Konditionierung des Lobworts beschriebenen Schritte 1 bis 4. Einziger Unterschied: Anstatt des Lobworts betätigen Sie den Clicker. Anschließend geben Sie das Leckerli. Für manche Übungen empfehlen wir an entsprechender Stelle besonders die Verwendung des Clickers, etwa für die Tricks bei unseren Themenspaziergängen.

Der Hund ist an der kurzen Leine und steht aufmerksam vor Ihnen. Sagen Sie jetzt das Lobwort.

Nachdem Sie das Lobwort gesagt haben, bekommt der Hund unverzüglich das Leckerli aus der Hand.

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