Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Evangelische Hochschule Nürnberg; ehem. Evangelische Fachhochschule Nürnberg , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hoffnung auf den Messias, die das Judentum bis heute prägt, ist im ersten Testament keineswegs eine zentrale Tradition. Vielmehr gewinnt die messianische Idee ab der Exilszeit, vor allem aber im frühen Judentum an Bedeutung und Struktur hin zu den vertrauten eschatologischen Bildern. Und dennoch sind wesentliche Grundzüge, die das urchristliche Bekenntnis zu Jesus von Nazareth als dem Messias ermöglichen, im ersten Testament zu finden. Allein der Titel Messias reicht zurück auf die Königstradition im alten Israel und Juda. So ist es schließlich nicht weiter verwunderlich, dass essentielle messianische Bilder der beiden Testamente an diese Tradition anschließt. Neben der Königsideologie gibt es andere wichtige messianische Visionen, wie etwa die messianische Ämterteilung bei dem Propheten Sacharja oder das Bild des Menschensohnes in Daniel 7. All diese Bilder, die weitere Anknüpfungspunkte für die Deutung Jesu als den ersehnten Messias liefern, können hier nicht behandelt werden. Der Blick soll vielmehr auf die Entstehung des Königtums in Israel und Juda und seine Entwicklung fallen. Davon ausgehend soll die messianische Idee als ein Gegenbild zum historischen Königtum und die Anknüpfung des zweiten Testaments an diese Vorstellung betrachtet werden. Schließlich ist es die Salbung des Königs bei seinem Amtsantritt, die den Titel Messias (m??îah; Gesalbter), ausgehend von dem hebräischen Wort m??ah ([be-]streichen, salben) prägt. In diesem Sinn waren also alle Könige Israels und Judas Messiasse, weshalb auch mit der Darstellung des ersttestamentlichen Königtums begonnen werden soll.
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