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E-Book

Der gesetzgeberische Handlungsbedarf im Bereich Corporate Social Responsibility

AutorMalte Wilhelm
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl63 Seiten
ISBN9783956849107
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Das CSR trägt zur Entwicklung, Unterstützung und Durchsetzung von nachhaltigen Maßnahmen und Konzepten von Unternehmen bei. Die Europäische Union hat dazu aufgerufen, an der Entwicklung eines gesetzlichen Rahmens mitzuwirken, der das nachhaltige Wirtschaften in Europa harmonisieren und reglementieren soll. Ziel ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen, die entsprechende Schutzvorschriften für die Ökonomie, die Ökologie und die Soziologie bieten sollen. Der zentrale Gedanke dieser Arbeit ist demnach: Wie stark bedarf es eines gesetzlichen Rahmens für die Ausgestaltung des CSR? Diese Frage wird mit Hilfe von Definitionen, Beispielen aus der Praxis, unterschiedlichen Interessengruppen und gesetzlichen Vorschriften näher erläutert.

Malte Wilhelm, B.A., wurde 1989 in Hamburg geboren. Sein Studium 'Wirtschaft und Recht' an der Fachhochschule Westküste schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits vor und während des Studiums sam

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, CSR in Deutschland: 4.1, Rückblick auf die bisherige Entwicklung: Während der Etablierung des CSR hier zu Lande haben sich zwei Grundsätze in der Politik hervorgetan. Seit 2009 ist das Nationale CSR-Forum offiziell beratend für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales tätig. Es unterstützt die Bundesregierung dabei, die Stakeholder an einen runden Tisch zu holen, um über Fortschritte und Vorgehensweisen zu beraten. Der erste Grundsatz beschränkt aktive Eingriffe der Politik auf eine Zusammenführung zum Dialog. Zum Zweiten regt die Bundesregierung große deutsche Unternehmen dazu an, sich freiwilligen Abkommen zu verpflichten und eine Selbstverpflichtung zu schaffen. Auch dieser zweite Grundsatz ist von dem Nationalen CSR-Forum mitgetragen und wird von ihm unterstützt. Das Forum, die Bundesregierung und der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwerfen zusammen die politischen Leitsätze der deutschen CSR Politik. Gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln von Unternehmen hat in Deutschland eine lange Tradition. Schon vor den politischen Ambitionen Bismarcks, haben sich zahlreiche deutsche Unternehmen zusammengeschlossen, um starke Allianzen für zu bilden. Bereits im Spätmittelalter bildeten sich Vereinigungen wie Handwerkerzünfte und Handelsbünde wie die Hanse. Mitte der 1990er Jahre haben sich in Deutschland erste Unternehmen den modernen Ansprüchen einer Gesellschaft gestellt. Für deutsche Unternehmer war es zu Beginn schwierig, sich in die neue verantwortungsvolle Rolle einzufinden. Gut durchdachte Gesetze und eine gute Führung der Politik ließen eine gewisse Skepsis gegenüber dem zusätzlichen sozialen Engagement der Unternehmer entstehen. Im Vergleich zum europäischen Ausland waren inländische Firmen soweit reguliert, dass kein allzu großer Bedarf an erhöhtem freiwilligem Engagement bestand. Aus selbigen Gründen ist auch zu erklären, dass die Thematik des CSR in der Politik Deutschlands bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts kaum Bestand hatte. Gut funktionierende Gesetze und Rahmenbedingungen, eine ausgeprägte Kontrolle durch Gerichte und die verhältnismäßig starke Position von Gewerkschaften, ließen CSR aus dem politischen Alltag in den Hintergrund verschwinden. Durch die zunehmende Globalisierung veränderten sich zahlreiche Sichtweisen. Die demografischen Veränderungen, der Klimawandel, steigender Wettbewerb aus Niedriglohnländern und die Verknappung seltener Ressourcen zwangen auch hierzulande zum Umdenken. Diese Problemstellungen sind nicht im Alleingang durch die Politik, Wirtschaft oder ziviles Engagement zu beheben, sondern erfordern eine verstärkte Zusammenarbeit um ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen. CSR in der deutschen Politik soll demnach ein nachhaltiges Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft darstellen. Entscheidenden Antrieb erhielt die Politik durch das von der KOM 2001 vorgelegte Grünbuch zum Thema CSR. Zudem folgten in den Jahren 2002, 2006 und 2011 Mitteilungen der Kommission. Des Weiteren wurden durch die EU Stakeholder-Dialoge initiiert, die als Vorbild für das deutsche CSR-Forum dienten. Getrieben durch die Initiativen der EU, folgte der Rat für Nachhaltige Entwicklung 2006 den Ideen der Kommission und gab Empfehlungen für ein politisches Vorgehen für die 'Unternehmerische Verantwortung in einer globalisierten Welt' an die Bundesregierung unter Angela Merkel ab. Diese Empfehlung stellte das erste nationale Programm dar. Hierbei wurde die Regierung zur Entwicklung eines eindeutigen CSR Orientierungsrahmens aufgefordert, in dem inhaltlich vor allem den Unternehmen Entgegenkommen und Unterstützung bei der Realisierung signalisiert werden sollte. Sicherheiten, die auf eine längere Sicht ausgerichtet sind, wie z.B. für Investitionen und Unterstützung für Entwicklungen innovativer Ideen, sollten erste Schritte in Richtung aktiver politischer Unterstützung für CSR Gesetze sein. Die CSR-Politik sollte den Weg bezüglich eines Ordnungsrahmens für den Markt definieren, mit dessen Hilfe sich gesellschaftliches Engagement für Unternehmen und Kunden gleichermaßen lohnt. Konkrete Vorschläge hierzu sind vom RNE nicht vorgelegt worden. An anderer Stelle wurde der RNE etwas konkreter, die Bundesregierung wurde hier indirekt beauftragt ein deutsches CSR-Muster zu entwerfen, das sowohl für den Standort Deutschland als auch für deutsche Unternehmen selbst Wettbewerbsvorteile aufzeigen sollte. Hierfür wurde dem BMAS auf dem G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm die Verantwortung übertragen. Daraufhin hat das BMAS 2008 eine Studie zum Thema 'CSR zwischen Markt und Politik' in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie wurden 2009 zur Grundlage für den Dialog auf dem Multi-Stakeholder-Forum ernannt. Konkret sind dabei vier Handlungsfelder für den deutschen Gesetzesgeber entstanden. Als erstes Handlungsfeld galt es, den öffentlichen Arbeitgebern mit seinen vier Millionen Beschäftigten zur Vorbildfunktion auszurichten. Behörden sollten auf Augenhöhe mit anderen Unternehmen an einem Dialog zur Förderung des CSR teilnehmen. Des Weiteren wurde ein Preis initiiert, der an Behörden und deren Beschäftige ausgehändigt wurde, sobald eine vorbildliche unternehmerische Verantwortung in die öffentliche Hand einkehrte. Daraus resultierte auch eine Reform der Ausschreibungen für öffentliche Beschaffungen im Jahr 2008, die Behörden einen erhöhten Spardruck auferlegten. Das zweite Handlungsfeld beinhaltet die internationalen Wettbewerbsvoraussetzungen, denen sich deutsche Unternehmen stellen müssen. Aufgabe der Bundesregierung ist es sein, sich international für die Stärkung von Standards einzusetzen. Dazu gehört insbesondere die Schaffung eines internationalen Level Playing Field. Durch das sich alle Teilnehmer auf einem internationalen Markt den gleichen Regeln unterwerfen müssen. Faire Behandlung, Bildung und Zugang zum Web 2.0 sollen jedem Teilnehmer gleichermaßen zur Verfügung stehen und nicht durch einseitige Eingriffe z.B. durch Subventionen zu künstlichen Wettbewerbsverzerrungen führen. Weiterhin wurde die Bundesregierung damit beauftragt das Qualitätssiegel Made in Germany zu bewerben und eine CSR Norm vergleichbar der Deutschen Industrienorm (DIN) zu schaffen, welches deutsche Unternehmen gezielt nutzen können. Hierbei spielt die ISO 9000 eine wichtige Rolle spielen. Ein weiteres Handlungsfeld erstreckt sich über die Themen Wissenschaft und Ausbildung. CSR soll hier als Ansatz gesehen werden, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Ein klarer Rahmen schafft auch an Unis Platz, neue Fachrichtungen mit inhaltlichen Bezügen zu CSR zu etablieren. Auch in der Berufsausbildung soll demnach ein Teil des CSR untergebracht werden, um den Effekt der gesellschaftlichen Verantwortung von Anfang an in Unternehmen zu integrieren. Neben den jungen Auszubildenden und den Studenten sollen auch bereits ausgebildete Fachkräfte nachträglich geschult werden, um eine schnellere Wirkung auf dem Markt zu erzielen. Zu guter Letzt sollen die Forschungsschwerpunkte der sozialen Marktwirtschaft speziell auf das CSR ausgedehnt werden. Das letzte Tätigkeitsfeld betrifft die Sensibilisierung für das Thema CSR in der breiten Öffentlichkeit und speziell auch die KMU. Sie sollen in der Umsetzung des CSR besonders bestärkt werden, da soziales Engagement für die KMU, mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden ist, der für die belastender ist, als für Großunternehmen. Unabhängig von der Größe sollen sogenannte Social Entrepreneurs gestärkt werden. Social Entrepreneurs sind Unternehmer, deren Aufgaben oder Interessen denen von wohltätigen Organisationen ähneln. Se unterscheiden sich jedoch von ihnen, indem sie daraus Gewinne erzielen. Abschließend soll für die Verbreitung des CSR wohlwollend auf die Medien zugegangen werden, damit diese durch positive Berichterstattung zu einem positiven Bild des CSR beitragen.
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