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E-Book

Der große Elmayer

Alles, was Sie über gutes Benehmen wissen sollten

AutorThomas Schäfer-Elmayer
VerlagecoWing
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl512 Seiten
ISBN9783711052438
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR
Der große Elmayer Wie präsentiert man sich richtig? Wie vermeidet man Fettnäpfchen? Und wo erfährt man das? Der große Elmayer erklärt, worauf es im täglichen Miteinander ankommt. Vom ersten Kennenlernen bis zum formellen Abendessen, von der Geburtsanzeige über Dresscodes und korrekte Anreden bis zum richtigen Verhalten bei einer Beerdigung spannt Der große Elmayer einen bunten Regenbogen an sinnvollen und zeitgemäßen Benimmrichtlinien über den europäischen Alltag. Ob Sie in Salzburg die Festspiele besuchen, in Singapur jemandem eine Visitenkarte formvollendet überreichen oder in einem feinen Restaurant einfach genüsslich ins Brot beißen - wie ist man ein guter Gast und noch besserer Gastgeber, worauf legen behinderte Menschen wert, was bedeutet »Black Tie« auf der Einladung, wer bietet wem das Du an? In vielen Situationen helfen Regeln. Man nennt sie Etikette. Der große Elmayer ist souveräner Berater in all diesen Fragen. Schließlich geht es immer nur um eines: Wie kann man so miteinander umgehen, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen, im Privatleben wie auch im Beruf?

Bestsellerautor Thomas Schäfer-Elmayer ist Österreichs erste Instanz für gutes Benehmen. Er leitet in der dritten Generation die Tanzschule, die sein Großvater Willy Elmayer-Vestenbrugg gegründet hat, seit 1919 die erste Wiener Adresse für zeitgemäße kultivierte Umgangsformen. Schäfer-Elmayer hat in seinen Business- und Etikette-Seminaren täglich mit Personen aller Altersgruppen, Berufs- und Gesellschaftsschichten zu tun. Bekannt wurde er einem Millionenpublikum als pointierter Juror der ORF-Show »Dancing Stars«.

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Leseprobe

ADEL


Ihm verdanken wir die Etikette. Weil Aristokraten am Hof König Ludwigs XIV. achtlos durch die Blumen und Grünflächen von Versailles trampelten (so geht die Geschichte), sah man sich gezwungen, sie davon fernzuhalten. Dies gelang nur, indem kleine étiquettes – Täfelchen → – mit der Aufschrift »Bitte nicht betreten« aufgestellt wurden. Dass sich die Etikette unserer Zeit nicht auf »Rasen betreten verboten« beschränkt, erkennen Sie am Volumen dieses Buches.

Die heute mitten unter uns im Leben stehende Generation der »Blaublütler« ist bereits die vierte und fünfte Generation nach der Zerschlagung ihrer fest gefügten Weltordnung, bei der der »Stand« nicht mehr zwingend das Programm des Lebens vorgibt. Was war geschehen? Seit mit Kaiser Karl I. die Habsburgermonarchie zu Grabe getragen und in Österreich (zunächst Deutsch-Österreich) die Republik ausgerufen wurde, ist seit 1919 das Tragen der Adelstitel bei uns verboten. Das regelt das sogenannte Adelsaufhebungsgesetz (komplett: Gesetz über die Aufhebung des Adels, der weltlichen Ritter- und Damenorden und gewisser Titel und Würden).

In der Anschrift sowie der Anrede einer Person, von der Sie wissen, dass sie dem Adel angehörte, ist es jedoch erlaubt und Ihnen überlassen, ob Sie die Adelstitulatur anwenden. Besonders bei der Vorstellung von Adeligen im republikanischen österreichischen Umfeld ist Ihr Feingefühl gefragt und auf die Empfindungen aller Anwesenden Rücksicht zu nehmen.

Das ändert natürlich wenig an dem angeborenen Statusgefühl der Betroffenen. Von frühester Jugend sind die Mitglieder des Adels darauf trainiert, Wortführer und Beispielgeber der Erhaltung der kulturellen und natürlichen Werte zu sein. Die traditionsreichen Großfamilien geben ihnen die nötige Sicherheit des unbestrittenen »Seins« vor bemühtem bloßen »Scheinen«.

Standesdünkel gilt heute als überholt. Es geht um die Bewahrung von Werten, die für diesen »verborgenen Stand« signifikant sind. So verlor der Adel zwar das Recht, seine Titel zu tragen, doch nicht seine bemerkenswerte gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung. In Österreich sind wir hauptsächlich durch Bauten, Parks und Ortsbezeichnungen mit den Namen Habsburg, Auersperg, Kinsky, Liechtenstein oder Schwarzenberg konfrontiert, oft vergessend, dass dahinter große Dynastien stecken, deren Familien heute in eleganter Anonymität unter uns leben. Nach wie vor liegt die Erhaltung und Bewahrung von kulturellen und natürlichen Werten diesem Stand besonders am Herzen. Denken Sie nur an die vielen Betriebe, Landwirtschaften, Waldbesitzungen, Schlösser und Paläste (in Österreich gerne als Palais bezeichnet). Die meisten Angehörigen dieses Standes messen ganz bestimmten Werten große Bedeutung bei. Hierzu zählen nicht nur Geschichtsbewusstsein oder die Beherrschung routinierter Umgangsformen, die von klein auf traditionsbewusst, meist in tiefem christlichem Glauben verankert, gepflegt werden.

Unsere österreichische Situation soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass in einigen Staaten eine funktionierende Monarchie und die damit untrennbar verbundene Aristokratie zu finden sind. Wer eventuell Vertretern des Hochadels, beispielsweise aus Belgien, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien oder Japan begegnen könnte, wird sich gerne der Liste der Anreden bedienen, die wir für Sie zusammengestellt haben.

Bedenken Sie, dass akademische Titel vor dem Adelstitel geschrieben werden (z. B. Dr. Evi Gräfin Vorberg-Wald …).

In der Schweiz finden Sie Adelstitel nicht als Bestandteil des Familiennamens. Hingegen wird die Partikel »von« als Namensteil auch im Zivilstandsregister geführt, da sie nicht unbedingt auf eine adelige Zugehörigkeit weist, sondern auch auf eine örtliche Herkunft verweisen kann.

TIPP

In Deutschland ist der adelige Titel zum Bestandteil des Namens geworden. Ich würde aber zum Beispiel nicht »Frau Fürstin« oder »Herr Fürst von Thurn und Taxis« sagen, sondern »Durchlaucht« oder »Fürstin / Fürst« (ohne Frau oder Herr, da diese Anrede dem Personal vorbehalten war).

Sprechen Sie den Inhaber vererbter Titel korrekt an. Es tut ja nicht weh und erspart Ihnen die Peinlichkeit, lange zu überlegen, was Sie sagen sollen.

Position

Korrekte Anrede / Correct addressing

Vorgestellt als Presented as

Kaiser / Kaiserin und König / Königin

Eure Majestät, Königin von England

Ihre Majestät, die Königin von England oder der König von …

King or Queen

Your Majesty, in der Folge nur noch »Ma’am« (ausgespr. Mam)

Her Majesty, The Queen of England, or His Majesty, The King of …

Großherzog / Großherzogin, Erzherzog / Erzherzogin & Prinz / Prinzessin /

Königliche Hoheit (H.)

Seine / Ihre Königliche Hoheit

Royal Prince

Your Royal Highness, in der Folge »Sir« oder »Ma’am«

His / Her Royal Highness

Herzog / Herzogin, Fürst / Fürstin & Prinz / Prinzessin

Hoheit (H.), Durchlaucht (D.)

Seine / Ihre Hoheit, Prinz … Seine / Ihre Durchlaucht, Herzog …

Duke / Duchess

Your Royal Highness, Your Serene Highness

His / Her Royal HighnessHis / Her Serene Highness

Graf, Markgraf / Gräfin, Markgräfin

Hochgeboren (Hg.), Erlaucht (E.)

Graf / Gräfin …

Earl / Countess

Lord / Lady

Lord / Lady …

Baron / Baronin (Freiherr / Freifrau) / Baron / Baroness

Hochwohlgeboren (Hwg.)

Baron / Baronin … oder Herr / Frau von …

Lord / Lady

Lord / Lady

Lord / Lady

Sonstige Angehörige des Adels:

Herr / Frau von …

Herr / Frau von …

Sonstige Angehörige des Adels:

Sir + Vorname / Lady + Vorname

Sir + Vorname / Lady + Vorname

ADELSANSCHRIFT


Wie schon erwähnt, ist es erlaubt, eine adelige Person mit ihrem Adelstitel anzusprechen oder anzuschreiben. Wir haben hier einige Abkürzungen und Titulaturen in Deutsch und Englisch zusammengestellt.

Im Schriftverkehr werden folgende deutsche Abkürzungen der Anredetitel verwendet:

D.

Durchlaucht

E.

Erlaucht, Eminenz, Exzellenz

G.

Gnaden

H.

Hoheit

Hf.

Hochfürstlich

Hg.

Hochgeboren

Hwg.

Hochwohlgeboren

I.

Ihre (weibliche Form Singular)

I. I.

Ihre (Plural)

k.

königlich

k. u. k.

kaiserlich & königlich

S.

Seine (männliche Form Singular)

Abkürzungen im Englischen:

H.

Highness

Hon. or...

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