Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 2,0, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Religionswissenschaft, die eine relativ neue wissenschaftliche Disziplin ist, beschäftigt sich ganz allgemein mit Religionen und insofern mit allen Lebensbereichen und Diskursen, die mit dem großen Thema Religion in Verbindung stehen. Eines der wichtigsten Anliegen der Religionswissenschaft ist deren Zurückhaltung. Diese ist zu verstehen im Sinne von Neutralität und Gleichberechtigung gegenüber allen religiösen Sichtweisen, welche dadurch vor allem eine Stereotypisierung von Religionen vermeiden möchte. In der Arbeit soll die Forschungsfrage 'Wozu dient der Rekurs auf das Christentum in der deutschen Leitkulturdebatte sowie innerhalb der Gruppierung Pegida?' eben aus jener religionswissenschaftlichen Perspektive betrachtet und analysiert werden. Ausgangspunkt dabei ist die gegenwärtige sowie die vergangene Situation in Deutschland im Zusammenhang mit Religion und der Leitkulturdebatte. Im Jahr 2015 fand (und findet immer noch) eine globale Migration nach Europa - und vor allem nach Deutschland - statt, die so seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr existiert hat. Die Rede ist von der sogenannten Flüchtlingskrise. Durch diese Massenmigration wird derzeit in Deutschland eine alte Debatte erneut entfacht: Die um eine Leitkultur, welche - vor allem seitens der Politik - immer wieder zusammen mit christlichen Wertvorstellungen genannt wird und somit um eine (Rück-)Besinnung auf christliche Werte und das Christentum bemüht ist. Auch ein zweites aktuelles Phänomen schreibt sich eine deutsche Leitkultur und christliche Werte auf die Fahne: Pegida -Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes. Durch diese beiden Akteure - zum einen die Vertreter der Leitkultur und zum anderen die Vertreter der Pegida - wird das Thema Religion öffentlich thematisiert. Insofern ist dies ein Ansatzpunkt für die Religionswissenschaft hier nachzuforschen, denn es besteht die Vermutung, dass Religion (in diesem Falle das Christentum) rhetorisch als Marker für Identität benutzt wird.
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