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E-Book

Der Schlüssel zum Gehirn - nutze dein Potenzial

Aktiv die Hirnleistung erhalten und optimieren

AutorRobert G. Koch
VerlagBeobachter-Edition
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783038751656
Altersgruppe16 – 99
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,00 EUR
Das menschliche Gehirn verfügt über ein phänomenales Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Der neue Beobachter-Ratgeber nimmt Laien mit auf eine spannende Reise durch die versponnenen Windungen des menschlichen Gehirns und zeigt die Entwicklung im Laufe der Evolution, den Aufbau, die Anatomie und die faszinierende Funktionsweise unseres zentralen Steuerungsorgans. Das Buch bietet umfassende Hinweise darauf, wie wir die Hirnleistung markant steigern und anhaltend optimieren, sie gezielt fördern und die gesunde Hirnalterung positiv beeinflussen können. Der Autor und Mediziner Robert Koch wartet mit unzähligen Tipps und Tricks auf und hält nebst vielem Wissen auch Unterhaltendes und Überraschendes bereit.

Robert G. Koch, Dr. med., Facharzt FMH für Allgemeinmedizin, ist seit über 25 Jahren spezialisiert auf Anti-Aging und Akupunktur. Er war jahrelang Leiter der Ausbildungskommission der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Akupunktur und Referent an der Universität Zürich für TCM (Traditionelle Chinesische Medizin).

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Leseprobe

 

Das phänomenale Potenzial unseres Gehirns


Uns Menschen wurde gleich auf zwei Arten Zugang zur Umwelt in die Wiege gelegt: Wir haben die Wahrnehmung über die Sinne und die Gedankenwelt zu unserer Verfügung. Wir sind in der Lage, unsere Erde, ihre Natur und ihre Bewohner nicht nur zu sehen, zu hören und zu fühlen, sondern vermögen, uns als einzige Lebewesen auch über unser Dasein Gedanken zu machen.

Die Sinnesorgane

Gemeinhin ist beim Menschen von fünf Sinnen die Rede. Hinzugezählt werden zuweilen auch der Gleichgewichtssinn und die Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum. Einige Tiere verfügen über weitere, ganz erstaunliche sinnliche Fähigkeiten.

Vor ca. 700 Millionen Jahren ereignete sich in der Evolution der Sinnesorgane ein entscheidender Schritt: In den Ur-Ozeanen entstanden Lebewesen, deren Körper einen Anfang (Kopf) und ein Ende (Schwanz) besassen. Sie bewegten sich mit dem Mund voran, weshalb sich die wichtigsten Sinne im Kopfbereich angesiedelt hatten (Augen, Nase, Gehör und Geschmacksorgan). Als sich später die ersten mausartigen Wirbeltiere entwickelten, mussten sich diese gegen andere, überlegene Tierarten wehren, um nicht gefressen zu werden. Die Sinnesorgane, allen voran die Augen und das Gehör, verbesserten sich rasant und begünstigten das Weiterbestehen, insbesondere der Klasse der Säugetiere.

INFO Manche Sinnesorgane haben sich im Tierreich auf verschiedene Weisen herausgebildet. So gibt es beispielsweise Dutzende unterschiedlicher Augentypen, von einfachen lichtempfindlichen Sinneszellen über die Flach- oder Blasenaugen bis hin zu den komplexen Linsen- und Fazettenaugen (siehe auch Seite 48).

Wahrnehmen, um zu überleben

Sensorische Wahrnehmung beinhaltet die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen und Reizen. In erster Linie dienen die im Hirn ankommenden Meldungen dazu, sich in der Umwelt zu orientieren und zweckmässig auf sie zu reagieren.

Die von den Sinneszellen empfangenen Botschaften werden in elektrische Impulse umgewandelt und mit einer Geschwindigkeit von über 300 Metern pro Sekunde ans menschliche Gehirn übermittelt, wo sie zu Bildern, Eindrücken und Empfindungen umgewandelt werden.

Das sanfte Rauschen des Meeres oder der ohrenbetäubende Lärm eines Presslufthammers, die zärtliche Berührung des Partners oder eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, die Farbenpracht eines Sonnenuntergangs oder der Anblick eines abfallübersäten Strandes, der liebliche Duft einer Rose oder der Verwesungsgeruch eines Tierkadavers, der Geschmack unserer Leibspeise oder eines vergammelten Fisches: All diese Impressionen können wir dank unserer hoch entwickelten Sinne erleben.

Unsere Sinne dienen aber nicht primär der geniesserischen Wahrnehmung unserer Umwelt, sondern jeder einzelne Sinn hat seine ganz bestimmte Bedeutung im Kollektiv der Wahrnehmungsorgane. Ist eine Oberfläche zu heiss? Riecht es verbrannt? Hören wir ein von hinten kommendes Auto? Ohne Berührungen würden wir nicht erregt, die Fortpflanzung wäre erschwert. Kurzum, ohne Sinneseindrücke könnten wir kaum am Leben bleiben. Wir könnten weder sehen oder riechen noch hören und würden weder Verletzungen noch Verbrennungen spüren.

INFO Kinder, die infolge einer seltenen Genmutation (Cipa-Syndrom) keine Schmerzen verspüren, leben gefährlich. Sie verbrennen sich regelmässig, kratzen sich blutig und brechen sich die Knochen, ohne etwas zu spüren. Und schon kleine Wunden können zu schweren Infektionen führen, weil sie sich unbemerkt ausbreiten.

Haben wir mehr als fünf Sinne?

Im 4. Jahrhundert vor Christus hat der Philosoph Aristoteles als Erster die fünf klassischen Sinne unterschieden:

Taktile Wahrnehmung (Fühlen)

Visuelle Wahrnehmung (Sehen)

Auditive Wahrnehmung (Hören)

Olfaktorische Wahrnehmung (Riechen)

Gustatorische Wahrnehmung (Schmecken)

Je nach Betrachtungsweise existieren noch ein sechster und gar noch weitere Sinne. Zum Beispiel der Gleichgewichtssinn im Innenohr (vestibuläre Wahrnehmung), die Tiefensensibilität (propriozeptive Wahrnehmung, die Wahrnehmung von Körperbewegungen und Positionen im Raum) oder der eigentliche Geist oder Verstand.

Schmerz empfinden, Stress reduzieren: der Tastsinn

Der Tastsinn ist der erste Sinn, der sich beim Menschen entwickelt. Schon in der achten Schwangerschaftswoche wachsen in der Haut des Embryos Rezeptoren heran, die taktile Reize (Berührung, Schmerz, Druck, Vibration und Temperatur) aufnehmen, derweil Riechen, Sehen und Hören noch inexistent sind. Die taktile Wahrnehmung ist das ganze Leben lang unentbehrlich; sie lässt Blinde lesen (Brailleschrift), führt zum Orgasmus und warnt uns vor Verletzungen, wenn wir Hitze verspüren oder barfuss auf etwas Spitziges stehen.

INFO Schon von der ersten Minute unseres Lebens an sehnen wir uns nach Berührungen. Eine mangelnde Befriedigung des Tastsinns kann sich gravierend auf die körperliche und geistige Entwicklung auswirken. Kinder, die selten gestreichelt oder umarmt werden, stehen unter Dauerstress. Das erhöht die Gefahr für Depressionen oder eine gesteigerte Gewaltbereitschaft im Verlauf ihres Lebens.

Ein Sinnesorgan mit einer Fläche von zwei Quadratmetern

Die Haut ist das grösste aller Sinnesorgane. Darin sitzen Rezeptoren für Vibration (Pacini-Körperchen), Tastrezeptoren (Meissner-Körperchen), Druckrezeptoren (Merkel-Körperchen), Thermorezeptoren für die Temperaturwahrnehmung und unzählige schmerzregistrierende Nervenzellen. Der Tastsinn besteht somit eigentlich aus einer Vielzahl von Sinnen. Am ausgeprägtesten ist er an den Fingerspitzen und auf den Lippen.

Die Signale werden mit schnell leitenden Nervenfasern ans Hirn übermittelt und lösen eine entsprechende Warnung oder Reaktion aus. Berührungsrezeptoren, die bei zwischenmenschlichen Kontakten aktiv sind, arbeiten bei der Weiterleitung hingegen relativ langsam.

TIPP Der Tastsinn ist der intimste aller menschlichen Sinne. Berührungen – und sei es nur schon eine wöchentliche Massage – können Stress lindern, den Blutdruck absenken und Entspannungsgefühle erzeugen.

INFO Fehlt bei einem Menschen eine Sinnesempfindung, so wird oft als Ausgleich ein anderer Sinn zusätzlich geschärft. Durch Intensivierung der übrigen Sinne können Blinde die Umwelt sensibler wahrnehmen (Berührungen, Gerüche, Geschmack, Gleichgewicht und Gehör). Sie verfügen über ein gesteigertes Vorstellungsvermögen und ihr äusserst feines Gehör nimmt Geräusche wahr, die ein normal Sehender kaum oder nicht beachtet. Es gibt blinde Menschen, die Hindernisse erhören, indem sie mit der Zunge schnalzen – das Schallecho sendet ein «Bild» der Umgebung zurück, ähnlich wie bei der Ultraschallortung einer Fledermaus.

Das Alarmsignal -«Schmerz»

Ein akuter Schmerz ist in der Regel kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein überlebenswichtiges Warnzeichen, das uns auf eine drohende Gefahr, eine Verletzung, eine Überlastung oder einen krankhaften Prozess hinweist. Spezielle Sinneszellen, die Nozizeptoren (vom Lateinischen nocere, schaden), melden eine thermische, mechanische oder chemische Gewebeschädigung (Verbrennung, Schnittwunde, Verätzung).

Davon abzugrenzen ist der neuropathische Schmerz, der von einem Schaden am Nerv selbst ausgeht. Entzündungen, der Virenbefall bei einer Gürtelrose oder jahrelang erhöhter Blutzucker führen oft zu sogenannten Neuropathien. Als neuropathischer Schmerz zählt auch der Phantomschmerz: Nicht mehr vorhandene Gliedmassen verursachen eine quälende Schmerzempfindung. Die Ursache ist entweder im Gehirn lokalisiert oder eine vom Nervenstumpf ausgehende Geschwulst (Neurom). Aber nicht nur Gliedmassen, auch der Blinddarm, Brüste, Augen oder Zähne können die Betroffenen nach einer chirurgischen Entfernung plagen. Deutlich weniger Phantomschmerzen treten auf, wenn die Nervenstränge, die bei einer Amputation gekappt werden, zusätzlich zur Narkose zuerst noch betäubt werden.

Bei psychosomatischen Schmerzen wiederum liegen keine nachweisbaren Gewebeschäden vor. Die peinigenden Sinnesempfindungen werden entweder durch psychische oder soziale Probleme verursacht.

INFO Für die Implantation einer Hirnelektrode zur elektrischen Stimulierung bei bestimmten Krankheiten (Lähmungen, Epilepsie) ist meistens nur eine lokale Betäubung notwendig, weil das Hirn selbst schmerzunempfindlich ist. Es besitzt keine eigenen Schmerzrezeptoren.

Chronischer Schmerz und Schmerzgedächtnis

Eine Schmerzempfindung bleibt normalerweise nur so lange bestehen, wie der...

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