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E-Book

Der Start in die Reisefotografie

Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Menschen gekonnt in Szene setzen, Verständlich erklärt - für Anfänger geeignet

AutorMartin Buschmann
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783869103815
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Damit Erinnerungen bleiben: Dieser Ratgeber zeigt leicht verständlich, wie gelungene Reisefotos entstehen. Im Grundlagen-Kapitel geht es um die wichtigsten Basics: Welche Kameraeinstellungen muss ich kennen? Wie schaffe ich echte Hingucker? Im großen Workshop-Kapitel sorgen Beispielfotos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen dafür, dass sich Hobbyfotografen auf Reisen mit dem beschäftigen können, was Spaß macht: dem Fotografieren. Der perfekte Ratgeber für alle, die schnell bessere Urlaubsfotos machen möchten!

Martin Buschmann ist Fotograf und Fototrainer aus Leidenschaft. Mit seinen Fotoreisen, Workshops und Online-Seminaren hat er bereits tausenden Hobbyfotografen zu besseren Bildergebnissen verholfen. Wenn er gerade nicht sein Fotowissen weitergibt, arbeitet er in seinem Fotostudio für internationale Agenturen und Redaktionen. Für diesen Ratgeber schöpft er aus seiner 25-jährigen Erfahrung als Trainer und Reisefotograf.

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Leseprobe

Die Kamera verstehen


Bald geht es für dich auf die Reise, und du möchtest wunderschöne Bilder mit nach Hause bringen. Besitzt du bereits eine Kamera? Dann kann es eigentlich losgehen. Vorher aber versorge ich dich mit den nötigen Basis-Informationen zur Funktionsweise deiner Kamera, damit auch nichts schiefgeht.

Die Ausrüstung


Es macht Sinn, sich bereits vor der Reise mit der Kamera und ihren Möglichkeiten zu befassen, damit du auf der Reise selbst routinierter und entspannter an das Fotomotiv herangehen kannst. Deine Kamera bietet dir viele Möglichkeiten, dein Bild technisch umzusetzen und bereits während der Aufnahme gestalterisch tätig zu werden.

Welche Möglichkeiten du durch die Kamera-Einstellungen hast und wie du sie nutzt, um verschiedene Situationen perfekt einzufangen, erfährst du auf den folgenden Seiten.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du ein paar Euro in deine Kamera-Ausrüstung investiert hast. Im Idealfall hast du eine Kamera, die dir die Möglichkeit gibt, die Objektive zu wechseln. Vom Weitwinkel bis zum Teleobjektiv hast du somit alles dabei. Solche Kamera-Kits gibt es bereits ab 350 €.

Des Weiteren kannst du an deiner Kamera verschiedene Modi, z. B. Programm-, Zeit-, Blenden-Automatik oder manuelles Arbeiten, einstellen. Blende, Verschlusszeit und ISO sind die grundsätzlichen technischen Parameter, die es dir erlauben, dein Bild zu gestalten und richtig zu belichten. Wenn dir diese drei Begriffe verständlich geworden sind, steht deinem perfekten Bild nichts mehr im Weg.

Das ist die Kameraausrüstung, die mich auf meinen Reisen begleitet – ganz so umfangreich muss sie bei dir am Anfang aber natürlich nicht sein!

Die richtige Kamera


Du musst nicht gleich einen ganzen Fotokoffer bei dir haben, um gute Bilder zu machen, eine aktuelle Kamera mit Wechselobjektiven reicht für den Anfang völlig aus. Ich denke, wir sind uns einig, dass wir einem Fahranfänger keinen Ferrari unter den Hosenboden schieben würden: Das würde vermutlich schiefgehen. Aber was haben ein Fiat 500 und ein Ferrari gemeinsam? Vier Räder – das heißt, auch mit einem Fiat 500 kann man sein Ziel erreichen! Ob du dann nach und nach auf etwas Flotteres upgraden möchtest, entscheidest du selbst. Aber an unserem Reiseziel ankommen können wir alle, wenn man das Autofahren einmal gelernt hat.

Genauso verhält es sich mit der Foto-Ausrüstung. Der Hauptunterschied bei den Kameramodellen liegt in der Sensorgröße. Die geläufigsten Sensortypen sind der APS-C-Sensor und der Vollformat-Sensor. Der APS-C ist kleiner als der Vollformat-Sensor und liefert daher auch einen kleineren Bildausschnitt.

APS-C-SENSOR VS. VOLLFORMAT-SENSOR

Der Vollformat Sensor ist größer als APS-C-Sensor und liefert aufgrund der höheren Pixeldichte bessere Bildergebnisse, besonders in den höheren ISO-Zahlen.

Beachte beim APS-C-Sensor die Brennweite des Objektivs: Ein 12-mm-Weitwinkel-Objektiv hat keine „echte“ 12-mm-Brennweite, sondern muss meist mit dem Faktor 1,5 (der sogenannte Cropfaktor ist je nach Kamerahersteller unterschiedlich – sieh in deinem Benutzerhandbuch nach!) multipliziert werden, es ergibt sich also eine wahre Brennweite von 18 mm.

Objektive, die für APS-C-Kameras ausgewiesen sind, passen nicht auf eine Vollformat-Kamera. Das bedeutet: Falls du später umsteigen möchtest, musst du auch die Objektive wechseln. Achte darauf beim Objektivkauf!

Der Vorteil der kleineren APS-C-Kameras ist jedoch ihr meist weitaus günstigerer Preis bei guter Bildqualität. Die Qualitätsunterschiede der Sensoren sind heutzutage nicht mehr so gravierend. Sie treten zutage, wenn man sich in die Grenzbereiche der Fotografie vorwagt oder auf ein großes Schärfe-Unschärfe-Verhältnis Wert legt, wie es z. B. bei Porträts sinnvoll ist. Also: Du kannst ruhig den Fiat 500 nehmen, auch er nimmt die Kurven, die du fahren willst. Für eine perfekte Straßenlage solltest du dich für das Vollformat entscheiden.

Verschlusszeit, Blende und ISO


Die grundsätzlichen Parameter, die es zu verstehen gilt, sind:

Verschlusszeit

Blende

ISO

Die Kombination aus diesen drei Komponenten sorgt für die richtige Belichtung des Bildes. Die richtige Belichtung wiederum sorgt für die maximale Bildqualität des Kamerasensors und verschafft dem Betrachter des Bildes einen harmonischen Bildeindruck.

Diese drei Funktionen an deiner Kamera sind unsere Werkzeuge, um technisch als auch kreativ auf deine Bilder einzuwirken. Es findet also ein Zusammenspiel von Blende, Verschlusszeit und ISO statt. Gleichzeitig sind diese drei Komponenten aber auch Gegenspieler. Verändere ich einen der Parameter, so muss ich mindestens eine der anderen Komponenten ebenfalls verändern.

Für alle, die sich noch an die analogen Zeiten erinnern: Klappte man die Packung des Films auf, fand man im Innenleben des Päckchens verschiedene Einstell-Empfehlungen für unterschiedliche Motiv-Situationen. Hier wurde eine Blende und eine Verschlusszeit in Abhängigkeit von der Filmempfindlichkeit (ISO) angegeben. Da gab es z. B. bei einem Film von ISO 100 die Empfehlung, für Porträts bei hoch stehender Sonne die Blende f/11 und die Verschlusszeit 1/125 s zu benutzen.

So albern uns das heute erscheinen mag, so dumm war diese Empfehlung eigentlich nicht. Warum? Ganz einfach: Mit diesen Werten war man beim Fotografieren zumeist auf der sicheren Seite. Es gibt also gewisse Standardwerte, die in bestimmten Situationen fast immer funktionieren.

In welchen Situationen stelle ich also welche Werte der Verschlusszeit ein? Der nette Beipackzettel beim Analog-Film von damals liegt ja der heutigen Chipkarte nicht mehr bei.

Die Verschlusszeit


Die Verschlusszeit oder Belichtungszeit der Kamera wird in Sekunden gemessen. Aktuelle Kameras bieten Verschlusszeiten von 30 Sekunden bis zu einer 1/8000 Sekunde an. Wie wählst du nun die richtige Verschlusszeit?

Lassen wir die gestalterischen Möglichkeiten dabei erst einmal außer Acht. Bestimmt hat jeder von uns schon mal ein Bild verwackelt. Der Grund dafür war, dass die Verschlusszeit nicht kurz genug eingestellt war. Wir halten also fest: Eine kurze Verschlusszeit hilft uns dabei, dass Bild nicht zu verwackeln.

Denkst du an die auf der damaligen Filmpackung empfohlene Verschlusszeit von 1/125 s, bist du auf der sicheren Seite: Bei einer Verschlusszeit von 1/125 s wirst du in Standardsituationen keine Bilder verwackeln.

Die Auswahlmöglichkeiten bei der Verschlusszeiteinstellung

WANN BESTEHT DIE GEFAHR EINER BILDVERWACKLUNG?

bei wenig Licht, in der Dämmerung oder bei Nacht

bei Aufnahmen in Innenräumen ohne Blitz

bei Motiven mit sehr dunklen Hintergründen (siehe hierzu auch das Thema Belichtungsmessung)

bei großen, schweren Teleobjektiven am Kameragehäuse (teurere Objektive bieten die Möglichkeit eines Bildstabilisators, der die Verwacklungswahrscheinlichkeit reduziert)

Befindest du dich in einer der oben genannten Situationen, hilft ein Blick in das Sucherbild oder das Menü auf dem Display. Dort wird die Verschlusszeit angezeigt und kann kontrolliert werden.

Fazit: Je kürzer die Verschlusszeit, desto geringer die Gefahr, das Foto zu verwackeln. Es gibt Fotografen, die eine Verschlusszeit von 1/10 s verwacklungsfrei halten können, mir selber ist das bisher nur wenige Male gelungen. Verschlusszeiten über 1/30 s sind haltbar, sicherer ist aber alles ab 1/125 s. Wenn die Belichtungszeit trotzdem mal länger als 1/30 s sein muss, schafft ein Stativ oder ein Blitzgerät Abhilfe.

Die Verschlusszeit gibt dir – je nach Länge der eingestellten Zeit – die Möglichkeit, Bewegungen einzufrieren oder verwischen zu lassen. Dabei gilt:

 

Je kürzer die Verschlusszeit, also etwa 1/250 s (kurz), 1/500 s, 1/1000 s, 1/2000 s oder 1/5000 s (sehr kurz), desto weniger Verwacklungsgefahr besteht.

Je länger die Verschlusszeit, z. B. 1 s (sehr lang), 1/8 s, 1/15 s (lang), desto eher verwischen Bewegungen.

Lange Belichtungszeit (2,5 s): Das bewegte Wasser ist verwischt

BELICHTUNG: LANG ODER KURZ?

Belichtungszeit lang (über 1 s): längere Zeit → Bewegungen verwischen

Belichtungszeit kurz (unter 1/1000 s): kürzere Zeit → Bewegungen frieren ein

Kurze Belichtungszeit (1/5000 s): Das bewegte Wasser ist eingefroren

Definiere ich eine der drei Komponenten Verschlusszeit, Blende und ISO fest – in unserem Beispiel also die Verschlusszeit von 1/125 s, um nicht zu verwackeln –, beeinflusse ich wie schon gesagt auch die anderen beiden Komponenten. Blende und ISO-Zahl müssen daher nun entsprechend angepasst werden, um richtig zu belichten. Fangen wir mit der...

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