Von einem Buch, das millionenfach verkauft wurde, in dutzenden Sprachen erschienen ist, hundertfach fortgeschrieben, variiert, parodiert und kommentiert wurde und das sich nach mehr als 150 Jahren noch immer großer Bekanntheit und Beliebtheit erfreut, lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass es nicht nur ein Bestseller ist, sondern auch der Weltliteratur zugerechnet werden darf. Diesen Anspruch kann neben Werken der Hochliteratur auch ein schlichtes Bilderbuch von knapp zwanzig Seiten, der Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann erheben. Der Autor bietet in einer Reihe von Beiträgen einen Überblick über die Geschichte des Struwwelpeter und seine Wirkung durch die wechselvollen Zeitläufe, von den Warn- und Strafgeschichten der Aufklärung über die Nachfolger des Struwwelpeter, den sogenannten Struwwelpeteriaden, bis hin zu den politischen Satiren, die sich den Struwwelpeter zum Vorbild nehmen, vom revolutionären Struwwelpeter des Jahres 1848 bis ins 20. Jahrhundert. Besondere Aufmerksamkeit widmet der Autor der seit Erscheinen des Buches nie abgerissenen Diskussion um die pädagogische Wertigkeit des Struwwelpeter und seine psychologische Deutung und bricht dabei eine Lanze für den Struwwelpeter. So mag für den Struwwelpeter frei nach einem Zitat von Goethe gelten: 'Bewundert viel und viel gescholten: Der Struwwelpeter.'
Peter Lukasch wurde 1942 in Wien geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft trat er in den Staatsdienst ein, wo er bis zu seiner Pensionierung im Bereich der Strafjustiz tätig war. Seinem Interesse für Geschichte und Kriminalistik folgt der Autor in einem Zyklus historischer Kriminalromane. Bisher sind erschienen: 'Zu Hainburg verblieb man über Nacht' (auf der Suche nach dem Schatz der Nibelungen), 'Teufels-Liebchen' (aus der Zeit der Hexenverfolgungen), 'Aschenspuren' (ein Kriminalfall um den Brand des Ringtheaters in Wien) , 'Der Spion von Hainburg' (aus der Zeit der Türkenkriege) und 'Solo Valat' (ein Kriminalfall aus dem Wien des Jahres 1905).
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