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Der Vatikan

Sex, Lügen und Verbrechen

AutorJohannes Seiffert
VerlagEdition Berolina
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783867897549
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,49 EUR
Der Vatikan - Sex, Lügen und Verbrechen. Johannes Seiffert untersucht unvoreingenommen und detailgenau die düstersten Kapitel aus 2000 Jahren Kirchengeschichte. Wie sieht es wirklich hinter den dicken Mauern aus? Wie hält man es dort mit der Wahrheit, dem Zölibat, dem Sex? Der Autor analysiert das Lügengebilde, auf dem die Katholische Kirche aufgebaut ist, überprüft die angebliche Heiligkeit führender Kirchenvertreter kritisch und benennt die zahllosen Verbrechen, die im Namen des Gekreuzigten begangen wurden und werden.

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Leseprobe

Einleitung


Ein Papst, der sich Prostituierte zu Dutzenden in den Palast bestellt? Der sie nackt in seinem Schlafzimmer tanzen lässt? Der mit ihnen die perversesten und brutalsten Orgien feiert? Dessen Körper am Ende seines Lebens von Geschlechtskrankheiten und Völlerei zu einer stinkenden unförmigen Fleischmasse angeschwollen ist, dem aber dennoch weiterhin Huren zugeführt werden müssen? Ein Papst, der die eigenen Kinder zu hohen Würdenträgern im Vatikan ernennt? Ein Papst, der an der Spitze eines Söldnerheeres in den Krieg zieht? Ein Papst, der Millionen dafür ausgibt, zusammen mit Geheimdiensten Regierungen und ein gesamtes weltpolitisches Bündnissystem zu stürzen, und der sich dabei auf das zu Zehntausenden zählende Heer der »Geistlichen« vor Ort stützen kann?

Unvorstellbar, meinen Sie? Und doch nur allzu reale Beispiele aus der Geschichte der Institution »Katholische Kirche« während der letzten zwei Jahrtausende. Die Päpste standen und stehen dabei einer Institution vor, die, wie zu zeigen sein wird, auf einem Lügengebäude aufgebaut ist, auf gefälschten Dokumenten und »redigierten« Texten in der sogenannten Bibel. Die Figur des historischen Jesus – falls es ihn jemals wirklich gab – ist bis zur Unkenntlichkeit entstellt, seine zentralen Thesen geradezu ins Gegenteil verkehrt worden. Liebe! Demut! Armut! Gerechtigkeit! Solidarität! – Wenn man sich diese urchristlichen Ideale vor Augen führt, wird der eklatante Widerspruch dazu, in dem die heutige Amtskirche mit dem Papst an der Spitze steht, umso deutlicher. Mit dem Sieg des heidenchristlichen »Apostel« »Paulus« über die judenchristlichen Gemeinschaften in und um Jerusalem hatte diese Entwicklung begonnen, die hin zu einer immer stärkeren Hierarchisierung und Institutionalisierung der Katholischen Kirche führte.

Was wir heute unter diesem Namen vor uns haben, ist eine straff autokratisch organisierte, weltumspannende, nach wie vor mächtige Kultgemeinschaft, deren führende Mitglieder einer abstrusen Ideologie anhängen, und nicht zuletzt einer völlig verqueren Sexualmoral. Im Namen dieser »katholischen« Sexualmoral (Keuschheit! Körperfeindlichkeit! Zölibat!) verbietet der jeweilige Papst beispielsweise regelmäßig den Gebrauch von Kondomen (weil die Sexualität von der reinen Fortpflanzungsvereinigung hin zu einer lustbetonten Freizeitbeschäftigung verschiebend) selbst in Gegenden mit den höchsten Aids-Raten dieser Welt, sprich: er macht sich des Völkermordes schuldig.

Wer sich nun die Mühe macht, die historischen Fundamente der Katholischen Kirche und des Papsttums zu ergründen, stößt schnell auf Sackgassen, auf historische Nebelfelder, zu Deutsch: auf heiße Luft, auf Lügen. Gräbt man tief genug, stellt sich heraus, dass für den Katholizismus, das Papsttum, ja selbst die Figur Jesu Christi keinerlei belastbare historische Fakten vorhanden sind, die ausreichen würden, um sie zweifelsfrei zu legitimieren. Anders ausgedrückt: Kirche, Papsttum und Zentralgestalt basieren offenbar auf historischen Phantasieprodukten, die sich im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende im Denken der Gläubigen und Interessenvertreter zu Tatsachen verdichteten. Aber eben erst im Nachhinein.

Egal ob es sich um die wesentlichen Zutaten des katholischen Glaubens handelt, um die Nomenklatur der Insignien und Ämter, oder um die Zentralgestalt Jesu Christi selbst: Nüchtern betrachtet sind gerade »Jesus« und die um ihn herum erzeugte Amtskirche eine Akkumulation von klassischen antiken Topoi, von damals im Umlauf befindlichen Retter-Klischees,1 wurden in der mutmaßlich fiktiven Figur Jesus die gängigsten damals berühmten Eigenschaften von gottähnlichen mythologischen Gestalten versammelt: von Mithras, Zarathustra, Dionysos und Buddha. Indem man das Beste von allen konkurrierenden Kulten übernahm, trachtete der innere Zirkel der Christenkirche (die vatikanische Kurie) danach, alle anderen Religionen aus dem Feld zu schlagen und allein siegreich auf dem Spielfeld zu bleiben. Und es gelang. Spirituell bzw. ideologisch-marketingmäßig durch die Übernahme der bekanntesten Merkmale konkurrierender Kulte, aber auch ganz banal praktisch durch die Überbauung der berühmtesten Kultstätten konkurrierender Bewegungen mit katholischen Kirchen. Indem man bei anderen Kulten raubte und plünderte, requirierte, was passte und zur Überhöhung der eigenen Führergestalt »Jesus« dienen konnte, indem man also frech usurpierte, was andere Kulte eigenständig an Erfolgsrezepten entwickelt hatten, überholte man die übrigen Kulte und setzte sich für anderthalb Jahrtausende nahezu unangefochten an die Spitze der entwickelten Welt.

Das wäre alles im Sinne der Gedankenfreiheit zu tolerieren, hätte es nicht in einer frühen Phase der Kirchengeschichte eine fatale Entscheidung gegeben: den Zölibat für die Priester dieses Kults einzuführen, die Ehelosigkeit, das Sex-Verbot. Wie es die Logik gebietet und die Erfahrung lehrt, führt ein solcher Zwang naturgemäß zu sexualkriminellen Fehlentwicklungen, Grenzüberschreitungen, Gebotsübertretungen, Missbrauch, Leid und Tod. Homosexualität, Pädophilie und Präferenzstörungen wurden und werden offenbar durch den Zölibat begünstigt bzw. verstärkt. Und gerade die obersten Anführer des Christenkultes namens Katholische Kirche, die Päpste, agierten an führender Stelle dabei als teilweise krankhafte Sex-Maniacs, die für die eigene körperliche Lust vor kaum einem Verbrechen zurückschreckten. Der Begriff Pornokratie2, den man als auf das heutige Zeitalter der allgegenwärtigen, kostenlos zugänglichen Pornographie gemünzt glauben könnte, wurde eigens für einen bestimmten Abschnitt der Papstgeschichte geprägt, als die Exzesse überhand nahmen.Dazu später mehr.

Gerade in den letzten Jahren wurden weltweit Missbrauchsfälle im Rahmen der von den Päpsten geleiteten Katholischen Kirche bekannt, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Dieses Phänomen ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern in allen Weltregionen aufgetreten, es handelt sich mithin also offenbar um ein strukturelles Problem des Katholischen Kultes.3 Dieser Faktor lenkt den Blick auf ein gerne unterschlagenes, unterdrücktes Element der Kirchengeschichte, der offiziell unterdrückten und verabscheuten Sexualität der Kirchenvertreter von der Basis bis an die Spitze. Die folgende Darstellung geht genau dieser Frage nach, der Frage, wie sich das Sexualleben an der Spitze der Bewegung, wo ja zumindest theoretisch der höchste Grad an Idealismus zu erwarten wäre, wie sich also das Sexualleben der Päpste innerhalb der von ihnen geleiteten »Katholischen Kirchen« in den vergangenen zweitausend Jahren gestaltete. In den Blick genommen werden sollen aber auch andere Abweichungen von der reinen Lehre, sprich Fälle, in denen sich Amtsinhaber über die eigentlich mit ihrem Amt verbundenen Enthaltsamkeitsregeln hinwegsetzten und Reichtümer aufhäuften, Kriege führten, Verbrechen begingen, Verbrechen deckten oder gar initiierten.

Es ist naheliegend anzunehmen, dass der historische Jesus, falls es ihn gegeben haben sollte, der »Katholischen Amtskirche«, wie sie sich in der Spätantike und im frühen Mittelalter um das Zentrum Rom herum entwickelte, heutzutage in diametraler Gegnerschaft gegenüberstehen würde. Dass er über die nicht zuletzt von den obersten Chefs dieser Bewegung, den Päpsten, in seinem Namen begangenen Verbrechen, entsetzt und deprimiert sein würde. Dass er ähnlich wie damals gegen die Pharisäer, heute unter Einsatz all seiner Kräfte, ja seines Lebens gegen die in äußerlicher, kalter Pracht erstarrte, einem sinnentleerten Pomp verpflichtete Katholische Kirche kämpfen würde, dass er ihre zu Götzenanbetern degenerierten »Priester« mit der Peitsche aus den »Kirchen« hinausjagen würde. Dass er die in seinem Namen betriebene Bewegung voller Abscheu verdammen würde, dass er ihre Millionenetats, ihren Milliardenbesitz, von denen nur Bruchteile bei den Armen und Bedürftigen ankommen, geißeln, dass er nicht zuletzt Einrichtungen wie die aus dem Haushalt des Verteidigungsministeriums (!) bezahlten4 Militärbischöfe beider Konfessionen, die den Soldaten bei ihrem mörderischen Tun geistlichen Beistand leisten sollen, als geradezu absurd, als diametral entgegengesetzt zu seinem eigenen Tun, zu seinen eigenen Wirkungsabsichten der Nächstenliebe und des Altruismus empfinden würde.

Kaum ein größerer Gegensatz ist denkbar als zwischen den mutmaßlichen urchristlichen Idealen und beispielsweise den jeweiligen Wahlveranstaltungen zur Neuwahl des obersten Kultbosses, wenn die in kostbare Roben gewandeten »Würdenträger« in prachtvollen Gemächern lustwandeln, in Luxuslimousinen hin- und herkutschiert, von zahllosen Köchen aufwendigst versorgt, von unzähligen »Nonnen« umhegt werden. Sie alle leben auch selbst in Palästen, werden von Bediensteten versorgt,...

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