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Von der Verehrung

Eine kultursoziologische Untersuchung

AutorVeronika Zink
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl371 Seiten
ISBN9783593425276
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Von religiös-devoten Formen wie den Marien- oder Ahnenkulten bis hin zur frenetischen Hingabe an die Genies der Kulturindustrie - im Verehren erfährt sich das Subjekt in der Beziehung zu einem unerreichbaren »Höheren« selbst. Veronika Zink erschließt die Kulturbedeutung des Verehrens anhand des Bereichs der populären Religion und der Popkultur. Sie zeigt, dass wir es hier mit einem äußerst prekären Gefühl zu tun haben. Denn in der Verehrung entsteht ein ungleiches Machtgefüge, das sich zwischen einem Höchstmaß an Verzauberung und devoter Selbstentfremdung bewegt.

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Leseprobe
1. Einleitung

'Annie are you OK?' (Michael Jackson, Smooth Criminal )

Annie ist ohnmächtig. Überwältigt von einer mysteriösen Macht, verweilt sie in einem uneindeutigen Zustand. Was hat sich hier nur zugetragen? Wurde sie niedergeschlagen? Hat ihr ein skrupelloser Gauner Gewalt angetan? Entrückt verharrt sie befangen in dieser prekären Lage.
Wir befinden uns am Schauplatz eines Verbrechens und weder die psychisch abwesende Annie noch der physisch abwesende Täter können uns über den Vorfall und dessen Gründe aufklären. Die Situation ist diffus. Wir tappen im Dunkeln und suchen nach Indizien, die uns helfen mögen, diese Begebenheit zu verstehen. Die unablässigen Nachfragen des Betrachters, ob Annie denn in Ordnung sei, bleiben notwendigerweise unbe-antwortet, befindet sie sich doch gerade in einem Zustand, dessen Deutung dem nach Erklärung suchenden Dritten versagt bleibt: Weder ein beruhigendes ?Ja? noch ein alarmierendes ?Nein? bringen Klarheit in die Situation. Diese Unklarheit scheint für den Außenseiter kaum erträglich. Sie zwingt diesen den vorgefundenen Zustand deutend zu klären, um ihn zu begreifen, und dies ohne auf Hinweise der Betroffenen selbst hoffen zu dürfen. Die Versuche des Beobachters, diesen unerklärlichen Zustand eindeutig zu rahmen, sollen das Ungewisse abschließend definieren: So erklärt dieser, dass Annie zum Opfer eines Smooth Criminal wurde. Aber selbst diese Erklärung scheint fraglich und droht in ihrer vermeintlichen Klarheit permanent zu kippen - in welche Richtung, bleibt hingegen ungewiss, wird sie doch im Verlauf der Interpretation vom Deutenden selbst immer wieder in Zweifel gezogen und kann nur noch mit einem wiederkehrenden 'I don't know!' beantwortet werden. Was bleibt: Annie muss behandelt werden.
Wechseln wir die Perspektive und verlassen den Liedtext zugunsten einer Konzertsituation, innerhalb derer Michael Jackson eben dieses oder ein anderes Lied darbietet, so sehen wir uns mit einem ähnlichen Szenario konfrontiert. Die Bilder von frenetisch jubelnden Anhängern, die ihren Star huldigend zu ergreifen suchen, sind medial omnipräsent: eine rauschhaft ehrfürchtige Begeisterung, die ihren Ausdruck ebenso in Ausrufen und Schreien wie im Weinen findet, die die anhimmelnden Rezipienten aufgrund der Nähe zu dieser begehrten Ausnahmeerscheinung in die Knie zwingt und die bisweilen zu einer kurzzeitigen Ohnmacht im Angesicht des Idols führt. Wie fällt in diesem Zusammenhang nun unsere Deutung dieser Gefühlsausbrüche und Zusammenbrüche aus? Hat auch hier - wie im Liedtext - ein durchtriebener Krimineller Besitz von den sich aufopfernden Subjekten ergriffen oder wurden diese vielmehr von einer verehrenswerten Macht in Begeisterung versetzt? Von der Position des beobachtenden Außen lässt sich dies nicht klar entscheiden, handelt es sich ja - in beiden Fällen - gerade um eine emotionale Erfahrung, die in ihrer prekären Ambivalenz einen Freiraum der Deutungen offeriert.

Gefühlslagen, die in derartig eruptiven Gebärden wie der Ohnmacht oder dem Weinen ihren Ausdruck finden, markieren eine grenzüberschreitende Erfahrung von etwas Außerordentlichem, das den gewohnten Gang der alltäglichen und routinierten Ordnung zumindest punktuell suspendiert und in Frage stellt (Plessner 2003). Die Erfahrung einer beängstigenden oder faszinierenden Erscheinung versetzt das Subjekt in einen außerge-wöhnlichen Zustand. Es handelt sich hierbei immer um die Erfahrung einer Macht, die dem diese Macht erfahrenden Subjekt alle Möglichkeiten der sicheren, klassifikatorischen Deutung entzieht. Die Erfahrung des Außerordentlichen sprengt und transzendiert die Binarität eines definitorischen ?Entweder-Oder? und führt die Möglichkeit eines Dritten vor Augen, welches zwischen den vermeintlich eindeutigen Polen ?Verehrenswert/ Abscheulich? oszilliert. Indem unsere gewöhnlichen, regelgeleiteten und ordnenden Kategorisierungen vor dem Außerordentlichen und Außeralltäglichen versagen, bilden diese Phänomene vorerst unentscheidbare soziokulturelle 'Zwischenlagen' (Giesen 2010), welche im Sinne eines irritativen, 'unverzichtbaren Dritten' (ebd.: 9) ein grundlegendes Element für den Aufbau der Alltagswirklichkeit darstellen (Turner 2005). Die Be-deutung dieser Phänomene der Außeralltäglichkeit offenbart sich uns dann, wenn wir verstehen, dass die Logik der sozialen Wirklichkeit auf strukturierenden Klassifikationen basiert, die es uns erlauben, die unterschiedlichsten Phänomene unserer alltäglichen Lebenswelt in ihren Gemeinsamkeiten wie in ihren Unstimmigkeiten zu kategorisieren. Die Bedeutung einer Sache, einer Handlung, einer Situation oder eben eines Gefühlszustandes kann für uns nur dann ausreichend abgeschätzt und eingegrenzt werden, wenn wir diese in Bezug zu bereits bekannten und miteinander verwandten Phänomenen setzen und vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Kontrastfolien verstehen. Was also, wenn etwas in seiner Außeralltäglichkeit als unklassifizierbar erscheint? In Anbetracht der oben dargelegten Anomalien scheint weder die kontrastive Grenzziehung noch die Darlegung der Familiarität dieser Erfahrungen hilfreich, um diese in ihrer Bedeutung zu fixieren.
Das Unbekannte, Unklassifizierbare und Ungewisse ist als solches unaushaltbar und wird für uns erst dann erträglich, wenn es entweder zu einem unwichtigen Rest deklassiert oder aber den herkömmlichen Ord-nungsschemata untergeordnet wird; also als ein Phänomen des Ordentlichen beziehungsweise des Unordentlichen charakterisiert wird. Trotz ihrer Uneindeutigkeit können die erwähnten Gemütszustände insofern nicht ungedeutet bleiben. Vielmehr gründet gerade in der potenziellen Mehrdeutigkeit und Unfassbarkeit dieser Situationen ein 'Zwang zur Deutung' (Soeffner 2010: 21). Innerhalb des gegebenen kulturellen Rahmens tendieren die Auslegungen dieser exaltierten Zustände entweder dazu als Furcht oder als Verehrung interpretiert zu werden. Erst unser Versuch der Beurteilung, ob sich die Außeralltäglichkeit dieser entrückenden Ohnmachts-szenen im Angesicht einer beängstigenden und verachtenswerten Mächtigkeit oder aufgrund einer beglückenden und verehrenswerten Macht einstellt, vermag es, Ordnung in die Klassifikation dieser emotionalen Aus-nahmemomente zu bringen - wenngleich das Gefühl selbst von dieser prekären und substantiellen Ambivalenz eines ?Ehr-fürchtig-Seins? weiterhin gekennzeichnet bleibt. Die Konfrontation mit dem Außerordentlichen drängt uns, dieses in bestehende Ordnungsgefüge einzubetten und den Vorfall zu klären, wenngleich die anfängliche Ambivalenz trotz unserer Ordnungsbemühungen nie gänzlich ausgeräumt werden kann. Mehr noch: Selbst dieser vermeintlich eindeutigen Klärung der Situation obliegt, wie oben bereits gezeigt, immer ein grundsätzlicher Verdacht, ob sich die vorgenommene Klassifikation als haltbar erweist. Wenn man eine derartige Szene zum Beispiel als Ausdruck einer entzückten Begeisterung durch eine fremde Macht zu deuten versuchen würde, der sich das begeisterte Subjekt in einer Art Selbstüberschreitung hingibt, bliebe sie immer noch unsicher. Sie bliebe unsicher, weil doch auch an dieser Stelle unklar ist, ob es sich hierbei wirklich um eine erfüllende Selbstüberschreitung zugunsten einer verehrten Figur oder nicht vielmehr um einen zweifelhaften Selbstverlust im Angesicht dieser übermächtigen Gestalt handele. Trotz der beständigen Versuche der eindeutigen Definition drohen die Klassifikationen unablässig zu kippen. Jede Ordnungsbemühung verweist sogleich auf ihre potenzi-elle Haltlosigkeit und konfrontiert uns wiederum mit der konstitutiven Instabilität der von uns gestifteten Ordnung.

Wenn die vorliegende Arbeit sich einer eingehenden Betrachtung der Verehrung als einer spezifischen Formung des Außerordentlichen verschreibt, dann hat sie es mit einem eigentümlichen Gefühlszustand zu tun, dem insbesondere in kulturwissenschaftlichen Abhandlungen immer wieder Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die Auseinandersetzung mit dem Außerordentlichen und dem gefühlsmäßigen Erfahren von Unbeschreiblichem weist freilich eine lange Tradition auf, insbesondere mit Blick auf religionswissenschaftliche Arbeiten, da ja gerade der Bereich der Religion einen prävalenten Möglichkeitsraum für entrückend exzeptionelle Erfahrungen des göttlich Heiligen darstellt. Denkt man etwa an Ottos (2004) phänomenologische Ausführungen zur Erfahrung des Numinosen, so weist jener auf ein gefühlsmäßiges Erfassen hin, das sowohl schauerlich wie faszinierend zugleich erscheint, und welches letztlich in Anbetracht des Heiligen im Sinne einer beglückenden Gotterfülltheit interpretiert wird. Andere Autoren sakralsoziologischer Provenienz wie etwa Bataille (2012a, 2012b) oder Caillois (2012a) befassen sich ausgehend von solch transgressiven Erfahrungen des Außergewöhnlichen mit den attraktiven wie repulsiven Aspekten, die diesem Erfahren zugrunde liegen, und betten dies in eine Theorie des Sakralen ein, welche sich nicht nur der punktuellen Kondensation des Außerordentlichen im Gefühl verschreibt, sondern sich dezidiert mit den Eigengesetzlichkeiten einer sakralen Wirklichkeit auseinandersetzt. Ebenso wie in den Arbeiten von Durkheim und Mauss (1903) wird hierbei das Sakrale als ein soziokulturelles Phänomen gefasst, das zwar emotional erfahren werden kann, aber notwendigerweise in Abhängigkeit zur symbolischen Konstruktion seiner als rein beziehungsweise unrein konnotierten Bezugsklasse betrachtet und in seiner sozial vitalen Dynamik verstanden werden muss. Die Unterscheidung zwischen Reinem und Unreinem verweist desgleichen auf eine Wertdifferenz hinsichtlich des Sakralen. So erscheint dasjenige, was als rein erachtet wird, als eine verehrenswerte Größe, während das Unreine mit dem Verachtenswerten und Abscheulichen gleichgesetzt wird. Die Verehrung, als besondere Form der Außerordentlichkeit, bildet mit der Erfahrung des Abscheus zwei Seiten einer Medaille: Beide markieren sie eine entgrenzende Erfahrung des außerordentlich Sakralen und gehen dennoch mit jeweils unterschiedlichen Deutungen hinsichtlich der Positivität beziehungsweise der Negativität des Erlebten einher. Die Konstruktion des Verehrenswerten, welches uns etwa in personalisierter und transfigurierter Gestalt in Form eines Totems, eines Heiligen oder eines Charismatikers entgegentritt, berührt hierbei einen Bereich, der sich in seiner ihm zugeschriebenen unfassbaren Benevolenz, wie Weber (1980) mit Blick auf das Charisma konstatiert, vom alltäglich Gewohnten abhebt. Vor diesem Hintergrund der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Außerordentlichen und Außeralltäglichen wird das Phänomen des Verehrens in seiner soziokulturellen Bedeutsamkeit skizziert. Dabei richtet sich der analytische Blick vorweg auf dasjenige, was im Sozialen als außerordentlich rein und gut erachtet wird, weshalb der Ausgangspunkt für die Interpretation der Verehrungserfahrung durch einen der beiden Pole des Sakralen gebildet wird.
Religiöse Heilsfiguren, charismatische Helden ebenso wie popkulturelle Ikonen stellen, diesem Verständnis folgend, verdichtete kulturelle Figurationen des Außerordentlichen dar und vergegenwärtigen im Sinne greifbarer Größen das verehrenswert Sakrale im sozialen Hier und Jetzt. Das heroisch Charismatische versetzt uns in ehrfürchtiges Staunen. Es verwundert, begeistert und fordert bisweilen unseren Tribut. Derartige Ausnah-meerscheinungen markieren ein Mehr-Als und ziehen im Vergleich zum Weniger-Als-Üblich der Klasse der Verachtenswerten die Hochachtung ihrer Anhänger auf sich. Apotheotische Heilsfiguren verkörpern nicht nur dasjenige, was von einer sozialen Entität als verehrungswürdige Größe gesetzt wird, sondern bilden aufgrund der ihnen zugedachten charismatischen Begabung ein vitales Element jedweder Sozialität. Ihrer nimbischen Aura wird eine bannende Wirkung zugesprochen, welche es nicht nur vermag, die Aufmerksamkeit einer Vielzahl von Subjekten auf sich zu ziehen, sondern ein Kollektiv im Namen des Verehrten zu mobilisieren. So formuliert Durkheim mit Blick auf die emotionalen Dimensionen und Konditionen der sozialen Konstruktion solcher Apotheosen
'Im Übrigen sehen wir, dass die Gesellschaft jetzt genauso wie früher ständig heilige Dinge erschafft. Wenn sie sich für einen Menschen begeistert, in dem sie die wesentlichen Sehnsüchte zu entdecken glaubt, die sie selbst bewegen, und die Mittel, um sie zu befriedigen; dann sondert sie ihn aus und vergöttert ihn beinahe. Die öffentliche Meinung bekleidet ihn mit einer Majestät, die der ähnlich ist, die die Götter beschützt. [...] Die Ehrerbietung, die Menschen die eine hohe soziale Funktion ausüben, einflößen, ist auch nichts anderes als der religiöse Respekt.' (ebd. 2007: 316)
Die Auseinandersetzung mit diesen außerordentlichen Erscheinungen des gesellschaftlichen Lebens nimmt einen nicht zu vernachlässigenden Stellenwert innerhalb des soziologischen (wie sozialpsychologischen) Diskurses ein, sei dies nun mit Blick auf mittlerweile klassische Arbeiten wie etwa von Durkheim (2007), Weber (1980) oder Le Bon (2008) bis hin zu neueren Ansätzen von Maffesoli (1982), Gebhardt (1994) oder Giesen (2004). Die vorliegende Arbeit nimmt diese Konzeptionen als Ausgangspunkt, richtet den Blick jedoch nicht allein auf Figurationen des Außerordentlichen. Perspektiviert wird an dieser Stelle vor allem der charismatische Binnenraum zwischen ehrwürdiger Ikone und verehrendem Gegenüber sowie die kulturelle Rahmung, innerhalb welcher dieser Binnenraum konstruiert wird. Ausgehend von Webers geltungsbegrifflicher Bestimmung des Charismas geht es dabei weder um eine einseitige Auseinandersetzung mit der sozialen Figuration des Verehrten noch darum, allein die momenthafte Erfahrung des Außerordentlichen zu fokussieren. Vielmehr soll es darum gehen, das relationale ?Dazwischen? vor dem Hintergrund der symbolisch aufgeladenen Zuschreibungen und Deutungen der Verehrenden zu verstehen. Wobei die verehrten Ausnahmeerscheinungen im Sinne mythisch aufgeladener Symbolisierungen des Verehrenswerten als ein konstitutives Referenzelement für jede Erfahrung des Verehrens angesehen werden.
Verehrung erscheint in diesem Zusammenhang als ein mehrschichtiges, soziokulturelles Phänomen, welches unterschiedliche soziale Aspekte in sich zu vereinen vermag. Aber auf welche Art von Phänomen verweisen wir, wenn wir von Verehrung sprechen? Sowohl ein Blick auf unterschiedliche Sprachen wie auf das semantische Feld der deutschen Begrifflichkeit macht offensichtlich, dass wir es hier keineswegs mit einem eindimensionalen Gegenstandsbereich zu tun haben, vielmehr kulminieren hierin unterschiedliche Bedeutungen. So weist etwa die gängige Übersetzung der adoration aus den romanischen Sprachen ins Deutsche einerseits auf ein innerlich zu erfahrendes Gefühl des Anhimmelns hin und andererseits auf den expressiven Akt der anbetenden Haltung, mit der man dem Verehrten gegenüber tritt (Marti 1936). Ähnlich auch die idolâtrie, welche im Sinne eines ehrerbietenden Götzendienstes sowohl emotional konnotiert ist als auch die ehrfürchtige Achtung zum Ausdruck bringt, mit der das gottgleiche Gegenüber betrachtet wird. Hier wird eine asymmetrische Sozialrelation angezeigt, welche sich vor allem in demutserweisenden Gesten der Hingabe beziehungsweise der devotion äußert. Die Verehrung scheint hierbei einerseits als ein emotional erfahrbares Dazwischen - zwischen ergebenem Subjekt und außerordentlicher Figur - und andererseits gehen mit diesem Erfahren zugleich spezifische Praktiken des Preisens einher. Der Akt des Verehrens ebenso wie seine begrifflichen Pendants, etwa veneration oder worship, markieren auf diesem Weg neben ihren symbolischen, relationalen wie gefühlsmäßigen Gesichtspunkten ebenso den Aspekt der kultischen Performanz ehrfürchtiger und ehrgebender Huldigung.
Diese kurze Liste erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, noch soll eine Deckungsgleichheit der Begriffe nahegelegt werden. Sie verweist aber auf die Bedeutungsvielfalt des begrifflichen Konstrukts der Verehrung, mit der man sich in Auseinandersetzung mit diesem Phänomen notwendigerweise konfrontiert sieht. Wenngleich die Verehrung ein altbekanntes Phänomen zu sein scheint, verdeutlicht diese Bedeutungsvielfalt, dass - selbst wenn wir unablässig davon sprechen -, unklar ist, was mit dem Phänomen des Verehrens eigentlich gemeint ist. Warum bezeichnen wir etwas als verehrenswert beziehungsweise unter welchen kulturellen Bedingungen erscheint das Verehrenswerte? Wann kann überhaupt von Verehrung gesprochen werden beziehungsweise wann verändert sich die Wertung des Verehrens weg von der Deutung einer entzückten Haltung hin zur Deutung eines problematischen Gemütszustand? Wie fallen hier jeweils unsere Wertungsweisen aus? Wie lässt sich die Verehrung begreifen und welche symbolische Bedeutung wird dem Verehren zugeschrieben? Und nicht zuletzt: Worin gründet die soziale Wirkmacht, mit der wir durch das Verehren immer wieder konfrontiert werden?
Diese Arbeit widmet sich diesen Fragen, indem die Logik des Verehrens von unterschiedlichen Seiten her beleuchtet wird. Es wird davon ausgegangen, dass im Verehren sowohl symbolisch-relationale, emotionale, performative wie soziale Dimensionen kulminieren. Während sich die sozialwissenschaftliche Forschung zumeist auf einen dieser Gesichtspunkte konzentriert - sei es in Auseinandersetzung mit der symbolischen Dimensionen von verehrten Ikonen (Maffesoli 2008), mit der emotionalen Erfahrung des Numinosen (Otto 2004), mit den Praktiken der Ehrerbietung (Bourdieu 2009) oder dem soziovitalen Potenzial gemeinschaftlicher Verehrung (Durkheim 2007) -, setzt sich diese Analyse die Aufgabe, die unterschiedlichen Aspekte dieses Phänomens zu rekonstruieren und aufeinander zu beziehen, um ein möglichst umfassendes Bild des Verehrens zu skizzieren. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Phänomenographie des Verehrens darzulegen, indem der Gegenstand in seiner Vielgesichtigkeit betrachtet wird. Ein derartiger Versuch kann in keinem Fall erschöpfend sein oder gar den Anspruch erheben, die Bedeutung der Verehrung in ihren unterschiedlichen historischen wie kulturell tradierten Ausprägungen zu begreifen. Vielmehr sucht die vorliegende Rekonstruktion, sich mit den gegenwartskulturellen Tendenzen, Potenzialen und Deutungsweisen der Verehrung auseinanderzusetzen und sich in dieser Weise den zeitgenössischen Formungen dieses Phänomens anzunähern.
Folgt man gegenwärtigen Sozialdiagnosen, fällt das Sakrale nicht mehr allein in das Hoheitsgebiet der Religion. Wir haben es vielmehr mit einem entgrenzten Phänomenbereich zu tun und eine klare strukturelle Grenzziehung zwischen Sakralem und Profanem scheint mitunter kaum noch möglich. Vor diesem Hintergrund kann potenziell alles als außerordentlich und sakral erscheinen beziehungsweise als solches erfahren werden. Ausgehend von der These einer vermeintlichen 'Wiederverzauberung der Welt' (Maffesoli 2007), die eine kulturelle Rehabilitierung der demystifizierten Sozialdimensionen der Sozialität, der Sakralität und der Emotionalität innerhalb der sogenannten condition postmoderne postuliert, scheint dem Verehren eine neue soziale Signifikanz zuzukommen, welche unter ihren eigenlogischen Vorzeichen zu betrachten ist. In die Riege der charismatischen Überfiguren reihen sich die ?Stars? und Ikonen der Unterhaltungsindustrie, die ihre Fans scheinbar an den Rand des Wahnsinns treiben, und denen nun - schenkt man dem populären Diskurs Glauben - dieselbe frenetische Begeisterung, Ehrerbietung und derselbe Jubel zuteil werden wie den religiösen Ausnahmeerscheinungen. Wir sehen uns hierbei jedoch nicht nur mit neuen Trägern des Außerordentlichen konfrontiert, sondern selbst tradierte sakrale Figuren etwa aus dem Bereich der Religion bedienen sich der Insignien der ekstatisch populären Kultur (Knoblauch 2009), wie unter anderem etwa die massenmediale Inszenierung um Papst Benedikt XVI vor Augen führt. Wir haben es an dieser Stelle mit einer veränderten symbolischen Ökonomie zu tun. Wobei es nicht allein darum geht, dass lediglich der säkulare Bereich auf religiöse Symboliken zurückgreift, wie dies häufig beschrieben wird. Vielmehr lassen sich beide Sphären durch kulturelle Interpenetrationen und damit einhergehend durch wechselseitige symbolische Übersetzungsprozesse kennzeichnen.
Demzufolge wird in dieser Arbeit davon ausgegangen, dass diese unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären - die popkulturelle wie die populär religiöse Kultur des Verehrens - mit Blick auf die symbolischen Ausformungen einer gegenwartskulturellen Idolatrie bisweilen ineinander überzugehen scheinen und in Form eines postmodernen Synkretismus des Verehrens auf die soziale Bühne treten. Diese Auseinandersetzung mit gegenwartsspezifischen Verehrungskulturen wirft entsprechend die Frage nach der zeitgenössischen Bedeutung des Sakralen, des Emotionalen und der Sozialität hinsichtlich der hierin konstruierten Erfahrungswirklichkeiten auf. Diese bilden den konstitutiven Rahmen für das Verstehen der gegenwartsgesellschaftlichen Deutungsweisen dieses Phänomens.
Für eine Rekonstruktion des Verehrens werden zwei paradigmatische Gruppen im Zentrum der Analyse stehen: die sogenannten Jesus Freaks sowie Fans von Michael Jackson. Die Kontrastierung zweier gesellschaftlicher Bereiche des Verehrens soll es erlauben, aufgrund der zugrundeliegenden Unterschiede wie Gemeinsamkeiten, einen möglichst breiten Variationsraum der Verehrung abzustecken. Zum einen wird der Fokus auf der religiösen Huldigung im Sinne eines originären Möglichkeitsraums der Verehrung liegen. Hierbei wird jedoch zunächst Abstand von institutionell tradierten beziehungsweise amtskirchlichen Ausformungen der Religion genommen, da diese in ihrer gegenwartskulturellen Ausprägung beleuchtet werden soll. Das Augenmerk wird daher auf neueren und enthusiastischen religiösen Bewegungen liegen, wie sie uns in Gestalt der charismatischen Ausrichtung der Jesus Freaks entgegentritt, einer jugendkulturellen und populär religiösen Bewegung, die sich seit den 1990er Jahren in Deutschland etabliert. Zum anderen richtet die Auseinandersetzung mit der Produktion des Idolatrischen im Bereich der Unterhaltungskultur das Augenmerk auf popkulturelle Ausprägungen dieses Phänomens. Demzufolge wird der häufig zitierte Starkult als eine Kontrastfolie in die Auslegung eines Kulturmodells der Verehrung eingehen. Hierbei bildet die Betrachtung der Interpretationsweisen des 2009 verstorbenen sogenannten ?King of Pop?, der aufgrund seines ökonomischen Erfolgs gemeinhin als der erfolgreichste Entertainer aller Zeiten beschrieben wird, einen idealtypischen Ausgangspunkt für eine eingehende Analyse der popkulturellen Anbetung.
Verehrung ist kein alltägliches Phänomen, entsprechend muss sich der Versuch einer Rekonstruktion auf die Suche nach gemeinschaftlichen Spielräumen machen, innerhalb derer das Verehren einen dominanten Stellenwert einnimmt, um die erlebten, gelebten und praktizierten Formen schrittweise aufzudecken. Jenseits eines Versuchs der ?Gleichmacherei? stehen innerhalb dieser Phänomenographie die eigengesetzlichen wie transgressiven Momente der erfahrenen, der artikulierten und der konstruierten Wirklichkeit der Verehrer selbst im Mittelpunkt.
Die vorliegende Arbeit könnte mit Blick auf die untersuchten Gruppierungen sowohl unter einem religionssoziologischen wie unter dem Aspekt der Fanforschung gelesen werden, geschrieben ist sie hingegen aus dem Blickwinkel einer Soziologie des Außerordentlichen. Es geht also weder darum, theologische Betrachtungen zu präsentieren, noch den popkulturellen Bereich des Fantums in seinem Facettenreichtum abzuschätzen. Vielmehr sollen beide Bereiche in ihren sakralsoziologischen und emotionssoziologischen Konstruktions-, Konstitutions- und Wirkweisen des Verehrens kontrastiv betrachtet werden, um auf diesem Weg sowohl Un-terschiede wie Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Deutungsweisen und der Auslegungsarbeit der Verehrung aufzudecken. Die komparative Perspektive ermöglicht es insofern nicht nur, auf Divergenzen aufmerksam zu machen, sondern gerade vor dem Hintergrund dieser Differenzen allgemeinere Aussagen über den übergreifenden symbolischen Sinnhorizont des Verehrens herauszuarbeiten. Die einseitige Fokussierung auf gegenwartskulturell gelebte Formen der Verehrung vollzieht sich hierbei jedoch nicht vollkommen losgelöst von ihrer kulturellen Tradierung. Gerade aus der Perspektive einer verstehenden Soziologie und vor der zeitgenössischen Folie einer polysemischen Struktur der Verehrung ist es unablässig, der Mehrschichtigkeit dieses Phänomens gerecht zu werden und die dominanten Auslegungsweisen der Verehrer im Abgleich mit dem zugrundeliegenden kulturellen Deutungsrepertoire zu untersuchen.

Die Phänomenographie versucht sich der Innenperspektive der Verehrenden anzunähern, kann dies jedoch immer nur vom Standpunkt des wissenschaftlichen Außen. Insofern findet sich die Sozialwissenschaftlerin, die dieses Phänomen zu verstehen sucht, an dieser Stelle selbst an einem diffusen Schauplatz wieder, an dem sie weder auf eine Aufklärung von Seiten der abwesenden und vermeintlich charismatischen Ikone hoffen, noch mit einer eindeutigen Klärung durch die Anhänger rechnen kann, stellen diese ihr Erfahren gerade als nicht erklärbar dar. Entsprechend richtet sich der wissenschaftliche Blick nicht auf eine Aufdeckung oder gar eine Erklärung der Mechanismen des Verehrens. Vielmehr widmet sich die Arbeit einem Verstehen der hyperbolischen Realität des Verehrens und sucht der kulturellen Logik dieses vermeintlich unerklärlichen Phänomens Schicht für Schicht auszudeuten. Im Verehren, so die Annahme, artikuliert sich ein 'mythisches Denken' (Lévi-Strauss 2000: 17), das auf einen eindeutig fixierbaren Bezugspunkt verzichtet: 'Es gibt keine Einheit oder absolute Quelle des Mythos. Brennpunkt oder Ursprung sind immer nur Schatten oder ungreifbare, nicht aktualisierbare oder vorerst nicht existierende Virtualitäten' (Derrida 2004a: 127). Demzufolge versagt sich jeder Versuch, dieses Phänomen zu fassen, notwendigerweise einer klaren Bestimmung eines vermeintlich ?wahren? Zentrums. Vielmehr gilt es die unterschiedlichen schattenartigen Versatzstücke zusammenzutragen, um den Phänomenbereich des Verehrens aus einem kultursoziologischem Blickwinkel von seinen Seiten her verstehend zu beleuchten. Letztlich können nur - und dies gebietet der Gegenstand - Auslegungsmöglichkeiten aufgedeckt werden, um auf diesem Wege ein Bild dieser Ausnahmesituationen zu zeichnen.

Vor dem Hintergrund einer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung, die gemeinhin als posttraditional und neotribal klassifiziert wird, gilt es, die sozioemotionale Logik des Verehrens zu rekonstruieren. Dieses Erkenntnisinteresse impliziert einerseits eine Betrachtung der subjektiv erfahrenen, emotionalen Relevanz von Verehrung und zum anderen eine Auseinandersetzung mit der sozioemotionalen Signifikanz von Verehrung. Demzufolge wird innerhalb des ersten, theoretischen Teils dieser Arbeit die Fragestellung konzeptualisiert und hinsichtlich kulturtheoretischer Ansätze verfeinert mit dem Ziel, Analysedimensionen zu erarbeiten. In den Kapiteln 2 bis 5 werden die zu beobachtenden Bereiche des Phänomens theoretisch fundiert. Die dort formulierten Annahmen stellen insofern Vorarbeiten für die Formulierung einer Phänomenographie des Verehrens dar. Die theoretische Explikation der soziologischen Betrachtungsweise dient einer schrittweisen Präzisierung des Erkenntnisinteresses. Im zweiten Kapitel 'Sakralität und Sozialität' werden dabei sakralsoziologische Grundannahmen erarbeitet, welche den kultursoziologischen Rahmen der Arbeit markieren und die Fragestellung theoretisch einbetten. Neben einer Verortung dieser Arbeit in das Feld einer Soziologie des Außerordentlichen zielt dieses Kapitel auf eine Formulierung einer ersten, recht allgemeinen Minimaldefinition des Verehrens, welche das Phänomen in seiner Mehrdimensionalität aufbricht. Von diesen gemeingültigen Annahmen ausgehend, wird im Anschluss der Blick für postmoderne Sozialtheorien geschärft, um die Frage nach der Verehrung vor dem Hintergrund neuer gegenwartskultureller Bedingungen zu situieren. Die Erfahrungswirklichkeit einer 'Postmodernen Idolatrie' (Kapitel 3) kann, so die Annahme, nur dann ausreichend abgeschätzt werden, wenn diese vor der Folie einer veränderten Bedeutung ihrer vermeintlich wiederverzauberten Rahmendimensionen der Sakralität, der Emotionalität und der Sozialität verstanden wird. Entsprechend werden an dieser Stelle die Vorzeichen des Verehrens abgesteckt, um auf diesem Wege aussagekräftige Spielräume der Verehrung für die Analyse zu destillieren.
Nachdem in den Kapiteln 2 und 3 die allgemeinen soziologischen und gegenwartsspezifischen Grundlagen erläutert werden, werden in den Kapiteln 4 und 5 die Analysedimensionen offen gelegt. Im vierten Kapitel 'Die Erfahrbarkeit des Sakralen' werden die Überlegungen für die vorliegende Analyse in ein zu untersuchendes Rahmenkonzept eingebettet, welches insbesondere das dialektische Wechselverhältnis von subjektiver Er-fahrungswirklichkeit und objektiver Wirklichkeit des Sakralen in den Mittelpunkt rückt. Das dargelegte Rahmenkonzept wird aus einem emotionssoziologischen Blickwinkel analysiert, wobei das emotional konnotierte Phänomen des Verehrens als ein Transmissionsphänomen zwischen subjektiver und objektiver Wirklichkeit begriffen wird: ein wechselwirkendes ?Dazwischen?, dessen Bedeutungen sich auf unterschiedlichen Ebenen konstituieren und entsprechend abgetragen werden müssen. In Kapitel 5 'Die Mechanik der Gefühle' wird daher der analytische Fokus dieser Untersuchung in seiner Komplexität erläutert, um darzulegen, inwiefern Emotionen im Allgemeinen und die Verehrung im Besonderen als eine unsichtbare Kraft fungiert, welche die unterschiedlichen sozialen Körper in Bewegung versetzt und entsprechend als ein Vermittelndes zwischen sub-jektiver und objektiver Wirklichkeit angesehen werden kann. Mit Blick auf den theoretischen Teil der Arbeit handelt es sich demnach weniger um eine kritische Auseinandersetzung mit soziologischen Grundannahmen. Vielmehr wird ein Rahmenkonzept dargelegt, welches für die empirische Analyse fruchtbar gemacht werden soll, um sich dem Phänomen gegenstandsadäquat anzunähern. Konträre soziologische Perspektiven sollen erst vor dem Hintergrund der Empirie diskutiert werden. Insofern ist der empirische Teil auch nicht im Sinne einer rein deskriptiven Darstellung der realsozialen Begebenheiten, sondern vielmehr im Sinne einer 'theoretischen Empirie' (Kalthoff 2008) zu verstehen, deren Ziel es sein wird, auf Grundlage der Ergebnisse unterschiedliche eventuell divergierende theoretische Standpunkte empirisch zu beleuchten und voneinander abzugrenzen. Dementsprechend wird in Kapitel 6 sowohl das Verhältnis von Theorie und Empirie geklärt sowie ein methodologischer Blickwinkel präsentiert, der die Art und Weise der Rekonstruktion der gegenwartskulturellen Bedeutungen des Verehrens offen legt.
Auf Grundlage dieser Überlegungen richtet sich die empirische Auseinandersetzung auf vier Kernbereiche, welche notwendige Dimensionen der soziologischen Analyse einer Logik des Verehrens darstellen. Ausgehend von der anfangs dargelegten Definition der Verehrung und in Anlehnung an deren kontinuierliche Verfeinerung im Laufe der ersten Kapitel wird hier zunächst der Blick auf die symbolisch-relationale Dimension des Ver-ehrenswerten geworfen. Das heißt, an dieser Stelle wird es einerseits um die zugeschriebenen Attribute dieser Ikonen gehen, um das Bild der verehrten Sozialfiguren aus der Perspektive der Anhänger nachzuzeichnen. Anderseits gilt es, den Binnenraum des Verehrens in seiner Auslegung zu verstehen und entsprechend den Blick auf die konstatierte Sozialbeziehung zwischen Verehrtem und Verehrer zu richten. In einem zweiten Schritt liegt das Augenmerk auf einer interpretativen Rekonstruktion der Erfahrungsdimension der Verehrung und entsprechend auf den subjektiven wie gegenwartsgesellschaftlichen Auslegungsweisen dieses Gefühlszustands. Wie wird das emotionale Erfahren von Seiten der Verehrenden artikuliert und wie wird dies von der nicht involvierten Außenperspektive bewertet? Nachdem sich die Analyse im Weiteren der performativen Dimension unterschiedlicher Praktiken des Verehrens wie der Ehrerbietung und dem Adorzismus widmet, gilt es abschließend sich mit dem sozial vitalen Potenzial dieses Phänomens zu beschäftigen und sich entsprechend mit den Konstruktionsweisen von neotribalen Verehrergemeinschaften zu befassen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt8
1. Einleitung10
2. Sakralität und Sozialität24
2.1 Das Sakrale: Erfahrung des »ganz Anderen«27
2.2 Zur sozialen Dimension des Sakralen39
3. Postmoderne Idolatrie62
3.1 Sozialität: Postmoderne Gesellungsformen65
3.2 Emotionalität: Gefühlssammler und ekstatische Kultur73
3.3 Sakralität: Von der wiederverzauberten Welt85
4. Die Erfahrbarkeit des Sakralen94
4.1 Große Transzendenzen: Erfahrung der Verehrung96
4.2 Der Charismatiker: Figuration des Verehrenswerten100
4.3 Vergemeinschaftung: Handlungsraum des Verehrens105
5. Mechanik der Gefühle112
5.1 Zur Kulturbedeutung von Emotionen115
5.2 Zur bedeutungsgenerierenden Dimension der Gefühle130
6. Möglichkeiten einer kultursoziologischen Analyse147
6.1 Zum Verhältnis von Theorie und Empirie148
6.2 Spielräume des Verehrens149
6.3 Analyse der Kulturbedeutung des Verehrens159
7. Phänomenographie des Verehrens – Ein Essay164
7.1 Die Verehrenswürdigkeit166
7.2 Die Verehrung214
7.3 Das Verehren255
7.4 Die Verehrergemeinde295
8. Prekäres fühlen – prekäre Gefühle330
Literatur346
Dank372

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Wer wirkungsvoll lernen will, findet in diesem Buch bestimmt die richtige Lernmethode für seinen Lernstoff. Jede Lerntechnik wird so beschrieben, dass man sie direkt anwenden kann. In der 7. Auflage…

Lernen zu lernen

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