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Der verfassungsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz im öffentlichen Vergaberecht.

AutorTobias Pollmann
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1136
Seitenanzahl190 Seiten
ISBN9783428530847
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,90 EUR
Welche Anforderungen stellt der allgemeine Gleichheitssatz aus Art. 3 Abs. 1 GG an die Vergabe öffentlicher Aufträge? Ausgehend von der Überlegung, dass in der Beauftragung eines Unternehmens eine rechtfertigungsbedürftige Ungleichbehandlung gegenüber seinen Konkurrenten liegt, untersucht Tobias Pollmann zunächst, welche Auswahlkriterien und Verfahrensgestaltungen gleichheitsgerecht sind. Dabei entwickelt er anhand einer Analyse vergaberechtlicher Einzelprobleme die These, dass der Wirtschaftlichkeitsgrundsatz des Haushaltsrechts als Quelle gleichheitskonformer Differenzierungskriterien eine überragende Rolle einnimmt. Mit Art. 3 Abs. 1 GG ist die Auswahlentscheidung zugunsten eines Auftragsinteressenten in erster Linie dann vereinbar, wenn sie im Einklang mit dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz steht. Das Zusammenspiel des Wirtschaftlichkeitsgrundsatzes und des allgemeinen Gleichheitssatzes führt dazu, dass die innenrechtlichen Bindungen der öffentlichen Verwaltung ins Außenverhältnis zu den privaten Auftragsinteressenten 'extravertiert' werden. Dagegen sieht der Autor in der staatlichen Auftragsvergabe keinen Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit der leer ausgehenden Konkurrenten aus Art. 12 Abs. 1 GG. Im zweiten Teil beleuchtet Tobias Pollmann den Primär- und Sekundärrechtsschutz. Anders als das Bundesverfassungsgericht hält er die Rechtsschutzgarantie des Art. 19 Abs. 4 GG für einschlägig und leitet aus dieser Vorschrift einen weitergehenden Primärrechtsschutz ab, als ihn die Gerichte im öffentlichen Vergaberecht derzeit gewähren.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis11
Einleitung14
1. Teil: Die Grundrechte im staatlichen Beschaffungswesen24
A. Umfassende Grundrechtsbindung des Staates24
B. Die Einschlägigkeit von Art. 3 Abs. 1 GG29
C. Die Einschlägigkeit von Art. 12 Abs. 1 GG34
D. Zwischenergebnis42
2. Teil: Die Direktiven des Art. 3 Abs. 1 GG im staatlichen Beschaffungswesen44
A. Dogmatische Ausgangslage44
I. Der Wirtschaftlichkeitsgrundsatz44
II. Die Auftragsvergabe im Wettbewerb52
III. Die Dogmatik des allgemeinen Gleichheitssatzes53
IV. Zwischenergebnis59
B. Das Submissionsverfahren60
I. Die Angebotsauswahl61
1. Die Bedarfsdeckung62
a) Die Leistungsbeschreibung62
aa) Festlegung des Leistungsgegenstandes62
bb) Verbindlichkeit der Leistungsbeschreibung65
cc) Auslegung und Bestimmtheitsgebot70
(1) Auslegung der Leistungsbeschreibung70
(2) Nebenangebote, funktionale Ausschreibungen71
(3) Parameterartige Leistungskriterien73
(a) Gewichtung75
(b) Techniken der Gewichtung79
(c) Mindestgewicht des Preiskriteriums80
dd) Zwischenergebnis81
b) Eignung der Bieter82
aa) Inhaltliche Bedeutung des Kriteriums82
bb) Handhabung des Kriteriums85
cc) Nachunternehmererklärungen86
dd) Das Kriterium „Mehr an Eignung“87
(1) Sachgerechtigkeit des Kriteriums88
(2) Vereinbarkeit mit den Verdingungsordnungen89
2. Sekundärziele90
a) Grundsätzliche Zulässigkeit ihrer Verfolgung90
b) Bedeutung gesetzlicher Vorgaben96
c) Kompetenz99
aa) Kompetenzabgrenzung100
bb) Kompetenz der mittelbaren Staatsverwaltung101
3. Der Preis und seine Angemessenheit102
a) Preisermittlung102
b) Angemessener Preis105
aa) Subjektiv-rechtlicher Charakter der §§ 25 Nr. 3 Abs. 1 VOB/A, 25 Nr. 2 Abs. 3 VOL/A107
bb) Inhaltliche Bedeutung109
cc) Preisangaben111
c) Überbürdung von Wagnissen118
4. Die Wahrung rechtmäßiger Zustände121
a) Herleitung der Kriterien121
b) Auftragssperren123
aa) Sachgerechtigkeit und Vereinbarkeit mit den Verdingungsordnungen123
bb) Verdachtsgestützte Auftragssperren125
II. Die Gestaltung des Verfahrens129
1. Gleich- und Ungleichbehandlungen im Verfahren131
a) Nachverhandlungen131
b) Erklärungen zum Leistungsangebot, Fristen133
2. Sonstige Verfahrensregeln134
III. Die Verfahrensart (offene und beschränkte Ausschreibung, freihändige Vergabe)137
1. Die Vorgaben des Wirtschaftlichkeitsgrundsatzes138
2. Das Verhältnis zwischen Wirtschaftlichkeitsgrundsatz und den einfach-gesetzlichen Ausschreibungspflichten141
3. Der Topos „Grundrechtsschutz durch Verfahren“145
IV. Selbstbindung durch dauerhaften Verwaltungsgebrauch der Verdingungsordnungen146
C. Andere Vergabeverfahren149
3. Teil: Primär- und Sekundärrechtsschutz153
A. Der Primärrechtsschutz153
I. Verfassungsrechtliche Grundlage153
II. Reichweite und Effektivität des Rechtsschutzes157
1. Ausgangslage157
2. Grenzen des Gebots effektiven Primärrechtsschutzes160
B. Der Sekundärrechtsschutz163
Zusammenfassung170
Literaturverzeichnis178
Sachwortverzeichnis190

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