Am 1. August 1944 begann in Warschau der bewaffnete Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Beim Sturm auf den von der Polnischen Heimatarmee besetzten Stadtteil Wola kam es vonseiten der SS- und Polizeiverbände zu brutalen Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung und zu Massenexekutionen. Der Befehl Hitlers lautete, alle Bewohner der Stadt zu töten, darunter auch Frauen und Kinder. Warschau sollte dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Niederschlagung des polnischen Aufstandes sollte für ganz Europa als abschreckendes Beispiel dienen. An nur einem Tag wurden bis zu 50.000 Bewohner des Stadtteils Wola ermordet. Das 'Massaker von Wola' ist heute in Deutschland kaum bekannt, obwohl es, gemessen an den Opferzahlen, als das größte Kriegsverbrechen auf europäischem Boden während des Zweiten Weltkriegs gelten muss. Keiner der Täter wurde jemals zur Verantwortung gezogen oder bestraft, die Angehörigen der Opfer haben keine Wiedergutmachung erhalten, nicht einmal im symbolischen Sinne.
Piotr Gursztyn, geboren 1970 in Braniewo, ist Journalist und Publizist. Nach dem Studium der Geschichte an der Universität Warschau arbeitete er für verschiedene Zeitschriften, Zeitungen sowie für Radio und Fernsehen. Er ist Programmdirektor des öffentlich-rechtlichen Senders TVP S.A. und Mitautor einiger Bücher über die Geschichte Polens. Sein Buch 'Das Massaker von Wola' wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. vom Verband polnischer Journalisten und vom Institut für Nationales Gedenken.
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