Diese Einzelfallstudie beschäftigt sich inhaltlich mit dem Thema Neid bei Alleinerziehenden. Doch des Weiteren umfasst diese Ausarbeitung weitaus mehr. Betrachtet wird auch die wissenschaftliche Vorgehensweise, die vollständig an dem Datenerhebungsverfahren des themenzentrierten Interviews` ausgerichtet ist. Daher erhält diese Arbeit als wichtige Komponente besonders die Reflektion der methodischen Vorgehensweise. Der Blickpunkt ist daher auf zwei zentrale Felder gerichtet: das Interview und seine inhaltliche Auswertung sowie die Betrachtung der Perspektive der Forschenden. Neben definitorischen und sachlichen Inhalten, findet sich daher im Anhang ein aufschlussreiches Forschungstagebuch. Dieses protokolliert den Forschungsverlauf von ersten vagen Gedanken bis hin zur Planungsphase des Interviews und dessen anschließende Analyse. Von großer Bedeutung sind daher die Untersuchung der Konfliktpunkte der Gruppenmitglieder untereinander sowie die Beleuchtung der Zweifel und Ängste der Forschenden selbst. So ist das Forschungsziel, eine Neidgeschichte in Erfahrung zu bringen, zugleich auch Forschungsgegenstand. In Bezug auf den inhaltlichen Teil kommen wir daher zu der Annahme, dass die Befragte die Schwangerschaft und das gemeinsame Kind mit ihrem Ex-Partner dazu nutzen wollte, um eine Legitimierung zur Einforderung ihres Wunsches nach einer geschlossenen Einheit erlangen zu können. In der Analyse des Gesprächs und der Selbstreflektion der Interviewerin wird klar, dass im Bereich der qualitativen Forschung die Empathie und daraus entstehende Beziehungen zwischen Forscher und Befragten von zentraler Bedeutung für die Erhebung von verwertbarem Datenmaterial ist. Die Stärken qualitativer Sozialforschung auszunutzen heißt fernab der Daten ein tiefenhermeneutisches Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln. Um Hintergründe, Ursprünge und tiefliegende Problemstellungen erkennen zu können, bedarf es Forschungsmethoden, die sich mit dem Individuum auseinandersetzen. Quantitative Datenerhebungen dagegen dienen als Hinweis dafür, an welchen Stellen die eigentlichen Phänomene zu suchen sind (vgl. Heinze 1995: 9). Das narrative Interview folgt vor allem einer sogenannten abduktiven Forschungslogik (vgl. Heinze 2001: 167), die im Kontrast zur induktiven und deduktiven Forschungslogik steht. Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Psychoanalytische Sozialforschung: Gesprächsführung in qualitativen Interviews, 25 Quellen im Literaturverzeichnis.
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