An dieser Stelle soll die konkrete Konzeption der Unterrichtseinheit dargestellt werden.
Wie oben dargestellt soll der Sachunterricht als Fächer umspannendes Unterrichtsfach einer Vielzahl von Anforderungen und Aufgaben gerecht werden. Der Sachunterricht soll mit einem forschenden und handlungsorientierten Unterricht das Interesse und die Begeisterung für naturwissenschaftliche Phänomene wecken und fördern.[13]Außerdem soll der Sachunterricht den verantwortungsbewussten Umgang mit belebter und unbelebter Natur thematisieren.[14] Somit ist es das Ziel die Unterrichtseinheit in einem handlungsorientierten Unterricht einzubetten, der neben dem Erlernen von Daten und Fakten, auch das entdeckende Lernen ermöglicht. In diesem Zusammenhang wird die kommunikative Kompetenz gefördert und unterstützt. Hierbei wird es den SuS ermöglicht positive Handlungserfahrungen zu erwerben, indem der Unterricht Lerninhalte aufbereitet und sie passend gestaltet. Zudem wird ihre Kommunikationsfähigkeit bei der Interaktion mit anderen Mitschülern geschult und gefördert. Dies ermöglicht es, das Selbstvertrauen der SuS aufzubauen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu bestärken.
Der Unterricht orientiert sich an der Lebenswirklichkeit der SuS, dabei wird jedoch möglichst differenziert auf jeden SuS einzeln eingegangen, um diesen von seinem jetzigen Lernstand abzuholen und zu fördern. Diese Forderung vertritt unter anderem Hilbert Meyer in seinen Merkmalen des guten Unterrichts.[15] Zudem bezeichnet Meyer einen guten Unterricht als „[…] ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichtsprozesses leiten, so da[ss] Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden können“.[16] Um einen guten Unterricht durchzuführen, ist es, laut Meyer, wichtig bestimmte didaktische Kriterien zu beachten, welche bei der Umsetzung des Unterrichts eine Rolle spielen.
So orientiert sich der Unterricht an den subjektiven Interessen der SuS und nimmt diese als Ausgangspunkt. Das Abholen am individuellen Leistungsstand, in Verbindung mit einer Verknüpfung der eigenen jeweiligen Interessen, erlaubt es, laut Meyer, einen möglichst hohen Anteil an selbstständigem Handeln bei den SuS herbeizuführen. Grundvoraussetzung für diese Form des Unterrichts ist ein Vertrauen des Lehrers in die Fähigkeit der SuS und die Bereitschaft der Schule offenen Unterricht zuzulassen. So wird das Verhältnis von Denken und Handeln ausgeglichen und ein echtes Lernen und ein echter Erkenntnisgewinn findet statt.[17]
Das Thema Wolf lässt sich sehr gut im Sachunterricht einer vierten Klasse, einer Grundschule, durchführen. Die gesamte Unterrichtseinheit hat einen Umfang von 10 Unterrichtsstunden. Um die Unterrichtseinheit erfolgreich durchzuführen und bei den SuS einen echten Wissenszuwachs zu generieren, müssen im Vorfeld einige wichtige Faktoren von der Lehrperson beachtet werden. Da das Thema sehr komplex ist, bedarf es einer intensiven Vorbereitungsphase, bei der sich die Lehrperson der Vielschichtigkeit des Themenfeldes bewusst wird und eine Vorauswahl und Eingrenzung der, für den Unterricht relevanten, Themen vornimmt. Die Lehrperson muss sich im Vorfeld bewusst machen, welche Lerninhalte sie im Unterricht behandeln möchte. Anschließend muss sie eine Eingrenzung und der didaktischen Reduzierung des Themengebiets durchführen.
Die Eingrenzung auf bestimmte Themenschwerpunkte sollte sich an den Lebenswirklichkeiten der SuS orientieren, um den aktuellen Interessen der SuS weitestgehend gerecht zu werden. Hierzu empfiehlt es sich, die SuS im Vorfeld der Unterrichtsplanung aktiv mit einzubeziehen. Um an dem Vorwissen der SuS anknüpfen zu können, wird mit einer Mind-Map gearbeitet.
Durch diese Einbeziehung hat die Lehrperson die Möglichkeit an das Vorwissen und den Interessen der SuS anzuknüpfen und diese mit den angestrebten Lernzielen zu verbinden. Die Reduktion der Themenfelder auf bestimmte Themenschwerpunkte, sollte den Planungsaspekten gerecht werden und die thematischen Schwerpunkte der Unterrichtseinheit wiederspiegeln.
Durch eine Verschiebung des thematischen Schwerpunktes lassen sich neben den morphologischen Daten und der Darstellung des Wolfes in Märchen und Mythen auch Aspekte, wie Naturschutz oder die Nahrungskette thematisieren. So zeigt sich die Vielfältigkeit des Unterrichtsthemas. Zudem gibt unterschiedliche Möglichkeiten dieses für den Aufbau von Wissen zu nutzen. Bei unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen kann die Unterrichtseinheit dazu genutzt werden, Wissen zu vernetzen, soziale Kompetenzen auszubauen und die Eigenständigkeit von den SuS zu fördern.
Da zum Abschluss der Unterrichtseinheit ein Besuch in dem Osnabrücker Zoo geplant ist, werden die Eltern im Vorfeld über die geplante Unterrichtseinheit informiert, auch um mögliche Hilfe und Unterstützung beim Besuch des außerschulischen Lernortes zu erhalten. Der Besuch des außerschulischen Lernorts wird durch die Klassenkasse bezahlt.
Die geplante Unterrichtseinheit ist so gestaltet, dass sie im Sachunterricht einer vierten Klasse durchgeführt werden kann. Da die Lerneinheit und die vorausgesetzte Methodenkompetenz bei der Unterrichtseinheit mitunter sehr anspruchsvoll gestaltet ist, sollte diese zum Ende des Schuljahres durchgeführt werden. Die Unterrichtseinheit ist so flexibel gestaltet, dass sie unabhängig von der Anzahl der SuS durchgeführt werden kann. Durch die Vielzahl unterschiedlicher Medien, Materialien und Arbeitsbögen, die den SuS zur Verfügung stehen, ist zudem ein hohes Maß an innerer Differenzierung möglich. Die SuS haben die Möglichkeit bestimmte Lerninhalte selbstständig zu erarbeiten und zu „didaktisieren“. Dies meint, dass die SuS Lerninhalte erarbeiten und diese in eigenen Worten schülernah vermitteln und aufarbeiten. Die Erarbeitung kann in Einzelarbeit oder mit Hilfe der Gruppe geschehen.
Hierbei kann eine innere Differenzierung vorgenommen werden.
Um Vorkenntnisse und Interessen der SuS bei der Themengestaltung und bei der Themenauswahl zu berücksichtigen, wird zunächst eine Mind-Map erstellt. So kann jeder SuS nach seinen individuellen Kenntnissen und Fertigkeiten arbeiten und fühlt sich als „Experte“ für sein Themenfeld. Dies ist besonders wichtig, da Schulen es immer mehr mit heterogenen Schülergruppen zu tun haben. Die SuS können ihr eigenes Lerntempo bestimmen. Dieser Aspekt muss bei der Durchführung der Unterrichtseinheit verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit des Lehrers gerückt werden. Die, für die Unterrichtseinheit erforderlichen methodischen sowie sozialen Kompetenzen, sind den SuS vertraut.
Die SuS kennen das eigenständige Bilden von Lern- und Arbeitsgruppen und das gemeinsame Arbeiten. Zudem sind den SuS bestimmte Verhaltensregeln für die Einzelarbeit und Gruppearbeit bekannt, sodass sich die SuS gegenseitig konstruktiv motivieren und zum Einhalten der bekannten Regeln animieren. Die SuS haben verinnerlicht, dass sie einen Beitrag für die Gruppenarbeit leisten können und sollen. Gerade die altersgerechten Kompetenzen, wie das Erarbeiten und Filtern eines Textes und das Aufstellen und Erfassen von Argumenten, sind vorher bspw. im Deutschunterricht ausführlich behandelt worden. Diese sind für das spätere Rollenspiel in Form einer Diskussion wichtig. Auch das Präsentieren von Lerninhalten und das „Didaktisieren“, ist vorher behandelt worden. Da es sich um eine Abschlussklasse der Grundschule handelt, sind Verhaltensregeln und Regeln für das konstruktive Lernen an außerschulischen Lernorten, wie dem Zoo, bekannt.
Morphologie
Der Wolf (Canislupus) ist ein, heute in Mitteleuropa nur noch wenig verbreitetes, Raubtier und gehört zur Familie der Hundeartigen.[18] In der freien Natur erreicht er ein Alter von bis zu zehn Jahren. In naturähnlichen Gehegen kann der Wolf bis zu 17 Jahre alt werden. Der Wolf ähnelt in seinem Äußeren einem großen Hund. Er hat jedoch einen wesentlich kräftigeren Körperbau und ist durch seine besondere Fellfarbe schnell vom Hund zu unterscheiden.
Zudem hat der Wolf einen längeren Rumpf, einen höheren, verhältnismäßigen Brustkorb und Vorderbeine, die den Eindruck erwecken, in ihn „hineingewachsen“ zu sein.[19]
Mit Hilfe seiner, im Verhältnis zum Hund, langen Beinen ist es dem Wolf möglich sich schnell fortzubewegen und weite Wanderungen und Wegstrecken zurückzulegen. Anders als bei den meisten Hunden bewegen sich Vorder- und Hinterbeine parallel in einer Linie. Der Hinterfuß setzt sich in die Spur des Vorderfußes. Diese Bewegungsart macht den Wolf besonders leistungsfähig, was seine Fortbewegung betrifft und ermöglicht es Wolfsspuren von Hundespuren im Schnee zu unterscheiden. Der Kopf des Wolfes ist groß. Er hat eine breite Stirn,...