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Determinanten der Sportrezeption

Erklärungsmodell und kausalanalytische Validierung am Beispiel der Fußballbundesliga

AutorThomas Felix Beyer
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl213 Seiten
ISBN9783835091252
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis66,99 EUR
Thomas Beyer entwickelt ein innovatives Erklärungsmodell der Sportrezeption, das insbesondere Stadionbesucher und Fernsehzuschauer integriert betrachtet. Das Hypothesenmodell wird in ein Messmodell überführt und am Beispiel der Zuschauer der deutschen Fußballbundesliga überprüft. Die gewonnnen Erkenntnisse ermöglichen es Sportvereinen, Veranstaltern und Medienunternehmen ihr Dienstleistungsangebot besser auf die Bedürfnisse von Zuschauern auszurichten und damit gleichzeitig effektiver und effizienter zu gestalten.

Dr. Thomas Beyer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Martin Benkenstein am Institut für Marketing und Dienstleistungsforschung der Universität Rostock.

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Leseprobe
2 Kennzeichnung des Zuschauermarktes (S. 6)

Der Zuschauermarkt ist durch komplexe Marktstrukturen gekennzeichnet. Einer breiten Basis heterogener Nachfragergruppen mit spezifischen Beürfnissen stehen unterschiedlichste Anbieter (z.B. TV, Vereine, Sportunterhaltungsbetriebe) gegenüber, die der Zuschauernachfrage mit differenzierten Rezeptionsangeboten (Pay-TV, Free-TV, Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Internet) begegnen. Im Folgenden soll daher zunächst eine genaue Kennzeichnung des Zuschauermarktes hinsichtlich der genannten Marktdeterminanten vorgenommen werden. Der Zuschauermarkt ist ein Teilmarkt des Sportmarktes.

Er definiert sich als gedanklicher Ort, an dem alle potenziellen Nachfrager und Anbieter von Leistungen für Sportzuschauer aufeinander treffen. Dementsprechend werden als Leistungen für den rezeptiven Sportkonsum jene sportbezogenen Produkte, Dienstleistungsangebote und Rechte bezeichnet, die dem Zuschauer die Teilhabe an sportlichen Aktivitäten Dritter ermöglichen und für deren Konsum er effektive Kosten aufwenden muss.

Sie sollen im Folgenden als Sportdarbietungen bezeichnet werden. Sportdarbietungen sind per Definition nur dann unter dem obigen Leistungsbegriff zu fassen, wenn ihnen eine konkrete Nachfrage gegenübersteht und sie somit vermarktbar sind. Kernelemente von Sportdarbietungen sind deren sportliche Inhalte. Erst der sportliche Wettkampf weckt die Nachfrage nach rezeptivem Konsum und schafft somit das Vermarktungspotenzial für den Zuschauermarkt.

Die sportliche Wettkampfleistung stellt damit die Ausgangsbasis für die auf dem Zuschauermarkt erstellten Leistungen dar. Betrachtet man den Terminus des sportlichen Wettkampfes, so ist es zunächst nötig, sich mit einer begrifflichen Abgrenzung des Sports zu beschäftigen. Die wissenschaflliche Diskussion um eine Definition des Sports bzw. der sportlichen Aktivität hat aufgrund der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes, der Heterogenität einzehier Sportarten und dem im Zeitablauf wechselnden Sportverständnis zu keiner einheithchen Begriffsauffassung geführt.

Dennoch kann der Sportbegriff durch einige allgemein anerkannte, konstituierende Merkmale gekennzeichnet werden. Dies sind vor allem die Merkmale motorische Aktivität des Sporttreibenden, Leistungsprinzip, spielerisches Handeln, Vorhandensein eines Verhaltenskodex (Spielregeln) sowie die Orientierung an ethischen Werten (z.B. Fairness und Chancengleichheit). Diese Eigenschaften des Sports begründen die Basis des Zuschauerinteresses.

Der sportliche Wettkampf definiert sich ferner als zeitlich und räumlich begrenzte, unmittelbar zusammenhängende und nach den Regeln der jeweiligen Sportart ausgetragene sportliche Aktivität. Dabei kann der Begriff des Wettkampfes durchaus weiter ausgelegt werden. So ist es denkbar, dass bspw. wettkampfnähe Showveranstaltungen (Wrestling-Shows, Benefizspiele oder Eis- Revuen) ebenfalls das Interesse an rezeptivem Sportkonsum wecken.

Trotz der Einschränkung durch die weitestgehende Verschiebung der Sportdarbietung bin zur Showveranstaltung besteht in beiden Fällen eine Attraktion der Zuschauer durch das hohe Niveau der sportlichen Leistung und zumindest die Illusion eines „physischen Leistungsvergleichs". Auf diesen Erkenntnissen aufbauend, können die auf dem Zuschauermarkt angebotenen Sportdarbietungen weiter differenziert werden. Hauptbestandteil aller Sportdarbietungen ist die Vermittlung des sportlichen Wettkampfs an den Rezipienten. Dieser Leistungskern kann grundlegend über zwei unterschiedliche Übertragungswege in Form unabhängiger Konsumalternativen vermittelt werden.

Zum einen kann der Sportzuschauer den sportlichen Wettkampf durch physische Anwesenheit am Ort der Leistungserstellung (z.B. in einem Sportstadion) direkt verfolgen. Häufig wird diese originäre Form der Teilhabe am sportlichen Geschehen auch als Vor-Ort-Konsum bezeichnet. Die Sportleistung für den Vor-Ort-Konsum wird dabei häufig mit dem Begriff der Sportveranstaltung gleichgesetzt. Im Folgenden soll mit dem Begriff der Sportveranstaltung daher ausschließlich das Angebot fur Zuschauer vor Ort am sportlichen Geschehen teilzuhaben, verbunden werden.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort8
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis20
A Zur Bedeutung von Analysen der Sportrezeption22
1 Entwicklung und ökonomische Bedeutung der Sportrezeptionsnachfrage22
2 Kennzeichnung des Zuschauermarktes27
3 Bedeutung der Analyse des Sportzuschauers und Stand der Zuschauerforschung36
4 Zielstellung und Gang der Untersuchungen40
B Bestimmung der Determinanten der rezeptiven Sportkonsums und Integration zu einem Gesamtmodell43
1 Der Prozess der Konsumentscheidung von Sportrezipienten43
2 Identifikation und Spezifikation der Verhaltensparameter des Erklärungsmodells57
3 Identifikation der intrapsychischen Bestimmungsgrößen des Erklärungsmodells72
4 Entwicklung eines Erklärungsmodells des rezeptiven Sportkonsums101
C Empirische Prüfung des Erklärungsmodells des rezeptiven Sportkonsums131
1 Darstellung der Vorgehensweise131
2 Vorstellung des Untersuchungsdesigns132
3 Vorstellung des statistischen Auswertungsverfahrens135
4 Prüfung des Erklärungsmodells der Sportrezeption am Beispiel des Bundesligafußballs140
5 Kreuzvalidierung des Sportrezeptionsmodells: Entwicklung des Rival Models162
6 Prüfung der Untersuchungshypothesen unter Betrachtung der zentralen Ergebnisse der Parameterschätzungen169
7 Kritische Würdigung der Ergebnisse der empirischen Analysen173
D Schlussbetrachtungen und Implikationen175
1 Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse175
2 Implikationen für das Marketing- Management177
3 Ansatzpunkte für die weitere Forschung179
Anhang I Weiterführende Abbildungen182
Anhang II Darstellung der Erhebungsinstrumente186
Anhang III Übersichtsdarstellungen zur Modellprüfung198
Literaturverzeichnis216

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