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E-Book

Deus Culpa

Wer ist Gott? Gott neu denken

AutorLinos Pan
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783749426249
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Der Autor, Jahrgang 1940, hatte mit 16 Jahren das entscheidende Schlüsselerlebnis. Um die Weihnachtstage 1956 bekam er ein kleines Büchlein in die Hand. Der Titel: "Letzte Briefe aus Stalingrad." Der einheitliche Tenor: "hier in Stalingrad gibt es keinen Gott". In einem katholischen Haus aufgewachsen, wurde er sehr bald zu einem "Gott Sucher". Mit 22 Jahren veröffentlichte er eine Kurzgeschichte in einer Tageszeitung, verfolgte diese Ambitionen aber nicht weiter. Von Beginn an hat er seine Erkenntnisse in unzähligen Tagebuchaufzeichnungen niedergeschrieben. Er hatte später selber für einen kurzen Augenblick ein Erlebnis mit der höheren Stufe des Seins. Daraus schloss er, dass dem Jesus Christus das gleiche widerfahren sein musste. Christus erkannte, Welt, Mensch und Tier sind untrennbar mit einer höheren Ebene verbunden, die bis hierher als "Gott" bezeichnet wurde. Der Autor benötigte 50 Jahre seines Lebens um zu diesem jetzt hier vorliegenden Ergebnis zu gelangen.

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Leseprobe

Hinweise von Gott und die fiktive Welt II


Das Alter der Erde beträgt etwa 5 Milliarden Jahre, Leben auf der Erde gibt es seit ca. 2,5 Milliarden Jahren.

Ich unternehme hier keinen anthropologischen Exkurs mit der Absicht, die Entstehungsgeschichte der Menschheit zu erklären, sondern den Versuch, den Ursprung des menschlichen Bedürfnisses herauszufinden, sich für diese Welt, also für diesen Planeten Erde, einen Schöpfergott zu denken.

Als der Mensch im frühen Stadium anatomisch-morphologisch noch der Tierwelt zuzuordnen war, existierte für diese Welt praktisch noch kein Schöpfergott. Erst als ihm, dem Menschen, in seinem weiteren Entwicklungsprozess ein Bewusstsein seiner selbst zuteil wurde, erhielt er auch ein Erkennen darüber, dass sein Dasein in dieser Welt einen Sinn haben muss.

An dieser Stelle könnte man sogleich die Adam-und-Eva-Geschichte einflechten, obwohl sie sicherlich erst Jahrtausende später erfunden wurde. Aber ich möchte zunächst auf einen anderen Gedanken zurückgreifen, nämlich auf die Tatsache, dass der Urmensch früher auch einmal ganz sicher Menschen gegessen hat und dass er bei einem Tötungsvorgang ein Schlüsselerlebnis im Hinblick auf seine weitere Entwicklung gehabt haben könnte. Hier als Fiktion dargelegt, in der Annahme, dass die Tötung nicht im Zuge einer Verteidigung oder eines vorausgegangenen Zweikampfes stattgefunden hat, sondern durch Ausnutzen einer günstigen Gelegenheit in Form von Anschleichen von hinten zum Beispiel, wie bei der Jagd eines anderen Beutetiers.

Nun, in diesem Fall könnten bei dem Jäger die ersten Zweifel und Bedenken über die Notwendigkeit seiner Handlung aufgekommen sein, also so etwas wie eine Gewissensfrage. Es ist auch gut denkbar, dass dieser Jäger beispielsweise zuvor ein gegenteiliges Erlebnis gehabt hat in der Form, dass ein anderer Jäger ihn mühelos, zum Beispiel beim Fischen an einem Gewässer, hätte töten können, aber weiter seines Weges gegangen ist und auf seine Beute verzichtet hat. Immerhin mit einem befriedigenden Erlebnis für den Davongekommenen. Das Denkmodell soll hier verdeutlichen, dass dem Menschen im Laufe seines Entwicklungsprozesses eine gewisse Wertschätzung seiner selbst widerfahren sein muss und damit verbunden ein kosmisches Gewissen. Denn der Mensch wird ursprünglich entweder nur zur Verteidigung oder zum Zweck seiner Nahrungsaufnahme getötet haben. In der übrigen Tierwelt war es nach der Saurierzeit aus meiner Sicht ebenfalls so. Denn auch Raubtiere fressen nicht ihre eigene Gattung. Zum Beispiel jagen und fressen Wölfe keine Wölfe und so weiter. Der philosophische Gedanke zielt darauf hin, dass die Evolution auf unserem Planeten Erde, unserer Welt, nach der Saurierzeit, so kann man es denken, eine Neuordnung der bereits begonnenen Schöpfung, also die Ontologie für diesen Planeten Erde, komplett umgestellt hat.

An dieser Stelle denke ich mir in der Evolution die ersten Hinweise von Gott. Es war allerdings nicht wirklich der Gott, den der Mensch sich in der Folge seines Daseins für diesen Planeten Erde gedacht hat, sondern es war die universelle Energie des Universums, die das Bestreben hat, aller Schöpfung einen Sinn zu geben. Der Mensch muss schon im sehr frühen Stadium seiner Entwicklung über seinen Geist, über das Bewusstsein seiner Seele, eine Verbindung zu dem unendlichen Universum erfahren haben. Diese Verbindung nannte der Mensch unter anderem auch »Gott«.

Der gesamte Kosmos Erde, die Pflanzenwelt, die Tierwelt, wird sich einer Verbindung zum Universum gewahr sein, nur die Tiere besitzen ein unerschütterliches Urvertrauen zu ihrem Sein. Sie sprechen nicht darüber, so wie wir Menschen. Die Ursache dafür ist die für uns Menschen vom Kosmos zugedachte Eigenverantwortung. Diese Verantwortung will der Mensch nicht übernehmen und verlagert sie auf eine von ihm gedachte Gottheit. Aus diesem Grund erfindet der Mensch sogleich ein Regelwerk, was er von seinem selbst gedachten Gott durch Offenbarung erhalten haben will.

Zum Beispiel die Zehn Gebote und die fünf Bücher Mosis oder deren Taschenbuchausgabe, die wir »Bibel« nennen. Wie unbeschreiblich dumm stellt sich doch der Mensch seinen Gott vor.

Die allergrößte Dummheit kann doch nur die sein, dass der Mensch auch heute noch den Versuch unternimmt, sich in Gott hineinzudenken, und Gott als eine Ich-Person betrachtet, die von außen auf die Welt Einfluss nimmt. Die Auswirkungen dieser irrationalen Gottesvorstellung bestimmen in der heutigen Zeit die Probleme in dieser Welt. Vorläufig macht es Sinn, das Wort »Gott« durch das Wort »Kosmos« zu ersetzen, um zu einer Betrachtung zu gelangen, mit der auch Menschen, die an Gott glauben wollen, leben können.

In Wahrheit ist der spirituelle Geist des Menschen unzerstörbar mit dem Universum verbunden. Metaphysisch betrachtet, erhält der Kosmos, also unser real existierender Planet Erde, von (Gott bzw. von dem Universum (einer für den Menschen nicht fassbaren Kraft) die Aufgabe, ein Regelwerk für die Pflanzen und für die Tierwelt zu entwickeln. (Pantheisten sehen hier Gott selbst tätig.)

Die Anthropologie, die Lehre vom Menschen, seiner Entwicklung, seinen körperlichen und geistig-seelischen Eigenschaften, beantwortet als Wissenschaft dem Menschen mit dem Alltagsverstand nicht wirklich alle Fragen, die er nun einmal hat. Dazu gehört die Frage zum Beispiel: Welche Kraft sorgt dafür, dass die Menschen auf der ganzen Welt ihrem Geschlecht entsprechend paritätisch geboren werden? Der Sexualtrieb des Menschen ist dem Kosmos offensichtlich nicht genug, es gibt dazu noch die Liebe zwischen Mann und Frau. Damit ist gesichert, dass der Mensch auf der Welt nicht plötzlich ausstirbt. Kann ein Mensch Liebe überhaupt erklären?

Die Atomkernprozesse zum Beispiel müssen von einer Kraft, die das so will, dass sie stattfinden, angehalten werden, weiterzulaufen. Die Wissenschaft versucht es mit der Quantenmechanik oder der Quantenphysik zu erklären. Die Wissenschaftler bleiben mit ihrem Expertenwissen zum größten Teil unter sich und können demzufolge viele Menschen nicht mitnehmen. Diese Lücke wurde immer von den Religionen, Sekten und den religiösen Fanatikern ausgefüllt.

Wie ist es möglich, dass Universitäten mit hohem Rang und Namen Religionswissenschaften anbieten, die zu dem Ergebnis führen, dass Angehörige von Religionen im Namen ihres Glaubens, im Namen ihres Gottes einem anderen Menschen den Kopf abschlagen dürfen? Glauben an Gott ist keine Wissenschaft.

Es ist nicht möglich, das Bedürfnis des Menschen, an einen Schöpfergott zu glauben, wissenschaftlich zu begründen. Die für uns Menschen zum Teil noch unerklärbaren Dinge kann man »kosmischer Wille« nennen. Es ist kosmischer Wille, dass die Pflanzen- und die Tierwelt ein Programm erhalten haben, um eine spezielle Gattung zu bilden. Denken wir an die unglaublich faszinierende Unterwasserwelt, die erst in jüngster Zeit von Menschen entdeckt und uns zugänglich gemacht wurde.

Es ist kosmischer Wille, dass der Mensch über sein Schicksal, ein Mensch zu sein, selbst entscheiden lernen muss. Der Mensch ist ein Teil des Universums. In meinem Gedankengang will ich nun das Universum mit dem eingebundenen Sonnensystem und unseren Planeten Erde als das bezeichnen, was bisher in den Religionen als Wille Gottes bezeichnet wurde. Unter der Prämisse, dass alles Existierende in jeder Hinsicht dem kosmischen Willen unterworfen ist, ist es dem religiös denkenden Menschen nicht erlaubt, einen anderen Menschen zu bestrafen oder sogar zu töten, weil er aus seiner Sicht »Gott« beleidigt hat. Ein Mensch ist nicht dazu fähig, den Kosmos zu beleidigen. Damit ist gesagt, er kann auch »Gott« nicht beleidigen.

Will ein gläubiges religiöses Oberhaupt trotzdem einen Menschen zum Beispiel mit Stockschlägen zu Tode prügeln lassen, so vergreift es sich an kosmischem Eigentum. Also auch in dem Sinne an Eigentum von »Gott«. Betrachten wir aber das Universum als den für uns Menschen zuständigen universellen Gott, dann müssen wir Menschen vor diesem Gott in Demut versinken. Niemals darf ein Mensch in seinem Hochmut Gott begreifen wollen und die Anmaßung an sich reißen, im Namen seines gedachten Gottes auf Menschen einzuschlagen, sie zu verstümmeln oder sogar zu töten.

Grundsätzlich muss der auf die Welt gekommene Mensch die Möglichkeit erhalten, sein ihm vom Kosmos zugedachtes Leben auch zu Ende zu leben. Denn der Mensch kann auch noch kurz vor dem Ende seines Lebens zu einer wertvollen Erkenntnis gelangen, die von großer Bedeutung für seine Seele im spirituellen Raum sein kann. Die Menschen, die auf Grund von fanatischem Irrglauben Menschen in den Feuertod geschickt haben oder durch Vergasung vernichtet haben, den Menschen Folterqualen, Misshandlungen, Verstümmelungen, Qualen jeder Art zugefügt haben oder in jeder anderen Art sich an Menschen vergangen haben, haben sich an dem Eigentum des Universums, also an dem universellen »Gott« vergriffen. Es sollte doch jedem Menschen einleuchten, dass ein schändlich geführtes Erdendasein Auswirkungen haben muss auf das, was...

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