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Deutschland und der Mindestlohn: Eine ökonomische Betrachtung

AutorMatthias Hohn
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl66 Seiten
ISBN9783863416805
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Braucht Deutschland einen Mindestlohn? Eine Frage, zur der es viele Meinungen gibt. Die Thematik der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns beschäftigt Deutschland schon seit vielen Jahren. Sie steht immer wieder im Zentrum vieler Diskussionen. Gerade vor dem Hintergrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit nahm die Debatte wieder an Fahrt auf. Seit dem 01.05.2011 gilt sie auch für Arbeitnehmer aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Viele sind der Meinung, dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit einen flächendeckenden Mindestlohn mehr denn je erforderlich macht. Es könnte zu einer Verschärfung der Armutsproblematik in Deutschland kommen, da insbesondere der Niedriglohnsektor betroffen wäre. Aber es gibt auch mindestens genauso viele Stimmen gegen einen Mindestlohn. Es könnte durch ihn zu einem Abbau an Arbeitsplätzen kommen. Ein Konsens, ob er nun eingeführt werden soll oder nicht, ist noch in weiter Ferne. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die Argumente zu schaffen, warum ein flächendeckender Mindestlohn in Deutschland notwendig sein könnte. Mögliche Aspekte hinsichtlich der Wirkung eines Mindestlohns werden hierbei mit gängigen ökonomischen Modellen überprüft. Da es sich letztlich aber nur um Modelle handelt, werden auch empirische Befunde betrachtet. Somit können die Aussagen der Theorie kritisch überprüft werden. Letztlich soll daraus eine Handlungsempfehlung abgeleitet und die Frage beantwortet werden, ob Deutschland einen Mindestlohn braucht oder nicht.

Matthias Hohn wurde 1984 in Berlin geboren. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Humboldt Universität zu Berlin und Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassen

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1, Neoklassisches Standardmodell: Das neoklassische Modell des Arbeitsmarktes wird oft als Referenzmodell für die Analyse der Mindestlohneinführung herangezogen. Dies liegt unter anderem daran, weil dieses Modell am ehesten dem Handel mit gering qualifizierten Arbeitskräften entspricht. Diese Personen weisen eine hohe Wahrscheinlichkeit auf, von Einkommensarmut betroffen zu sein. Im Folgenden wird das Modell detailliert beschrieben und anschließend die Wirkungsweise eines Mindestlohns im neoklassischen Modell untersucht. 3.1.1, Modellbeschreibung: Das neoklassische Modell ist mikroökonomisch begründet. Es geht somit von einem individuellen Entscheidungskalkül der Wirtschaftssubjekte aus. Um auf einem Markt ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu erreichen, ist der markträumende Gleichgewichtspreis entscheidend. Das neoklassische Arbeitsmarktmodell ist ein Teil der Theorie des allgemeinen Gleichgewichts. Der Lohn dient als Preis für den Faktor Arbeit und ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Zu den zentralen Annahmen des neoklassischen Standardmodells zählen, dass weder Wettbewerbsbeschränkungen, noch Marktzutritts- und Marktaustrittsbarrieren vorliegen. Des Weiteren gibt es eine hohe Zahl von Akteuren auf dem Arbeitsmarkt. Durch die vollständige Konkurrenz zwischen ihnen ist eine marktbeherrschende Stellung eines Einzelnen ausgeschlossen, was zu völliger Lohnflexibilität führt. Der Faktor Arbeit ist vollständig substituierbar und homogen, womit jegliche Form von Diskriminierung ausgeschlossen wird. Zudem verfügen die Akteure über vollständige Informationen bezüglich des Arbeitsmarktes und es existieren keinerlei Transaktionskosten oder Institutionen. Es liegt also Markttransparenz vor. Ebenfalls liegt bei sämtlichen Anbietern des Faktors Arbeit vollständige Mobilität sowie die Bereitschaft dazu vor. Im Übrigen gibt es keinerlei Eingriffe des Staates in den Arbeitsmarkt. Er stellt lediglich die notwendigen Rahmenbedingungen her. Auch die Abwesenheit des Faktors Zeit stellt eine zentrale Annahme des neoklassischen Arbeitsmarktmodells dar. Jegliche neuen Informationen werden von den Akteuren sofort wahrgenommen und in ihr Entscheidungskalkül einbezogen. Somit wird von einer gegen unendlich strebenden Anpassungsgeschwindigkeit ausgegangen. Durch die hohe Anzahl an Anbietern und Nachfragern, kann niemand Einfluss auf den sich am Markt bildenden Gleichgewichtslohn nehmen. Sämtliche Akteure sind demzufolge Preisnehmer. Eine weitere Annahme ist es, dass sämtliche Arbeitnehmer das Ziel der Nutzenmaximierung verfolgen. Unternehmen haben stets das Ziel der Gewinnmaximierung und können ihren gewinnmaximierenden Output auch vollständig absetzen. Dies entspricht dem Sayschen Theorem. Es 'beschreibt die Einbindung des Arbeitsmarktes in die Gesamtwirtschaft: Bei Funktionsfähigkeit des Preismechanismus auf allen Märkten schafft sich jedes Angebot an Waren und Dienstleistungen seine eigene kaufkräftige Nachfrage im notwendigen Umfang; ein Gleichgewichtszustand wird also immer und überall erreicht.' Im Folgenden wird von einer linearen Arbeitsangebots- und Arbeitsnachfragefunktion ausgegangen.
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