Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medizin - Therapie, Note: Sehr gut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 62 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei Patientinnen mit einem primären Mammakarzinom kann mittels adjuvanter und neoadjuvanter Therapie das Gesamtüberleben gesteigert und die Rezidivrate gesenkt werden. In der palliativen Situation können unterschiedliche Therapieoptionen das Leben verlängern, Symptome mindern und die Lebensqualität verbessern. Patientinnen und ihre betreuenden Ärztinnen und Ärzte unterscheiden sich jedoch grundsätzlich in der Erwartungshaltung bezüglich des Benefits der verschiedenen Therapieoptionen, sowohl in der kurativen als auch in der palliativen Situation.
Ergebnisse und Beobachtungen
Die Vorstellungen bezüglich des Benefits der jeweiligen Therapieoptionen unterschieden sich signifikant (p<0,001) zwischen Patientinnen einerseits und onkologisch tätigen Ärztinnen und Ärzten andererseits. Ausgehend von einem 5-Jahres-Gesamtüberleben von 60% ohne Therapie, verlangten 64% der Patientinnen eine Steigerung des Gesamtüberlebens von 10% und mehr, wohingegen nur 30% der Ärztinnen und Ärzte den gleichen Benefit forderten, um die Indikation zur Chemotherapie zu stellen. Bei der endokrinen Therapie zeigten sich noch größere Unterschiede bzgl. des geforderten Benefits. 57,7% der Patientinnen wünschten einen Benefit von mehr als 10%. Dem gegenüber standen nur 17,5% der Ärztinnen und Ärzte bei gleichem Benefit.
Nach statistischer Auswertung der gewonnen Informationen können folgende Kernaussagen getroffen werden:
Circa 20% der Patientinnen würden in der kurativen Situation jede Therapieoption wählen, die auch nur einen minimalen Benefit verspricht.
Ärztinnen und Ärzte verlangen mehrheitlich, unabhängig von der Ausgangslage, einen geringeren Benefits, der zwischen 5% und 10% lag, um eine Therapieoption zu rechtfertigen.
Patientinnen wünschten mehrheitlich, unabhängig von der Ausganglage, eine Steigerung des Benefits von 10%, oft jedoch um 20% und mehr.
Für die komplementären/ alternativen Therapien reichte der Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte eine subjektive Steigerung des Wohlbefindens, wohingegen Patientinnen in der Mehrheit mindestens von einer objektiv nachvollziehbaren Steigerung des Wohlbefindens ausgingen.
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