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Die 5 Dysfunktionen eines Teams

AutorAndreas Schieberle, Patrick M. Lencioni
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl186 Seiten
ISBN9783527690350
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Nach ihren ersten zwei Wochen als neuer CEO von DecisionTech fragte sich Kathryn Petersen angesichts der dortigen Probleme, ob es wirklich richtig gewesen war, den Job anzunehmen. Sie war eigentlich froh über die neue Aufgabe gewesen. Doch hatte sie nicht ahnen können, dass ihr Team so fürchterlich dysfunktional war und die Teammitglieder sie vor eine Herausforderung stellen würden, die sie niemals zuvor so erlebt hatte ...

In 'Die 5 Dyfunktionen eines Teams' begibt sich Patrick Lencioni in die faszinierende und komplexe Welt von Teams. In seiner Leadership-Fabel folgt der Leser der Geschichte von Kathryn Petersen, die sich mit der ultimativen Führungskrise konfrontiert sieht: die Einigung eines Teams, das sich in einer solchen Unordnung befindet, dass es den Erfolg und das Überleben des gesamten Unternehmens gefährdet.
Im Verlauf der Geschichte enthüllt Lencioni die fünf entscheidenden Dysfunktionen, die oft dazu führen, dass Teams scheitern. Er stellt ein Modell und umsetzbare Schritte vor, die zu einem effektiven Team führen und die fünf Dysfunktionen beheben. Diese Dysfunktionen sind:
- Fehlendes Vertrauen,
- Scheu vor Konflikten,
- Fehlendes Engagement,
- Scheu vor Verantwortung,
- Fehlende Ergebnis-Orientierung.

Wie in seinen anderen Büchern hat Patrick Lencioni eine fesselnde Fabel geschrieben, die eine wichtige Botschaft für alle enthält, die danach streben, außergewöhnliche Teamleiter und Führungskräfte zu werden.

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Leseprobe

Der Stab


Die Mitarbeiter von DecisionTech bezeichneten ihr Topmanagement als „der Stab“. Niemand sprach je von einem „Team“, und Kathryn beschloss, dass das kein Zufall war.

Trotz unbestreitbarer Intelligenz und beeindruckender Ausbildung war das Verhalten des Stabes auf Konferenzen weit schlimmer als alles, was Kathryn in der Automobilwelt je zu sehen bekommen hatte. Es war zwar keine offene Feindseligkeit zu erkennen und es kam auch nicht zu Streitereien, aber eine grundlegende Spannung war dennoch unübersehbar. In der Folge wurden nie wirkliche Entscheidungen getroffen; die Diskussionen waren lahm und langweilig, es kam kaum einmal zu einem echten Austausch; und jeder schien das Ende der Konferenzen immer geradezu herbeizusehnen.

Und dennoch, so schlecht das Team auch war, einzeln betrachtet handelte es sich doch bei allen um gutwillige und vernünftige Leute. Mit ein paar Ausnahmen.

Jeff – vorheriger Geschäftsführer; Bereich geschäftliche Entwicklung


Jeff Shanley war im Wesentlichen ein Generalist, der das Networking im Silicon Valley liebte. Er hatte damals einen Gutteil des Startkapitals für das Unternehmen beschafft und viele der gegenwärtigen Manager für das Unternehmen interessiert. Wenn es um Kapitalbeschaffung und Personaleinstellung ging, konnte niemand sein Können bestreiten. Wenn es um Management ging, lag die Sache schon etwas anders.

Jeff leitete die Stabskonferenzen, als wäre er der Vorsitzende einer Studentenorganisation, der aus einem Lehrbuch für richtiges Procedere abliest. Stets verteilte er vor den Sitzungen eine Tagesordnung, und immer gab es hinterher ein detailliertes Protokoll. Und anders als in den meisten anderen Hightech-Unternehmen begannen seine Konferenzen für gewöhnlich pünktlich auf die Minute und endeten stets zur vorgesehenen Zeit. Die Tatsache, dass auf diesen Konferenzen nie etwas erreicht wurde, schien ihn nicht weiter zu stören.

Trotz seiner Degradierung hatte Jeff einen Platz im Vorstand behalten. Anfangs befürchtete Kathryn natürlich, dass Jeff ihr übel gesonnen sein könnte, weil sie seinen Posten übernommen hatte, aber mit der Zeit bekam sie den Eindruck, dass Jeff geradezu erleichtert wirkte, seine Management-Pflichten los zu sein. Seine Mitgliedschaft im Vorstand und in ihrem Managementteam machte Kathryn keine Sorgen. Nach ihrer Einschätzung trug er das Herz auf dem rechten Fleck.

Mikey – Marketing


Marketing war für DecisionTech eine ganz entscheidende Funktion, und der Vorstand war begeistert gewesen, als er für diese Aufgabe eine Person gefunden hatte, die so gesucht war wie Michele Bebe. Mikey, wie sie gern genannt wurde, war im ganzen Silicon Valley als Genie bekannt, wenn es um den Aufbau einer Marke ging. Was es umso erstaunlicher machte, dass ihr einige grundlegende Fähigkeiten im sozialen Miteinander zu fehlen schienen.

Auf den Konferenzen redete sie zwar mehr als die anderen und brachte manch brillante Idee in die Diskussion ein, aber viel häufiger klagte sie nur, dass bei ihren früheren Arbeitgebern alles besser gewesen sei als bei DecisionTech. Es wirkte fast, als sei sie nur als Zuschauerin oder, noch besser gesagt, als Opfer äußerer Umstände bei ihrem neuen Unternehmen. Sie stritt sich zwar nie mit ihren Sitzungskollegen, aber sie war bekannt dafür, dass sie genervt die Augen verdrehen konnte, wenn jemand in puncto Marketing anderer Meinung war als sie. Kathryn kam zu dem Schluss, dass Mikey einfach nicht klar war, wie sie wirkte. Denn niemand würde sich ihrer Meinung nach bewusst so verhalten.

Für Kathryn war es insgesamt keine Überraschung, dass Mikey trotz all ihrer Talente und Fähigkeiten bei den anderen Mitgliedern des Stabs am unbeliebtesten war. Mit Ausnahme vielleicht von Martin.

Martin – Cheftechniker


Unternehmensmitgründer Martin Gilmore kam bei DecisionTech einem Erfinder am nächsten. Er hatte die ursprünglichen technischen Spezifika für das Paradeprodukt des Unternehmens entwickelt, und auch wenn die endgültige Produktentwicklung dann zum großen Teil von anderen durchgeführt worden war, bezeichneten die Manager Martin doch oft als den Hüter der Kronjuwelen. Diese Analogie war zumindest zum Teil dem Umstand zu verdanken, dass Martin Brite war.

Martin war der Meinung, dass niemand im Silicon Valley mehr von Technik verstünde als er, und da war wahrscheinlich sogar etwas dran. Mit seinen herausragenden Abschlüssen an den Universitäten Berkeley und Cambridge und seiner Erfolgsbilanz als Chefarchitekt bei zwei anderen Technologieunternehmen galt er als der entscheidende Wettbewerbsvorteil von DecisionTech in puncto Humankapital.

Anders als Mikey störte er die Stabskonferenzen nicht. Genau genommen nahm er sogar kaum daran teil. Nicht dass er bei den Konferenzen nicht anwesend gewesen wäre (eine so eklatante Auflehnung hätte selbst Jeff nicht durchgehen lassen), aber er hatte ständig seinen Laptop geöffnet und checkte seine E-Mails oder hatte etwas vergleichbar Spannendes zu tun. Nur wenn irgendjemand eine faktisch falsche Aussage tätigte, konnte man sich darauf verlassen, dass Martin seinen Kommentar dazu abgab, und der war meist sarkastisch.

Zu Beginn nahmen seine Stabskollegen dieses Verhalten hin oder waren sogar amüsiert darüber, denn sie hatten alle höchste Achtung vor Martins Intellekt. Aber auf Dauer begann es den Stab doch zu belasten. Und angesichts der jüngsten Schwierigkeiten des Unternehmens wurde es immer mehr zu einer lästigen Quelle der Frustration für die anderen.

JR – Verkauf


Um eine Verwechslung mit Jeff Shanley zu vermeiden, nannten den Verkaufschef alle JR. In Wirklichkeit hieß er Jeff Rawlins, aber sein Spitzname schien ihm zu gefallen. JR hatte große Erfahrung im Verkauf und war etwas älter als die anderen – Mitte 40. Er war meist braungebrannt, nie unfreundlich und immer bereit zu tun, was die anderen im Stab von ihm wünschten.

Leider führte JR selten einmal eine Sache zu Ende. Wenn er dann schließlich reinen Tisch machte und einräumte, dass er wieder einmal eine Zusage nicht eingehalten hatte, entschuldigte er sich immer vielmals bei den Leuten, die er hatte hängen lassen.

Trotz seiner Schusseligkeit, wie die anderen im Stab das nannten, genoss JR doch einen gewissen Respekt bei seinen Stabskollegen, und das lag an seiner Erfolgsbilanz. Bevor er zu DecisionTech gekommen war, hatte er in seiner gesamten Verkaufskarriere noch nie eine angepeilte Vierteljahresumsatzzahl verfehlt.

Carlos – Kundenbetreuung


DecisionTech hatte zwar erst wenige Kunden, aber der Vorstand war der Meinung, dass das Unternehmen frühzeitig in den Bereich Kundenbetreuung investieren müsse, um auf Wachstum vorbereitet zu sein. Carlos Amador hatte zuvor schon bei zwei Unternehmen mit Mikey zusammengearbeitet, und sie hatte ihn der Firma empfohlen. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrte, denn die beiden hätten kaum unterschiedlicher sein können.

Carlos sagte immer nur sehr wenig, aber wenn er einmal redete, dann hatte er immer etwas Wichtiges und Konstruktives zu sagen. Er hörte auf den Konferenzen immer aufmerksam zu, machte ohne Murren Überstunden und spielte seine früheren Leistungen stets herunter, wenn ihn jemand darauf ansprach. Wenn es einen pflegeleichten und vertrauenswürdigen Mitarbeiter im Stab gab, dann war das Carlos.

Kathryn war dankbar, dass es bei ihren neuen Untergebenen wenigstens einen gab, um den sie sich keine großen Gedanken machen musste, allerdings fand sie es ein wenig unglücklich, dass seine eigentliche Rolle noch nicht voll zum Tragen gekommen war. Die Tatsache, dass er sich bereitwillig um Produktqualität und andere unbeliebte Themen kümmerte, die sonst durchs Raster gefallen wären, gestattete ihr aber, sich auf drängendere Probleme zu konzentrieren.

Jane – Finanzchefin


Der Finanzchefin war bei DecisionTech immer eine entscheidende Rolle zugekommen, und das würde auch so bleiben, solange das Unternehmen anstrebte, an die Börse zu gehen. Jane Mersino hatte gewusst, worauf sie sich einließ, als sie zu dem Unternehmen ging, und sie hatte Jeff ganz entscheidend unterstützt, als dieser bei Venture-Kapital-Gebern und anderen Investoren äußerst ansehnliche Summen Geldes aufbrachte.

Jane war eine Detail-Fanatikerin, stolz auf ihre Branchenkenntnis und mit dem Geld des Unternehmens so sorgsam, als wäre es ihr eigenes. Als der Vorstand Jeff und dem übrigen Stab in puncto Ausgaben praktisch freie Hand eingeräumt hatte, war dies nur in der sicheren Gewissheit geschehen, dass Jane schon darauf achten würde, dass die Dinge nicht aus dem Ruder liefen.

Nick – Betriebsleiter


Das letzte Mitglied des Managementstabs war auf dem Papier das eindrucksvollste. Nick Farrell war Vice President mit Zuständigkeit für den Außendienst bei einem großen Computerhersteller im mittleren Westen gewesen und war mit seiner Familie nach Kalifornien gezogen, um den Job bei DecisionTech anzunehmen. Zu seinem Pech hatte er die am schlechtesten definierte Rolle im ganzen Team.

Offiziell war Nick Chief Operating Officer (Betriebsleiter oder Leiter des Tagesgeschäfts), aber das lag nur daran, dass er den Titel COO zur Vorbedingung für seinen Jobantritt bei DecisionTech gemacht hatte....

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