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Die 5 Gebote für exzellente Führung

Wie Ihr Unternehmen in guten und in schlechten Zeiten zu den Gewinnern zählt

AutorHans H. Hinterhuber
VerlagFrankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl232 Seiten
ISBN9783899814675
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Hans H. Hinterhuber in Bestform! In seinem neuesten Werk stellt Hans H. Hinterhuber fest: Das Unternehmensergebnis hängt nur zu einem kleinen Teil von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Ob ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein einzelner Geschäftsbereich erfolgreich ist, wird stattdessen entscheidend von den folgenden fünf Faktoren bestimmt: eine exzellente Führung, eine gute Strategie, taktische Maßnahmen mit rasch spürbaren Wirkungen, die richtigen Mitarbeiter und Glück. Wie kann ein Unternehmen relativ unabhängig von der wirtschaftlichen Gesamtsituation erfolgreich agieren? Wie sehen dazu die richtigen Strategien und die zu fällenden Entscheidungen aus? Welche Bedeutung hat bei alldem der Faktor Glück? Und welche Ratschläge gibt uns eigentlich Nasreddin mit auf den Weg? 'Die 5 Gebote für exzellente Führung' zeigt nachvollziehbar und praxisnah, wie Unternehmen und Führungskräfte nachhaltig Wert schaffen und Erfolg erzielen können. Mehrere Fragebögen helfen, Strukturen und Entwicklungen zu überprüfen und sich als Führungspersönlichkeit weiterzuentwickeln. Ein Ratgeber für alle Unternehmen und Führungskräfte, die ihre Zukunft aktiv gestalten wollen.

Hans H. Hinterhuber, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr., ist Chairman von Hinterhuber & Partners und berät weltweit Unternehmen zu Fragen der Strategie und Leadership. Bis 2006 war er Direktor des Instituts für Strategische Unternehmensführung der Universität Innsbruck.

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Leseprobe

I   Exzellente Führung ist unternehmerische Führung


1   Eine exzellente Führung ist der schnellste Weg zum nachhaltigen Erfolg


„Führen heißt, Hoffnung verkaufen.“

Napoleon

Im Westen wird der chinesische Begriff für Krise – weiji – üblicherweise mit den zwei Ideogrammen verbunden, die „Gefahr“ und „Möglichkeiten“ ausdrücken sollen. Diese Auslegung des chinesischen Begriffs wird heute häufig zitiert, um zu zeigen, dass Krisensituationen in wertvolle Möglichkeiten der Erneuerung umgewandelt werden können. Kenner der chinesischen Sprache weisen jedoch nach, dass „wei“ in der Tat „Gefahr“ bedeutet, „ji“ jedoch den kritischen Punkt und nicht oder nicht so sehr die „Möglichkeit“ bezeichnet.

Wenn also die Übersetzung von „wei“ und „ji“ nicht ganz der Wahrheit entspricht, ist sie doch gut erfunden: Sie stärkt die Hoffnung und mobilisiert kollektive Energien, um aus schwierigen Situationen herauszukommen.

Krise = Wendepunkt einer Entwicklung

Diese falsche Auslegung der beiden Ideogramme scheint nicht zufällig zu sein. Auf der einen Seite stimmt sie mit dem griechischen Begriff „krisis“ überein, der die Fähigkeit ausdrückt, auf die eine oder andere Art zu entscheiden; Krise bezeichnet den Wendepunkt einer Entwicklung. Auf der anderen Seite entspricht sie unserer Vorstellung und unserer westlichen Tradition. So wie der größte Sünder sich nach jedem Fall wieder aufrichten kann oder wie ganze Völker die Möglichkeit haben, sich nach jeder Phase des Verfalls wieder zu erneuern, so vermittelt diese Interpretation von Krise die Erfahrung, dass auf jeden Abschwung ein Aufschwung folgt oder auf jede dunkle Nacht ein heller Tag. Ein Sprichwort besagt: „Wo die Gefahr wächst, wächst auch das, was dich rettet“.

Zuversicht ausstrahlen

Die Zuversicht und der Wille, Vertrauen auszustrahlen, bewirken nachhaltige Veränderungen. Die Zukunft hängt nicht nur von der großen Politik und von den Umständen ab; jeder trägt eine Verantwortung, nach Maßgabe seiner Möglichkeiten zu den kollektiven Entscheidungen in seinem Wirkungsbereich beizutragen. Für die Perspektive des Unternehmers bedeutet dies, eine gute Führung, die Zuversicht ausstrahlt, ist der schnellste Weg aus einer schwierigen Situation. Zuversicht allein wird uns allerdings nicht aus dieser schwierigen Zeit herausbringen. Wenn Zuversicht jedoch auf Realitätssinn aufgebaut ist, wenn im Denken, Fühlen und Tun der Führungskräfte eine Einstellung herrscht, die sie ermutigt, die Dinge so zu sehen, wie sie sind und auf eine Weise in Angriff zu nehmen, die Pragmatismus und nicht Wunschdenken reflektiert, dann kann ein Unternehmen auch die schwerste Krise überstehen. Wer mit der Strategieentwicklung erst dann beginnt, wenn bereits rasches Handeln gefragt ist, so eine Schweizer Unternehmerin, verhält sich wie ein Student, der seine Prüfungsvorbereitungen mit dem Examen beginnt.

Überwintern heißt nicht Überleben

In der Wirtschaft ist ein rascher Klimawandel im Gang. Was sich nun auch in der Realwirtschaft in Form von rückläufigen Umsätzen, ausbleibenden oder annullierten Bestellungen, plötzlich entstandenen Überkapazitäten und Personalüberhang in Büros und Betrieben, überraschenden Restrukturierungskosten und Abschreibungen andeutet, kommt einem regelrechten Kälteeinbruch gleich, der vielerorts als Anfang einer längeren Frostperiode empfunden wird.

Was tut man in Unternehmen, wenn eine solche Kälteperiode kommt? Das Verhalten vieler Firmen erinnert an wechselwarme Tiere, deren Stoffwechsel und Bewegungen langsamer werden, wenn es kühl wird, da ihre Körpertemperatur sich der Umgebung anpasst. Je kälter es in ihrer Nähe wird, desto starrer werden sie. Diese Tiere, etwa Fische, Amphibien, Reptilien oder Insekten, können auf diese Weise mit geringem Nahrungsbedarf einen Winter überstehen. Und im übertragenen Sinn suchen wechselwarme Firmen durch eine Drosselung ihrer Aktivitäten eine Rezession so zu überstehen, dass sie dabei nicht allzu viele Mittel aufzehren.

Gefragt sind in solchen Zeiten primär Kostenreduktions Experten, Chefs, die alle Kostenpositionen unter die Lupe neh men, um Sparmöglichkeiten zu sondieren, die aus der Optik eines Buchhalters auch die Spielräume nutzen, um Kosten auf später zu verschieben oder außerhalb der ordentlichen Rechnung anzusiedeln, so dass in der Erfolgsrechnung die Gewinnzeile selbst in kalten Perioden einigermaßen vorzeigbar ist.

Mit dem Argument, das Unternehmen sei eben in einem speziell ungünstigen Markt tätig und könne praktisch nur auf der Kostenseite reagieren, wird eine Firmenführung bei oberflächlich interessierten Aktionären wohl kaum auf Widerspruch stoßen, wenn sie Stellenabbau, Investitionsstopp, strengere Befehlsstrukturen oder die Reduktion von Forschung und Entwicklung in die Wege leitet, um die Firma wintersicher zu machen.

Bei Zyklen gibt es aufgrund aller Erfahrung allerdings immer die Hoffnung und die Erwartung, dass es irgendwann wieder warm werden dürfte. Und mit der Wärme werden wechselwarme Schlangen, Echsen und Insekten jeweils wieder munter. Will man bei der Analogie bleiben, sollte man daher von Firmen, die in der Rezession auf „Total-Sparbetrieb“ umgeschaltet hatten, erwarten dürfen, dass sie bei einer wirtschaftlichen Belebung ähnlich rege werden. So einfach ist das allerdings nicht. Unternehmen, die bei einer wirtschaftlichen Abkühlung, wie man sie jetzt erlebt, fast krampfhaft aufs Drosseln der Aktivitäten und aufs Senken der Kosten ausgerichtet werden, um überwintern zu können, werden möglicherweise nicht fit genug sein, wenn irgendwann der Aufschwung einsetzt und man losrennen muss. Es könnte gut sein, dass beweglichere Kollegen und Konkurrenten dann rasch in einer besseren Position sind, sie überholen, ihnen davoneilen.

In der biologischen Evolution wurden die wechselwarmen ja schließlich auch von den eigenwarmen Lebewesen „abgehängt“, die ihre Körpertemperatur in jedem Klima beibehalten und mithin auch in kalter Umgebung ein reges Leben führen können. Übertragen auf die Wirtschaft hieße dies, dass Firmen, die auch in der Rezession rege bleiben und die „Betriebstemperatur“ aufrechterhalten, beim Beginn eines Aufschwungs rascher aufdrehen als die reinen Sparfirmen.

Eine reine Sparfirma geht bei ihrer Überwinterungsstrategie das Risiko ein, in der Rezession Investitionen in neue Fähigkeiten und Innovationen zu verpassen, die später Erfolg bringen könnten. Werden Forschung und Entwicklung, das Wissen der Mitarbeiter oder die Suche nach neuen Geschäftsmodellen eine Zeitlang vernachlässigt, ist dies schwierig aufzuholen, wenn man erst einmal in Rückstand zur Konkurrenz geraten ist.

In Gesprächen mit Managern ist in den vergangenen paar Jahren aber immer wieder angeklungen, die boomartige Nachfrage absorbiere momentan fast alle Kapazitäten und Management-Kräfte, doch Forschung und Entwicklung würden später, in einer ruhigeren Phase, sicher wieder etwas mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Diese ruhigere Phase ist nun da, und aus Sicht jeder Firma muss man damit rechnen, dass Konkurrenten diese Zeit sicher nutzen wollen, um Neues vorzubereiten. Sich nur mit Buchhaltung zu befassen, könnte also teuer zu stehen kommen. Auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wäre es fatal, die Rezession nur als Periode zu betrachten, die man halt über sich ergehen lassen muss. Gewiss, die von vielen Staaten lancierten riesigen Programme zur Rettung des Finanzsystems und zur Stützung der Konjunktur können den Eindruck erwecken, dass es mit der Wirtschaft im Prinzip künftig auf ähnlichem Weg weitergehen wird wie bisher; im nächsten Jahr zwar gebremst, dann aber wohl wieder zügiger.

Dies ist indessen eine mechanistische und gefährliche Sichtweise. Hält man sich vor Augen, dass die Finanz und Immobilienmärkte deshalb zusammengebrochen sind, weil viele Leute lange Zeit unter den Anreizen billigen Geldes falsch investiert haben, dann führt der Weg zu einer stabileren Wirtschaft nur über eine Korrektur der Fehlinvestitionen – sofern nicht neues billiges Geld und neue Regulierungen dies verhindern. Wer danach mit den alten Geschäftsmodellen und Ideen ins Rennen gehen will, wird Opfer der Konkurrenten sein.

Quelle: NZZ, 29./30.11.2008, Nr. 280, S. 9.

Wenn wir so leben, wie wir immer gelebt haben, wird die Zukunft so wie die Vergangenheit sein. Die Vergangenheit liegt hinter uns und man sollte sich an ihr weder orientieren noch sie als Spiegel für die Zukunft nehmen. Nur wenn wir an uns selbst arbeiten und etwas in uns verändern, dann wird die Zukunft vielleicht anders sein, weil wir sie anders gestalten können.

Nichts beflügelt den unternehmerischen Erfindergeist in schwierigen Zeiten mehr als die Aussicht, sich vom Markt verabschieden zu müssen. Von den sechs Formen der Strategie1 kommen in schwierigen Zeiten vor allem drei in Frage:

1. die strategische Offensive,

2. die taktische Defensive oder

3. der strategische Rückzug.

Strategische Offensive

Die strategische Offensive beruht auf radikalen Änderungen in der Strategie und in den Aktionsplänen, um das Unternehmen für den kommenden Aufschwung wettbewerbsfähiger zu machen. Die Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde für eine nachhaltige Neuorientierung oder Neuschöpfung, um bahnbrechende Veränderungen durchzusetzen und glaubhaft den Mitarbeitern, Kunden, Anteilseignern – allgemein den strategischen Stakeholdern – zu kommunizieren. Die...

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