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E-Book

Die Ästhetik der Autopoiesis

Architekturbewertung in Wettbewerben

AutorMarcus van Reimersdahl
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl553 Seiten
ISBN9783658251048
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Marcus van Reimersdahl untersucht den Vorgang der Bewertung von Architektur in Preisgerichten. Mit einem phänomenologisch-hermeneutischen Untersuchungsansatz entwickelt er eine neue Deutung darüber, was tatsächlich geschieht, wenn ein Preisgericht über Wettbewerbsentwürfe urteilt. Das Verständnis der Fachwelt und der Öffentlichkeit, wonach ein Preisgericht ein 'objektives' Auswahlverfahren sei, bei dem 'Qualität' ermittelt werde, stellte er dabei infrage. Das Verstehen der Jurorinnen und Juroren erzeugt sich performativ über das im ästhetischen Objekt Verhandelte hinaus. Es entwickelt sich eine mimetische Spirale, in der sich kulturelle Codes umbilden und etwas Neues entsteht.?

Marcus van Reimersdahl ist Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und begleitet als Architekt und Preisrichter Architektenwettbewerbe des Freistaates Sachsen.?

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Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Inhalt9
Die Ästhetik der Autopoiesis Architekturbewertung in Wettbewerben16
I Ausgangspunkte18
1 Einleitung19
1.1 Stereotyp: „Qualität durch Wettbewerbe“19
1.2 Qualität als Ausdruck inhärenter Merkmale24
1.3 Entwerfen als prozesshaftes, vorläufiges Tun29
1.4 Positionsbestimmung des Ästhetischen32
1.5 Positionsbestimmung der Autopoiesis38
2 Fragestellung und Forschungsstand42
2.1 Fragestellung42
2.2 Aufbau und Vorgehensweise der Untersuchung45
2.3 Forschungsstand48
2.4 Desiderat66
3 Theoretischer Ansatz und methodische Umsetzung68
3.1 Architekturtheorie als konkrete Erfahrungswissenschaft68
3.2 Wissenschaftstheoretische Fundierung70
3.2.1 Hermeneutik70
3.2.2 Philosophische Anthropologie71
3.2.3 Phänomenologie75
3.3 Methodische Umsetzung79
3.3.1 Grounded Theory als Methode der explorativen Sozialforschung79
3.3.2 Der hermeneutische Zirkel als Methode des Befragens82
3.3.3 Verwendung des empirischen Materials83
3.4 Desiderat: Lebenswelt als Untersuchungsfolie84
4 Rechtliche Grundlagen87
4.1 Die Vergabeverordnung für freiberufliche Leistungen (VOF), die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW) 2013 und die novellierte Vergabeverordnung (VgV) 201687
4.2 Verfahrensarten89
4.2.1 Verhandlungsverfahren ohne Lösungsvorschläge (§ 3 VOF)89
4.2.2 Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlägen (§ 3 VOF in Verbindung mit § 13 Abs. 3 VOF und § 20 Abs. 2 Abs. 3 VOF)90
4.2.3 Planungswettbewerb nach RPW 2013 mit anschließendem Verhandlungsverfahren (VOF Kapitel 2)90
4.2.4 Möglichkeiten der Ausgestaltung von Wettbewerbsverfahren91
4.3 Verfahrensablauf eines Architektenwettbewerbs92
4.4 Verfahrensschritte einer Preisgerichtssitzung96
4.5 Die Weiterentwicklung der Bewertungskriterien99
4.6 Desiderat: „Objektivität“ als Forderung des Vergaberechts107
5 Wettbewerbe als Verfahrenspraxis109
5.1 Fallzahlen und Verteilung nach Gebäudetypen109
5.2 Architektenwettbewerbe in der Kritik der Öffentlichkeit113
5.3 Architektenwettbewerbe in der Kritik der Fachwelt116
5.4 Objektivität als Gütezeichen?121
5.5 Desiderat: „Legitimation durch Verfahren?“129
II Empirie131
6 Teilnehmende Beobachtung Preisgericht Justizzentrum132
6.1 Wettbewerbsaufgabe132
6.2 Empirische Beobachtung: Die Situation der Preisgerichtssitzung133
6.2.1 Informationsrundgang133
6.2.2 Erster Wertungsrundgang137
6.2.3 Zweiter Wertungsrundgang140
6.2.4 Engere Wahl143
6.2.5 Bildung der Rangfolge - Abstimmung über die Preise und Ankäufe146
6.3 Analyse des Erläuterungsberichts146
6.4 Analyse der Konzeptskizzen154
6.5 Desiderat: Die Vieldeutigkeit von Bildzeichen158
7 Experteninterviews Justizzentrum161
7.1 Ausgangsvoraussetzungen161
7.2 Experteninterviews162
7.3. Methodologie der Interviewführung163
7.4 Transkriptionsmethode166
7.5 Methodologie der Interviewauswertung - Grounded Theory167
7.6 Auswertung der Interviews / Theoretische Memos174
7.6.1 Theoretisches Memo „LESEN“175
7.6.1.1 Kategorie „Suche nach Sinn“175
7.6.1.2 Kategorie „Unbestimmtheit des Entwurfs“176
7.6.1.3 Kategorie: „Lesbarkeit als Voraussetzung für eine Begriffsbildung“177
7.6.1.4 Kategorie: „Bewertung als Prinzipienverständnis“178
7.6.2 Theoretisches Memo „OFFENHEIT“179
7.6.2.1 Kategorie: „Offenheit als Voraussetzung für Unvermutetes“179
7.6.2.2 Kategorie: „Zurücknahme der eigenen Entwurfsauffassung"181
7.6.2.3 Kategorie: „Das Preisgericht als ein Lernen des Entwurfs"182
7.6.3 Theoretisches Memo „ORIENTIERUNG“183
7.6.3.1 Kategorie: „Die eigene Überzeugung richtet das Entwerfen aus."183
7.6.3.2 Kategorie: „Die Orientierung im Entwurf führt zu einer Haltung“184
7.6.3.3 Kategorie „Auftauchen von impliziten Überzeugungen“185
7.6.4 Theoretisches Memo „EMOTIONEN“187
7.6.4.1 Kategorie: „Das Bild stimmt den Betrachter“187
7.6.4.2 Kategorie: „Emotionen als Bewertungsmaßstab“188
7.6.4.3 Kategorie: „Bewertung durch Einfühlung“190
7.6.4.4 Kategorie: „Bildverständnis ist Stilverständnis“191
7.6.5 Theoretisches Memo „IRRITATION“194
7.6.5.1 Kategorie: „Irritation durch enttäuschte Erwartungen“194
7.6.5.2 Kategorie: „Erspüren der Haltung des Bauherrn"195
7.6.5.3 Kategorie: „Interessantheit und Irritation als Entwurfsprinzip"197
7.6.6 Theoretisches Memo „EIGENDYNAMIK“200
7.6.6.1 Kategorie: „Eigendynamik versus Zuverlässigkeit"200
7.6.6.2 Kategorie „Das Preisgericht entwirft die Ziele des Bauherrn"202
7.6.6.3 Kategorie „Das Richtige kristallisiert sich selber heraus.“203
7.7 Desiderat der empirischen Ergebnisse und weiteres Vorgehen205
7.7.1 Zusammenfassung der Theoretischen Memos205
7.7.2 Gesamtauswertung209
7.7.3 Weiteres Vorgehen211
III Ergänzungen der Theoretischen Memos durch Wissenschaften213
8 Aspekte der Bildwissenschaft214
8.1 Der anthropologische Ansatz215
8.2 Der zeichentheoretische Ansatz221
8.3 Der wahrnehmungstheoretische / phänomenologische Ansatz234
8.4 Die Exemplifikation von Sichtweisen236
8.4.1 Die Rolle des Wettbewerbsmodells236
8.5 Die Exemplifikation des Stils242
8.5.1 Renderings - Stil als Dienstleistung245
8.6 Desiderat: Der offene Vorgang der Stilbildung250
9 Aspekte der Psychologischen Handlungstheorie255
9.1 Fallbeispiel Realisierungswettbewerb Schulungszentrum256
9.1.1 Handlungsaufforderungen im Informationsrundgang258
9.1.2 Suche nach Ähnlichkeit im ersten Wertungsrundgang261
9.1.3 Klärung der Entwurfsaufgabe im zweiten Wertungsrundgang263
9.2 Psychologische Handlungstheorie269
9.2.1 Abfolgen von Zyklischen Einheiten270
9.3 Das Modell des Handlungsfeldes272
9.3.1 Innere Repräsentation und Zwischenziele273
9.3.2 Verschiebung des Bewertungsmaßstabes durch Effizienz-Divergenz277
9.4 Desiderat: Das Preisgericht als soziale Situation281
10 Aspekte der Zeichentheorie284
10.1 Die Semiotik und das „offene“ Werk284
10.1.1 Der Code als Träger des Kommunikationsprozesses285
10.1.2 Die triadische Zeichenrelation nach Peirce286
10.1.3 Sprache als selbstreferenzielles Phänomen287
10.1.4 Semantische Felder als Ausdruck einer Kultur288
10.1.5 Die Auflösung des Codes289
10.2 Fallbeispiel Realisierungswettbewerb Universitätsbibliothek290
10.2.1 Subcodes und Achsen294
10.2.2 Plötzliche Umbildung des semantischen Feldes296
10.2.3 Hervorbringung des Neuen als Autopoiesis298
10.2.4 Artifizielle Präsenz301
10.2.5 Die offene Logik der Signifikanten305
10.3 Desiderat: Das Preisgericht als Semiosis308
IV Folgerungen310
11 Das Preisgericht als Inszenierung des Werkes311
11.1 Entwerfen als Versuch312
11.2 Ontologische Intentionalität des Menschen313
11.3 Der Inhalt des Kunstwerkes: Stil315
11.4 Luigi Pareyson: Apertura al dato - Die Interpretation zwischen Treue und Initiative316
11.5. Hermeneutik des Unerschöpflichen319
11.5.1 Einheit des Werkes und Vielheit der Interpretationen321
11.5.2 Interpretation als Ausführung323
11.5.3 Das Werk leitet seine Interpretation selbst324
11.6 Desiderat: Entgrenzung der Faktizität325
12 Wahrheit und ästhetische Wahrheit327
12.1 Der Wahrheitsbegriff bei Gadamer327
12.2 Spiel und ästhetische Erfahrung328
12.3 Fallbeispiel Realisierungswettbewerb Schulungszentrum329
12.4 Eigendynamik des Spiels im Preisgericht334
12.5 Rhetorik als „Zur-Darstellung-Kommen“ der Wahrheit336
12.6 Die Geschichtlichkeit des Verstehens338
12.7 Desiderat: Vieldeutigkeit versus Wahrheitsfähigkeit343
13 Das Preisgericht als Poet344
13.1 Die Rolle der Sprache344
13.2 Fallbeispiel Realisierungswettbewerb Technikum Elektrotechnik346
13.3. Die ästhetische Beschreibung erschafft Fall und Urteil357
13.4. Nicht-propositionale Vergegenwärtigung364
13.5 Die ästhetische Wirkung als Eindruck371
13.6 Bewerten als dichterische Beschreibung374
13.7 Desiderat: Poesis versus Urteil377
14 Das Preisgericht als Performance379
14.1 Die Eigendynamik des Handlungsraumes379
14.1.1 Die Entgrenzung der Imagination384
14.1.2 Ausdrucksbewegung im Raum: Daniel Buren: Le Musée qui n´existait pas389
14.1.3 Das Scheitern der Verstehensbezüge: Bruce Naumann: Corridor Installation399
14.2 Das Schwinden von Wahrheitsansprüchen405
14.3 Desiderat: Ästhetische Kommunikation als Affekt409
V Ergebnis411
15 Die Ästhetik der Autopoiesis412
15.1 Das Preisgericht als Entwerfer412
15.2 Forschungsausblick417
Literaturverzeichnis419
Abbildungsverzeichnis454
Anlagen461
Anlage 1: Schriftliche Beurteilung der Preisrichtergruppe zum 2. Preisträger Justizzentrum461
Anlage 2: Erläuterungsbericht 2. Preisträger Justizzentrum Dresden463
Anlage 3: Transkription Experteninterview Kulka Stamborski469
Anlage 4: Kategoriebildung Experteninterview Kulka Stamborski486
Anlage 5: Ebenen der Kategoriebildung Experteninterview Kulka Stamborski495
Anlage 6: Axiales Kodieren Experteninterview Kulka Stamborski501
Anlage 7: Transkription Experteninterview RohdeCan504
Anlage 8: Kategoriebildung: Experteninterview RohdeCan515
Anlage 9: Ebenen der Kategoriebildung Experteninterview RohdeCan521
Anlage 10: Axiales Kodieren Experteninterview RhodeCan525
Anlage 11: Axiales Kodieren der Experteninterviews zueinander526
Anlage 12: Bericht der Vorprüfung Internationales Schulungszentrum529
Anlage 13: Bericht der Vorprüfung Technikum532
Anlage 14: Einverständniserklärung Dienstherr und Auslober537
Anlage 15: Einverständniserklärungen Experteninterviews zur personalisierten Veröffentlichung540
Anlage 16: Beispiel Einverständniserklärung Mitwirkende im Preisgericht544
Anlage 17: Übersicht der Mitwirkenden in den Preisgerichten546

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