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E-Book

Die Anti-Alzheimer-Formel

AutorDr. med. Klaus Tiedemann, Prof. Dr. Jürgen Vormann
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783833843693
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Die Angst, einmal an Alzheimer zu erkranken, ist groß. Doch eine neue wissenschaftliche Strategie macht Hoffnung: Untersuchungen lassen bestimmten Nahrungsbestandteilen eine bedeutende Rolle in der Prävention und Therapie von Demenzerkrankungen zukommen: Sogenannte Ketonkörper, die vor allem aus dem Stoffwechsel von mittelkettigen Fettsäuren enstehen, dienen dem Gehirn als wichtige Energiequelle, und es zeigte sich, dass die Zufuhr dieser Fette eine deutliche Verbesserung bei Alzheimer bewirken kann. Einziger Nachteil: Ketonkörper können zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Um dies zu vermeiden, bedarf es einer basischen Ernährung. Im 1. Kapitel wird beschrieben, wie sich Alzheimer äußert und welche Symptome auftreten. Im 2. Kapitel wird erklärt, in welchen Lebensmitteln mittelkettige Fettsäuren enthalten sind und wie man eine ausreichende Zufuhr sicherstellt. Der 3. Teil des Buches enthält über 70 leckere Rezepte, mit denen man Alzheimer effektiv entgegentritt.

Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Vormann, Jahrgang 1953, betrieb nach dem Studium der Ernährungswissenschaft mehrere Jahre lang medizinische Grundlagenforschung am Institut für Molekularbiologie und Biochemie der Freien Universität Berlin. Er ist Gründer des Instituts für Prävention und Ernährung (IPEV) in Ismaning bei München, das er bis heute leitet. Seine Forschungsschwerpunkte sind Biochemie und Pathophysiologie von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen sowie der Säure-Basen-Haushalt. Für den GRÄFE UND UNZER VERLAG hat der durch Vorträge und TV-Auftritte bekannte Wissenschaftler unter anderem den Kleinen Kompass 'Säure-Basen-Balance' und den Ratgeber 'Die Anti-Alzheimer-Formel' geschrieben.

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Leseprobe

ALZHEIMER ODER DIABETES TYP 3?


Bisher gibt es leider keine Möglichkeit, die fortgeschrittene Alzheimer-Krankheit zu heilen. Deshalb ist es besonders wichtig, durch geeignete Vorsorgemaßnahmen die Wahrscheinlichkeit zu vermindern, diese Erkrankung zu bekommen. Dazu gehört, alle auf > genannten Risikofaktoren zu vermeiden, denn sie führen dazu, dass die Funktion der Nervenzellen und der verbindenden Nervenfasern im Gehirn beeinträchtigt wird. Eine Folge der Fehlfunktion dieser Zellen kann eine Demenz sein. Die Fehlfunktion kann durch eine gestörte Kommunikation zwischen den Nervenzellen hervorgerufen werden, da Ablagerungen an den Nervenfasern die Signalfortleitung behindern, aber auch durch eine unzureichende Versorgung der Nervenzellen mit Nährstoffen verursacht sein. Um Letzteres geht es in diesem Kapitel.

Über Synapsen (grün) wird die Information von einer Nervenzelle zur anderen weitergeleitet.

Wie funktioniert das Gehirn?


Um die Funktionsweise einer Ernährungsänderung zu verstehen, lassen Sie uns zuerst ansehen, wie der normale Energiestoffwechsel im Gehirn abläuft.

Unser Gehirn ist ein faszinierendes Organ. In dem Gesamtgewicht von ca. 1,5 Kilogramm sind rund 100 Milliarden Zellen enthalten. Davon entfällt ein großer Teil auf Nervenzellen, die sogenannten Neuronen. Jede einzelne dieser Nervenzellen kann über lange Fortsätze, die Nervenfasern, mit bis zu 10 000 anderen Zellen in Kontakt treten. Die Kontaktstellen zweier Nervenzellen werden Synapsen genannt. Würde man alle Nervenfasern hintereinander in einer Strecke auslegen, ergäbe sich eine Distanz von rund einer Million Kilometern - das entspricht dem 25-fachen Umfang der Erde. Jeder einzelne Gedanke und jede willentliche Bewegung ist damit verbunden, dass Information zwischen diesen Neuronen ausgetauscht und fortgeleitet wird. Dazu werden, ausgehend von den Neuronen, über die Nervenfasern winzige elektrische Impulse geleitet, die dann am Ende an den Synapsen so umgesetzt werden, dass Überträgerstoffe (Neurotransmitter) freigesetzt werden, die dann auf andere Nervenzellen einwirken können. Diese Überträgerstoffe müssen in den Zellen gebildet, freigesetzt und dann auch wieder abgebaut werden, da sie ihre Wirkung immer nur für sehr kurze Zeit ausüben dürfen.

Die Informationsfortleitung in den Nervenfasern geschieht über den Ein- und Ausstrom elektrisch geladener Teilchen (Ionen), insbesondere der Mineralstoffe Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Diese Ionen müssen entlang der Nervenfasern stets in der richtigen Konzentration vorliegen. Um dies zu gewährleisten, sind in den Zellen des Gehirns biochemische Pumpen »installiert«, die die elektrisch geladenen Teilchen dorthin befördern, wo sie gerade gebraucht werden.

Alle diese Prozesse benötigen Energie und Sauerstoff. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass 20 Prozent des vom Herz in den Körper gepumpten Blutes direkt das Gehirn durchströmen, obwohl das Gehirn nur drei bis fünf Prozent der Gesamtkörpermasse ausmacht. Natürlich ist auch die Erhaltung der Gefäßgesundheit gerade im Gehirn von größter Bedeutung. Denn eine durch Ablagerungen verursachte Verengung der Blutgefäße im Gehirn kann zu einer Mangelversorgung beitragen und ist damit eine Ursache einer Altersdemenz. Im Extremfall kann dann ein Verschluss eines Blutgefäßes zum Schlaganfall führen.

Energie für das Gehirn

Selbstverständlich muss unser Gehirn für die vielfältigen Aufgaben auch mit ausreichend Brennstoff versorgt werden. Hirnforscher wie Prof. Achim Peters aus Lübeck konnten in den letzten Jahren nachweisen, dass das Gehirn bei drohendem Nährstoffmangel noch vor allen anderen Organen damit versorgt wird. Auf diesen Untersuchungen basiert die sogenannte Selfish-Brain-Theorie, die besagt, dass sich das Gehirn selbstsüchtig verhält und den eigenen Bedarf an Nährstoffen deckt, bevor alle anderen Organe damit versorgt werden.

Zucker dient als Brennstoff für das Gehirn, zu viel davon kann eine Demenz verschlimmern.

ZUCKER ALS BRENNSTOFF

Generell wird in unserem Nervensystem Glukose als Brennstoff verwendet. Glukose, auch Traubenzucker genannt, stammt aus den Kohlenhydraten unserer Nahrung, zum Beispiel aus Kartoffeln, Nudeln, Brot, Reis, Kuchen oder Zucker. Damit es nicht zu Konkurrenzerscheinungen zwischen den verschiedenen Organen kommt, besteht im Gehirn die Besonderheit, dass dort Glukose wesentlich einfacher in die Zellen aufgenommen wird als in anderen Körperorganen. Während im übrigen Körper für das Öffnen der entsprechenden Aufnahmesysteme für Glukose das Hormon Insulin > erforderlich ist, können die Nervenzellen die Glukose ohne Anwesenheit von Insulin aufnehmen.

Die Konzentration der Glukose im Blut, der sogenannte Blutzuckerspiegel, wird natürlich sehr intensiv reguliert. Tagsüber erfolgt die Versorgung mit Glukose gewöhnlich über mehrere kohlenhydrathaltige Mahlzeiten, aus denen Glukose nach und nach freigesetzt und im Darm aufgenommen wird. Für die Überbrückung der nächtlichen Fastenphase hat die Leber die Aufgabe, tagsüber Glukose in Form von Glykogen zu speichern und nachts wieder als Glukose ans Blut abzugeben, sodass das Gehirn auch während wir schlafen damit versorgt wird. Das bedeutet allerdings, dass die Speicher morgens leer sind und die grauen Zellen Nachschub brauchen, den wir in Form eines Frühstücks liefern.

WEITERE NÄHRSTOFFE FÜR DIE FUNKTION DER NERVENZELLEN

Neben der Brennstoffversorgung benötigt das Gehirn natürlich noch eine Vielzahl weiterer Substanzen zum reibungslosen Funktionieren. Die aufwendigen biochemischen Prozesse erfordern insbesondere lebenswichtige Mikronährstoffe, die wir nicht selbst herstellen können und deshalb in ausreichender Menge mit der Nahrung aufnehmen müssen. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie dienen als Kofaktoren für die enzymatischen Umsetzungen im Zellstoffwechsel.

Vitamine sind nur in kleinen Mengen nötig, doch kann bereits ein geringer Mangel die Gesundheit beeinträchtigen. Insgesamt muss der Mensch 13 verschiedene Vitamine regelmäßig über die Nahrung aufnehmen. Vitamine haben unterschiedliche Funktionen: Sie sind beispielsweise an der Umwandlung der Nahrungsenergie in Körperenergie beteiligt, bauen körpereigene Enzyme, Hormone, Blutzellen und Gewebe auf und fördern die Infektionsabwehr. Als besonders wichtig haben sich das antioxidativ > wirkende Vitamin C sowie Folsäure und die Vitamine B6 und B12 herausgestellt. Leider wird noch einige Forschung notwendig sein, bis der genaue Einfluss der Vitamine auf das Alzheimer-Geschehen geklärt ist.

Mineralstoffe und Spurenelemente sind anorganische Substanzen, die ähnlich wie die Vitamine nur in kleinen Mengen gebraucht werden, doch ohne sie funktioniert nichts im Stoffwechsel. Sie sind beispielsweise wichtig für die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln, Blutbildung und Sauerstofftransport, Aufbau von Knochen und Zähnen, Steuerung des Wasserhaushaltes und vieles mehr. Mineralstoffe gehen besonders mit den Körperausscheidungen verloren und müssen wieder ersetzt werden. Zur Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit ist der Körper deshalb auf die regelmäßige Zufuhr von Mineralstoffen mit der Nahrung angewiesen. Vor allem die ausreichende Zufuhr von Magnesium und Zink scheint für die Hirnfunktion große Bedeutung zu haben.

Mangelsituationen im Bereich der Vitamine und Mineralstoffe wirken sich generell sehr negativ auf unsere Gehirnfunktion aus. Eine ausreichende Zufuhr dieser essenziellen, das heißt lebensnotwendigen Mikronährstoffe ist deshalb auch zur Vermeidung von Fehlleistungen des Gehirns absolut notwendig.

ANTIOXIDANZIEN LIEFERNDE LEBENSMITTEL


Antioxidanzien helfen dem Körper, aggressive Stoffwechselprodukte - freie Radikale - unschädlich zu machen.

Die Rolle des Sauerstoffs

Biochemisch gesehen beziehen alle Zellen in unserem Organismus und natürlich auch im Gehirn die nötige Energie aus dem Abbau von Nährstoffen, insbesondere von Kohlenhydraten und Fetten. > Dabei wird Sauerstoff verbraucht. Dieser Prozess wird auch Zellatmung genannt. Hierbei werden Bestandteile der Kohlenhydrate sowie Abbauprodukte von Fettsäuren zusammen mit Sauerstoff in einem aufwendigen Prozess in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Dabei entsteht ein energiereiches Zwischenprodukt, Adenosintriphosphat (ATP), das den universellen zellulären Brennstoff darstellt. ATP liefert die Energie, die die vielfältigen biochemischen Prozesse in den Zellen antreibt.

Der überwiegende Teil der Umwandlung von energiereichen Nährstoffen in ATP findet in bestimmten Bereichen innerhalb der Zellen, den Mitochondrien, statt. Sie sind in beinahe allen Zellen vorhanden (Ausnahme: die roten Blutkörperchen) und stellen somit die intrazellulären Kraftwerke dar.

SCHUTZ VOR »FREIEN RADIKALEN«

Für den großen Vorteil, den wir durch die Nutzung von Sauerstoff in unserem Stoffwechsel erzielen, müssen wir leider den Nachteil in Kauf nehmen, dass bei diesem Umsatz gleichzeitig ein gewisser Anteil des Sauerstoffs in hochreaktive Teilchen, die freien Sauerstoffradikale, umgewandelt wird. Während freie Radikale zum Beispiel für unsere Immunabwehr benötigt werden, kann ein Übermaß von ihnen viele Zellstrukturen schädigen und so langfristig zum Entstehen von Krankheiten beitragen, wozu auch die Demenz gehört. Darüber hinaus wird seit Langem ein beschleunigter Alterungsprozess mit einem Übermaß an freien Radikalen in Verbindung gebracht. Wenn die körpereigenen Schutzsysteme nicht mehr ausreichen, alle freien Radikale unschädlich zu machen, wird dies als »oxidativer Stress«...

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